Grubenfeldbegrenzungssteine
„ L O C H S T E I N E „ des Harzes
Beitrag geschrieben von Harry Grohmann
Einleitung
Historischer Bergbau im Harz
Schon zur Bronzezeit, also 1500 - 500 vor unserer Zeitrechnung ist am südl. Harzrand und an einer Stelle im Odertal bereits ein primitiver Bergbau umgegangen, was durch die sogenannte C 14 Methode - Zerfall des radioaktiven Kohlenstoffs - eindeutig nachgewiesen werden konnte. Schriftliche Überlieferungen fehlen jedoch. Die älteste erhaltene Nachricht, die den Harzer Bergbau betrifft, stammt von dem Corveyer Mönch Widukind, der in seiner zeitgenössischen Sachsenchronik berichtet, dass Kaiser Otto in Niedersachsen Erzadern erschlossen habe. Die Geschichtsforschung bezieht diesen Hinweis auf den Rammelsberg bei Goslar und etwa auf das Jahr 968. Von nun an wurde im ganzen Harz mit sehr unterschiedlichen Erfolgen Bergbau betrieben.
Lochstein - Herkunft des Namens – Bedeutung
Lochsteine im Raum St. Andreasberg
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Georg Agricola lat. (Bauer), Arzt in Joachimstal, Mineraloge und Rektor der Schule in Zwickau, ein Hervorragender Kenner des Harzes und seines Bergbaues ist 1555 als Stadtphysikus und Bürgermeister in Chemnitz gestorben. Er kannte auch die Lochsteine.
In der Übersetzung seines berühmten Werkes, das lateinisch geschrieben war: „De re metallica“, auch Bergwerksbuch genannt, heißt es: „Damit zwischen den Besitzern benachbarter Gruben kein Streit entsteht, wird jedes Grubenfeld durch Grenzsteine festgelegt. Diese sind aber ehemals bei den Erzbergleuten immer nur Steine gewesen, daraus der Name, denn der Grenzstein wird jetzt auch Markstein genannt“
In einer anderen Schrift des Verfassers spricht er von jenen als Terminus, deutsch: Grenze, also der auf der Markscheide zweier Gruben stehende Lochstein. Diese Bezeichnung hat jedoch mit unserem Worte Loch nicht das geringste zu tun. Es ist eher an die Verwandschaft mit den lateinischen Worten locare -etwas festlegen oder locus - der Ort - zu denken, woraus in der englischen Sprache locate eine Grenze bestimmen - abgeleitet ist.
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Die Erzgänge des Andreasberger Reviers haben auf Grund ihrer reichen Edelmetallführung Weltruhm erlangt. Hier eine Übersicht auf das ausgedehnte Gangrevier, das sich von der Grube „Maximilian“ bis zum „Moritzerschacht“ auf eine Länge von rund 3 km erstreckt. Die Erze sind auch heute noch nicht erschöpft, jedoch wirtschaftliche Schwierigkeiten, gestiegene Kosten durch den immer tieferen Bergbau und die damit verbundene Wasserhaltung, ließen den Bergbau zum Erliegen kommen.
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Schild an der Grube Prinz Maximilian bei der Fa. Eckhold in St. Andreasberg
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Über die Teufe der Andreasberger Gruben und deren gewaltige Abbauflächen geben dieses und das nächste Bild wohl einen Eindruck. Hier der Samsonschacht mit einer Teufe von 780 m unter Tage.
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Grundriss der Grube 5 Bücher Mosis und der Grube Prinz Maximilian bei St. Andreasberg.
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Nur um den Eindruck zu bekräftigen hier noch ein weiterer Saigerriß von 4 weiteren Gruben.
Grube Chatarina Neufang, Grube St. Moritz, Grube Samson, Grube Andreaskreuz.
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Saigerrisse der Gruben Felicitas und Samson in St. Andreasberg.
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Saigerrisse der Gruben St. Andreas, König Ludwig und Felicitas bei St. Andreasberg.
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Leider sind sehr viele Lochsteine im Laufe der Zeit verloren gegangen. Entweder sind sie in den Grundmauern der Häuser verschwunden, oder sonst wie vernichtet. Unverstand und Sturheit gibt es leider auch heute noch in unserer, ach so aufgeklärten Zeit. Das beste Beispiel haben wir in der „Breiten Straße“, .....
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... wo man einfach bei einer Straßendellenausfüllung den großen Granitlochstein der Grenze der Grube St. Andreas zur Silberburger Grube verschüttet hat, anstatt ihn zu heben. Nur seine obere Kuppe ist noch sichtbar. Auf der Seite, die der Mauer zugewandt ist, ist nur noch die erste Zeile sichtbar. St. Andreas 4. März 1744
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Hier dagegen ein sehr gut erhaltener Lochstein, der auf dem ehemaligem Grundstück des verstorbenen und sich um die Erforschung der Andreasberger Bergbaugeschichte sehr verdient gemachten Dr. Kummer, in der Nähe des Andreasberger Marktes. Auch dieser Lochstein stand ursprünglich in unmittelbarer Nähe seines Grundstückes. Beim Straßenneubau wollte man auch diesen zuschütten. Dr. Kummer rettete ihn und stellte ihn in seinem Vorgarten auf. Er ist auf allen 4 Seiten beschriftet, seitenrichtig wieder aufgestellt worden. Nach Osten hin ist zu lesen:
St. Andreas mit der Jahreszahl 1700.
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Auf der gegenüberliegenden Seite der Grubenname „König Ludwig“ mit der gleichen Zahl.
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Auf einer anderen Seite über Schlegel und Eisen die Monogramme „VD“ und „CD“.
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Dieser Seite gegenüber steht Lochstein eingemeißelt, was besagt, dass er die Grenze zwischen zwei Grubenfeldern darstellt. Die Monogramme sind die Abkürzungen bergbaulicher Persönlichkeiten.
VD. = Valentin Decker war 1687 in Clausthal Bergmeister, wofür er 322 Taler im Jahre erhält. In seine Zuständigkeit fiel die Aufsicht über das Rösenhöfer- und Haus Herzberger Revier dort sowie das Andreasberger, jenseits des Bruchberges gelegen. Weil sich das Andreasberger Bergwerk sehr vermehret, überlegte man im Jahre 1694, wie durch einen Obergeschworenen oder Bergmeister dort die erforderliche Aufsicht ohne große Kosten könnte angeordnet werden. Dabei wurde für Grubenbau, Pochwerke und Hüttenarbeit zunächst auf den Obergeschworenen und Markscheider Illing reflektiert. Sicherlich handelte es sich bei ihm um einen Spross der bekannten Clausthaler Bergbeamtenfamilie, deren Oberharzer Wiege im honsteinschen St. Andreasberg gestanden hat. Da dieser ablehnte, wurde Decker nach dort „transferiert“, also versetzt. Er hat nur wenige Jahre hier seines Amtes walten können, bereits im Jahre 1703 erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich zwar so erholte, dass er, wie es heißt, wieder gehen und stehen konnte. Jedoch schon zwei Jahre später erlag er seinem Leiden und hinterließ Witwe und sieben unversorgte Kinder.
Das untere CD weist Caspar Dannenberg aus, um 1700 Obergeschworener zu St. Andreasberg, also ein durch seinen Eid dem Bergamte verpflichteter Beamter, dem die Beaufsichtigung einzelner Gruben übertragen und der auch für die Verdingung der Arbeiten hier für die Gruben St. Andreas, König Ludwig und Felicitas zuständig war. Die Personalakten wissen wenig über ihn zu berichten. Nach ihnen wurde er 1706 als Vicebergmeister vereidigt. Als solcher taucht er auch in den Akten der genannten Zechen auf. Er verstarb im Jahre 1738.
So stellen Lochsteine, wie es dieses Beispiel zeigt, zeitgemäße Dokumente dar, deren Erhalt wohl jedem, der die Möglichkeit dazu hat, eine Pflicht sein sollte. Es ist nur schwierig und zeitraubend im Archiv des Oberbergamtes die jeweiligen Urkunden und sonstige Unterlagen zu finden.
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Löblicherweise hat man an etlichen alten Gruben im ganzen Harz stilisierte Tannenschilder erstellt mit dazugehörigen Daten. So auch z.b. an der Grube „Gnade Gottes“. Die Beschriftung lautet:
„Hier befand sich der Schacht der Grube GNADE GOTTES 1590 - 1910 Teufe 295 m.
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Ein Lochstein, der die Grube Gnade Gottes begrenzt steht an der Grundstraße, an der Stelle, wo die Straße zum Samsonschacht abzweigt. Eingemeißelt ist: Gnade Gottes. C. Dannenberger.
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Die gegenüberliegende Seite: DVB. Mosis 1715. Also die Grenze der Grube Gnade Gottes zur Grube 5 Bücher Mosis.
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Ein anderer Lochstein mit der Inschrift: Gnade Gottes Marckscheid 1722, nur einseitig beschriftet steht nicht mehr am ursprünglichen Ort, sondern im Vorgärtchen des Samsonmuseums.
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Ebenso der Lochstein mit der Inschrift: Gnade Gottes Marckscheidt H.B. 1737.
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Ebenfalls im Vorgärtchen des Samsonmuseums steht ein Lochstein der Grube Gnade Gottes, auch nicht Originalstandort, mit der Inschrift: Gnade Gottes Marckscheide TOB. BM. HB.1732
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Außerdem steht in dem Vorgärtchen noch der Lochstein , der seinen ursprünglichen Standort mitten auf dem, der Grube Samson vorgelegenem Sportplatz hatte. Die Inschrift lautet: Samson Marckscheid T. EB.BH.HB. 1732
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Ein sehr gut erhaltener Lochstein befindet sich unterhalb der Engelsburger Teiche an der Grube Engelsburg mit der Inschrift auf der einen Seite: Engelsburger Marckscheit Anno 1734
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Und auf der gegenüberliegenden Seite: Weintrauber Marckscheit Tobias Dannenberger. Bergmeister. Johann Heinrich Holtzberger Geschworener Anno 1734.
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Schild an der Grube Engelsburg mit der Inschrift:: Auf diesem Gelände befand sich die Grube Engelsburg Betriebszeit 1542 – 1874, Schachttiefe 170 m, 7 Strecken. Vorkommen Bleiglanz und Kupferkies.
Am Totenberg befindet sich ein Lochstein mit der Aufschrift 5 Bücher Mosis 1711
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Schild zur Grube 5 Bücher Mosis 1552 – 1757 Teufe 140 m
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Lochstein der Grube 5 Bücher Mosis am Todtenberg.
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Nur ein halber, abgebrochener Lochstein wurde ebenfalls vor Bauarbeiten geborgen und steht nun in einem Vorgarten am Galgenberg. Es ist nur noch die Inschrift V.B.M. (also Vice Bergmeister) 1728 zu lesen. Vermutlich der Lochstein zu der in der Nähe gelegenen Grube „Reiches Glück“.
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Nähe Friedhof steht ein Lochstein mit der Inschrift: Silberburger Markscheide. Nun folgen Abkürzungen, die total verwittert sind und teils nicht mehr lesbar. 3.Zeile: ACHBD, 4.Zeile: erster Buchstabe unleserlich es folgt EBEF, dann: AMOBF und weiter: ANNO 1774.
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Auf der gegenüberliegenden Seite: LOW. FRIDERICH MARCKSCHEITE. Interessant dabei ist die unterschiedliche Schreibweise. Auf der anderen Seite ist Marckscheide mit „d“ geschrieben, hier mit „t“. So etwas wie einen Duden kannten die damals wahrscheinlich noch nicht. Auch das Wort „Marckscheide“ erscheint unterschiedlich, mal mit „ck“, mal mit „k“ geschrieben.
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Am unteren Galgenberg steht dieser lange Lulatsch, der auch zweiseitig beschrieben ist. Hier sehen wir die Aufschrift: Markscheide Felicitas.
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Auf der Gegenseite: König Ludwig Fundgrube und 4 Massen 1700 V. Decker C. Dannenberg
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Schild an der Grube Felicitas bei St. Andreasberg
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Schild am Wennsglücker Schacht mit der Aufschrift: Hier war der Schacht der Grube Wennsglück 1693 - 1760 - 1812. Teufe 355 m.
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Situationsübersicht hierzu
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Lochstein links über dem eben gesehenen Stollenmundloch in einem schier undurchdringlichem Gestrüpp. Die Abkürzungen auf der einen Seite: W.G.M.S. Was wohl heißen mag: Wennsglücker Grube, Marckscheide. Es folgt die Jahreszahl 1722 als dann die Abkürzungen: B.M.S.E., darunter: G.P.TK.
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In der oberen Reihe diese für mich nicht deutbaren Zeichen, wahrscheinlich eine Art Siegel eines höheren Bergbeamten. darunter M.S. und weiter unten wieder die Jahreszahl 1722.
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Ein weiterer Lochstein steht am unteren Totenberge der Grube „Krone Engelland“. Auf der einen Seite die Aufschrift: Kron Engelland Marckscheide 1746
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Auf der anderen Seite: Felicitasser Marckscheide T.D.B.B.M. C.D.B.B.G 1746
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Die silberreichen Gruben Andreasbergs erlangten ja, wie bekannt, Weltruhm, ebenso die berühmten Andreasberger Taler.
Lochsteine auf dem Burgstätter Gangzug bei Clausthal
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Ich erwähnte ja schon den Wert der Lochsteine als geschichtliche Zeitdokumente. Auf dem Burgstätter Gangzug in Clausthal, an der Altenauer Straße, befand sich ein Grubensystem, welches von der Namensgebung her für uns Herzberger nicht ganz uninteressant ist. Es handelt sich um die Gruben: „Herzog Georg Wilhelm“, „Anna Eleonore“ und „Prinzessin Amalia“.
Hier ein Hinweisschild der Grube "Herzog Georg Wilhelm" auf dem ersichtlich ist, dass diese Grube von 1644 - 1904 im Betrieb war und eine Teufe von 750 m erreichte. Leider ist von dieser Grube kein Lochstein mehr erhalten.
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Hier das Schild der Grube „Anna Eleonore“, im Betrieb von 1638 - 1908 und einer Teufe von 530 m.
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Ein Saigerriß der Grube "Anna Eleonore" von 1857 gibt einen Eindruck von der Mächtigkeit des Erzganges und der damit verbundenen Abbaue.
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Schild an der Grube „Prinzessin Amalia“, die von 1710 - 1768 in Betrieb war und eine Teufe von 210 m erreichte. Alle drei Grubennamen erinnern an bedeutende Persönlichkeiten der Braunschweigisch – Lüneburgischen Landesherrschaft. Die Grube Anna Eleonore war nach der Gemahlin des Herzog Georg von Calenberg (geb. 1582 gest.1641) benannt, dem 6. Sohn Herzog Wilhelm d.J. von der Celleschen Linie, und dessen Gemahlin Dorothea, einer Dänischen Königstochter, die ihrem Gemahl 15 Kinder geschenkt hatte, sieben Söhne und acht Töchter.
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Nach ihr wurde dann auch die reichste und ergiebigste Grube des Oberharzes benannt. Die sieben Söhne dieses Celler Herzogpaares waren jene so berühmt gewordenen Welfenprinzen, die nach dem Tode ihres Vaters entgegen den damals in Fürstenfamilien üblichen Erbteilungsgewohnheiten beschlossen hatten, dass nur der Älteste von ihnen und dessen etwaige Nachkommen die alleinige Regierungsgewalt ausüben sollte, um eine verhängnisvolle Zersplitterung ihres Erbbesitzes auszuschließen. Im Jahre 1610 fassten sie darüber hinaus den aufsehenerregenden Beschluss, nur einer von ihnen, und zwar der, den das Los treffe, sich verheiraten und den Familienstamm fortsetzen solle. Das Los traf bekanntlich den zweitjüngsten der sieben Brüder, Georg, der sich daraufhin mit der Prinzessin Anna Eleonore von Hessen - Darmstadt vermählte, nach der die besagte Grube benannt ist. Das junge Herzogpaar nahm auf Schloss Herzberg seinen Wohnsitz. Sie wurden die Stammeltern der Kurfürsten von Hannover (1692 - 1815), der Könige von Hannover (1815 - 1866) und der Könige von England aus dem Hause Hannover (1714 - 1837) und auch damit die Ahnen der jetzigen Königin Elisabeth von England.
Ihre Tochter Sophie Amalie wurde Königin von Dänemark.
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Schild am Lochstein zur Grube Anna Elenore und Grube Margarethe an der Altenauer Strasse
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Der Lochstein zeigt auf seiner Oberfläche die Buchstaben A.M. Andreas Müller und an der Seite Ao = anno 16
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Um die Ecke herum dann die zur 16 gehörige 88, also 1688.
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Es folgt auf der nächsten Seite: DE., 3.OC., also den 3. Oktober.
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Auf dem Gelände des akademischen Sportplatzes in Clausthal befinden sich gleich 2 Lochsteine. Einer direkt neben dem Spielfeld und einer neben den Tennisplätzen zwischen den Fichten. Das Schild zum Lochstein am Spielfeld sagt aus, dass der Lochstein die Grenze zwischen der Grube „St.Dorothea“ und „Caroline“ anzeigt.
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Der Lochstein - Oberseite.
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Schild am anderen Lochstein des Sportplatzes. Es ist hier die Grenze der Gruben Caroline und Neue Benedikte.
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Der noch gut erhaltene Lochstein.
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Dasselbe noch mal.
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Am Hirschler Teich ein kleinerer Lochstein von 1718. Auf der Oberseite G.D. VOBM. und die Insignien der Gruben Dorothea und Caroline. Eine Seitenfläche: i. BBM., eine Andere P.A.
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In der Nähe des Hirschlerteiches fand ich im Dickicht einen kleineren Zwischenlochstein, zweckentfremdet als Waldwegepflaster. Habe ihn natürlich gleich ausgebuddelt, das Loch verfüllt, und der Lautenthaler Berg- und Hüttenschau zur Verfügung gestellt.
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Lochstein oberhalb des Hirschler Teiches.
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Schild zum Lochstein der Gruben Herzog Johann Friedrich und St. Lorenz an der Altenauer Straße.
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Der Lochstein dazu vom 27.8.1704.
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In der Nähe der Institutsneubauten der Uni befindet sich dieser kleine Lochstein von 1665 der Grube König Ludwig.
Lochsteine auf dem Zellerfelder Gangzug
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Schild am Lochstein der Grubengrenzen der Gruben St. Christoph und der Grube Erzengel Gabriel. Die Schrift auf dem Lochstein selbst ist stark verwittert und kaum noch lesbar. Sie lautet: Alda wendet St. Christoph als 7.8. Mas Daniel Flach OBM., Hans Behr UM., Georg Dehler G.
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Der Lochstein dazu, der etwa 1680 herum gesetzt wurde.
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Ganz versteckt, hinter der Ringer Halde im Gestrüpp stand einstmals der Lochstein, der Grube Regenbogen. Die Inschrift lautet: Alhier wendenn die Regenbogener Fundgrube und 7 Maasen und 9 Lachter Aufn Haubtgang Jochim christian Behr VOBM., Johann Christoph Behr UBM., Johann Otto Wimmer Ge. 5.Obr. 1751,
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Erfreulicherweise hat man jetzt endlich den Anfang gemacht, es ist natürlich auch eine finanzielle Frage, einige Lochsteine wieder zu restaurieren. So hat man diesen Lochstein um einige Meter versetzt, an eine gut zugängliche Stelle, geputzt und die Schrift mit schwarzer Farbe nachgezogen.
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Schild am Lochstein der Grube Regenbogen, die auch Ausbeutetaler herausgab, zu der Grube Jungfrau, Silberne Schreibfeder und Bleifelder Fundgrube. Die Inschrift des Lochsteines: Alhier fangen an die Regenbogener Fundgrube 7 Maasen und 9 Lachter aufn Haubtgang Jochim Christian Behr VOBM, Johan Christian Behr , Unterbergmeister Otto Wimmer Geschworener den 5. Sept. 1750
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Hier nun der Lochstein.
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Schild am Lochstein der Grube Bleifeld zur Regenbogener Fundgrube. Die Inschrift des Lochsteines: Alhier wenden die H. Aug. Fritrich Bleifelder Fundgrube und 7 1/2 Maasen auf dem Haubtgang Jochim Christian Behr Vice Oberbergmeister Johan Christoph Behr Unterbergmeister Johan Rudolff Gläsner Geschworener den 5. Sept. 1750
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Der dazu gehörige Lochstein. Es ist die Rückseite des vorherigen Lochsteines. Bild 15
Lochsteine auf dem Schulenberg - Festenburger Gangzug
Schild an dem Lochstein der Grube „Glücksrad“ bei Oberschulenberg. Die lnschrift: Hier wendet das Glücksrader Feld als eine Fundgrube und 6 Lachter nebst der 1.2.3. und 4.ten Maas Zach. Bähr VOBM Joh. Andr. Scharenberg UBM Thom. Andr. Zeuner Geschw. den 8. October 1726
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Der inzwischen, lobenswerterweise, restaurierte Lochstein.
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Schild an der Grube „König Carl“ zur Grube „Weißer Schwan“. Die Lochsteininschrift lautet: Alhier wenten die Weissenschwaner 4 Maassen aufen Haubtgang herunterwarts Joachim Christian Behr VOBM Georg Frietrich Glesner UBM Georg Nicklaus Mersmann 25. Juli Anno 1752
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Neues Schild von Bild 20
Bild 22
Näher dran Bild 21
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Altes Schild von Bild 21
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Der noch tadellos erhaltene Lochstein.
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Ein Ausbeutetaler der Grube „Weißer Schwan“
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Hier mal ein Grundriß der Schulenberger Grubenbauten
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Dasselbe im Saigerriß.
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Lageplan der Gruben um Oberschulenberg
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Rückseite das vorausgegangenen Schildes bezw. Lochsteines. Grenze zwischen Grube „König Carl“ und Grube „Weißer Schwan“. Die Inschrift lautet: Alhier fanngen an König Carler 6 Maassen aufen Haubtgang heraufwerts Joachim Christian Behr VOBM Georg Fritrich Glesner UBM Georg Nicolaus Mersmann Geschw. 25. Juli 1752
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Die Schriftseite.
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Schild am Lochstein oberhalb des oberen Schalker Grabens. Die Inschrift: Alhier wenden die König Carler 6 Maassen aufn Haubtgang heir runter wars Joachim Christian Behr VOBM Georg Fritrich Glesner. UBM Georg Niclaus Mersmann Ge. W. 25, Juli 1752.
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Der dazu gehörige Lochstein.
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Dasselbe noch mal
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Lochstein an der Grenze Cronenburgsglück und Weißer Schwan. Alhier wenten die Cronenburgsglücker Fundgrube und 3 1/2 Maasen aufn Haubtgang herunterwerts. Der Rest nicht mehr lesbar.
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Lochstein unterhalb der Halde von Festenburg. Die Inschrift: Alhier fangen an die Cronenburgsglücker Fundgrube und 5 Maasen auffn Haubtgang heraufwerts Joachim Christian Behr VOBM Gerog Fritrich Glesner UBM Georg Niclaus Mersmann Gescw. Den 5.Juli Anno 1751
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Alhier fangen an die Weisenschwaner 4 Maasen Aufen Haubtgang herauf werts Joachim Christian Behr VOBM Georg Fritrich Glesner UBM Georg Niclaus Mersmann Geschw. Anno 1752
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Markscheidezeichen Untertage, mit den Insignien des betreffenden Markscheiders. An der Stelle, wo die Markscheiderinsignien zu sehen sind, steht, oder besser, stand über Tage ein Lochstein. Die senkrechten Linien bedeuten: Lachter. In diesem Fall sind es 11 Lachter = 21,12 m vom nächsten Markscheidezeichen entfernt.
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Wenn die Striche zum nächsten Markscheidepunkt zu viel werden sollten, so hat man diese auch durch Zahlen ersetzt. Bis zu dieser Linie rechts sind es also 21 Lachter vom nächsten Markscheidepunkt.
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Wo eine Strecke von zwei Seiten her aufgefahren wurde, hat man an der Durchbruchsstelle, also wo man sich begegnete, diesen Ort durch Jahreszahlen gekennzeichnet. Wahrscheinlich wurde dieses Ereignis dann auch gebührend gefeiert.
Lochsteine auf den Lautenthaler Gängen
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Schild an einem Lochstein der Grube"Lautenthals Glück". Die Schrift lautet: Alhier fanget an das Lautethalsglücker Feld als eine Fundgrube nebst zwölf Massen heraufwärts Andr.Valt Mersmann UBIVI. Joachim Christian Bähr Geschworener den 16.Mai 1729
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Bis auf einige Beschädigungen ist dieser Lochstein noch recht gut erhalten.
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Ein weiteres Schild an einem Lochstein der Grube Lautenthalsglück. Die Inschrift: Alhier wendet das Lautenthalsglücker Feld als eine Fundgrube nebst zwölf Massen Andr. Valt. Mersmann UBM. Joachim Christian Bähr Geschworener. den 16. Mai Anno 1729
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Der Lochstein.
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Schild am Lochstein der Grube „Güte des Herrn“ die Inschrift des Steines: Alhier wendet Der Grube des Herrn Feld als fünf Massen von dem Lautenthalsglücker untern Lochstein und markscheidet mit der Grube „Seegen Gottes“ Vice Ober Bergmeister Georg Valentin Kraus Unterbergmeister Johann Friedr. Kastenbein Stuf Geschworener Johann Georg Honig den 16. Octbr. 1753
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Der Lochstein dazu.
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Der bislang einzige, aus dem Bad Lauterberger Revier bekannt gewordene Lochstein von 1705 gehörte zur Grube „Freudenberg“ und stand 1975 noch an der Wand der ehemaligen Wohnbaracke bei der Grube „Hoher Trost“. Auch dieser, ja transportable Lochstein ist inzwischen verschwunden. Leider ist es mir bis heute noch nicht gelungen, die Bedeutung der Abkürzungen zu ergründen.
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Die andere beschriftete Seite.
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Ein ebenfalls, für mich rätselhafter Stein steht neben der Autostraße am Ufer der Innerste, total vom Gras überwachsen, wo die Straße von Bad Grund auf die Straße Wildemann - Clausthal trifft. In diesem Zwickel rechter Hand ist er zu finden. Eine Jahreszahl ist nicht zu entdecken. Trotz Erkundungen bei Leuten, die es wissen müssten, keine Spur einer Erklärung. Viele kennen den Stein, aber keiner hat bislang etwas darüber in Erfahrung bringen können.
© anno 2005 by SDE
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