SOS auf 08/15
SOS auf 08/15

 


Was wir ja alle nicht hoffen – aber doch nie zu 100 % ausschließen können ...

Was passiert eigentlich, wenn wir in einer unterirdischen Anlage verunglücken – und niemand weiß wo wir sind??

Um weitgehend auszuschließen, daß es uns einmal so ergeht wie dem „Ötzi“ – 5000 Jahre vergessen ... – sind einige Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, die nicht nur uns, sondern wohl auch unsere zu Hause bleibenden Partner und Angehörigen ein wenig beruhigter zu Bett gehen zu lassen.

 

1.  Nachricht zu Hause

Niemand geht irgendwo hinein, ohne wenigstens bei einem Angehörigen, zu Hause oder bei einer anderen Person des Vertrauens eine entsprechende Information über Ort und Dauer der geplanten Expedition zu hinterlassen!

Die Vereinbarung einer Rückmeldung innerhalb eines vorher festgelegten Zeitfensters sollte genauso selbstverständlich sein, wie das Mitführen eines Handys an sich.

Das Zeitfenster für die Rückmeldung, die sog. „Deadline“ errechnet sich aus der voraussichtlichen Dauer der Befahrung plus eine gewisse Zeitreserve für evtl.. Ablenkungen, wg. neuen Entdeckungen, Unpünktlichkeit oder einfach nur Verzögerungen beim Ausstieg.

Sie beträgt normalerweise 2 bis 4 Stunden. Sollte die Rückmeldung bis dahin nicht erfolgt sein, können sich die daheim Gebliebenen langsam Gedanken über das Ankurbeln einer Rettungsaktion machen ...

Ob nun zuerst ein privater Suchtrupp losgeschickt wird, oder gleich die Bergrettung - dies ist eine individuelle Entscheidung.

Hilfreich bei der Einweisung der Suchmannschaft ist die Deponierung einer Kopie der Tour-Vorbereitungsunterlagen bei der Person des Vertrauens. Hierin enthalten sollte neben dem Plan der Anlage auch der voraussichtliche Ort des Einstiegs sowie der geplante Tourverlauf sein. Das, was geplant war, ist sodann aus der Ausrüstungsliste ersichtlich, und erlaubt einen evtl. Rückschluss auf das evtl. Unglücksgeschehen ...

Kenntnis über den geplanten Ort der Unterkunft ist auch nicht von Nachteil:

- Einmal, weil auch hier die oben angesprochenen Unterlagen bzw. Informationen hinterlegt seine sollten.

- Andererseits, weil es schon passiert sein soll, daß die Vermissten leicht angetrunken genau hier wiedergefunden wurden ...

 

2.  Nachricht am Biwak

Da man teilweise nicht permanent mit der gesamten Ausrüstung auf dem Buckel durch die Anlagen schleichen will, wird ab und an ein zentrales „Ausrüstungsdepot“ angelegt, in dem alle für den Moment nicht erforderlichen Ausrüstungsgegenstände deponiert werden. Es kann dann vorkommen, daß man sich hiervon recht weit entfernt, so daß die Überwachung des Lagers nicht dauernd möglich ist.

Unangenehm, wenn dann die „Konkurrenz“ zufällig auch durch die Anlage stolpert, und in dem Glauben, Weihnachten und Ostern fielen ausgerechnet heute auf einen Tag, das Depot als Hortfund ansehen und sofort Eigentumsrechte geltend machen.

Mit einem kleinen Zettel kann man den Kollegen zum einen deutlich zeigen, daß die Eigentümer der Sachen noch vor Ort sind, andererseits damit auch einen indirekten Hilferuf bzw. eine Notfallanweisung hinterlassen, falls man ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht zum Depot zurückgekehrt, und wohl auf fremde Hilfe angewiesen ist.

(Natürlich gibt es Freunde, die eine solche Nachricht weniger interessiert, als die Bereicherung an fremder Leute Ausrüstung ...)

Im Übrigen obliegt die Beschriftung der Schilder der eigenen Phantasie ...

 

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3.  Nachricht an Strickleiter

Wenn die Bewegung in einer Anlage über mehrere Etagen unter Zuhilfenahme von Klettertechnik von statten geht, ist nicht jede Gruppe so groß, daß sie an jedem Befestigungspunkt einer für den Rückweg unerlässlichen Leiter oder einem Seil eine entsprechende Wache postieren kann.

Unangenehm, wenn auch dann die „Konkurrenz“ zufällig auch durch die Anlage läuft, und in dem Glauben, Leiter oder Seil seien herrenlos, diese sogleich demontieren.

Mit einem kleinen Zettel kann man den Kollegen anzeigen, daß diese Dinge dringend noch gebraucht werden ...

(Natürlich gibt es Freunde, die eine solche Nachricht weniger interessiert, als die Bereicherung an fremder Leute Ausrüstung – egal ob diese damit in Gefahr gebracht werden oder nicht...)

Im Übrigen obliegt die Beschriftung der Schilder auch hier der eigenen Phantasie ...

 

 

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Nachtrag:

... meine Schildchen sind heute meist hochoffiziellen Charakters ...