SO nicht
SO nicht!


Nachfolgend die Beschreibung von einigen Dingen im unterirdischen Leben, auf die man eigentlich getrost verzichten kann.

Die Bilder stammen fast ausschließlich aus dem Mittelwerk.

Das heißt jetzt aber nicht, daß sich die beschriebenen Probleme nur auf diesen Ort beziehen. Hiervon sind fast alle Höhlen, Stollen und U-Anlagen betroffen.

 

 1. Ariadnefaden

Image

Ist zwar schön, wenn der sich in Sagen und Märchen bewährt hat, aber wer so wenig Orientierungsvermögen hat, bzw. ohne Plan loszieht, wird früher oder später Schiffbruch erleiden.

Das einzige, wo der unerlässlich ist, ist beim Höhlentauchen.

 



Nur am Rande erwähnt:
Es ist zwar schön, das neueste GPS zu besitzen – aber die Fähigkeit der Orientierung mit (und auch ohne!) Kompass gehört zu den elementaren Grundkenntnissen und sollte immer wieder mal überprüft werden.

Was ist bloß los, wenn die Batterien mal leer sind ...
(Zur Dokumentation und Vermessung sind die Dinger super – zum Blind durch die Gegend latschen und Auto suchen nur in sofern, daß sie dem Besitzer seine Defizite gnadenlos aufzeigen)


 

2. Farbmarkierungen, Wegweiser, Verewigungen ...

Image

Wir befinden uns in Kammer 18.

Erster war der Herr X.
Zur Sicherheit machte er ne Markierung im Bereich des Eingangs von Tunnel A ...
Es stehen zwar Nummern an den Kammereingängen, aber man kann ja nie wissen ...

Dann kam Herr TD.
Dem war die Sache wohl noch zu unsicher. Da hilft nur Farbspray. 
Rosa - wg. der Sicherheit ...


Image

... wir gehen in einem geraden (!) Stollen ca. 80 m weiter, um eine kleine Sicherheitsmarkierung zu finden ...
Natürlich traute der eine dem anderen nicht. Sinnigerweise brachten beide ihre Markierung an der gegenüberliegenden Wand an.
... wg. der Abwechslung ...

 

Image
 



... kurz vor dem Übergang zum Tunnel B:
Wir könnten ja noch mal kurz ...
Diesmal übermalt Herr TD zielsicher den gelben Hinweis eines Dritten umher- “Irrenden” ...

DAS alles im Mittelwerk in Kammer 18 - in einem ca. 180 m langen, GERADEN Tunnel bzw. in einer Stollenanlage in der das Verirren an sich schon ein Kunststück ist ...
 



Dieser Farbton - und andere - ist keine Seltenheit. Teilweise erkennt man seine Schmierfinken schon am Schriftbild.
Auf solche Ideen kann man wahrscheinlich nur kommen, wenn man besonders ernsthafte Forschungen betreiben will ...


Image


Hammerhart wird es, wenn echte Vollidioten meinen, sie müßten Anlagen nicht nur mit Ihren Fäkalien versauen, sondern auch neben der Duftspur gleich noch schriftlich davon Zeugnis ablegen ...
Dieser Chaot hat sich nicht nur an etlichen  Stellen im Mittelwerk entsprechend verewigt - seine “Spur” zieht sich durch viele Anlage in den alten und neuen Ländern ...

 

 

 

Image


.. das Alter des Grafitti macht dieses nun auch nicht unbedingt historisch wertvoller ...
Die Datumsangabe belegt höchstens, daß es derart Mitteilungsbedürtige zu allen Zeiten gab.


 

 

 

 

 

 

3.  Teelichter bzw. Kerzen

Image

Wer die braucht um sich zu orientieren, sollte vielleicht doch lieber draußen bleiben

Und wenn die Dinger schon massenhaft aufgestellt werden – auf dem Rückweg könnte man sie ja vielleicht wieder ein- sammeln ...

Auf dem Bild sind nur ein kleiner Teil der „Notlichter“ einer Wochenendreisegruppe zu sehen (samt Müll ...).

 

 



4.  Pechfackeln

Wozu? Die Dinger geben kein Licht, rußen wie verrückt, und machen im Bedarfsfall herrliche Brandwunden ...
(Bild fehlt ...)

 

 

5.  Müll

Einige „Forscher“ scheinen die Stollen nach dem Motto „Nach uns die Sintflut“ zu befahren. Verachtenswert!!

Wir sind in anderen Anlagen nach harter Arbeit und Kletterei schon in Bereiche vorgestoßen, von denen wir dachten, das wir hier die Ersten seit ´45 seien – ernüchtert sind wir dann aber auch an solchen Stellen nicht nur auf Fußspuren sondern z.B. auch auf  Coladosen gestoßen.

Glasflaschen, leere Konservendosen, Essenreste, Batterien, defekte Schlauchboote, etc. haben im Stollen nicht zurück gelassen zu werden. Wer die Energie hatte, diese Dinge im ordnungsgemäßen Zustand hinein zu schleppen, sollte auch noch genügend Kraft haben, die Sachen wieder mit hinaus zu nehmen!

Nachfolgende Bilder geben nicht mal Ansatzweise die Zustände in manchen Anlagen wieder.

 

 

Image




SO sah es im Januar 2001 vor Kammer 29 aus ...
Eine Müllhalde sondergleichen. Nicht zu vergleichen mit dem Idyll meines ersten Besuchs in 1997 oder gar dem Zustand zur Wendezeit.
Nicht zu reden von dem, was alles im Wasser rumschwimmt ...

 

Image



Mein Gott Freunde, welchen Standard hatte eigentlich Eure „Profi-Ausrüstung“, wenn Ihr noch die Kraft hattet, den Proviant
in Glasflaschen hier rein zu schleppen? Die nur noch halb so schweren – weil leeren – Flaschen sind dann aber wohl doch noch zu schwer gewesen, um sie wieder mit raus zu nehmen ???

Oder hat Euch der Alkohol die Birne vernebelt?

 

Image




Schöner Anblick.
Spätere Archäologengenerationen werden wohl nach solchen Funden rätseln, ob Dora jetzt eine Rüstungsschmiede oder eine Brauerei war ...

 

 

 

 

Alkohol im Berg?? Warum eigentlich?
Am Arbeitsplatz bei sicherheitsrelevanten Berufen ist das Kündigungsgrund - mag die eigene Gefährdung im Berg ja vielleicht noch hinnehmbar sein - die Gefährdung der Kameraden ist es auf jeden Fall nicht. Es liegen sogar Schnapsflaschen herum ...
Wem seine eigene Sicherheit lieb ist, der lässt (zumindest im Berg) die Finger davon.
... sollten Kameraden mit derart Vorräten zum Tourbeginn auflaufen, so lasse ich sie draußen stehen, so sie sich denn nicht davon trennen wollen ...

 

Image 

Ist hier einer Barfuss nach Hause gegangen????

 

 

Image 

 

Neben dem Umstand, das diese Batterien einen für den Preis miserablen Energiegehalt hatten – so etwas muß nicht im Stollen entsorgt werden.

Das die Dinger z.B. nicht verträglich fürs Grundwasser sind, weiß mittlerweile jedes Kleinkind – wohl aber manche „Forscher“ nicht.
 

 


 

Nur eine der hier erkennbaren Batterien taugt überhaupt etwas – der Rest ist von vornherein Schund. Hätten die Kollegen Markenartikel benutzt, wären sie gar nicht in die Verlegenheit eines Batteriewechsels gekommen ... – und billiger wär´s auch gewesen!
(... wenn man der Werbung “Super-Heavy-Duty” auf den Leim geht ...)


Image


Für welche Aktion man ne Säurebatterie braucht, entzieht sich meiner Kenntnis

... wenn doch aber die Kraft ausreichte, sie hinein zu schleppen - warum nicht fürs mit hinaus nehmen??

Auf die Dauer wird derart Materialverbrauch auch ein wenig teuer ...

 

 

 

 

Ich wollte mit meinen Fotos eigentlich immer nur den Zustand der Anlagen und die verbliebenen Einbauten dokumentieren – nicht die Konsum- und Verhaltensweisen einer Wegwerfgesellschaft ...



Nachtrag:

Anlässlich zweier größerer Befahrungen im Jahr 2001 zogen die Teilnehmer mit gelben Säcken bewaffnet gemeinsam durch die Anlage. Nachdem alles gesehen und fotografiert war, wurde auf dem Rückweg ein Teil des Mülls aufgesammelt. Insbesondere vor Kammer 29 wurde die wilde Müllkippe beseitigt. Es kamen hierbei Unmengen an Flaschen, Büchsen, Batterien und anderem Dreck zusammen, die zwar nicht komplett aus der Anlage entfernt, aber immerhin zentral im Ausgangsbereich deponiert wurden.

 Image

DAS wäre auch für andere Anlagen eine nachahmenswerte Idee!