Heimkehle

Die Heimkehle
-eine der größten deutschen Karsthöhlen bei Uftrungen im Südharz-

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Die Heimkehle liegt am westlichen Abhang des Thyratales, 1,5km von der Ortslage Uftrungen entfernt, am Fuße des Reesberges. Sie ist eine der etwa 200 Höhlen. Mit 2000m Gesamtlänge gehört sie zu den großen Höhlen des Südharzer Gipskarstes.
Von Osterode erstreckt sich diese Karstlandschaft in östlicher Richtung bis Pölsfeld am Harzrand entlang. Die leicht wasserlöslichen Gipse und Anhydrite der Zechsteinablagerungen haben im Bereich ihres Vorkommens an der Erdoberfläche, durch ein reichliches Wasserangebot vom Harz herab, eine große Formenvielfalt an Karsterscheinungen entstehen lassen. Am Fuße schroffer Felswände verschwinden Wasserläufe, die an anderen Stellen wieder als Karstquellen hervortreten. Die Karstoberfläche ist von unzähligen Dolinen und Erdfällen geprägt. Teilweise ist der Ausstrich der Zechsteinablagerungen mit derartigen Karsterscheinungen nur wenige 100 m breit.

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Durch die geologischen Gegebenheiten hat sich die Verkarstung bis weit in die Tiefe vollzogen. Dadurch können sich einige Karsterscheinungen auch in Bereichen der buntsandsteinbedeckten Landschaft zeigen oder aber die Bergleute trafen in den früheren Jahrhunderten auf Höhlen, die weit unter der Erdoberfläche liegen. Diese Höhlen hatten keinen natürlichen Zugang für den Menschen und wurden durch die Bergleute als Schlotten bezeichnet. Ein Teil der „Höhlenkundlichen Ausstellung“ im Ausgangsbereich der Heimkehle widmet sich diesem Thema. Für die Touristen sind Höhlen naturgemäß die attraktivsten Karsterscheinungen. Die Heimkehle verdankt ihre Entstehung zum großen Teil den Wässern der heutigen Thyra, des Krebsbaches und der Krummschlacht, die schon seit Jahrhunderttausenden auf Klüften im Gipsgestein in den Berg eindrangen.
Auf diesen wasserwegsamen Bahnen löste es das Gestein auf. Es entstanden erste Hohlräume, die durch den noch heute andauernden Verkarstungsprozess zu großen Hallen und Tunneln erweitert wurde. Die Unterlaugung der Talhänge lässt große Abrissspalten entstehen.

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Es stürzen ganze Hangbereiche zu Tal. Durch diese Vorgänge wurden die Hohlräume im Berg seitlich angeschnitten, es entstand der natürliche Eingang zur Höhle.
Die erste urkundliche Erwähnung der Höhle erfolgte 1357.
Der damalige Name „Heymelkellen“ und der heutige Name lassen zwei Möglichkeiten der Deutung zu. Einerseits könne er von den Heimeln oder Heimchen, den kleinen Erdgeistern, also den Zwergen, abgeleitet sein. Andererseits ist der Begriff Kelle aus dem Spätmittelhochdeutschen in Betracht zu ziehen. Danach ist es ein „Geheimer Keller“.
Die Höhle wurde durch die Jahrhunderte immer wieder in der Literatur erwähnt.
Anfang unseres Jahrhunderts kam es zu ersten Erschließungsversuchen.
Durch die finanziellen Aufwendungen von Theodor Wienrich gelang 1920 die touristische Erschließung der Heimkehle. Schon am 12. September erfolgte die erste Führung in der neu erschlossenen, elektrisch beleuchteten Heimkehle.

Schnell wurde sie zu einem beliebten Ausflugsziel.

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Während des 2. Weltkrieges wurde im März 1944 mit dem Einbau von Produktionsanlagen der Junkers-Werke Dessau der Führungsbetrieb unterbrochen. Die Heimkehle zählte nun zu den Außenlagern des KZ Dora. 1946 durchgeführte Sprengungen zerstörten die künstlichen Zugänge. Erst 1954 konnte der Führungsbetrieb wieder aufgenommen werden. Der unterirdische Rundgang  verläuft auf 750m gut begehbaren Führungswegen, die auch für Besucher im Rollstuhl befahrbar sind. Von der Herzyniahalle gelangt der Besucher zum Fuße der Trümmerhalde des riesigen Natureinganges und dem Heimensee. 
Die nun zu durchwandernden engen Gänge erweitern sich zur 6m hohen Thyrahalle. Vom tiefen, kristallklaren Thyrasee verläuft der Weg durch den Riesentunnel zum großen Dom, der eine Raumhöhe von 22m hat. Dieser zeigt sich dem Besucher durch eine Laserschau recht außergewöhnlich. Sie bildet den Höhepunkt der Führung, die aber noch nicht zu Ende ist.

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Durch den Riegelgang erreicht der Besucher den kleinen Dom, in dem eine Gedänkstätte an die Opfer der hier im Krieg beschäftigten Zwangsarbeiter erinnert.

Die Führung endet im Niedrigen Saal. Hier kann sich der Besucher die „Höhlenkundliche Ausstellung“ anschauen und selbständig durch den Ausgangsstollen wieder an das Tageslicht zurückkehren.
Mit Führungswegen sind nur die Teile der Heimkehle ausgebaut, in denen die größten Höhlenräume mit den schönsten Seen sind. Nach Nordwesten und Südosten erstrecken sich noch weitere, zum Teil recht enge, Höhlengänge im Berg.
Öffnungszeiten der Schauhöhle Heimkehle
Täglich geöffnet:
Von Mai bis Oktober     10:00 – 17:00
Von November bis April   10:00 – 16:00

-Führungen für Einzelbesucher erst ab 5 Personen-
  -Kinder ab 3 Jahre-
[Quelle: Informationsblatt der Höhlenverwaltung Heimkehle/ Gemeindeverwaltung Uftrungen]