Da dort (www.nrz.de) Anmeldug erforderlich, habe ich den Text mal kopiert....
Die Wiege der Zeche Zollverein
GESCHICHTE. Franz Haniel grub 1833 in Schönebeck nach Kohle und revolutionierte den Bergbau. Ein neues Museum erinnert.
Bisher wussten es nur wenige Historiker: In Schönebeck steht die Wiege der Zeche Zollverein. Vor rund 200 Jahren wurden nah der Lockstraße die Weichen für die Entwicklung in Katernberg gestellt. 1833 schaffte der Ruhrorter Industrielle Franz Haniel das bis dahin Unmögliche: 30 seiner Männer gruben einen 206 Meter tiefen Schacht in die Erde und hielten ihn dank der Dampfmaschine frei von Wasser. So konnten nicht mehr nur waagerechte Strecken in den Berg getrieben, sondern Kohle auch in größeren Tiefen abgebaut werden. Ein wichtiger Schritt für den modernen Bergbau - und für die Industrialisierung von Essen.
Informationen, die bisher in Archiven schlummerten, sind jetzt auch einer breiten Masse zugänglich. Am Samstag eröffnete an der Schacht-Kronprinz-Straße in Schönebeck in einer Holzhütte ein kleines Museum, das die Geschichte des Bergbaus im Essener Nordwesten erzählt. Zusammen mit dem Haniel-Museum in Duisburg hat der Bürgerverein "Bergbaukolonie Schönebeck" die Ausstellung auf die Beine gestellt.
Der Kontakt kam im April bei einer Gedenkstein-Einweihung in Borbeck zustande. Die Duisburger teilen die Meinung des Vereins-Vorsitzenden Klaus Scholz: "Noch gibt es Menschen, die sich an die Bergarbeiter erinnern, die in Schönebeck lebten und arbeiteten. Aber irgendwann sind auch sie vergessen."
Damit das nicht passiert, gibt es nun sieben Tafeln mit historischen Bildern meist aus dem Haniel-Museum. Sie erzählen ein Stück Industriegeschichte, das für Schönebeck nicht so gut ausging wie für Katernberg. Franz Haniel suchte Anfang des 19. Jahrhunderts für seine Gutehoffnungshütte in Oberhausen Fett-Kohle für die Eisen-Verarbeitung. Nach Proben schien ihm Schönebeck vielversprechend. Doch er förderte nur die für seine Zwecke unbrauchbare Hausbrandkohle. 130 000 Taler, heute etwa eine Millionen Euro, investierte Haniel in den "Schacht Franz" - fast sein ganzes Vermögen. Gewinn machte er keinen. So gab Haniel bereits 1844 wieder auf und richtet seinen Blick nach Norden: Bald förderte er seine Kohle auf Zollverein im gleichen Verfahren. Hier fand Haniel die fetthaltige Kohle. Dank Essener Kohle entwickelte sich die Gutehoffnungshütte zu einem der größten Konzerne im Ruhrgebiet.
Schönebeck war nur anfangs an dieser Erfolgsgeschichte beteiligt. "Erst 1903 wurde hier wieder Kohle abgebaut", erzählt Historiker Bernhard Weber-Brosamer vom Haniel-Museum. Mülheimer entdeckten das Gebiet wieder. An der Aktienstraße wurde Kohle abgebaut. Der "Schacht Kronprinz" gehörte zur Zeche Rosenblumendelle, die auf dem Gebiet des heutigen Rhein-Ruhr-Zentrums stand. 1966 wurde auch er geschlossen. Heute erinnert fast nur noch die Zechensiedlung Ardelhütte an der Schacht-Kronprinz-Straße an die Schönebecker Kumpel - und seit Neuestem auch das Museum.
DAS MUSEUM
Der Verein "Bergbaukolonie Schönebeck" kümmert sich seit 1993 um die Geschichte des Stadtteils und die Pflege der historischen Siedlungen. Das Museum ist ab 15. Januar für Besucher geöffnet. Anmeldung und Infos unter Tel: 68 03 02.
GESCHICHTE. Franz Haniel grub 1833 in Schönebeck nach Kohle und revolutionierte den Bergbau. Ein neues Museum erinnert.
Bisher wussten es nur wenige Historiker: In Schönebeck steht die Wiege der Zeche Zollverein. Vor rund 200 Jahren wurden nah der Lockstraße die Weichen für die Entwicklung in Katernberg gestellt. 1833 schaffte der Ruhrorter Industrielle Franz Haniel das bis dahin Unmögliche: 30 seiner Männer gruben einen 206 Meter tiefen Schacht in die Erde und hielten ihn dank der Dampfmaschine frei von Wasser. So konnten nicht mehr nur waagerechte Strecken in den Berg getrieben, sondern Kohle auch in größeren Tiefen abgebaut werden. Ein wichtiger Schritt für den modernen Bergbau - und für die Industrialisierung von Essen.
Informationen, die bisher in Archiven schlummerten, sind jetzt auch einer breiten Masse zugänglich. Am Samstag eröffnete an der Schacht-Kronprinz-Straße in Schönebeck in einer Holzhütte ein kleines Museum, das die Geschichte des Bergbaus im Essener Nordwesten erzählt. Zusammen mit dem Haniel-Museum in Duisburg hat der Bürgerverein "Bergbaukolonie Schönebeck" die Ausstellung auf die Beine gestellt.
Der Kontakt kam im April bei einer Gedenkstein-Einweihung in Borbeck zustande. Die Duisburger teilen die Meinung des Vereins-Vorsitzenden Klaus Scholz: "Noch gibt es Menschen, die sich an die Bergarbeiter erinnern, die in Schönebeck lebten und arbeiteten. Aber irgendwann sind auch sie vergessen."
Damit das nicht passiert, gibt es nun sieben Tafeln mit historischen Bildern meist aus dem Haniel-Museum. Sie erzählen ein Stück Industriegeschichte, das für Schönebeck nicht so gut ausging wie für Katernberg. Franz Haniel suchte Anfang des 19. Jahrhunderts für seine Gutehoffnungshütte in Oberhausen Fett-Kohle für die Eisen-Verarbeitung. Nach Proben schien ihm Schönebeck vielversprechend. Doch er förderte nur die für seine Zwecke unbrauchbare Hausbrandkohle. 130 000 Taler, heute etwa eine Millionen Euro, investierte Haniel in den "Schacht Franz" - fast sein ganzes Vermögen. Gewinn machte er keinen. So gab Haniel bereits 1844 wieder auf und richtet seinen Blick nach Norden: Bald förderte er seine Kohle auf Zollverein im gleichen Verfahren. Hier fand Haniel die fetthaltige Kohle. Dank Essener Kohle entwickelte sich die Gutehoffnungshütte zu einem der größten Konzerne im Ruhrgebiet.
Schönebeck war nur anfangs an dieser Erfolgsgeschichte beteiligt. "Erst 1903 wurde hier wieder Kohle abgebaut", erzählt Historiker Bernhard Weber-Brosamer vom Haniel-Museum. Mülheimer entdeckten das Gebiet wieder. An der Aktienstraße wurde Kohle abgebaut. Der "Schacht Kronprinz" gehörte zur Zeche Rosenblumendelle, die auf dem Gebiet des heutigen Rhein-Ruhr-Zentrums stand. 1966 wurde auch er geschlossen. Heute erinnert fast nur noch die Zechensiedlung Ardelhütte an der Schacht-Kronprinz-Straße an die Schönebecker Kumpel - und seit Neuestem auch das Museum.
DAS MUSEUM
Der Verein "Bergbaukolonie Schönebeck" kümmert sich seit 1993 um die Geschichte des Stadtteils und die Pflege der historischen Siedlungen. Das Museum ist ab 15. Januar für Besucher geöffnet. Anmeldung und Infos unter Tel: 68 03 02.