Quelle= http://www.az-web.de/lokales/euregio...hen-Braunkohle
Neues Standardwerk: Detaillierte Infos zur rheinischen Braunkohle
Köln. Es müssen nicht immer Schlösser, Burgen und Kirchen sein. Für die rheinische Denkmalpflege gelten seit Jahrzehnten auch Industrieanlagen als schützenswert.
In der Reihe «Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen» stellt der Band «Braunkohlenbergbau im Rheinland» jetzt eine neue Fundgrube für Wirtschaftshistoriker und Technik-Freaks dar. Auf 754 Seiten und mit 602 Abbildungen werden detaillierte Angaben über den Braunkohlentagebau gemacht. Die Bandbreite reicht vom Schaufelradbagger über die Produktionsstätten und Verwaltungsgebäude bis hin zu Arbeitersiedlung und Fabrikantenvilla.
Dabei wird auch das Westrevier zwischen Aachen, Bonn und Grevenbroich ausführlich gewürdigt. Ein Wiedersehen gibt es zum Beispiel mit der Brikettfabrik Weisweiler, die als erste im rheinischen Revier und größte im Westen eine herausragende Bedeutung besitzt. Die um 1910 errichtete Eisenbahnbrücke über die Inde dokumentiert noch als einziges Objekt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg den für Brikettfabriken wichtigen Transportweg über die Bahn.
Die in Lucherberg erhaltenen Bauten belegen eine Doppelnutzung für die Brikettherstellung mit angeschlossener Ziegelei - was für die Frühzeit der Klüttenherstellung nicht ungewöhnlich war.
Besondere Bedeutung besitzen auch die bereits bei der Betriebsaufnahme 1901 errichteten Siedlungshäuser. Über das Pumpwerk am Lucherberger See urteilen die Autoren: «Es ist das einzige Seepumpwerk im rheinischen Revier, das Wasser zur Versorgung eines Braunkohlenkraftwerks aus einem ehemaligen Braunkohlentagebau entnimmt.»
Erwähnt wird auch das 1905 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk Heimbach, das als eines der größten in Europa galt. Die Rur-Talsperren-Gesellschaft (RTG) lieferte von Heimbach aus Strom in die Landkreise Aachen, Düren und Schleiden.
Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen: I. (Rheinland). Bearbeitet von Walter Buschmann, Norbert Gilson, Barbara Rinn. 754 Seiten, 602 Abbildungen, ISBN 978-3-88462-269-8, 58 Euro
Köln. Es müssen nicht immer Schlösser, Burgen und Kirchen sein. Für die rheinische Denkmalpflege gelten seit Jahrzehnten auch Industrieanlagen als schützenswert.
In der Reihe «Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen» stellt der Band «Braunkohlenbergbau im Rheinland» jetzt eine neue Fundgrube für Wirtschaftshistoriker und Technik-Freaks dar. Auf 754 Seiten und mit 602 Abbildungen werden detaillierte Angaben über den Braunkohlentagebau gemacht. Die Bandbreite reicht vom Schaufelradbagger über die Produktionsstätten und Verwaltungsgebäude bis hin zu Arbeitersiedlung und Fabrikantenvilla.
Dabei wird auch das Westrevier zwischen Aachen, Bonn und Grevenbroich ausführlich gewürdigt. Ein Wiedersehen gibt es zum Beispiel mit der Brikettfabrik Weisweiler, die als erste im rheinischen Revier und größte im Westen eine herausragende Bedeutung besitzt. Die um 1910 errichtete Eisenbahnbrücke über die Inde dokumentiert noch als einziges Objekt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg den für Brikettfabriken wichtigen Transportweg über die Bahn.
Die in Lucherberg erhaltenen Bauten belegen eine Doppelnutzung für die Brikettherstellung mit angeschlossener Ziegelei - was für die Frühzeit der Klüttenherstellung nicht ungewöhnlich war.
Besondere Bedeutung besitzen auch die bereits bei der Betriebsaufnahme 1901 errichteten Siedlungshäuser. Über das Pumpwerk am Lucherberger See urteilen die Autoren: «Es ist das einzige Seepumpwerk im rheinischen Revier, das Wasser zur Versorgung eines Braunkohlenkraftwerks aus einem ehemaligen Braunkohlentagebau entnimmt.»
Erwähnt wird auch das 1905 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk Heimbach, das als eines der größten in Europa galt. Die Rur-Talsperren-Gesellschaft (RTG) lieferte von Heimbach aus Strom in die Landkreise Aachen, Düren und Schleiden.
Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen: I. (Rheinland). Bearbeitet von Walter Buschmann, Norbert Gilson, Barbara Rinn. 754 Seiten, 602 Abbildungen, ISBN 978-3-88462-269-8, 58 Euro