Front- oder Heckantrieb beim Panzer?
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Front- oder Heckantrieb beim Panzer?
Mal eine Frage an die Technikfreaks...Ca. 90% der im 2.Weltkrieg eingesetzten Panzertypen hatten den Motor im Heck, die Antriebsräder saßen jedoch vorne. Bekannteste Ausnahmen waren die modernen russischen wie T34, die KW- und die Stalin-Typen die Motor und Antriebsräder im Heck hatten. Jetzt stellt sich mir natürlich automatisch folgende Frage: Wenn ich mal unterstelle das eine kompakte Motor-Antriebseinheit im Heck weniger konstruktionstechnische Probleme aufwirft, warum hielten westliche Ingenieure solange an dem getrennten Prinzip fest? Erstens ist alles technisch nicht so aufwendig, zweitens würde bei den platzmäßig doch sehr eingeschränkten Panzern erstens die Kardanwelle nach vorne entfallen sowie das vor dem Fahrer sitzende auch nicht grade kleine Verteiler- und Schaltgetriebe. Lediglich ein Schaltgestänge würde etwas Platzbedarf beanspruchen. Kann mir bei einem Kettenfahrzeug nicht vorstellen daß im Fahrverhalten da so grundlegene Unterschiede bestehen wie zwischen einem front- oder heckgetriebenen PKW...Suche Urkunden,Orden,Effekten und Abzeichen aller Art der Reservestandarte 138 Sturm 13 Duisburg Gruppe Niederrhein und der SA-Standarte 39 "Schlageter" Düsseldorf.Bitte nur Originale,ich zahle ja auch nicht mit Falschgeld
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Hallo !
Das kann man meines Wissens so nicht sagen.
Ein Baggerfahrer hat mir das mal erklärt, ist allerdings schon eine weile her.
Im ebenen Gelände spielt das wohl keine so große Rolle, aber bei Bergauf und Bergabfahrten muß, wenn ich mich recht erinnere, die Antriebseinheit vorne sein. Sonst besteht die Gefahr, daß die Kette vom Rad springt.
Aber vielleicht weiß da jemand mehr.
Ellvis -
Ich vermute, das hat etwas mit der Gewichtsverteilung zu tun, wenn der Motor hinten sitzt, ist vorne mehr Platz für andere Dinge (Waffen, Munition und vor allem Panzerung).
Der israelische Merkava ist einer der wenigen modernen Panzer, die den Motor vorne habe. Hier steht eben der Schutz der Crew im Vordergrund, ebenso ist bei diesem Panzer die Heckluke der große Vorteil, da eben Infanterie geschützt absetzen kann.
Wenn das Antriebsrad für die Kette vorne sitzt, wird der es wohl den Vorteil haben, dass die Kette, wenn sie mal nicht ideal gespannt ist, nicht so leicht von den Laufrädern springen kann. Aber auch das ist eine Vermutung.
MartinKommentar
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Hallo,
ich glaube nicht, dass im Panzerbug unbedingt Munition gelagert werden sollte. Das mit der Panzerung macht hier meiner Meinung nach schon mehr Sinn. Das vor der Besatzung eingebaute Getriebe erhöht natürlich deren Schutz. Somit könnte an der Panzerung an diesen Stellen "gespart" (Gewicht und Material) werden.
Gleichzeitig, denke ich, kann somit im Heck innerhalb der Panzerung zusätzlicher Platz, beispielsweise für Treibstoff oder Munition geschaffen werden. Was das letzten Endes für Auswirkungen auf die Fahrdynamik hat, kann ich leider auch nicht sagen.
vg
trashhunterKommentar
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Hinzu kommt, dass dtsch. Kettenfahrzeuge des WWII einen Benzinmotor hatten (Russland baute auf DIESEL). Ein Tiger I hatte (irgendwo mal gelesen) ca. 180 Verschraubungen im Treibstoffkreislauf. Irgendwo hat es immer mal getröpfelt. D.h. in der Wanne war immer ein "zündfähiges" Gemisch vorhanden.
Gut - das hilft jetzt nicht, die Frage zu beantworten, aber passt irgendwie zum Thema.
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Vielleicht noch einen Vergleich zur Neuzeit: PORSCHE nutzt auch das TransAxle-Prinzip: Heckmotor aber Getriebe am Fahrer. Wg. der Gewichtsverteilung.Grüße aus dem POTT
Glückauf - der AndreKommentar
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Wenn das stimmen würde hätten die russischen Panzer ja zuhauf damals ihre Ketten verloren
Schade daß dem nicht so war
Hat der Leo nicht auch die Antriebsräder im Heck?Ich habe noch nie gehört daß der Probleme mit den Ketten deshalb hat.
Ob das Getriebe vorne im Trefferfall irgendwelche Schutzfunktionen erfüllen würde will ich auch mal stark anzweifeln.Ist wahrscheinlich genauso sinnlos wie am Bug angebrachte Kettenglieder.Da hilft wohl nur eine dickere Frontpanzerung.Fakt ist doch jedenfalls daß ein Heckmotor mit Antrieb vorne einen erhöhten Bauaufwand darstellt.Wie schon gesagt: Kardanwelle durch den Kampfraum nach vorne,Verteilergetriebe etc. etc. Und auch Einschränkungen im ohnehin schon nicht grade platzmäßig üppigen Kampfraum mit sich bringt.Von den erhöhten Materialresourcen sowie Fehlerquellen ganz zu schweigen.
Um es noch mal deutlich zu sagen...mich interessiert nicht ob ein Panzer warum auch immer einen Motor vorne hat...oder in der Mitte wie der Elefant/Ferdinand.Das sind wohl eher die Ausnahmefälle.Der typische Panzer hat den Motor hinten!Und somit wieder meine Frage nach pro und contra Antrieb vorne oder hinten.
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Also Leo,Abrams und viele andere moderne Panzer haben definitiv das Antriebsrad hinten.Ein Vorteil soll nach diversen Berichten sein daß Motor,Getriebe und Kraftstoffversorgung als kompakter Block im Heck untergebracht sind und im Schadensfall auch ein schneller Komplettaustausch der Einheit möglich ist.
P.S. Ihre Ketten verlieren die Dinger trotz "Heckantrieb" selbst bei schärfster Geländefahrt nicht
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Das kann ich nur bestätigen. Als ehmalger Inst.-Uffz., Leo1 und Leo2 Schrauber ist das so. Was sehr viel Spaß gemacht hat, war das Triebwerk ziehen...wenn man das Seitenvorgelege los bekommen hat.Also Leo,Abrams und viele andere moderne Panzer haben definitiv das Antriebsrad hinten.Ein Vorteil soll nach diversen Berichten sein daß Motor,Getriebe und Kraftstoffversorgung als kompakter Block im Heck untergebracht sind und im Schadensfall auch ein schneller Komplettaustausch der Einheit möglich ist.
P.S. Ihre Ketten verlieren die Dinger trotz "Heckantrieb" selbst bei schärfster Geländefahrt nicht
"Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
Sophie Scholl/Jacques MaritainKommentar
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Hallo,
ich denke schon, dass das Getriebe vorne schon ein wenig mehr Sicherheit für die Panzerbesatzung brachte, weil der Getriebe- und Antriebsblock doch ein ganz schön massiver "Brocken" war. Bei einem frontalen Treffer war zwar die Wahrscheinlichkeit größer, dass das Fahrzeug bei einem Durchschlagen der Panzerung bewegungsunfähig geschossen wurde, jedoch die Besatzung hatte größere Überlebenschancen. Ich hoffe, ich sehe das soweit richtig.
Ob das allerdings der Grund war, warum die Getriebe vorne eingebaut wurden kann ich nicht sagen. Eventuell spielten auch nur Platzprobleme eine Rolle bei der Wahl des Einbauortes. Wenn man die deutschen Panzergetriebe zur Zeit des 2. WK so anschaut, wäre im Heck für Motor und Getriebe wohl kaum Platz gewesen.
Ein weiterer Vorteil dürfte die Zugänglichkeit bei Wartungs- und Reparaturarbeiten gewesen sein, da ja Motor und Getriebe nicht wie heute eine Einheit gebildet haben. Wäre also zwischen den ganzen Leitungen und Kabel eine ziemliche Fummelei gewesen, ans Getriebe zu kommen.
Tja, das könnten so Gedanken bei der Wahl des Einbauortes gewesen sein. Nachteilig wirkte sich der Frontantrieb bestimmt bei der Standfestigkeit der Bauteile aus. Beim Frontantrieb, denke ich, werden die Lager, Wellen und Antriebsräder mehr belastet als bei Heckantrieb. Auch die Gefahr von Beschädigungen des Antriebsstranges auf Grund heftiger Geländefahrten dürften sich nachteilig ausgewirkt haben.Kommentar
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Motor und Getriebe sind zusätzliche Teile, die die Besatzung bei einem Treffer von Vorne schützen. Somit Panzerung, die nicht nur "toter Ballast" ist. Eben diese Philosophie nutzen die von mir bereits erwähnten Merkava Panzer.
MartinKommentar
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Der Merkava wurde konstruiert für Kämpfe in Israel,auf den Golanhöhen usw.
Auf den Golanhöhen, wo es nur Lavagestein gibt, ist der Merkava besser ausbalanciert. Weil das Triebwerk vorne ist. Und auch um der Besatzung das Verlassen des beschädigten Panzers durch eine Heckluke zu ermöglichen. Letztere dient ebenso der Evakuierung Verwundeter und der Versorgung mit Munition, besonders bei Straßenkämpfen.
Also nicht vergleichbar mit europäischen oder nordamerikanischen Panzern."Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
Sophie Scholl/Jacques MaritainKommentar
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Zusätzlich wurde bei den deutschen Panzern der Drehmechanismus des Turmes noch über ein zusätzliches, "kleines" Getriebe von der Kardanwelle aus angetrieben.Zuletzt geändert von trashhunter; 27.10.2009, 19:58.Kommentar
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Nö das bringt ganz schön was! Die Wehrmacht hatt sogar Beschußversuche samt Auswertungen dazu angefertigt! Man hat sogar Betonplatten als Extrapanzerung dran gehabt oder die Amis aufm Sherman zb Sandsäcke vorn und seitlichKommentar



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