Kabinenfenster Flugzeug, Bodenfund

[mistermethan]

Salve!

Bei einer Tour mit Holck und clownhoppla durch das Außengelände der ehemaligen Luftkriegsschule Dresden, fand sich zwar leider nicht das Gesuchte , allerdings dieses Kabinenfenster. Hundeschwer, ca. 10 cm dickes Mehrschichtglas, leider mittlerweile vermilcht. Lag am Rand einer vermutlich aufgeschütteten Halde.
Da dort auch zu Ostzeiten Flugzeugbau bzw. Inst. angesiedelt war, könnte es was aus diesem Bereich sein, bei der Glasdicke wohl von einen Verkehrsflugzeug

Hat jemand aufgrund der sonderbaren Optik eine Ahnung von welchem Typ das stammen könnte und ob es lohnenswert ist es zu "bergen"?

Marco

[mistermethan]

Beifunde...

hätt ich fast vergessen, es lagen noch diverse russische Munkisten aus Holz rum, stammen aus den 70´gern, wohl große Kaliber. Und dieses geile Sandsteinfragment. Scheint von einem alten Haus zu stammen und wiegt gefühlt ne Tonne... Würde sich gut in nem Vorgarten machen, Sandstein in so einer Optik ist immer ä Hingucker!

Gut´s Nächtle, Marco

[Andi08/15]

Hallo Marco!

Bring das Fenster in Sicherheit!!! Es ist definitiv von keiner dort gebauten IL-14. Aber wenn Du sagst, sehr schwer und dick, tipp ich eher auf eine Cockpit-Frontscheibe eines älteren Kampfflugzeuges, MiG15/17 sah so ähnlich aus (unten grade, oben etwas rund)! Das Gewicht und Dicke (so dick ist keine Außenhaut inkl. Isolierung eines Flugzeuges) spricht nämlich wiederum gegen Verkehrsflugzeug, bei meinetwegen 30 Fenstern auf jeder Seite kommt da ein unvertretbar hohes Gewicht und Strukturbelastung zusammen, immerhin ist eine Außenhülle kaum 2mm(!) stark . Kampfflugzeuge wurden dort auch gewartet, daher tipp ich auf alte MiG.
Paßt auch auf keinen anderen russischen Verkehrsflugzeugtyp, der Rahmen paßt nicht, der ist nämlich aus Stahl (Rost) und würde aus metallurgischen Gründen nicht mit Aluminium direkt verbunden werden und wiederum, der ist viel zu stark für Kabinenfenster eines Verkehrsflugzeuges! Den müßte man mitten in die Isolierung schrauben oder natürlich Hilfskonstruktionen vorsehen, macht aber keinen Sinn und so hat auch keiner Verkehrsflugzeuge konstruiert.
Ich bleibe bei Cockpitfrontscheibe eines Kampfflugzeuges MiG15/17, googel mal Bilder der beiden Typen, Ähnlichkeit von Fenster und Rahmen ist frappierend.

Gruß Andi!

[mistermethan]

Hallo Andi,

ich bin da hin und her gerissen. Ich kenn ja die gepanzerten Fontscheiben der Jäger von einigen Statuen- und Museums-Mig´s bzw. von Bildern. Aber so fett, dafür bräuchte man ja einen mordsstabilen Rahmen! Großartig bemaßen kann ich es nicht, aber anhand von Uwes Griffel kann man es ja ziemlich genau abschätzen.
Ich werd nochmal mit meinen beiden Mitinspektoren reden, vielleicht holen wir es ja noch raus, liegt vorerst gut getarnt an Ort und Stelle.

Marco

[Andi08/15]

Kannste glauben (würde Pitti-Platsch sagen ), überleg mal, was für Kräfte bei den möglichen Geschwindigkeiten wirken, zumal war das Ganze mit den beiden Scheiben rechts und links vor dem zu öffnenden Kanzelteil so konstruiert und ausgelegt, frontalen Beschuß bis zu einem gewissen Grad abzuhalten. Auch gegen Beschuß vom Boden aus, denn die MiGs waren auch flexibel als Erdkampfbomber für Tiefflugangriffe auszurüsten. Als die MiG15/17 aktuell war, hatten westliche Gegenstücke (die Amis gingen sogar noch mit P51-Mustang in den Koreakrieg ! ) nämlich teilw. noch Bord-MG mit 12,7mm und weniger (!), während die MiG selber schon 23mm- oder 30mm-Kanonen und schon keine MGs mehr hatte. Der Westen zog bewaffnungstechnisch endgültig erst im und nach dem Koreakrieg nach, als sich die Defizite gezeigt haben. Das einzige, was die westlichen Muster damals gerettet hat, war die Raketenbewaffnung, die auf etwas größere Entfernungen zu nutzen war, im "Dog-Fight" waren die US-Baumuster hoffnungslos unterlegen. Ein guter Treffer aus den Bordkanonen und eine F1 oder F4, sogar eine damals noch eingesetzte B29 oder B47 war nicht mehr zu halten. Die 20- und 30mm-Kanonenbewaffnung hatte schon in WK2 bei den FW190, Me109, Me262 ihre Wirkung bewiesen, die Amis rechneten aber so früh im Kalten Krieg noch nicht damit, das die Russen sowas mit einer Drittmacht wie Korea "teilen", obwohl die Russen auch schon im WK2 die 23mm-SHVAK hatten und nachweislich Ausbilder und eigene Piloten mit asiatischem Aussehen nach Korea geschickt haben.
Zumal das "milchige" auf die Zwischenschichten von (Panzer)-Verbundglas hinweist, die Konstruktion von Panzerverbundglas ist deutlich eher erfolgt. Schon paar Jahre vor WK2, also war das Prinzip nicht neu und wird übrigens heute noch so genutzt. Kabinenfenster von Verkehrsflugzeugen sind völlig anders konstruiert.

LG Andi!

[mistermethan]

mhhhhh....

das ist es ja ebend..... Um die Scheibe ist eine Art dicker Stalkranz mit vielen Nasen zum Fixieren. Ich hab selber schon in Mig 21, 23 und 29 dringesessen, bei den 21 und 23 waren die Scheiben eher oval und filigran. Mig 15 würde optisch auf jeden Fall passen, habe grad nochmal gegoogelt, auch die Größe würde ungefähr hinkommen. Sollte es sich trotz der "Blindheit", Defekte an einer Seite und evtl. russischer Herkunft doch lohnen sich so ein Teil zu sichern?

Mensch Andi, ich sehne mich nach Fachgesimpel und einem dicken Pils mit Dir! Muß morgen leider zeitig zur Schicht, fuck off

Marco

[Andi08/15]

Einsacken tät ichs auf jeden Fall, der "Stahlkranz" ist ja extra so stabil, da er technisch gesehen der Schwachpunkt ist bei Beschuß und die Nasen (ehemals Schrauben) sind ja extra dazu gedacht, nach Schäden leicht und schnell auswechseln zu können (hatte die 109 schon), und ja, ich würde auch mal wieder gerne ein paar Schnitzel mit dir naschen, eiskalt, goldgelb gebacken mit Schaum!

Müssen wir unbedingt mal machen, wenn ich ma wieder in DD bin, gerne vorher auch ma ne Runde wühlen gehn.

[mistermethan]

guddi!

wir versteifen uns mal auf Mig 15/17! Komme auch gern in Deine Ecke gedonnert, mal schauen was hier die Jobzukunft und das private Ringsum so bringt, ist grad alles nicht "auf Dauer gesichert", könnte sein das ich mal nen kurzzeitigen Tapetenwechsel brauche - Schlafsack ist natürlich vorhanden!

Jetzt werd ich mal langsam über das Bett nachdenken, oder noch ein Bier?

[Andi08/15]

Kannst auch mal bei mir rumgefledert kommen, hier gibbets auch Schnitzel...

[Holck]

Nehme mich der Sache an,wenn es noch vor Ort liegt,gibt es Ostern bessere Bilder von dem Teil!!

[Holck]

Ich habe schöne Hände und keine Griffel

[Dablo]

Hmm,
Ich mag mal noch die Scheibe vom Pilotensitz (oben) der Mi24 in den Raum werfen..

http://www.enemyforces.net/helicopters/mi24.htm

Da macht die Dicke @ Panzerung IMHO auch Sinn..
Aus Wiki: ". Die Frontscheiben beider Kanzeln sind plan und bis zum Kaliber 23 mm beschussfest" *grübel*

Schätzt mal die Dicke, hier als Beispiel bei der mIg15

http://www.virtualpilots.fi/feature/photoreports/hallinportti2002/dsc01185.jpg

[Andi08/15]

Mi24 haut nicht hin, Teil von dem Hupschraubär wäre zu groß und unten auch leicht nach innen abgerundet, das untere Rahmenteil am Fundstück ist gerade.
Passend ist MiG15/17, da dort der Rahmen formtechnisch paßt und unten gerade ist.

[DEFA]

hätt ich fast vergessen, es lagen noch diverse russische Munkisten aus Holz rum, stammen aus den 70´gern, wohl große Kaliber.

Sind keine Munitionskisten, "ЗАПАСНЫЕ ЧАСТИ 1.4" heißt "Ersatzteil Teil 1.4".

@Andi80/15

Es gab im 2.WK die 23mm NS-23 und die 23mm VYa......aber keine 23mm ShVAK.

[mistermethan]

@ DEFA: besten Dank für die Bestimmung, wer lesen (und übersetzen) kann ist klar im Vorteil....

@ Uwe: Bergen und Sichern sind Deine Spezialität, oder.....

Vermutlich gibts bald bessere Detailfotos!

Marco