Eingefrorene Vergangenheit:
Die Geheime Bahnzentrale unter dem Verkehrsmuseum
Kalter klammer Modergeruch schlägt den sieben unentwegten Journalisten entgegen. Unter dem Schimmer altersschwacher Leuchtstoffröhren macht sich die Gruppe auf, die Tiefen des Gebäudes in der Nürnberger Lessingstraße 6 zu erkunden. Sie sind im Verkehrsmuseum, dessen Inneres immer noch viele Geheimnisse preisgeben kann. Doch diesmal sorgen nicht die tollen Schaustücke und nach Öl duftenden Dampflokomotiven für das Aha-Erlebnis, sondern - auf Einladung des Verkehrsmuseums - die Kellergewölbe des großen Baus. Tief unter dem Kellergewölbes des für Eisenbahnfreunde so beliebten Verkehrsmuseums befindet sich noch eines der letzten Relikte aus dem Kalten Krieg, die "Geheime Bahnleitzentrale".
Bereits 1938 wurde die Bunkeranlage, die sich unter dem Keller des Verkehrsmuseums befindet und mit über 3,50 Meter dickem Beton überdeckt ist, eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten mehrere Um- und Ausbauten, der gegenwärtige Zustand stammt aus dem Jahr 1975. Die 28 Räume gliedern sich in Aufenthalts-, Arbeits- und Ruheräume. In der ehemaligen Befehlsstelle gibt es 99 Schutzplätze, davon 65 Arbeitsplätze mit Schreibtisch und Telefon. Vorgesehen war ein Zweischichtbetrieb. Eingerichtet wurden Arbeitsplätze für die Betriebsleitung, für die Verkehrskommandantur, zur Zuglaufüberwachung und Disposition, für Fahrplanbearbeiter, für Mitarbeiter der Instandhaltung ebenso für Mitarbeiter der Signal-, Oberbau- und Brückenanlagen. Hinzu kommen Sozialräume, Küche und Funktionsräume zur Energieversorgung, Trinkwasseraufbereitung und medizinischen Versorgung. So sollte im Krisenfall ein Aufenthalt von 14 Tagen möglich sein.
Genutzt wurden die nunmehr nicht mehr ganz so geheimen Anlagen zum Glück nur zu Übungszwecken. Letztmalig fand eine Übung 1989 statt. Nach dem Ende des Kalten Krieges, der mit dem Fall der Mauer und der Deutschen Einheit seinen Abschluss fand, hat die Anlage an Bedeutung verloren. Doch werden die Räume immer noch vom Zivilschutz regelmäßig gewartet und instandgehalten. Wer allerdings feinste Stellwerkstechnik erwartet hat, der muss herb enttäuscht werden, außer ein paar völlig veralteten Telefonen, ein paar Büromöbeln im schrecklichen Stil der Siebzigerjahre befindet sich tief unter dem Verkehrsmuseum nichts von Bedeutung. Zum Glück wird diese "Behausung" nicht mehr benötigt. Was damit in der nächsten Zeit geschehen wird, dass steht noch nicht fest. Wir dürfen aber gespannt sein.
quelle: http://www.bdef.de/pages/rundschr/rs05-3.htm#4
Die Geheime Bahnzentrale unter dem Verkehrsmuseum
Kalter klammer Modergeruch schlägt den sieben unentwegten Journalisten entgegen. Unter dem Schimmer altersschwacher Leuchtstoffröhren macht sich die Gruppe auf, die Tiefen des Gebäudes in der Nürnberger Lessingstraße 6 zu erkunden. Sie sind im Verkehrsmuseum, dessen Inneres immer noch viele Geheimnisse preisgeben kann. Doch diesmal sorgen nicht die tollen Schaustücke und nach Öl duftenden Dampflokomotiven für das Aha-Erlebnis, sondern - auf Einladung des Verkehrsmuseums - die Kellergewölbe des großen Baus. Tief unter dem Kellergewölbes des für Eisenbahnfreunde so beliebten Verkehrsmuseums befindet sich noch eines der letzten Relikte aus dem Kalten Krieg, die "Geheime Bahnleitzentrale".
Bereits 1938 wurde die Bunkeranlage, die sich unter dem Keller des Verkehrsmuseums befindet und mit über 3,50 Meter dickem Beton überdeckt ist, eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten mehrere Um- und Ausbauten, der gegenwärtige Zustand stammt aus dem Jahr 1975. Die 28 Räume gliedern sich in Aufenthalts-, Arbeits- und Ruheräume. In der ehemaligen Befehlsstelle gibt es 99 Schutzplätze, davon 65 Arbeitsplätze mit Schreibtisch und Telefon. Vorgesehen war ein Zweischichtbetrieb. Eingerichtet wurden Arbeitsplätze für die Betriebsleitung, für die Verkehrskommandantur, zur Zuglaufüberwachung und Disposition, für Fahrplanbearbeiter, für Mitarbeiter der Instandhaltung ebenso für Mitarbeiter der Signal-, Oberbau- und Brückenanlagen. Hinzu kommen Sozialräume, Küche und Funktionsräume zur Energieversorgung, Trinkwasseraufbereitung und medizinischen Versorgung. So sollte im Krisenfall ein Aufenthalt von 14 Tagen möglich sein.
Genutzt wurden die nunmehr nicht mehr ganz so geheimen Anlagen zum Glück nur zu Übungszwecken. Letztmalig fand eine Übung 1989 statt. Nach dem Ende des Kalten Krieges, der mit dem Fall der Mauer und der Deutschen Einheit seinen Abschluss fand, hat die Anlage an Bedeutung verloren. Doch werden die Räume immer noch vom Zivilschutz regelmäßig gewartet und instandgehalten. Wer allerdings feinste Stellwerkstechnik erwartet hat, der muss herb enttäuscht werden, außer ein paar völlig veralteten Telefonen, ein paar Büromöbeln im schrecklichen Stil der Siebzigerjahre befindet sich tief unter dem Verkehrsmuseum nichts von Bedeutung. Zum Glück wird diese "Behausung" nicht mehr benötigt. Was damit in der nächsten Zeit geschehen wird, dass steht noch nicht fest. Wir dürfen aber gespannt sein.
quelle: http://www.bdef.de/pages/rundschr/rs05-3.htm#4