Grab in Osttirol sechste oder siebte Jahrhundert v.Chr.

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    • 10.10.2000
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    • Nähe Köln

    #1

    Grab in Osttirol sechste oder siebte Jahrhundert v.Chr.


    2000-10-12 20:00
    Grab des Königs
    In Dellach im Gailtal, nahe Osttirol, wird im Frühling ein norisches Königsgrab geöffnet.
    Hermagor (APA) - Ein Hügel am Wieserberg bei
    Dellach im Gailtal (Bezirk Hermagor) birgt eine archäologische Sensation. Erste Grabungen haben ergeben, dass es sich um eine
    Grabanlage aus der Hallstattzeit handelt, die
    noch dazu bis dato von Grabräubern verschont
    geblieben ist. Im kommenden Jahr soll das
    Königsgrab geöffnet werden.

    Bei einer Pressekonferenz in Dellach/Gail am
    Donnerstag erklärten die Verantwortlichen des
    Grabungsprojektes, dass schon in den ersten
    Monaten der Arbeit "sämtliche archäologischen
    Erwartungen weit übertroffen" worden seien.
    Der Archäologe Paul Gleirscher, der vor einigen Jahren den Hügel als Grabstätte identifizierthatte, meinte:
    "Eine Untersuchung mittels Georadar ergab ein aufmunterndes Bild." Bis dorthin hatten Geologen den Hügel als "natürliche Formation" bezeichnet, die meisten
    Archäologen hatten ihn als mittelalterliche
    Turmburg identifiziert.
    Im Juni dieses Jahres konnte nach
    jahrelangem Kampf um die Grabungsgenehmigung endlich mit der Arbeit begonnen werden. Laut Grabungsleiter
    Wolfgang Artner legte das siebenköpfige Team
    zwei ringförmige Stützmauern frei. Innerhalb
    des leicht elliptischen Hügels stellten die
    Wissenschaftler fest, dass sich neben dem
    Hauptgrab gleich mehrere Nebengräber
    befinden. Artner: "In der Hallstattzeit wurden
    Mächtige mit all ihren Gerätschaften bestattet, daher hoffen wir, so manchen archäologischen
    Schatz zu heben." Zumindest eines der
    Nebengräber scheint ebenfalls sehr opulent
    ausgefallen zu sein.

    Die eigentliche Sensation für die Archäologen
    ist aber die Tatsache, dass die Grabanlage nicht
    von Grabräubern geplündert wurde. Gleirscher:
    "Nach menschlichem Ermessen ist der
    Grabhügel unversehrt." Daher könne man
    erstmals ein Königsgrab aus dieser Zeit mit
    modernster Technologie untersuchen. Eine
    Öffnung der Gräber wird erst in der nächsten
    Grabungssaison vorgenommen werden. Datiert
    wird die Grabanlage auf das sechste oder siebte
    vorchristliche Jahrhundert.

    Im Ostalpenraum sind derartige Funde nach
    Angaben der Archäologen äußerst selten. In
    Dellach im Gailtal wurden aber bereits mehrere archäologische Funde gemacht, die auf eine
    Besiedlung vor bereits mehr als 3.000 Jahren
    hindeuten. Auf der sogenannten Gurina
    oberhalb von Dellach wurden bereits 1884/85
    Ausgrabungen durchgeführt, gefunden wurden
    sowohl Votivstatuetten als auch
    Herkulesfigürchen.

    Insgesamt ist das Projekt auf drei Jahre
    angelegt, die Archäologen hoffen, bis 2002 mit der Öffnung und Konservierung der Gräber
    fertig werden zu können. Die Arbeiten werden
    von einem Team des "Archäologieland Kärnten"
    durchgeführt. In Kooperation mit dem
    Arbeitsmarktservice werden auch
    Langzeitarbeitslose beschäftigt. Die reinen
    Personalkosten betragen laut
    Archäologieland-Geschäftsführer Michael
    Kempf etwa 4,5 Millionen Schilling. Das
    Gesamtprojekt ist mit knapp acht Millionen
    Schilling veranschlagt.

    Nach Abschluss der Arbeiten sollen die
    archäologischen Funde auch touristischen
    Nutzen bringen. Dellachs Bürgermeister
    Christoph Zerza erklärte, der Bau eines
    "Erlebnismuseums" sei bereits gesichert. Geld
    dafür soll unter anderem vom Land Kärnten
    kommen. Gemeindereferent Georg Wurmitzer
    sicherte eine finanzielle Unterstützung zu. Er will über das Interreg-Programm auch
    EU-Finanzierungen anzapfen.

    Quelle:http://www.tirol.com bereich Kultur

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