Deutschland 2001
Gut 40 Prozent der Bauwerke der Berliner Innenstadt liegen im Untergrund. In den letzten Tagen des Dritten Reiches waren sie Schauplätze eines dramatischen Überlebenskampfes. Davon legen faszinierende Aufnahmen der alten Anlagen, Zeitzeugenberichte und Archivmaterial Zeugnis ab. Von den insgesamt mehr als 1.000 bombensicheren Schutzanlagen, die zwischen 1935 und 1945 in der damaligen Reichshauptstadt gebaut wurden, ist heute nur noch ein Bruchteil vorhanden. Zwischen 1940 und 1942 wurden über 400 meist genormte Bunkertypen überall in der Stadt errichtet. Teilweise ineinandergreifende und in ihrer Vielzahl verwirrende Sonderbauprogramme machen es heute schwer, den Überblick über die genaue Anzahl der tatsächlich gebauten Anlagen zu behalten. Nach Kriegsende wurden im Rahmen der Entmilitarisierung Deutschlands von den Alliierten über 80 Prozent der Bunker- und Luftschutzanlagen zerstört. Vielleicht liegt die Ursache für die nirgendwo sonst so rigoros durchgeführten "Entfestigungsmassnahmen" darin, dass sich die Alliierten in Berlin besser gegenseitig kontrollieren konnten als andernorts. Zu hoffen bleibt, dass die Bunker und ihre Geschichte für immer bleiben, was sie jetzt sind - Monumente zur Mahnung an hoffentlich nie wiederkehrende Ereignisse. 1990 wurde im Bereich der gerade gefallenen Berliner Mauer der SS-Fahrerbunker am Potsdamer Platz wieder entdeckt. Gavin Hodge war der erste Filmemacher, der in dieser in Vergessenheit geratenen Anlage einzigartige Bilder von den Fundstücken und den Wandmalereien drehen konnte. Der Bunker wurde zwei Tage nach Ende der Dreharbeiten wieder verschlossen und mit Erde bedeckt.



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