Hallo -
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen (Fragen - weiter unten -nur für Experten, die sich hier auch ab und zu verirren..)
..zunächst eine kurze Vorgeschichte:
Bei der Lagerstätte Kipushi, Dem. Rep. Kongo (ehem. Zaire), handelt es sich um ein Gang-Vorkommen, das möglicherweise als die reichste Kupfer-Zink-Blei-Lagerstätte der Welt zu bezeichnen ist.
Die jährliche Zink-Produktion - [jedenfalls noch 1992] - betrug ca. 70 000 Tonnen...
Kipushi (Untertagebau) wurde oft als Schwesterlagerstätte von Tsumeb in Namibia bezeichnet, weil sie dieser in Geologie und primärem Mineralgehalt ähnelt.
Allerdings sind - für Mineraliensammler unglücklicherweise die Oxidationsbedingungen für die Erzmineralien von denen in den 3 Oxidationszonen in Tsumeb - komplett verschieden.
Die Lagerstätte in Kipushi wird seit 1925 abgebaut und hatte [zumindest 1992] bereits eine Teufe von 1200 Metern erreicht.
Das massive Sulfiderz ist ein ideales Material für den Erzmineralogen, wobei sehr interessante Vergleiche mit Tsumeb möglich sind. (Strunz et al., 1958).
Kipushi ist unter anderem auch Typolokalität für Renierit, Briartit und Gallit!. Alle Mineralien wurden gleichzeitig von Tsumeb und von Kipushi beschrieben... (etwas gestrafft von mir dargestellt - aus Quelle: Lapis 92/3, S. 19).
Damit komme ich nun gleich zu meinen 'etwas auf den Nägeln brennenden' Fragen.
Ich besitze zwei gekaufte Kleinstufen; einmal mit der Bezeichnung 'Renierit' von Kipushi und einmal mit der Bezeichnung 'Germanit' - ebenfalls von Kipushi.
Beide Stufen zeigen ein derbes Erz mit überwiegend orangebraun bis bronzebraun-metallischem Aussehen.
Außerdem zeigen sich bei der Renieritstufe zusätzlich blaumetallische und bei beiden Stufen auch graumetallische derbe Aggregate (nennt man das eigentlich 'Erzbutzen'?).
Frage 1: Könnte es sich bei den graumetallischen Aggregaten um Gallit oder um Briartit handeln oder um beide Mineralien und wie groß ist überhaupt die Wahrscheinlichkeit (in % ca.), daß Renierit zusammen mit Gallit und/oder Briartit vorkommen kann?
Frage 2: Um welches Mineral könnte es sich bei den dunkelblau-metallischen ('Digenit'-ähnlichen) - ebenfalls derben Aggregaten - auf der Renieritstufe handeln?
Frage 3: Germanit wird im Lapisheft 92/3 nicht erwähnt - weder von Kipushi noch von den anderen Lagerstätten der berühmten Shaba-Provinz! Kann es sich bei diesen ebenfalls orangebraun-metallischen Derb-Aggregaten nicht auch um Renierit handeln und kommt Germanit in jedem Fall auch von Shaba vor?
Frage 4: Welche Bestimmungsmöglichkeiten habe ich hier, um alle farblich differierenden Derberze auseinanderhalten zu können? Hilft hierzu nur die Röntgenanalyse weiter und wenn ja welche im Einzelnen?
Anmerkung zum Schluß:
Renierit ist ein seltenes tetragonales (Kupfer, Zink)-Eisen-(Germanium, Arsen)-Sulfid mit der Härte
3,5-4 und grauer Strichfarbe.
Briartit ist ein sehr seltenes tetragonales Kupfer-(Eisen, Zink)-Germanium-Sulfid von eisengrau-metallischer Farbe mit der Härte 3,5-4 nach Mohs.
Gallit ist ein sehr seltenes tetragonales Kupfer-Gallium(!!)-Sulfid von graumetallischer Farbe mit der Härte 3-3,5 und grauschwarzem Strich.
Germanit ist ein kubisches Kupfer-Eisen-Germanium-Sulfid von braunmetallischer Farbe, Härte 4 und grauschwarzem Strich.
(alle zuletzt genannten Angaben sind dem Lapis-Mineralienverzeichnis entnommen worden!)
Für jede Hilfe wäre ich dankbar!
Gruß Peter
:cool:
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen (Fragen - weiter unten -nur für Experten, die sich hier auch ab und zu verirren..)
..zunächst eine kurze Vorgeschichte:
Bei der Lagerstätte Kipushi, Dem. Rep. Kongo (ehem. Zaire), handelt es sich um ein Gang-Vorkommen, das möglicherweise als die reichste Kupfer-Zink-Blei-Lagerstätte der Welt zu bezeichnen ist.
Die jährliche Zink-Produktion - [jedenfalls noch 1992] - betrug ca. 70 000 Tonnen...
Kipushi (Untertagebau) wurde oft als Schwesterlagerstätte von Tsumeb in Namibia bezeichnet, weil sie dieser in Geologie und primärem Mineralgehalt ähnelt.
Allerdings sind - für Mineraliensammler unglücklicherweise die Oxidationsbedingungen für die Erzmineralien von denen in den 3 Oxidationszonen in Tsumeb - komplett verschieden.
Die Lagerstätte in Kipushi wird seit 1925 abgebaut und hatte [zumindest 1992] bereits eine Teufe von 1200 Metern erreicht.
Das massive Sulfiderz ist ein ideales Material für den Erzmineralogen, wobei sehr interessante Vergleiche mit Tsumeb möglich sind. (Strunz et al., 1958).
Kipushi ist unter anderem auch Typolokalität für Renierit, Briartit und Gallit!. Alle Mineralien wurden gleichzeitig von Tsumeb und von Kipushi beschrieben... (etwas gestrafft von mir dargestellt - aus Quelle: Lapis 92/3, S. 19).
Damit komme ich nun gleich zu meinen 'etwas auf den Nägeln brennenden' Fragen.
Ich besitze zwei gekaufte Kleinstufen; einmal mit der Bezeichnung 'Renierit' von Kipushi und einmal mit der Bezeichnung 'Germanit' - ebenfalls von Kipushi.
Beide Stufen zeigen ein derbes Erz mit überwiegend orangebraun bis bronzebraun-metallischem Aussehen.
Außerdem zeigen sich bei der Renieritstufe zusätzlich blaumetallische und bei beiden Stufen auch graumetallische derbe Aggregate (nennt man das eigentlich 'Erzbutzen'?).
Frage 1: Könnte es sich bei den graumetallischen Aggregaten um Gallit oder um Briartit handeln oder um beide Mineralien und wie groß ist überhaupt die Wahrscheinlichkeit (in % ca.), daß Renierit zusammen mit Gallit und/oder Briartit vorkommen kann?
Frage 2: Um welches Mineral könnte es sich bei den dunkelblau-metallischen ('Digenit'-ähnlichen) - ebenfalls derben Aggregaten - auf der Renieritstufe handeln?
Frage 3: Germanit wird im Lapisheft 92/3 nicht erwähnt - weder von Kipushi noch von den anderen Lagerstätten der berühmten Shaba-Provinz! Kann es sich bei diesen ebenfalls orangebraun-metallischen Derb-Aggregaten nicht auch um Renierit handeln und kommt Germanit in jedem Fall auch von Shaba vor?
Frage 4: Welche Bestimmungsmöglichkeiten habe ich hier, um alle farblich differierenden Derberze auseinanderhalten zu können? Hilft hierzu nur die Röntgenanalyse weiter und wenn ja welche im Einzelnen?
Anmerkung zum Schluß:
Renierit ist ein seltenes tetragonales (Kupfer, Zink)-Eisen-(Germanium, Arsen)-Sulfid mit der Härte
3,5-4 und grauer Strichfarbe.
Briartit ist ein sehr seltenes tetragonales Kupfer-(Eisen, Zink)-Germanium-Sulfid von eisengrau-metallischer Farbe mit der Härte 3,5-4 nach Mohs.
Gallit ist ein sehr seltenes tetragonales Kupfer-Gallium(!!)-Sulfid von graumetallischer Farbe mit der Härte 3-3,5 und grauschwarzem Strich.
Germanit ist ein kubisches Kupfer-Eisen-Germanium-Sulfid von braunmetallischer Farbe, Härte 4 und grauschwarzem Strich.
(alle zuletzt genannten Angaben sind dem Lapis-Mineralienverzeichnis entnommen worden!)
Für jede Hilfe wäre ich dankbar!
Gruß Peter

