Hallo Mineralienfreunde,
wieder einmal war es soweit! Der erste Tag im September dieses Jahres zeigte sich von der meteorologischen Seite überwiegend bewölkt mit wenig Sonnenschein zwischendurch und absolut keinen Regenschauern - also geradezu perfekt für eine Exkursion 'ins Gelände'!
'Das Gelände' waren diesmal die Halden der ehemaligen Grube Friedrichssegen, die 4 km von Lahnstein und 7 km von Bad Ems (Bad Emser Grubenrevier) entfernt liegen.
Nachdem ich vom Bahnhof Niederlahnstein aus - an der Uferpromenade von Rhein und Lahn - bei herrlichem Panorama (Boote, Schwäne, hübsche Häuser, etc. ) rd. 4 km entlanggewandert bin, erreichte ich schließlich die Brücke, über die ich zum Ort Friedrichssegen gelangte.
Von dort noch ein Fußmarsch von rd. 1-2 km und ich stand im 'Erzbachtal' vor den ersten Zeugnissen vergangener Bergbauzeiten (Lore vor dem Carlstollen, Stollenmundlöcher, etc.) und vor den ausgedehnten Halden der ehemaligen Grube Friedrichssegen!
Siderit-Quarzgänge mit Zink-Blei-Kupfer-Silbererzen in devonischen Tonschiefern und Sandsteinen bildeten überwiegend die Matrix der Stüfchen mit den bunten Sekundärmineralien, von denen ich noch reichlich finden konnte.
So füllte sich der Rucksack - nach und nach - mit Tüten voller, mehr oder weniger bescheidener Haldenfunde, die sich aber hin- und wieder - unter Lupe und Binokular zu Hause - als 'Kristall-Highlight' entpuppten!
Zu den häufigsten Haldenfunden zählten dann auch die Oxidationsmineralien Serpierit (Calcium-Kupfer-Zink-Sulfat), Brochantit (Kupfer-Sulfat) und Langit (Blei-Kupfer-Sulfat), die sich durch Umwandlung überwiegend aus den Primärerzen Kupferkies, Bleiglanz und Zinkblende entwickelten!
Einzelne Funde der primären Kupfersulfide Covellin und Chalkosin konnte ich auch identifizieren.
Darüber hinaus wurden von mir die Begleitmineralien Limonit und Goethit leicht ausfindig gemacht - sehr selten konnte ich auch die Minerale Hydrozinkit, Langit, Posnjakit und Montmorillonit entdecken. Letztere drei Minerale konnte ich jedoch noch nicht zweifelsfrei identifizieren.
Auf dem Rückweg stärkte ich mich noch im Gasthof 'Erzbachstüble' bei einem deftigen Leberkäs und hausgemachtem Kartoffelsalat bevor ich den Heimweg - per Deutscher Bundesbahn - antrat.
Auf der Rückfahrt ließ ich die Eindrücke dieses gelungenen Tages noch einmal Revue passieren und las mir interessiert das Faltblatt über die Besuchszeiten des Friedrichssegeners Bergbaumuseums sowie deren Geschichte durch, das mir der nette bayerische Gastwirt des 'Erzbachstübles' noch mit auf den Weg gab.
Zur Aufbereitung der Funde:
Als zusätzliche Stütze bei der Identifizierung der Funde stellte sich sich die Lapis-Ausgabe 84/2, S. 9-15 heraus.
Alle darin beschriebenen Ausbildungsformen wie z.B. nadelig, tafelig oder quaderförmig sowie verschiedene Farbtöne bzw. Nuancen der Farben blau und grün zu den bekanntesten Mineralen, stimmten mit den aktuellen Funden durch 'Augenscheinuntersuchung', Lupensicht und Binokularuntersuchung tatsächlich überein.
Vor Durchführung der 'hauseigenen Analysen' wurden übrigens alle Stücke von mir mit lauwarmem Wasser und Bürste gereinigt und nach Trocknung mit Hilfe eines Pinsels von Fäden und Fusseln befreit.
Die Reinigung mittels besonderer Chemikalien war nicht erforderlich; allerdings wurde die HCL-Probe (Salzsäuretest) zur Unterscheidung des Kupfersulfats Brochantit vom ähnlich aussehenden und unter Salzsäure aufschäumenden Kupfercarbonat Malachit einige Male angewandt.
Es ist auch davon auszugehen, daß der Brochantit auf den Friedrichssegener Halden auch heute noch häufiger als das oft schon als trivial bezeichnete 'Allerweltsmineral' Malachit auftritt.
Gruß Peter
wieder einmal war es soweit! Der erste Tag im September dieses Jahres zeigte sich von der meteorologischen Seite überwiegend bewölkt mit wenig Sonnenschein zwischendurch und absolut keinen Regenschauern - also geradezu perfekt für eine Exkursion 'ins Gelände'!
'Das Gelände' waren diesmal die Halden der ehemaligen Grube Friedrichssegen, die 4 km von Lahnstein und 7 km von Bad Ems (Bad Emser Grubenrevier) entfernt liegen.
Nachdem ich vom Bahnhof Niederlahnstein aus - an der Uferpromenade von Rhein und Lahn - bei herrlichem Panorama (Boote, Schwäne, hübsche Häuser, etc. ) rd. 4 km entlanggewandert bin, erreichte ich schließlich die Brücke, über die ich zum Ort Friedrichssegen gelangte.
Von dort noch ein Fußmarsch von rd. 1-2 km und ich stand im 'Erzbachtal' vor den ersten Zeugnissen vergangener Bergbauzeiten (Lore vor dem Carlstollen, Stollenmundlöcher, etc.) und vor den ausgedehnten Halden der ehemaligen Grube Friedrichssegen!
Siderit-Quarzgänge mit Zink-Blei-Kupfer-Silbererzen in devonischen Tonschiefern und Sandsteinen bildeten überwiegend die Matrix der Stüfchen mit den bunten Sekundärmineralien, von denen ich noch reichlich finden konnte.
So füllte sich der Rucksack - nach und nach - mit Tüten voller, mehr oder weniger bescheidener Haldenfunde, die sich aber hin- und wieder - unter Lupe und Binokular zu Hause - als 'Kristall-Highlight' entpuppten!
Zu den häufigsten Haldenfunden zählten dann auch die Oxidationsmineralien Serpierit (Calcium-Kupfer-Zink-Sulfat), Brochantit (Kupfer-Sulfat) und Langit (Blei-Kupfer-Sulfat), die sich durch Umwandlung überwiegend aus den Primärerzen Kupferkies, Bleiglanz und Zinkblende entwickelten!
Einzelne Funde der primären Kupfersulfide Covellin und Chalkosin konnte ich auch identifizieren.
Darüber hinaus wurden von mir die Begleitmineralien Limonit und Goethit leicht ausfindig gemacht - sehr selten konnte ich auch die Minerale Hydrozinkit, Langit, Posnjakit und Montmorillonit entdecken. Letztere drei Minerale konnte ich jedoch noch nicht zweifelsfrei identifizieren.
Auf dem Rückweg stärkte ich mich noch im Gasthof 'Erzbachstüble' bei einem deftigen Leberkäs und hausgemachtem Kartoffelsalat bevor ich den Heimweg - per Deutscher Bundesbahn - antrat.
Auf der Rückfahrt ließ ich die Eindrücke dieses gelungenen Tages noch einmal Revue passieren und las mir interessiert das Faltblatt über die Besuchszeiten des Friedrichssegeners Bergbaumuseums sowie deren Geschichte durch, das mir der nette bayerische Gastwirt des 'Erzbachstübles' noch mit auf den Weg gab.
Zur Aufbereitung der Funde:
Als zusätzliche Stütze bei der Identifizierung der Funde stellte sich sich die Lapis-Ausgabe 84/2, S. 9-15 heraus.
Alle darin beschriebenen Ausbildungsformen wie z.B. nadelig, tafelig oder quaderförmig sowie verschiedene Farbtöne bzw. Nuancen der Farben blau und grün zu den bekanntesten Mineralen, stimmten mit den aktuellen Funden durch 'Augenscheinuntersuchung', Lupensicht und Binokularuntersuchung tatsächlich überein.
Vor Durchführung der 'hauseigenen Analysen' wurden übrigens alle Stücke von mir mit lauwarmem Wasser und Bürste gereinigt und nach Trocknung mit Hilfe eines Pinsels von Fäden und Fusseln befreit.
Die Reinigung mittels besonderer Chemikalien war nicht erforderlich; allerdings wurde die HCL-Probe (Salzsäuretest) zur Unterscheidung des Kupfersulfats Brochantit vom ähnlich aussehenden und unter Salzsäure aufschäumenden Kupfercarbonat Malachit einige Male angewandt.
Es ist auch davon auszugehen, daß der Brochantit auf den Friedrichssegener Halden auch heute noch häufiger als das oft schon als trivial bezeichnete 'Allerweltsmineral' Malachit auftritt.
Gruß Peter

