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  • HarryG († 2009)
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    Heerführer

    • 10.12.2000
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    • Bad Sachsa, Niedersachsen (Südharz)
    • Meine Augen

    #1

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    Mitunter sehr wichtig: Kleben

    Bruch ist unvermeidlich, beim Anfänger wie auch beim fortgeschrittenen Präparator. Auch sind oft genug getrennt gefundene Teile zusammenzufügen. Deshalb muss hier einiges über das Kleben und Ergänzen von Fossilien gesagt werden. Grundsätzlich eignet sich eine ganze Reihe verschiedener Mittel, vom gewöhnlichen Alleskleber bis hin zum speziellen Zweikomponenten-Kleber. Die Abbindzeit der letzteren liegt in der Regel zwischen 5 Minuten und 2 Stunden. Wer nach dem Kitten möglichst schnell weiterpräparieren will, wird Kleber mit kurzer Aushärtezeit bevorzugen. Gut bewährt zum Kleben von Splittern und kleinen Bruchflächen hat sich z. B. "s Minute Epoxy" von Devcon. Für größere Flächen oder auch ganz allgemein sei empfohlen "Akemi“ Spachtel Nr. Y'. Dieser Zwei Komponenten Kitt bindet, bei richtigem Mischungsverhältnis. nach 5-7 Minuten ab, und erreicht bereits nach ca. 30 Minuten große Härte. Überstehende Wülste sollten, solange der Kleber noch weich ist, mit einem Messer oder mit einem Schaber entfernt werden, was die ständige Beobachtung der Klebestelle notwendig macht.

    Damit wir das Stück nicht halten müssen, bis der Kleber abbindet, und damit wir keine Schwierigkeiten beim Abstellen haben, bauen wir einen Sandkasten. Seine Abmessungen richten sich nach der Größe unser Präparationsstücke; normalerweise reicht ein Holzkästchen oder auch ein Karton von ca. 15 x 20 x 10 cm. Der bis wenige Zentimeter unter den Rand reichende Sand nimmt die Fossilien auf, bis die Klebestelle genügend fest ist; durch Hineindrücken in den Sand und vorsichtiges Hin﷓ und Herdrehen fixieren wir die gekitteten Teile gegeneinander.

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    Viele grundsätzlich gute und interessante Fossilien verlieren an "Ausstellungswert", wenn Partien fehlen, sei das Stück nun so gefunden oder bei der Präparation beschädigt worden. Hier kann mit etwas Geschick Abhilfe geschaffen werden: wir ergänzen unser Fossil. Wissenschaftler lehnen dies zwar gelegentlich strikt ab (Verfälschung!), dem Sammler mit Schönheitssinn sei diese Retuschierung seiner Stücke aber trotzdem zugestanden.

    Als Material dient Steinkitt, z. B. Akemi. Soll nur ergänzt und nicht auch zugleich geklebt werden, so können wir durchaus auch Gips o. ä. verwenden. In den Kitt mischen wir eine ausreichende Menge ausprobieren! abgefeiltes, notfalls noch zermahlenes Originalgestein. Auf diese Weise erhalten wir eine Paste in der Farbe des Gesteins. Die Nachbearbeitung erfolgt mit Schabern und dergleichen.

    Beim Arbeiten mit Steinkitt sollten wir versuchen, die Form von vornherein weitgehend zu erreichen. Beim Ergänzen mit Gips reicht eine grobe Modellierung aus; nachträgliche" Schnitzarbeiten" fallen bei diesem Material leicht. Gips kann ebenfalls mit Gesteinsmehl eingefärbt oder auch nachträglich mit Wasserfarben behandelt werden.

    Ergänzungen vermerken wir selbstverständlich auf dem Sammlungszettel, um Missverständnissen vorzubeugen. Mit etwas Sorgfalt lassen sich nämlich hervorragende, auf den ersten Blick und manchmal überhaupt nicht als solche erkennbare "Rekonstruktionen" erzielen.

    Viel Erfolg wünscht
    Harry
    Glück Auf!
    Harry

    Nur die Harten kommen in den Garten!
    Und ich bin der Gärtner

    Harry hat uns am 4.2.2009
    nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
    In stillem Gedenken,
    das SDE-Team
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