Einlassen und Lackieren
Das freigelegte Fossil erhält den letzten Schliff", indem wir es, wenn nötig, konservieren, das heißt, gegen Zerfall oder vor Beschädigung schützen. Vielfach soll diese Schlussbehandlung auch nur die optische Wirkung erhöhen. Das kann geschehen, indem man es mit bestimmten Mitteln tränkt oder mit einem Überzug versieht (lackiert).
Geschützt werden müssen vor allem Knochenfunde aus dem Pleistozän, da sie nach der Bergung aus Kiesen, Sanden oder Höhlenlehm leicht zerfallen. Eine gute, wenn auch zeitraubende Methode sieht folgendermaßen aus: Die Funde werden in feuchtem Sägemehl gelagert (z. B. in einem Eimer) und im Keller abgestellt. Sobald das Sägemehl und die Fossilien darin ganz trocken sind, tränken wir die Knochen mit heißem, flüssigem Tischlerleim (Knochenleim, Perlleim), der, z. B. in einer alten Blechdose, im Wasserbad erhitzt wurde. Solchen Tischlerleim bekommt man in Farbengeschäften, unter Umständen beim Schreiner (Restbestände!), Geigenbauern und auch beim Stukkateur. Die Fossilien werden vor dem Tränken etwas angewärmt; kleinere Stücke werden getaucht, größere streichen wir mit dem Pinsel ein. Nach dem Trocknen wiederholen wir den Vorgang, bei großen Stücken mehrmals. Solcherart präparierte Knochen, Mammutzähne usw. sind gegen Zerfall in der Regel dauerhaft geschützt.
Pyritisierte Fossilien zerfallen gelegentlich unter Freisetzung heller Schwefelsalze. Solche "ausblühende" Fossilien sind normalerweise nicht zu retten. Wir können aber eine Rettung versuchen, indem wir die angegriffenen Stücke über einer Flamme stark erhitzen und dann mit einem Schutzüberzug versehen. Mit etwas Glück bewahren wir sie so vor dem endgültigen Zerfall.
Manche Fossilien gewinnen durch Lackieren: die Oberflächenstrukturen treten deutlicher hervor, die Farben sind intensiver. Lackierte Fossilien sehen aus, als wären sie nass, sie wirken plastischer. Wir verwenden zum Lackieren entweder ein Steinwachsmittel, wie es zur Fußbodenpflege dient; in Drogerien oder anderen Fachgeschäften werden verschiedene Fabrikate (z. B. Rubin, Thompson usw.) angeboten. Auch eine Mischung aus Zaponlack und Aceton eignet sich gut; unverdünnter Zaponlack ist zu dickflüssig und glänzt zu stark.
In Frage für eine solche Behandlung kommen z. B. pyritisierte Fossilien, kalkige Steinkerne, auch Ammoniten mit Schalenerhaltung und dergleichen, nie aber tertiäre Molluskenreste, Korallen usw.
Manche Sammler behandeln ihre Stücke mit farbloser Schuhcreme oder Bohnerwachs. Je nach Gestein und Geschmack sind viele Methoden der Verschönerung möglich. Wird auch manches Fossil durch unsachgemäße Behandlung verdorben, so ist doch in der Mehrzahl der Fälle eine ausgeprägt positive Wirkung nicht zu übersehen.
By
Harry
Das freigelegte Fossil erhält den letzten Schliff", indem wir es, wenn nötig, konservieren, das heißt, gegen Zerfall oder vor Beschädigung schützen. Vielfach soll diese Schlussbehandlung auch nur die optische Wirkung erhöhen. Das kann geschehen, indem man es mit bestimmten Mitteln tränkt oder mit einem Überzug versieht (lackiert).
Geschützt werden müssen vor allem Knochenfunde aus dem Pleistozän, da sie nach der Bergung aus Kiesen, Sanden oder Höhlenlehm leicht zerfallen. Eine gute, wenn auch zeitraubende Methode sieht folgendermaßen aus: Die Funde werden in feuchtem Sägemehl gelagert (z. B. in einem Eimer) und im Keller abgestellt. Sobald das Sägemehl und die Fossilien darin ganz trocken sind, tränken wir die Knochen mit heißem, flüssigem Tischlerleim (Knochenleim, Perlleim), der, z. B. in einer alten Blechdose, im Wasserbad erhitzt wurde. Solchen Tischlerleim bekommt man in Farbengeschäften, unter Umständen beim Schreiner (Restbestände!), Geigenbauern und auch beim Stukkateur. Die Fossilien werden vor dem Tränken etwas angewärmt; kleinere Stücke werden getaucht, größere streichen wir mit dem Pinsel ein. Nach dem Trocknen wiederholen wir den Vorgang, bei großen Stücken mehrmals. Solcherart präparierte Knochen, Mammutzähne usw. sind gegen Zerfall in der Regel dauerhaft geschützt.
Pyritisierte Fossilien zerfallen gelegentlich unter Freisetzung heller Schwefelsalze. Solche "ausblühende" Fossilien sind normalerweise nicht zu retten. Wir können aber eine Rettung versuchen, indem wir die angegriffenen Stücke über einer Flamme stark erhitzen und dann mit einem Schutzüberzug versehen. Mit etwas Glück bewahren wir sie so vor dem endgültigen Zerfall.
Manche Fossilien gewinnen durch Lackieren: die Oberflächenstrukturen treten deutlicher hervor, die Farben sind intensiver. Lackierte Fossilien sehen aus, als wären sie nass, sie wirken plastischer. Wir verwenden zum Lackieren entweder ein Steinwachsmittel, wie es zur Fußbodenpflege dient; in Drogerien oder anderen Fachgeschäften werden verschiedene Fabrikate (z. B. Rubin, Thompson usw.) angeboten. Auch eine Mischung aus Zaponlack und Aceton eignet sich gut; unverdünnter Zaponlack ist zu dickflüssig und glänzt zu stark.
In Frage für eine solche Behandlung kommen z. B. pyritisierte Fossilien, kalkige Steinkerne, auch Ammoniten mit Schalenerhaltung und dergleichen, nie aber tertiäre Molluskenreste, Korallen usw.
Manche Sammler behandeln ihre Stücke mit farbloser Schuhcreme oder Bohnerwachs. Je nach Gestein und Geschmack sind viele Methoden der Verschönerung möglich. Wird auch manches Fossil durch unsachgemäße Behandlung verdorben, so ist doch in der Mehrzahl der Fälle eine ausgeprägt positive Wirkung nicht zu übersehen.
By
Harry