Der Werdegang des Iberg-Winterberg-Massivs
Im Brausen und Zischen der Fluten,
Im oberdevonischen 1) Meer,
Erbauten einst viele Korallen
Ein Riff gewaltig und hehr.
Und viele zarte Polypen
In leuchtender Farbenpracht,
Gleich blühenden bunten Blumen,
Erhellten die Meeresnacht.
Flink in der kristallenen Tiefe
Bewegten sich dort und hier
Kopffüßler, Schnecken, Trilobiten
Und zahlreiches Muschelgetier.
So blühte dort reiches Leben
Durch eine schier endlose Zeit
Und Jahrmillionen sanken
Hinab in die Ewigkeit.
Doch wie reich und blühend das Leben,
Wie bunt und bewegt auch sein Lauf,
Im ewigen Wechsel der Dinge
Stiegen andre Zeiten herauf.
Es hoben tektonische Kräfte
Den Grund mit gewaltiger Hand.
Sie drängten zurück rings die Fluten
Und das Riff ward zum festen Land.
Wieder gingen Jahrmillionen
Im Wandel der Zeiten dahin,
Dann senkte sich langsam der Boden
Die Ruhe war wieder dahin.
Das Land wurde flacher und flacher,
Sank tiefer immer mehr und mehr
Und verschwand zuletzt in den Fluten
Im unterkarbonischen 2) Meer.
Im weiteren Laufe der Zeiten
Verschütteten bergetief
Die Abschlämmassen. des Landes
Das alte versunkene Riff.
Doch wieder erhob sich der Boden
Empor an dem gleichen Ort.
Die jungen Gesteinsschichten gingen
Fast ganz durch die Abtragung fort.
Und wieder währt es nicht lange
Da versank von Neuem das Land,
Erst unter dem Spiegel des Meeres
Es wieder seine Ruhe fand.
Und so wie einst zur Devonzeit
Vermehrten die Korallen sich
In reicher Entfaltung weit und breit,
Doch der Grund schon wieder entwich.
Es sank das alte Devonriff.
Das Meer ward tiefer und tiefer
Und auf den Riffkalk legten sich
Kalke, Grauwacken und Schiefer
Es beherrschten nunmehr groß an Zahl,
Kopffüßler die Meeresräume
Und in den Sümpfen wuchsen schon
Kalamiten, Schuppenbäume.
Doch nach so mancher Jahrmillion
In der unteren Karbonzeit
Trat mit Beginn des Oberkarbon
Eine völlige Wendung ein.
Die Faltungskräfte türmten zuletzt
Zum Gebirge die Schichten auf.
Der. Harz trat in Erscheinung jetzt
Und auch im weiteren Verlauf.
Hervor aus gewaltiger Tiefe
Jagten glühende Massen mit,
Bis unter das Schichtengefüge,
Erstarrten zu Brockengranit.
In vielen Spalten und Gängen
Blieb wässrige Lösung zurück,
Sie füllend mit reichen Erzen,
Der späteren Menschheit zum Glück.
Was aber in der Folgezeit
In unserem Gebiet geschah,
Das können wir vermuten nur,
Weil nichts Beweisendes mehr da.
Im Tertiär 3) trat der ganze Harz
Nunmehr als Festland auf dem Plan.
Im Kalk die Höhlen rings umher,
Sie füllten sich mit Erzen an.
Doch seit der Mitte 4) dieser Zeit,
hebt neu der Heimatboden sich
Der Harz von damals schon bereits
Fast ganz dem Harz von heute glich.
Und aus dem Kampf zwischen Land und Meer,
Dem ruhelosen Hoch und Tief,
Entstand die Landschaft ringsumher,
Das Iberg-Winterberg-Massiv.
Es liegen vor der Jetztzeit.
1) Oberdevon etwa 250 Millionen Jahre
2) Unterkarbon etwa 220 Millionen Jahre
3) Tertiär etwa 30 Millionen Jahre
4) Tertiär Mitte etwa 15 Millionen Jahre
Gruss
Harry
Im Brausen und Zischen der Fluten,
Im oberdevonischen 1) Meer,
Erbauten einst viele Korallen
Ein Riff gewaltig und hehr.
Und viele zarte Polypen
In leuchtender Farbenpracht,
Gleich blühenden bunten Blumen,
Erhellten die Meeresnacht.
Flink in der kristallenen Tiefe
Bewegten sich dort und hier
Kopffüßler, Schnecken, Trilobiten
Und zahlreiches Muschelgetier.
So blühte dort reiches Leben
Durch eine schier endlose Zeit
Und Jahrmillionen sanken
Hinab in die Ewigkeit.
Doch wie reich und blühend das Leben,
Wie bunt und bewegt auch sein Lauf,
Im ewigen Wechsel der Dinge
Stiegen andre Zeiten herauf.
Es hoben tektonische Kräfte
Den Grund mit gewaltiger Hand.
Sie drängten zurück rings die Fluten
Und das Riff ward zum festen Land.
Wieder gingen Jahrmillionen
Im Wandel der Zeiten dahin,
Dann senkte sich langsam der Boden
Die Ruhe war wieder dahin.
Das Land wurde flacher und flacher,
Sank tiefer immer mehr und mehr
Und verschwand zuletzt in den Fluten
Im unterkarbonischen 2) Meer.
Im weiteren Laufe der Zeiten
Verschütteten bergetief
Die Abschlämmassen. des Landes
Das alte versunkene Riff.
Doch wieder erhob sich der Boden
Empor an dem gleichen Ort.
Die jungen Gesteinsschichten gingen
Fast ganz durch die Abtragung fort.
Und wieder währt es nicht lange
Da versank von Neuem das Land,
Erst unter dem Spiegel des Meeres
Es wieder seine Ruhe fand.
Und so wie einst zur Devonzeit
Vermehrten die Korallen sich
In reicher Entfaltung weit und breit,
Doch der Grund schon wieder entwich.
Es sank das alte Devonriff.
Das Meer ward tiefer und tiefer
Und auf den Riffkalk legten sich
Kalke, Grauwacken und Schiefer
Es beherrschten nunmehr groß an Zahl,
Kopffüßler die Meeresräume
Und in den Sümpfen wuchsen schon
Kalamiten, Schuppenbäume.
Doch nach so mancher Jahrmillion
In der unteren Karbonzeit
Trat mit Beginn des Oberkarbon
Eine völlige Wendung ein.
Die Faltungskräfte türmten zuletzt
Zum Gebirge die Schichten auf.
Der. Harz trat in Erscheinung jetzt
Und auch im weiteren Verlauf.
Hervor aus gewaltiger Tiefe
Jagten glühende Massen mit,
Bis unter das Schichtengefüge,
Erstarrten zu Brockengranit.
In vielen Spalten und Gängen
Blieb wässrige Lösung zurück,
Sie füllend mit reichen Erzen,
Der späteren Menschheit zum Glück.
Was aber in der Folgezeit
In unserem Gebiet geschah,
Das können wir vermuten nur,
Weil nichts Beweisendes mehr da.
Im Tertiär 3) trat der ganze Harz
Nunmehr als Festland auf dem Plan.
Im Kalk die Höhlen rings umher,
Sie füllten sich mit Erzen an.
Doch seit der Mitte 4) dieser Zeit,
hebt neu der Heimatboden sich
Der Harz von damals schon bereits
Fast ganz dem Harz von heute glich.
Und aus dem Kampf zwischen Land und Meer,
Dem ruhelosen Hoch und Tief,
Entstand die Landschaft ringsumher,
Das Iberg-Winterberg-Massiv.
Es liegen vor der Jetztzeit.
1) Oberdevon etwa 250 Millionen Jahre
2) Unterkarbon etwa 220 Millionen Jahre
3) Tertiär etwa 30 Millionen Jahre
4) Tertiär Mitte etwa 15 Millionen Jahre
Gruss
Harry