Neue Erkenntnisse aus dem Neandertal

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    • 31.01.2001
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    #1

    Neue Erkenntnisse aus dem Neandertal

    LVR-Forscher mit neuen Erkenntnissen aus dem Neandertal
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    Spektakuläre Ergebnisse haben nun weitere Untersuchungen an den zwischen 1997 und 2000 durchgeführten Nachgrabungen an der originalen Fundstelle des namengebenden Neandertaler-Menschen von 1856 gebracht.
    Nachdem intensive Literatur- und Archivrecherchen der Archäologen Dr. Ralf W. Schmitz und Dr. Jürgen Thissen zur Wiederentdeckung des verschollenen Fundplatzes geführt hatten, geht die Auswertung der Funde weiter. So wurden bisher über 60 menschliche Knochenfragmente identifiziert. Ein Stück des linken Kniegelenkes, ein Fragment des Gesichtsschädels und ein Stück der rechten Schädelseite ließen sich zweifelsfrei an das Skelett von 1856 ansetzen.
    Ebenfalls dazu gehören könnten auch Teile von Halswirbeln, ein Fragment einer rechten Beckenhälfte, Schienbeinfragmente sowie einige Hand- und Fußknochen.
    Der Anthropologe des Teams, Prof. Fred H. Smith von der Loyola University Chicago konnte einem kleineren und grazileren zweiten Individuum bisher Fragmente eines rechten Oberarmes und beider Ellen zuordnen. Ein Milch-Backenzahn, der nicht von einem der beiden erwachsenen Neandertaler stammen kann, belegt die Anwesenheit eines dritten, jugendlichen Neandertalers. Dr. Georges Bonani, von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, bestimmte ein Alter der zwei erwachsenen Individuen von rund 42.000 Jahren.

    Zur nach wie vor umstrittenen Frage, ob die Neandertaler
    unsere Vorfahren sind oder nachkommenlos ausstarben, gelang es den Genetikern Svante Pääbo und David Serre vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie Leipzig, aus einer Knochenprobe des zweiten Individuums aussagekräftige Reste der Erbsubstanz DNA zu gewinnen und die für die Energieproduktion der Zellen verantwortlichen Mitochondrien zu untersuchen.
    Da die entsprechenden Erbgut-Abschnitte des namengebenden Neandertalers bereits 1997 als erste Gen-Reste eines Neandertalers analysiert wurden, ist nunmehr der direkte genetische Vergleich von zwei Neandertalern einer Fundstelle möglich.
    Bei Vergleichsanalysen mit einem Neandertaler aus dem Kaukasus und aus Kroatien zeigten sich deutliche Unterschiede in der mitochondrialen DNA zwischen Neandertalern und heute lebenden Menschen. Sie stützen die Theorie eines nachkommenlosen Verschwindens der Neandertaler.
    Allerdings ist zu bedenken, dass auf die frühen anatomisch modernen Menschen Europas vererbte Neandertaler-Gene in den letzten 25.000 Jahren verlorengegangen sein könnten. Hier bleiben die letzten stichhaltigen Vergleichsergebnisse zur DNA abzuwarten.

    Bei den Tausenden von Steinwerkzeugen und deren Herstellungsabfällen handelt es sich um die ersten entdeckten Werkzeuge aus den ehemaligen Höhlen des Neandertals. Sie belegen die Anwesenheit einer oder mehrerer Neandertaler-Gruppen vor rund 40.000 bis 50.000 Jahren und den Aufenthalt des heutigen Menschentyps (sog. Cro-Magnon-Mensch) vor etwa 30.000 Jahren.
    Quelle: Landschaftsverband Rheinland
    Glück auf zu Hauf!
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