Schlacht bei Blindheim 1704
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Die Schlacht vom 13. August 1704 ist in die Geschichte eingegangen. Im Ringen um das spanische Erbe prallten das mit Frankreich verbündete Bayern auf die Allianz der Österreicher und Engländer. Da auch Holland, Preußen, Dänemark, Württemberg, Braunschweig und Hessen-Kassel auf englisch-österreichischer Seite in den Krieg zogen und sogar in der Neuen Welt gekämpft wurde, wird der Spanische Erbfolgekrieg auch als "erster Weltkrieg der Geschichte" bezeichnet.
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An diesem 13. August standen sich auf der Linie Blindheim - Lutzingen mehr als 100.000 Mann gegenüber. Im Verlauf der Schlacht, die lange hin und her wogte, gelang es Marlborough letztendlich, die französischen Linien zu durchbrechenBild des Herzogs von Marlborough und damit den Sieg zu erringen. Die Wende im Spanischen Erbfolgekrieg war aus österreichisch-englischer Sicht geschafft.
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Der Krieg schleppte sich dennoch bis 1713/1714 hin. Im Frieden von Utrecht 1713 beenden die Franzosen, Engländer, Holländer und Preußen ihre Streitigkeiten. Das Heilige Römische Reich und Österreich schliessen sich diesem Frieden nicht an. Erst 1714 im Frieden von Rastatt und im Frieden von Baden stellen auch Österreich und Frankreich die Kampfhandlungen ein.
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Am Ende des Kampfes steht Frankreich vor einem Scherbenhaufen. Die dominierende Stellung in Europa ist verloren und - vielleicht noch schlimmer - der Staat ist total ruiniert (die französische Revolution von 1789 hatte ihre Wurzeln unter anderem in diesen zerütteten Staatsfinanzen). England stattdessen beginnt seinen Aufstieg zur Weltmacht. Die Schlacht von Blindheim beeinflusste also die europäische Geschichte maßgeblich. Eine große Vielzahl von Literatur befasst sich daher auch mit diesem Thema.
Der Herzog von Marlborough
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Schlachtverlauf
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Die Gegner: Bayern und Franzosen unter dem Befehl des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel und den französischen Marschällen Tallard und Marsin, etwa 56.000 Mann stark. Auf der anderen Seite die Allianz aus Österreich und England unter dem Befehl des Herzogs von Marlborough und des Prinzen Eugen von Savoyen, etwa 52.000 Mann stark.
Die Ausgangslage: Franzosen und Bayern lagern im freien Gelände hinter der sumpfigen Flussniederung des Nebelbachs. Dabei nehmen sie eine sieben Kilometer breite Front ein. Tallard betrachtet Blindheim als Schlüssel seiner Stellung und läßt das Dorf entsprechend befestigen. Die Mitte der französischen Schlachtordnung untersteht Marschall Marsin, der Oberglauheim besetzt. Der linke Flügel von Oberglauheim bis Lutzingen untersteht schließlich Max Emanuel. Die rechte Flanke der Schlachtordnung ist also durch die Donau und das Dorf Blindheim, die Mitte durch Oberglauheim und der linke Flügel durch Lutzingen gedeckt und die Front durch den Nebelbach geschützt. Alles in allem keine schlechte Position.
Ihnen gegenüber die Alliierten: Auf dem linken Flügel Marlborough, auf dem rechten zwischen Schwennenbach und den Waldungen nördlich von Lutzingen Prinz Eugen. Plan der Alliierten ist, Blindheim anzugreifen und gleichzeitig eine Umgehungsbewegung oberhalb Lutzingens durchzuführen. Der Hauptstoß soll dann mit der Reiterei zwischen Blindheim und Oberglauheim erfolgen.
Der Schlachtverlauf: Gegen 12.30 Uhr beginnt die Schlacht. Marlborough führt seine Truppen Richtung Blindheim, scheitert aber an den starken Kräften der Verteidiger. Daraufhin beschließt er, bei Unterglauheim anzugreifen. Seine Truppen überqueren den Nebelbach und werden von den Franzosen heftig attackiert, können ihre Stellung aber letztendlich halten. Auf dem rechten Flügel bekämpfen sich Prinz EugenBild der Gefangennahme des französischen Marschalls Tallard und Max Emanuel, keiner kann aber einen entscheidenden Vorteil erringen. Um 15.00 Uhr kommt es zu einer ca. einstündigen Gefechtspause. Marlborough nimmt gegen 16.00 Uhr den Kampf wieder auf und durchbricht mit dem Einsatz aller Kräfte die französischen Linien zwischen Blindheim und Oberglauheim. Die geschlagenen Franzosen weichen nach Sonderheim und Höchstädt zurück, die Engländer schließen Blindheim ein. Die französische Besatzung wehrt sich mit dem Mut der Verzweifelung, ergibt sich aber schließlich gegen 20.00 Uhr der Übermacht. Allein 9.000 Franzosen geraten bei Blindheim in alliierte Gefangenschaft.
Gefangennahme des französischen Marschalls Tallard
© Bayerische Schlösserverwaltung (www.schloesser.bayern.de)
Das Resultat: Auf bayerisch-französischer Seite werden 13.000 Tote und Verwundete gezählt, während die Alliierten ca. 4.600 Tote und 7.600 Verletzte beklagen. Dieser ungewöhnlich hohe Blutzoll löste in ganz Europa Entsetzen aus. Eine Katastrophe stellte dieser Tag auch für die Bewohner des Schlachtfeldes dar. Blindheim, Unterglauheim, Wolpertstetten, Berghausen, Schwennenbach, Oberglauheim, und Lutzingen waren zerstört, das Vieh getötet und die Ernte vernichtet. Den Menschen war jegliche Lebensgrundlage entzogen. Zur Bestattung der etwa 14.000 Toten mussten Leute bis von Ulm, Nördlingen und Augsburg hergeholt werden. 15 Tage nach Ende der Schlacht lag noch etwa die Hälfte der Menschen und Pferde verwesend auf den Feldern, was die ganze Gegend in einen fürchterlichen Gestank hüllte.
Es ist nicht bekannt, wie lange es gedauert hat, bis die Menschen sich von der Not und dem Elend der Schlacht wieder erholt haben, aber vermutlich dauerte es Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte.
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Die Schlacht vom 13. August 1704 ist in die Geschichte eingegangen. Im Ringen um das spanische Erbe prallten das mit Frankreich verbündete Bayern auf die Allianz der Österreicher und Engländer. Da auch Holland, Preußen, Dänemark, Württemberg, Braunschweig und Hessen-Kassel auf englisch-österreichischer Seite in den Krieg zogen und sogar in der Neuen Welt gekämpft wurde, wird der Spanische Erbfolgekrieg auch als "erster Weltkrieg der Geschichte" bezeichnet.
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An diesem 13. August standen sich auf der Linie Blindheim - Lutzingen mehr als 100.000 Mann gegenüber. Im Verlauf der Schlacht, die lange hin und her wogte, gelang es Marlborough letztendlich, die französischen Linien zu durchbrechenBild des Herzogs von Marlborough und damit den Sieg zu erringen. Die Wende im Spanischen Erbfolgekrieg war aus österreichisch-englischer Sicht geschafft.
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Der Krieg schleppte sich dennoch bis 1713/1714 hin. Im Frieden von Utrecht 1713 beenden die Franzosen, Engländer, Holländer und Preußen ihre Streitigkeiten. Das Heilige Römische Reich und Österreich schliessen sich diesem Frieden nicht an. Erst 1714 im Frieden von Rastatt und im Frieden von Baden stellen auch Österreich und Frankreich die Kampfhandlungen ein.
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Am Ende des Kampfes steht Frankreich vor einem Scherbenhaufen. Die dominierende Stellung in Europa ist verloren und - vielleicht noch schlimmer - der Staat ist total ruiniert (die französische Revolution von 1789 hatte ihre Wurzeln unter anderem in diesen zerütteten Staatsfinanzen). England stattdessen beginnt seinen Aufstieg zur Weltmacht. Die Schlacht von Blindheim beeinflusste also die europäische Geschichte maßgeblich. Eine große Vielzahl von Literatur befasst sich daher auch mit diesem Thema.
Der Herzog von Marlborough
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Die Gegner: Bayern und Franzosen unter dem Befehl des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel und den französischen Marschällen Tallard und Marsin, etwa 56.000 Mann stark. Auf der anderen Seite die Allianz aus Österreich und England unter dem Befehl des Herzogs von Marlborough und des Prinzen Eugen von Savoyen, etwa 52.000 Mann stark.
Die Ausgangslage: Franzosen und Bayern lagern im freien Gelände hinter der sumpfigen Flussniederung des Nebelbachs. Dabei nehmen sie eine sieben Kilometer breite Front ein. Tallard betrachtet Blindheim als Schlüssel seiner Stellung und läßt das Dorf entsprechend befestigen. Die Mitte der französischen Schlachtordnung untersteht Marschall Marsin, der Oberglauheim besetzt. Der linke Flügel von Oberglauheim bis Lutzingen untersteht schließlich Max Emanuel. Die rechte Flanke der Schlachtordnung ist also durch die Donau und das Dorf Blindheim, die Mitte durch Oberglauheim und der linke Flügel durch Lutzingen gedeckt und die Front durch den Nebelbach geschützt. Alles in allem keine schlechte Position.
Ihnen gegenüber die Alliierten: Auf dem linken Flügel Marlborough, auf dem rechten zwischen Schwennenbach und den Waldungen nördlich von Lutzingen Prinz Eugen. Plan der Alliierten ist, Blindheim anzugreifen und gleichzeitig eine Umgehungsbewegung oberhalb Lutzingens durchzuführen. Der Hauptstoß soll dann mit der Reiterei zwischen Blindheim und Oberglauheim erfolgen.
Der Schlachtverlauf: Gegen 12.30 Uhr beginnt die Schlacht. Marlborough führt seine Truppen Richtung Blindheim, scheitert aber an den starken Kräften der Verteidiger. Daraufhin beschließt er, bei Unterglauheim anzugreifen. Seine Truppen überqueren den Nebelbach und werden von den Franzosen heftig attackiert, können ihre Stellung aber letztendlich halten. Auf dem rechten Flügel bekämpfen sich Prinz EugenBild der Gefangennahme des französischen Marschalls Tallard und Max Emanuel, keiner kann aber einen entscheidenden Vorteil erringen. Um 15.00 Uhr kommt es zu einer ca. einstündigen Gefechtspause. Marlborough nimmt gegen 16.00 Uhr den Kampf wieder auf und durchbricht mit dem Einsatz aller Kräfte die französischen Linien zwischen Blindheim und Oberglauheim. Die geschlagenen Franzosen weichen nach Sonderheim und Höchstädt zurück, die Engländer schließen Blindheim ein. Die französische Besatzung wehrt sich mit dem Mut der Verzweifelung, ergibt sich aber schließlich gegen 20.00 Uhr der Übermacht. Allein 9.000 Franzosen geraten bei Blindheim in alliierte Gefangenschaft.
Gefangennahme des französischen Marschalls Tallard
© Bayerische Schlösserverwaltung (www.schloesser.bayern.de)
Das Resultat: Auf bayerisch-französischer Seite werden 13.000 Tote und Verwundete gezählt, während die Alliierten ca. 4.600 Tote und 7.600 Verletzte beklagen. Dieser ungewöhnlich hohe Blutzoll löste in ganz Europa Entsetzen aus. Eine Katastrophe stellte dieser Tag auch für die Bewohner des Schlachtfeldes dar. Blindheim, Unterglauheim, Wolpertstetten, Berghausen, Schwennenbach, Oberglauheim, und Lutzingen waren zerstört, das Vieh getötet und die Ernte vernichtet. Den Menschen war jegliche Lebensgrundlage entzogen. Zur Bestattung der etwa 14.000 Toten mussten Leute bis von Ulm, Nördlingen und Augsburg hergeholt werden. 15 Tage nach Ende der Schlacht lag noch etwa die Hälfte der Menschen und Pferde verwesend auf den Feldern, was die ganze Gegend in einen fürchterlichen Gestank hüllte.
Es ist nicht bekannt, wie lange es gedauert hat, bis die Menschen sich von der Not und dem Elend der Schlacht wieder erholt haben, aber vermutlich dauerte es Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte.
