Aus welchen Gründen geht man Suchen?
Hallo,
Was sind eigentlich Eure Beweggründe, für die man soviel Zeit, Hirn und Geld aufwendet, um irgendwo, irgendwas aus dem Dreck zu klauben. Schätze sind ja wohl nicht häufiger als ein 6er im Lotto. Das kann es also nicht sein. Bereichern kann man sich an den Fundstücken nur äußerst selten. Ist es der ewige Trieb des Sammelns und Jagens. Ist es der Kick des Entdeckens und Findens? Oder das Interesse an der Geschichte. Oder der Wunsch etwas zu besitzen, das so schnell kein anderer hat. Vielleicht kann dies ein Beitrag zur Entscheidungsfindung werden. Manchmal hab ich das Gefühl, als wenn sich jemand eine Sonde zulegt, auf den Acker zieht und irgendwas sucht. Und das völlig unbeleckt und ohne die geringste Kenntnis des "Warum". Ich fang mal an: Als Mitglied des Heimatmuseums soll ich an der Früh- und Urgeschichte mitarbeiten. Mein Beitrag sind Bodenfunde aus der Umgebung und die Besiedlungs-Rückschlüsse daraus. Ich beschränke mich auf eine einzige Gemeinde. Meine Funde werden, nachdem ich sie von den Archäologen wiederbekommen habe, in den Vitrinen unseres Museums ihren Platz finden. Das hat den Vorteil, dass sie nicht bei mir im Karton ver- schwinden. Diese Teile bleiben als Dauerleihgaben jedoch mein Eigentum. |
Hallo zusammen,
dann will ich hier auch mal kurz berichten. Ich habe mir mit der Sonde einen Jugendtraum erfüllt. Als Jugendlicher hatte ich nicht das Geld, jetzt fehlt mir genau genommen die Zeit. Und ich gebe zu: anfänglich ging´s mir darum „was Cooles“ zu finden und dass sich doch so alte Münzen gut in der Vitrine machen. Inzwischen hat sich das doch deutlich verändert. Ich muss sowieso mit dem Hund raus, da kann auch mal die Sonde mit. Zwangsläufig kommt man mit Leuten ins Gespräch und lernt auch die Nachbarschaft kennen. Wenn ich dann etwas finde, ist es spannend es zu identifizieren und sich einzulesen was das war, wie alt, wie es hergestellt wurde, wie verwendet usw.. Ich habe schnell festgestellt, dass es zu meiner direkten Heimat kaum geschichtliche Informationen mit regionalem Bezug gibt. Daher recherchiere ich seit ein paar Monaten diesbzgl., habe schon hunderte Euro für Literatur ausgegeben und finde es spannend und erhellend sich durch die Epochen zu lesen und einen Bezug zur Heimat herzustellen. Das ist eigentlich inzwischen mein Hauptinteresse und das Sondeln ist quasi schmückendes Beiwerk… um nicht nur Buchstaben über die Vergangenheit sondern auch mal ein Stück aus der Vergangenheit in Händen zu halten. Daher freue ich mich auch heute nach 1 ¼ Jahren Sondeln noch über jeden brauchbaren Fund. Das muss keine Römermünze sein, ein gut erhaltenes 10erl aus den 1920ern ist schon i.O.. Und sowas wie ein Drehküken oder ein alter Schlüssel begeistert mich und zeige ich immer gerne her. Die Leute denen ich es unter die Nase halte können oft nichts damit anfangen, für mich ist das aber ein lebendiges und greifbares Stück Geschichte. Andere wiederum sind sehr interessiert an dem was ich mache und finde. Relevante Funde werden gemeldet und irgendwann in ein paar Jahren wird vielleicht auch mal die Öffentlichkeit was davon in einer Vitrine sehen können – das ist mir lieber als dass die Dinge bei mir daheim verstauben. Insgesamt ist die Sonde für mich ein Teil eines Ganzen und in diesem Rahmen lerne ich wahnsinnig gerne dazu und erarbeite mir Wissen das ich irgendwann auch wieder an Interessierte zurückgeben kann. Viele Grüße Andi |
Mein "Grund" ist die Lust am Vergangenen und die Freude an der Überraschung. Mein Beweggrund ist mein Hedonismus.
LG Aquila |
bei mir ist es einfach das "abenteuer" , nicht zu wissen was man gleich aus der erde holt.
aber es hat auch etwas damit zu tun das man beim sondeln (meistens) mal seine ruhe hat , ausspannen kann , an der frischen luft ist und die eine oder andere tolle sache erlebt. auch find ichs interessant das man einiges zu der geschichte seiner heimat lernt, und zu hause seine vitriene füllen kann mit sachen , die andere nicht kennen. die vorstellung sich an diesem hobby bereichern zu können schwirrt ja bei jedem im hinterkopf herum , was aber für die meisten nur eine vorstellung bleiben wird, und somit gleichzeitig ein neuer ansporn. |
Aus welchen Gründen geht man Suchen?
Ist doch logisch, um was zu finde :D aber im ernst, Interesse an der Vergangenheit an allem Alten sowie an der Natur sind mein Antrieb. Mal allein und in Ruhe durch die Natur streifen und nebenbei noch was schönes zu finden ist doch einfach super. Da freu ich mich wie ein kleines Kind an Weihnachten. mfg Stefan H. |
Mischung aus geschichtlichem Interesse, Abenteuer, Überraschung u. Aktivität in der Natur.
|
Da schließe ich mich Shakerz an voll und ganz an.
|
Meine Beweggründe sind:
Ja der ewige Urtrieb des Sammelns und Jagens, das Recherchieren dann das Entdecken und etwas Finden, die Interesse an der Geschichte, die Abenteuerlust eines Schatzsuchers, die Frage wie kommt der Fund dort hin, die Natur erleben und erfahren, und, und, und. Ich bin auch der Meinung das die meisten " Schatzsucher " Vitrinen zur Aufbewahrung benutzen als Schachteln. Gruß u.GF Andy |
Interesse an der Vergangenheit, Geschichte eines Ortes liebe zur Natur das Kind in mir was sich nach Abenteuer sehnt.
Gruß Oktavian |
Ich möchte es als Ausgleich zum Berufs und Familienleben sehen.
Eine gewisse Abenteuerlust ist auch dabei. Da ich auch ein absoluter Naturfreak bin kommt das natürlich fördernd hinzu.Geschichtliches Interesse ist ebenfalls vorhanden. Ich konnte als Kind schon an keiner gelben Telefonzelle vorbei,ohne die gute D-Mark an der Seite unter den Luftschlitzen herzuziehen die den Leuten weggefallen war. Dazu reichte ein kleines Stöckchen. Wer die alten Zellen um 1980 kennt weiß was ich meine. So sehe ich auch heute noch jeden Cent auf der Erde und hebe ihn auf. "Wer den Cent nicht ehrt......." Da ich mit 17 schon mal nen 3900 von Whites hatte ist das für mich nicht unbedingt absolutes Neuland. Nur die Vorschriften konnte man damals nicht so einfach nachlesen. Somit warte ich zur Zeit auf die offizielle Genehmigung. Ich rechne nicht mit großen Schätzen. Auch kleinere Funde sind ja für den Anfang vielleicht nicht schlecht. Es soll auf jeden Fall ein Hobby bleiben. Nicht nur der Familie zuliebe. Viele Grüße Frank |
Wir sind uns doch alle bewusst, dass die bisherigen Antworten der Amtsarchäologie den Angstschweiß auf die Stirn treibt, oder?
LG Aquila |
Zitat:
|
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
...warum?
Auf einer Stelle zu stehen, an der man kein Haus, keine Straße, keinen Strommast sieht, ein paar Rehe sich zu einem nahen Wäldchen retten, man hört einen Bach leise im Hintergrund plätschern. Man weiß, das hier vor 2000 Jahren ein paar Leute gelebt haben, die nicht mal eben mit einem grippalen Infekt zur nächstgelegenen Notdienstapotheke fahren konnten. Menschen, welche die vorhin erwähnten Rehe vielleicht mit anderen Augen gesehen hätten, als ich heute... Weil vor einem Jahr mal ein paar Scherben aus dieser Zeit aufgetaucht sind, fährt man immer wieder hin... zu jeder Jahreszeit, zu jedem Wetter. Spricht mit den Bauern, Spaziergängern und Radfahrern. Redet mit seinem Archäologen über die Stelle..."Bleiben Sie da dran!" Die Freundin hält einen nicht erst für verrückt, seitdem man mit leuchtenden Augen und einer handvoll erdverkrusteter Scherben vor ihr steht. Danach aber völlig. Und dann, eines Tages, nach Regen, Gewitter und Sturm, das GPS-Gerät hat sich schon verabschiedet...da hält man einen schönen Gruß aus dieser Vergangenheit in der Hand. |
weg von meiner alten:D
quatsch........jagen und sammeln ist wirklich das richtige |
Leider ist es PURE SUCHT geworden ;)
|
Sondeln habe ich früher nur am Strand und auf Spielplätzen betrieben. Den Lebensunterhalt kannnst Du damit nicht verdienen aber ab und zu mal ne kleinigkeiten kaufen geht dann schon. In letzter Zeit aber konzentriere ich mich mehr auf die Felder. Meist ziehe ich erst mal ohne Sonde los und erkunde potenzielle Suchgebiete. Dabei komme ich an die frische Luft, laufe viel herum und erfahre etwas mehr über meine Gegend. Materiell bedeutsame Schätze habe ich bisher nicht gefunden, aber das ist mir auch gar nicht so wichtig.
Bei diesem Hobby ist der Weg das Ziel. Jeder der sich was anderes erhofft hält nicht lange durch. |
Was soll ich sonst mit meiner Zeit machen.
|
Ich gehe, um von der Arbeit abzuschalten.
|
Ich geh' Sondeln, weil ich das Finden, das Sammeln so schön finde...
Zudem mag ich Geschichte und Natur, weshalb es mich auch zum Wandern und zum Pilzesammeln verschlägt, wenn es die Zeit ist :) |
@ chabbs
@Chabbs: Wunderschön geschrieben.
Genau das ist es: man findet etwas, was jemand vor langer Zeit mal ebenso in den Händen hielt wie ich nun. Da klopft mein Herz dann ungemein, und ich versuche mir vorzustellen, was der Gegenstand mal dem/derjenigen bedeutet hat. Für mich wohnt alten Dingen/Gemäuern ein besonderer Zauber inne, und das ist es auch, was mich berührt. |
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Zitat:
Top absolut ! Bei mir ist genauso und ergänzend, Wenn ich nach der Arbeit nachhause komme, leider geht das meist nur in der Frühschicht, kann ich auch noch so kaputt sein (körperlich Schwere Arbeit :( ) ist es trotzdem ein völliges abschalten und ich kann auch im Sommer, noch Stundenlang Bahn für Bahn über den Acker rennen. Ausserdem ist es so das mich der (Geld) Wert von dem was ich ausbuddel wirklich nicht im geringsten interessiert und deshalb freu ich mich halt immer wieder wenns ne schön erhaltene Kupfermünze oder eine Schnalle ist, obwohl ich auch wohl schon so manchen Kracher gefunden habe ;) Wenn man dann noch dazu, durch Funde belegen kann das es wohl schon 7,8,9,10 und mehr, Hunderte Jahre Menschen angesiedelt waren hab ich mein Ziel für mich im inneren erreicht und diese Erkenntnis steht da für mich erstmal im Vordergrund. Ich sage immer solche Sachen die Leben in der Hand, da gehn die Gedanken bei einer Kippe danach so richtig schon druch die Gegend :D Bild 2 , Pause... hinfleetzen, Kippe,trinken,Ausblick geniessen und auf die nächste Bahn freuen :bussl MfG Andre |
Ich bin gerne draußen, um z.B. Pilze zu sammeln, Fossilien zu suchen, Sondeln zu gehen. Einfach Spazierengehen finde ich einfach zu langweilig
|
Moin,
ich habe mir früher die Literatur zu meiner Region reingezogen und mich in die längst vergangenen Zeiten der Wikinger und Ritter zurückgezogen (schon als Kind). Später gab es nur noch Fachliteratur und historische Schriften (auf die Dauer schon teuer) und ich hatte bereits genaue Vorstellungen wie es hier damals ausgesehen haben mag. Und natürlich Ideen wo noch was sein musste - z.B. Wüstungen, Gräberfelder, Wege, usw. Dann habe ich mir einen Detektor geholt und nachgesehen. Mit jedem Treffer wurde das Bild wieder klarer! Die frische Luft und die abgeschiedene Natur sind mir ebenso wichtig und toll zum Relaxen vom Bürojob. Da ich ziemlich von Beginn an mit den Archäologen zusammenarbeite (NFG), kommen noch weitere tolle Aspekte hinzu! Man ist in einer großen Gruppe Geleichgesinnter unterwegs, steht in permaneneten Kontakt mit den Archäologen, lernt hinzu, bekommt Infos zu den Funden und Hinweise zu interessanten Plätzen und kann auf Grabungen unterstützen. Es ist wie ein Sportverein inkl. Bierchen nach dem Spiel - Super! Einfach ein tolles Hobby! Auf eine eigene Vitrine verzichte ich gerne - die relevanten Funde sind alle im Amt! Gruß |
Ich glaub da gab es schon mal ein Fred , leider find ich ihn ne wieder...:confused
|
Zitat:
Gold ! :neenee |
Ist es nicht das Jagen und Sammeln?
Nein, es ist viel mehr. Draußen sein ist toll. Frische Luft ist toll. Natur ist toll. Wenn ich diesem Alltag mit Arbeit, Telefonen und Terminen entfliehen will, so ist es doch eine schöne Sache draußen abseits von Asphalt und Beton zu sein. Okay, dazu brauche ich keinen Detektor und keine Schuhe die dreckig werden können... Da kann ich auch nen Spaziergang durch Matsch und Pampe machen... Das mach ich auch täglich mit Sohnemann und Abenteuerlust. Wenn ich jedoch meinen Rucksack packe, Detektor, Schaufel und so weiter, dann raus auf den Acker gehe, dann liegt alles andere hinter mir. Irgendwie gehe ich dann mit jedem Schritt weiter in die Vergangenheit. Piept es dann im Kopfhörer, bleibe ich stehen, und schreite trotzdem weiter, tiefer in die Vergangenheit. Halte ich dann Funde in meiner Hand, die älter als meine Ahnen sind, so stecke ich drinnen in der Vergangenheit. Genieße diese. Es wird genug Fortschritt getrieben, Straßen, Häuser und Flußbegradigungen gebaut, aber was war damals? Ich habe schon mehrere Fundstellen gesehen, wo nach dem Bagger und Beton nichts mehr von damals geblieben ist. Die Funde und Eindrücke sind aber noch da. Und täglich passieren Menschen diese Stellen und gehen schnell und wortlos dran vorbei, ohne überhaupt eine Ahnung zu haben...Viele interessiert das einfach überhaupt nicht. Mich schon. Dabei ist es mir (fast) egal was ich finde. Ein römischer Denar ist toll, mittelalterlicher Schmuck ist toll, aber ich freue mich auch über ein Markstück. Ja, die gute alte D-Mark! Haltet mich für verrückt, aber ich werfe auch nicht die guten alten Coca-Cola-Abziehlaschen weg. Ich nehme sie mit, mache sie sauber und denke an damals :) Mir persönlich ist das "Jagen und Sammeln in der Vergangenheit" das was es ausmacht. Es geht nicht um Geld und Gold, vielmehr darum, was damals war. Wie kam das hier hin? Wer war hier und warum? Wer hat das verloren und wieso? Was hat es für eine Geschichte? Wer behauptet, die Zeitmaschine wurde noch nicht erfunden, der irrt. Wir schwengen sie andauernd über unsere Felder. |
Zitat:
Gruß vom Müllgraber |
Ich genieße die frische Luft, schalte ab...denn irgendwie finde ichs aufregend und entspannend zugleich.
Einige Einsteiger denken ja, dass man mit dem Hobby große Reichtümer findet. Den gedanken habe ich nicht mal sansatzweise. Wenn man mal eine alte Münze im guten Zustand findet, ists klasse, aber im Schnitt sind die meisten weniger als 100 Euro wert, somit ist der Stundenlohn sehr gering. Das Rätselraten bei den UFOs macht auch Spaß... |
aber im Schnitt sind die meisten weniger als 100 Euro wert, somit ist der Stundenlohn sehr gering.
Lach, der war gut |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:59 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.7.0 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.