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-   -   Sprengung einer 8,8cm Granate des Kampfmittelräumdienstes (http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=72695)

Rhinoz 03.07.2012 12:26

Sprengung einer 8,8cm Granate des Kampfmittelräumdienstes
 
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Hallo,

ich will hier euch nur ein paar Bilder über die Sprengung einer aufgefundenen 8,8cm Granate zeigen, welche in der Nähe eines Bunkers gefunden wurde.
Die Granate wurde Ordnungsgemäß dem KMRD gemeldet, welcher auch die Sprengung durchgeführt hat. Grund der Sprengung war der vorgespannte Zünder, welcher das Transportieren der Granate nicht möglich machte.
Der Vorgang dauerte etwa 15 Minuten. Die Granate wurde in dem besagten Bunker gesprengt.

Dabei wurde mit einer "Minipanzerfaust" ein Loch in das Innere der Granate geschossen. Siehe Bild(4).

Die Sprengung selbst verlief wie geplant. Der Zünder wurde "herausgeschossen" und die Granate zerlegte sich nicht. Laut war es trotzdem :clap

Ich hoffe ich konnte euch einige gute Bilder bringen. Und denkt immer dran, mit Kampfmitteln ist nicht zu spaßen. Deswegen tut euch bitte selbst einen Gefallen und meldet eure "Findlinge". :nono

Gruß
Rhinoz

Gimbli 03.07.2012 12:54

Eine feine Sache dein Bericht mit den Fotos.:clap
Auch ein Danke an die Herren vom KMRD, die dir erlaubt haben die Sache zu dokumentieren.:yeap

Gruß Michael

der_bünghauser 03.07.2012 14:07

Interessant! Jetzt könnte man sich das Geschoss ja eig. in die Vitrine stellen oder?

lilresa 03.07.2012 15:19

Zitat:

Zitat von Gimbli (Beitrag 729679)
Eine feine Sache dein Bericht mit den Fotos.:clap
Auch ein Danke an die Herren vom KMRD, die dir erlaubt haben die Sache zu dokumentieren.:yeap

Gruß Michael

so in etwa wollte ich es auch ausdrücken! :) Schön, dass du dir die Mühe gemacht hast es hier zu präsentieren.

Koester 03.07.2012 17:01

Ja, danke für die Bilder und den Bericht. Sehr interessant.

desert-eagle († 2020) 03.07.2012 17:28

Trotzdem würde ich gerne mehr über die Vorgehensweise wissen, denn so richtig erkennen kann man nicht, was bei dem Schuß mit der Panzerfaust genau passierte.
Bist du in der Lage, es genauer zu schildern?
Man sieht keinen Durchschuß , bzw. Austrittsloch an der Granate....

DEFA 03.07.2012 20:05

Zitat:

Zitat von desert-eagle (Beitrag 729703)
Trotzdem würde ich gerne mehr über die Vorgehensweise wissen, denn so richtig erkennen kann man nicht, was bei dem Schuß mit der Panzerfaust genau passierte.
Bist du in der Lage, es genauer zu schildern?
Man sieht keinen Durchschuß , bzw. Austrittsloch an der Granate....

Da wird mit keiner Panzerfaust geschossen sondern es wird eine Hohladung an der Granate angebracht dessen Ladung so berechnet ist das der Sprengstoff in der Granate nicht umsetzt und der Zünder von der Granate getrennt wird....nennt sich Low-Order-Methode.

desert-eagle († 2020) 04.07.2012 06:30

Danke für die Erklärung; ich habe mal was im Zusammenhang mit der Technik in Bezug auf Fliegerbomben gelesen, da wird die Technik ebenfalls angewendet, um Langzeitzünderbomben zu kastrieren, stimmt das so in etwa?

siegmund 04.07.2012 07:19

Zitat:

das der Sprengstoff in der Granate nicht umsetzt
das bedeutet, dass jetzt noch der Sprengstoff in der Granate ist - oder?

Siegmund

VR6Treter 04.07.2012 11:45

Und in die Vitrine geht die Granate trotzdem nicht da der Sprengstoff nach wie vor in der Granate ist!

DEFA 04.07.2012 20:27

Zitat:

Zitat von desert-eagle (Beitrag 729759)
Danke für die Erklärung; ich habe mal was im Zusammenhang mit der Technik in Bezug auf Fliegerbomben gelesen, da wird die Technik ebenfalls angewendet, um Langzeitzünderbomben zu kastrieren, stimmt das so in etwa?

Ja stimmt und im ideal Fall kommt es zu einer Deflagration.....also der Sprengstoff brennt ab.

Rhinoz 04.07.2012 21:30

In der Granate war nach der Sprengung kein Sprengstoff mehr enthalten (Kammer war hohl) !
Und ich konnte sie auch leider nicht mitholen (natürlich leer), da der Kampfmittelräumdienst sie mitnehmen musste. Das ganze ging mir sehr nahe :D Ich hätte sie gerne mitgenommen. :clap

Zitat:

Man sieht keinen Durchschuß , bzw. Austrittsloch an der Granate....
Schau dir das eine Bild an. Da siehst du ein kleines Loch in der Granate.

Die "mini Panzerfaust" (low-order) wurde in den Boden gesteckt und aus der Ferne (~50 Meter) elektronisch ausgelöst und der Zünder wurde herausgeschossen.

Andi08/15 04.07.2012 22:07

Nicht ganz, es erfolgt ein Ausblasen des Sprengstoffes samt Zünder, der hat selber schlicht keine Zeit umzusetzen und sitzt sozusagen als letztes im Glied beim Ausblasen.
Den massiven Granatkörper zerlegt es dabei nicht, da sich in der Panzergranate nur sehr wenig Sprengmittel (wenn ich richtig dran bin ca. 25g) befindet, die Hohlladung auch nicht besonders groß sein braucht (nur ganz wenige Gramm), es ein sehr rasanter Sprengsstoff ist (schneller als der Primärsprengsstoff der Granate selber um eben diesen nicht auszulösen) und sich das Ausblasen den geringsten Widerstand sucht, also nach hinten zur Zündschraube raus.
Der Granatkörper soll sozusagen nur diese geringe Menge in den Panzer reinbefördern, dann solls da drin knallen und um die Besatzung zu töten und/oder die Bordmunition zu zünden, reicht es allemal.

DEFA 05.07.2012 07:48

Zitat:

Zitat von Andi08/15 (Beitrag 729844)
da sich in der Panzergranate nur sehr wenig Sprengmittel (wenn ich richtig dran bin ca. 25g) befindet

Ein bisschen mehr ist es schon....in dieser, 8,8cm der Pzgr.39, sind es 64g.

DasLusches 05.07.2012 09:15

Zitat:

Zitat von VR6Treter (Beitrag 729776)
Und in die Vitrine geht die Granate trotzdem nicht da der Sprengstoff nach wie vor in der Granate ist!

Nein.

Die Granate war danach komplett leer aber wir durften sie trotzdem nicht mitnehmen. Auf Bild 4 siehst du noch den Einschuss. Die Granate explodiert dann entweder komplett oder der Zünder fliegt raus. In unserem Fall ist zweites passiert.

Der Job scheint auch echt interessant zu sein. Als die Polizei, der Förster etc. weggefahren sind wollte die Jungs vom KMRD noch eine weitere Stelle absuchen, die laut ihrer neuen Software verdächtig aussah.

Was dann kam ist klar... Die Sonde wurde ausgepackt (nicht meine) und die Suche nach den Bomben ging los. Leider fanden wir unter dem Laub nur eine alte vergammelte Matratze und keine Bomben.

Sorgnix 05.07.2012 12:26

:confused

Verstehe ich richtig?
Die vom KRMD haben MIT Euch die Suche fortgeführt??

neugierigerweise
Jörg

Rhinoz 05.07.2012 15:25

Wir durften freundlicherweise dem KMRD bei der Arbeit zusehen. :dance
War sehr interessant. Und mit deren Sonde können Sie auch noch in zwei bis drei Meter Tiefe Bomben finden. Aber dafür kostet die Sonde auch dementsprechend viel :D

desert-eagle († 2020) 05.07.2012 18:59

Die Sonde schafft bei günstigen Umständen auch locker die doppelte Tiefe

Andi08/15 05.07.2012 22:16

Hallo, DEFA,

ich denk, das Du erfahrungsgemäß recht hast mit den 64 g (mir war wie weniger), ich habe es gestern nicht extra noch mal evaluiert, aber um einen ausgewachsenen Kampfpanzer in Fetzen zu reißen, reicht auch das nicht, mir gings ums technische Prinzip.

Sorgnix 05.07.2012 22:27

Schön.

Fund, Meldung und Entsorgung sind erledigt.

Technik, Funktion, Schnittzeichnungen oder Details sind nicht Thema dieses Forums.
Wir sind hier mit Gefahrenabwehr beschäftigt - da kommt es nicht aufs "Gramm" an, eher auf das "weg damit" ... ;)

Danke
Jörg


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