Kreuz und Römer
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Hallo,
Frisch vom Feld. Es gab nach langer Zeit mal wieder einen Römer. Leider ist er ziemlich abgearbeitet. Auf der VS ist noch das Portrait zu sehen, auf der RS ist nichts mehr. Durchmesser: 28 mm, Stärke: 2,5 mm, Material: Bronze/Kupferlegierung, Gewicht: 7,55 g Dazu gab es noch ein Kreuz in recht guter Erhaltung. Verlust diesmal nicht durch Kettenriss, sondern durch klassischen Ösenbruch. :D . |
Wunderschöner Komplex. Da lohnt sich das Spazierngehen!
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Und schön präsentiert! Glückwunsch :yeap
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Lässt sich das Kreuz öffnen od. ist es massiv?
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kannst du was zur kreuzform schreiben?
ist kein reines tatzenkreuz, oder ... |
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Hallo Shakerz,
Das Kreuz hat sich in früherer Zeit wahrscheinlich gut öffnen lassen. Ich befürchte, wenn ich das heute versuche, würde es wohl Schaden nehmen. Im oberen Teil des Kreuzes könnte das noch problemlos klappen, aber von der Mitte an abwärts ist die Patina drübergewachsen. Was würdest Du in seinem Inneren vermuten? . |
Wunderschöner Fund mit viel Platz für Phantasie :)
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Zitat:
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Öffnen oder nicht?
Vielleicht ist es tatsächlich besser, das Artikfakt nicht zu öffnen, um es nicht zu beschädigen. Auf der anderen Seite würde ich mir schwertun, meine Neugier zu unterdrücken. Der Forschergeist will wissen ob und was da drinnen ist! Ggf. würde :grbl
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Ggf. könnte man das Öffnen mit etwas Schmiermittel erleichtern?
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Vielleicht funktioniert ja auch die heiß/kalt Methode:
Warm machen auf ca. 100° und dann mit Kältespray abkühlen. Eventuell mehrmals wiederholen. |
Zitat:
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Haaaaaalt! Nicht öffnen... das geht kaputt.
Es handelt sich um ein westfälisches Halskreuz des 17.-18. Jh., das zur Frauentracht gehörte. Die gibt es in hohl, um dort Berührungsreliquien aufzubewahren. Die gibt es aber auch in hohl, ohne Grund :rolleyes: Wäre es zu öffnen, wäre da ein Pin oder ähnliches, um das aufzudrücken. Wenn es verpresst worden ist, zerstörst Du das schöne Ding, um vielleicht einen blöden verrotteten Stofffetzen in der Hand zu halten. Lassen und lieber am Geheimnis erfreuen! :D Anbei mal ein paar meiner besseren westfälischen Halskreuze. Da sieht man die Mechanismen teilweise (die wurden aber sicher hohl gearbeitet, um Silber zu sparen und waren mit Lehm und anderen Sachen befüllt. |
Zitat:
Die Reliquienkreuze werden zwischenzeitlich mit großer Regelmäßigkeit auch im oberbayerischen Raum u. auf der schwäbischen Alb im angrenzenden Baden-Württemberg gefunden. Das „westfälische Halskreuz“ ist ein Bezeichnung in der Art eines Alleinstellungsmerkmales, welches es so nicht gibt. Insbesondere die immer wiederkehrenden identischen Gravuren auf den Reliquienkreuzen lassen erkennen, dass es sich um Massenware handelt, „...welche in vorgenannten Regionen (Westfalen, Südbayern, Schwäbische Alb) aus Gründen der Brauchtumspflege zu den ortsüblichen Trachten getragen wurde...“ Wenn wir weiterhin auf den Begriff „Westfälische Halskreuze“ Wert legen, müssen wir auch die Unterscheidungsmerkmale zu den „bayerischen u. schwäbischen Halskreuzen“ herausarbeiten. Allein der Fundort dürfte zur eindeutigen Zuordnung etwas dünn sein... Gruß S. |
Zitat:
Der Herr Ironpic kommt aus Mönchengladbach. Das ist Westfalen. Dann nenne ich das auch westfälisches Halskreuz :D Im Ernst: ich weiß, das wird mittlerweile nicht mehr so gebietstreu beschrieben. Hast Du Recht. Du hast ein paar Zitate gesetzt: ist das aus einem Buch? Würde mich dann sehr interessieren, weil mir keine vernünftige Literatur zu dem Thema bekannt ist. Habe mein Wissen auch nur aus der Zusammenarbeit mit dem LWL Kunst- und Kulturmuseum (da ist ja die Numismatik auch angesiedelt...) - und die sind natürlich bei solchen Themen lokalpatriotisch. ;) |
Das Thema habt ihr schonmal gehabt:
http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=75793 |
Zitat:
Alles gut, es macht ja auch Spaß, so dann und wann den Forschungsstand abzufragen. Und mit Shakerz disputier ich immer gerne! :bussl |
Zitat:
Der war gut. :lol In diesem Zusammenhang würde mich aber tatsächlich interessieren, wo der Ursprung dieser Halskreuze liegt u. welche Regionen dem „Verbreitungsgebiet“ zugerechnet werden müssen. Die Zitate stammen aus Gesprächen. Gruß S. |
Wie bei mir. Fast alles, was ich über die Dinger weiß, hab ich von Dr Ilisch.
Da die Darstellungen ja schon häufig jesuitisch angehaucht sind... vielleicht lohnt es sich in die Richtung zu schauen? |
Morgen!
Jesuitisch angehaucht sind sie auf jeden Fall. Erster Gedanke wäre dann nachtürlich Hl. Mission. Die Jesuiten haben den Gläubigen im Rahmen ihrer Tätigkeit zur Vertiefung u. Festigung des Glaubens verschiedenste Gaben überreicht. Ob die Halskreuze evtl. in diese Richtung gehen? Die Exemplare aus Silber wären natürlich schon etwas ganz besonderes u. vom Wert her eher deutlich außerhalb des gewöhnlichen Rahmens. Aber die einfachen Stücke... |
Genau so sehe ich das auch.
Mir sind auch Exemplare in Gold bekannt... das wäre dann schon eher etwas, das man als Spezialanfertigung sehen muss. Auch sind viele der silbernen Stücke mit Eigentümerinitialen oder Inititalen des Goldschmieds versehen. In einer Kapelle bei uns hängen hinter Glas viele dieser Stücke in unterschiedlichster Qualität. Da weiß ich, dass das Wallfahrtsspenden an die Kapelle waren. Vielleicht hat man den Gläubigen ja auch diese Dinger verkauft, damit die was schönes zum Spenden hatten? Also, neben der normalen Nutzung als Schmuck. |
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