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Impex 26.03.2008 21:12

Explosionsgeschütztes Telefon. Bunker? Oder doch eher Grube?
 
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Hab ein altes Telefon erworben.

Es handelt sich um ein Explosionsgeschütztes Telefon, soweit klar. Von irgendwem wird ein identisches Modell als "Bunkertelefon" verkauft (einfach mal Bunkertelefon googlen).

Die Telefone im Westwall sahen allerdings wohl anders aus und hatten im allg. auch keine Wählscheibe.

Das Typenschild lässt sich leider kaum noch lesen. Man kann nur zweimal "Besch." (Beschuss?) erkennen, außerdem meine ich "PTB" zu lesen ...

Weiß jemand wann und wofür die Dinger gebaut wurden? Auch der Hersteller ist mir nicht geläufig ...

Mfg, Impex

TobiObi 26.03.2008 21:47

versuch doch mal auf das typenschild nen blatt papier drauf zu legen und dann mit bleistift drüber malen, vllt kann man dann mehr lesen.

Oelfuss 26.03.2008 22:49

Ich tippe mal auf Bergbau. Im Bunker brauchst Du keine ex-geschützten Telefone.

Impex 26.03.2008 23:00

Zitat:

Zitat von Oelfuss (Beitrag 402908)
Ich tippe mal auf Bergbau. Im Bunker brauchst Du keine ex-geschützten Telefone.

Der Festungsfernsprecher 38, wie er u.a. im Westwall und Atlantikwall verwendet wurde, besitzt ein explosionsgeschütztes Gehäuse. Vergleichbare Modelle mit beinahe identischem Gehäuse wurden und werden auch zivil eingesetzt (zb Bergnbau, Industrie etc).

Bild siehe hier (3. Bild, einfach runterscrollen): http://images.google.de/imgres?imgur...%3Dde%26sa%3DG

Die Farbe konnte variieren. Das Gehäuse ist aber in jedem Fall nicht identisch mit dem Gerät, das ich habe

linux_blAcky 26.03.2008 23:06

hi....
 
ein bekannter besaß mal ein sehr ähnlich aussehendes gerät. laut seiner aussage aus der ex ddr aus dem bergbau.....

mfg,

blAcky

Klausie 26.03.2008 23:54

Der Hersteller ist Siemens & Halske vermutlich Berlin. Die Wählscheibe ist nicht unüblich, denn die Wählscheibe gibt es schon seit 1898, warum die Telefone in den Bunkern keine Wählscheibe haben vielleicht um es den Spionen nicht zu leicht zu machen.:D Hier sind die Bergleute gefragt, es könnte ein Grubentelefon sein http://de.wikipedia.org/wiki/Grubentelefon das sieht doch deinem ähnlich. Wo sind denn die Bergleute? :effe

Impex 27.03.2008 02:49

Zitat:

Zitat von Klausie (Beitrag 402934)
Der Hersteller ist Siemens & Halske vermutlich Berlin.

Also soweit ich weiß sah das Siemens & Halske Logo anders aus. Ich meine auf dem Typenschild soetwas wie "Funke Huster" lesen zu können. Das Logo besteht demnach aus F und H. Von dieser Firma hab allerdings ich noch nie gehört :suspekt:

Zitat:

Zitat von Klausie (Beitrag 402934)
Die Wählscheibe ist nicht unüblich, denn die Wählscheibe gibt es schon seit 1898, warum die Telefone in den Bunkern keine Wählscheibe haben vielleicht um es den Spionen nicht zu leicht zu machen.:D

Die Wählscheibe war bei Festungsfernsprechern nicht vorhanden, weil es sich um Geräte mit Orstbatterie handelte. Mit diesen konnte man eine Vermittlungsstelle anrufen, die einen dann entsprechend weiterverband. Soweit ich weiß verfügten Westwallbunker (und wohl Atlantikwallbunker) über ein eigenes Netz, welches vom zivilen Telefonnetz unabhängig war. Warum das nun so war weiß ich nicht genau, vielleicht weil das Netz letztlich doch viel viel kleiner war als das öffentliche Telefonnetz. Ausserdem konnten so alle anrufe leicht registriert werden. Wenn jeder selbstständig anrufen kann wo er will ist das schon schwieriger. Insofern wäre die These mit der Spionage gar nicht mal so falsch :) Kann aber nun auch völlig daneben liegen, ist ja aber auch nicht das Thema ... :brav:

Ansonsten sehen halt alle explosionsgeschützen Telefone irgendwie gleich aus, die optischen Unterschiede sind in der Tat oft sehr gering. Soweit ich weiß sehen die Dinger auch heute noch nicht viel anders aus. Auch die Technik ist oft eher "altbewährt", da man sich halt drauf verlassen muss und keine Experimente machen mag ... Daher ist die Identifizierung oft auch recht schwierig, weil so ein Ding knapp 100, aber auch weniger als 10 Jahre alt sein kann :rolleyes:

corsa 27.03.2008 08:19

Zitat:

Zitat von Impex (Beitrag 402959)
Also soweit ich weiß sah das Siemens & Halske Logo anders aus. Ich meine auf dem Typenschild soetwas wie "Funke Huster" lesen zu können. Das Logo besteht demnach aus F und H. Von dieser Firma hab allerdings ich noch nie gehört :suspekt:

Dann ist es ganz klar Bergwerkstechnik. Die bereits 1897 gegruendete Firma Funke+Huster gibt es heute noch und die stellt auch heute noch Bergwerkstelefone her, ergaenzt allerdings um einen weiteren Partner, weshalb sie Funke+Huster+Fernsig heisst. Vgl. http://www.fhf-bt.org/

herr auer 27.03.2008 09:34

Moin Moin !

Das ist ein Ex-geschütztes Telefon für den Selbstwählbetrieb.
An der rechten Seite befindet sich ein Flügel/Hebel,
wenn er noch funktionieren sollte, ist das die "Erdtaste".
Damit kann man Gespräche durchstellen bzw. vermitteln.

Der könnte an diversen Stellen montiert gewesen sein,
an denen eine besondere Explosionsgefahr oder Feuchtigkeit bestandt !
In Frage kämen Bergwerke, Fabrikhallen, Tankstellen oder eben
nur einfache Feuchträume bzw. ein Standort im Aussenbereich.
Gemeinsam hatten diese Standorte jedoch eines,
sie waren mit Anschlüßen einer privaten Nebenstellenanlage
oder sogar mit echten Amtsanschlüßen versorgt !

Die Abkürzung "Besch." müßte eher "Beschaltung" heißen -
also ein Hinweis, wie das Ding anzuklemmen ist ...!
Mit Beschuß oder Beschiß hat das nichts zu tun :suspekt:

Früher war in jedem Telefon sogar ein kompletter Schaltplan eingeklebt
oder lose eingelegt - guck doch auch mal bei Deinem Apparat nach !
Wenn dem so sein sollte, wäre ich an einem Foto oder Scan interessiert....

Gruß aus HH

Coalminer 27.03.2008 12:33

Das Telefon ist von Funke und Huster und ist aus dem Bergbau Auch zu erkennen an den Dreikantschrauben der Verschraubungen.Diese Telefone sind heute noch im Bergbau in betrieb sie sehen nur so alt aus weil sie der hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt waren.Bei uns im Bergwerk hingen diese Apparate meißt an alten Blindschächten so aus den 60zigern Jahren.
Sch. und Ex. = Schlagwetter und Explosions geschützt


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