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-   -   Die Statistik zur 500. Fundmünze (http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=96791)

Palleon 21.12.2020 08:29

Die Statistik zur 500. Fundmünze
 
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Nachdem ich nun bei 500 Fundmünzen stehe hier eine aktualisierte Statistik.

Das Thema zur 400. Münze findet sich hier: http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=95681

Nach gut 2,5 Jahren aktiver Suche habe ich mein 500. Fundmünze gefunden. Ich wollte die Gelegenheit nutzen mal meine Fundstatistik zu zeigen.
So etwas sieht ja bei jedem Sucher und für jeden Ort anders aus, daher interessiert es ja vielleicht jemanden, wie es in meinem Heimatdorf ist

Ich gehe im Winterhalbjahr ungefähr einmal pro Woche für 2-3 Stunden suchen, im Sommer wenn alle Felder bestellt sind gar nicht.

Von den 500 Münzen sind 435 aus der Zeit 1871 bis heute (87%) und 65 älter als 1871 (13%). 46 Münzen sind Zinker (9,2 %).

Auffallen ist, dass bei den letzten 100 Funden der Anteil an Silbermünzen (mit Billon) deutlich gestiegen ist. Das ist vor allem auf Silbergroschen zurückzuführen die ich auf zwei vorher nicht untersuchten Flächen gefunden habe.

Insgesamt habe ich bisher 13 Silber-/ Billonmünzen gefunden

9 x 1 Silbergroschen Preußen
1 x 10 Cent Niederlande 1944
1 x 1/12 Taler Preußen 1764
1 x 10 Kreuzer Hessen-Darmstadt 1728 (liegt derzeit beim Amt)
1 x 1 Denar Erzbistum Köln um 1288

Auf 38 gefundene Münze kommt also bei mir im Schnitt eine Silbermünze. Da ich bisher insgesamt duchschnittlich 1,1 Münzen pro Stunde gefunden habe muss ich also 42 Stunden suchen um einen Silbergroschen zu finden :D


Im letzten Jahr ist mir besonders aufgefallen wie unterschiedlich die Fundverteilung auf verschiedenen Äckern sein kann. Ich habe viele Äcker auf denen man zwar Reichspfennig, aber fast nichts vor 1871 findet und drei Äcker, bei denen gut die Hälfte der Münzen älter ist.

Natürlich waren aber auch bei den letzten 100 Funden viele besondere und persönliche Highlights dabei:

1/12 Taler Preußen 1764
5 x 1 Silbergroschen Preußen
4 Heller aus Köln 1762

Insgesamt habe ich bisher genau eine Münze aus dem Mittelalter gefunden (1 Denar Erzbistum Köln) und keine aus der Antike. Mal sehen, was da die Zukunft bringt. Wobei ich natürlich auch "großes" Silber wie ein Markstück aus dem Kaiserreich oder 1/6 Taler aus Preußen nicht ablehnen würde :dance.

Durch das Sondengehen (und vor allem die Recherchen vorher/ nachher) habe ich sehr viel gelernt, zumal die Münzen ja nur ein Aspekt sind, natürlich sind auch viele andere intressante Artefakte geborgen worden (Habe mittlerweile eine schöne Taschenmesser und Zinn-/ Bleifigurensammlung). Ich suche aus Spaß an der Geschichte und daher natürlich nur auf Äckern im Pflughorizont wo es keine Befunde gibt die zerstört werden könnten. Alle Funde werden selbstverstänlich eingemessen, dokumentiert und beim LVR Amt für Boden und Denkmalpflege vorgelegt (dieses Jahr leider wegen Corona ausgefallen :().

Ein sehr interessantes und spannendes Hobby, dem ich sicher noch einige Zeit treu bleiben werde

trilobit 21.12.2020 10:19

Allein deine statistik auswertung ist eine augenweide!
Vielen dank fürs teilen!

oliver.bohm 24.12.2020 23:55

In der Tat , bei der Menge an Münzen lohnt sich das und ist recht aufschlußreich.. :yeap ..


Nur Gold allein war dir noch nicht vergönnt.. vielleicht dann eine auf 500 Münzen..?:rolleyes:

1_highlander 27.12.2020 11:23

Sehr interessant und viel Arbeit reingesteckt! Weiterhin gut Fund!

Übrigens kommt bei mir ca. alle 5 Jahre mal eine Goldene... :Weihnacht:

Brainiac 27.12.2020 19:16

Warum sind Zink Münzen extra geführt?

Palleon 27.12.2020 19:45

Einfach so, Reichszinker sind für mich etwas außer Konkurrenz, denn die wurden ja nach der Währungsreform wertlos und nicht umtauschbar, wodurch die gefühlt in Massen absichtlich auf den Müll/ Misthaufen gepfeffert wurden. Wenn auf einem Acker jetzt viele Zinkmünzen sind sagt das halt nur wenig über die Bewirtschaftsungsgeschichte/ Funddichte des Ackers, daher führe ich die immer extra auf. Die Funddichte variiert bei mir zwischen 0,3 Münzen/ Stunde und 2,4 Münzen/ Stunde, nur Felder mit mehr als 10 Münzfunden mitgezählt und ohne Zinker ;)

Alle 5 Jahre eine Goldmünze? Ok, gut zu wissen :D

Das schöne ist ja, dass man nie weiß was kommt. Klar kann man im Mittel über lange Zeiten gut „planen“ was man zu erwarten hat und irgendwann kennt man ja auch die Fundverteilung seiner Felder (also aus welchen Zeiten es wo was gibt), aber trotzdem kann jederzeit und überall eine Überraschung liegen.

rhaselow1 28.12.2020 10:22

So ist es....das treibt doch jeden von uns hier an....suchen um zu finden was man nicht sucht(erwartet)und dann kommen die Fragen wieso,warum u.s.w.
Aber konnte man nicht immer sein Geld umtauschen???Egal zu welcher Zeit???Immer wenn neue Münzen auf dem Markt kamen blieben einige in Privatbesitz,Kinder spielten Einkaufsladen,andere Münzen blieben vergessen in der Schublade.Erstaunlich ist es trotzdem wie viele Zinker (1940-45)egal wo rumliegen?!?Auf einigen Feldern wachsen sie nach,auf ca.100pm jedes Jahr um die 20 Stücke gefunden.Waren ja nur 5 Jahre im Umlauf.So ist es auch wunderlich das Unmengen 50Pf 1919-22,10 Pf.1918-22 sehr oft zu finden sind.
Fragen über Fragen....:popcorn: m.f.g.Rico😉

trilobit 28.12.2020 10:30

Zitat:

Zitat von rhaselow1 (Beitrag 969220)
So ist es....das treibt doch jeden von uns hier an....suchen um zu finden

So ist es 👍

Manchmal sitz du dann am loch vor deinen funden und gäbest alles dafür eine ,,zeitmaschine,, zu haben und einen blick auf die verlustsituation zu werfen!
Das kopfkino läuft immer mit 😅

Palleon 28.12.2020 11:14

Reichsbargeld musste bis zum 26. Juni 1948 auf ein Umtauschbankkonto eingezahlt werden und wurde dann 10:1 ungeschrieben. Alles alte Bargeld wurde nach dem 26. Juni 1948 wertlos... und wer hat sich für einen Topf voll Pfennige im Kurs 10:1 schon auf den Weg zur Bank gemacht?

Kupfermünzen wurden im Krieg systematisch aus dem Verkehr gezogen und gegen Zink getauscht. Da alles rationiert und auf lebenswichtige Güter beschränkt war brauchte man halt auch kein größeres Geld. Von den Zinkern wurden dann auch Unmengen geprägt, Kriegsinflation halt...

1923 war das noch schlimmer. Der Umtauschkurs zur neuen Rentenmark nach der Hyperinflation war 1: 1 Billion... da lohnt es sich auch nicht 50 Pfennig umzutauschen.


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