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09.05.2005, 20:47 | #1 |
Geselle
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09.05.05 Danke Hartmut.Heute zum ersten Mal (Dank neuer Technik) diese Seite geöffnet. Hier am Büchenberg habe ich im Herbst 1961 meine ersten Schritte knietief im Schlamm uT gemacht. Damals bin ich beim Schlammschaufeln fast verzweifelt.
Der Beitrag weckt viele Erinnerungen neu. Toll, welche Mühe du dir für diese Information gemacht hast. Glück auf! Wolfgang. |
13.05.2005, 21:39 | #2 |
Landesfürst
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Themenstarter
Der Eierbergstollen
Lange bevor es die Grube "Büchenberg" in der heutigen Form gab, wurde in diesem Gebiet schon nach Eisenerz und weißem Marmor gegraben. Natürlich fiel dabei auch Wasser an, welches abgeleitet werden musste. Somit fuhr man den "Eierbergstollen" in heute wunderschön anzusehender Schlägel- und Eisenarbeit auf.
Dieser Stollen entwässert noch heute das Hartenberger Revier und das Pingengebiet "Weiße Taube", beides Vorgänger der heutigen Grube Büchenberg. Der Stollen hat mindestens 3 Lichtlöcher, die aber alle verfüllt bzw. verbrochen sind. Gleich hinter dem Mundloch steht fast brusttiefes Wasser an, denn der Stollen versorgte über zwei Jahrhunderte das Schloß Wernigerode mit Trinkwasser. Etwa ein Kilometer oberhalb des Mundloches tritt dieser Stollen in einem alten Marmorbruch ein zweites Mal zu Tage. Diese Pinge hatte schon die Aufmerksamkeit des Malers Caspar David Friedrich angezogen, der diese bizarre Landschaft in einem seiner Werke verewigt hat. Die Bilder: 1. Eierbergstollen Mundloch 2. Blick durchs Gitter 3. Schild am Stollen 4. Marmorbruch "Caspar-David-Friedrich-Pinge" mit Stollenöffnung Gruß, Hartmut |
13.05.2005, 22:10 | #3 |
Landesfürst
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Der Rothenberger (Ab-)Wasserstollen
Im Bereich des heutigen Schaubergwerkes um Schacht 1 wurde bereits in früheren Jahrhunderten Eisenerz im Tiefbau gewonnen. Die dort anfallenden Grubenwässer wurden über den "Rothenberger Wasserstollen" abgeleitet.
Mit dem Betrieb des modernen Bergbaues verlor er seine Funktion - und bekam eine neue: Er diente als Abwasserkanal für die Grubengebäude, die dem Schacht 1 angegliedert waren (heute Ruinen). Irgendwann in den Jahren vor 1970 wurde das Mundloch dieses Stollens dann verschlossen, wahrscheinlich gesprengt. Bild: Hier befand sich das Mundloch des Rothenberger (Ab-)Wasserstollens. Wer's nicht weiß, wird hier nie Altbergbau vermuten. |
13.05.2005, 22:47 | #4 |
Landesfürst
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Häuserruinen am Schacht 1
Am 30. April 1970 wurde der Betrieb der Grube Büchenberg eingestellt. Seitdem stehen die Gebäude am Schacht 1 leer und sind dem Verfall preisgegeben. Ein paar Eindrücke der Szenerie:
Bilder 1 bis 4: Häuserruinen Bild 5: Logo der ehemaligen Gaststätte "Büchenberg". Raumschiff-Enterprise-like. Übrigens ist das hier die zweite Gaststätte dieses Namens. Die erste stand nahe am Hermannsschacht und wurde 1964 nach einem Bergsturz evakuiert. |
13.05.2005, 23:29 | #5 |
Landesfürst
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Der Augustenstollen
Der Augustenstollen gehört zum mittelalterlichen Teil der Grube Büchenberg. Er ist im Jahre 1783 als Wasserlösestollen des Hermannsschachtes (Hauptbetriebszeit um 1825) aufgefahren worden. Er wäre soweit noch intakt, wenn man nicht in DDR-Zeiten einen Schacht auf diesen Stollen hin abgeteuft und diesen gleich wieder verfüllt hätte.
Es gibt eine interessante Trockenmauer einige Meter unterhalb dieses Stollens. Man streitet sich über die Deutung: a) Verladerampe b) Wassergerinne zum Zweck Betrieb einer Wasserkunst c) Hangbefestigung Die Bilder: 1. Trockenmauer vor dem Augustenstollen 2. Mundloch 3. Blick hinein durch das Gitter 4. Teufstein über dem Mundloch (ist eine Replikation, das restaurierte Original befindet sich in der Heimatstube in Elbingerode) 5. Schild am Augustenstollen |
13.05.2005, 23:31 | #6 |
Heerführer
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Klasse Bilder und aufklärende Bescheibung!
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19.05.2005, 07:23 | #7 |
Landesfürst
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Grube Büchenberg - Die Schächte
Die Grube Büchenberg hat mehrere große Schächte unterschiedlichen Alters, die auch in sehr unterschiedliche Tiefen abgeteuft worden sind. Des weiteren existieren eine große Anzahl von Überhaun, die wie Schächte bis auf die erste Sohle hinab reichen. Zum Teil sind sie verfüllt, zum anderen Teil dienen sie bis heute der Grubenbewetterung.
Schacht 1 (siehe Startposting mit den Winterbildern) führt bis auf die dritte Sohle in ca. 150m Tiefe hinunter, war bis 1970 Förderschacht und ist heute Standort des Schaubergwerkes. Schacht 2, auch bekannt als Gräfenhagensbergschacht, hat auch die oberen 3 Sohlen angeschlossen und erreicht eine Teufe von 145 Metern. Er diente zur Fahrung, Förderung und Bewetterung. Wegen Problemen mit der Standsicherheit wurde er noch während der Betriebszeit der Grube stillgelegt. Schacht 2a ist als Ersatz für den stillgelegten Schacht 2 in den Jahren 1952 bis 1962 aufgefahren worden. Die Teufe beträgt 327,8 Meter und sein Durchmesser 4 Meter. Er ist auf der gesamten Tiefe mit Ziegelmauerwerk ausgekleidet. Er führt bis hinab auf die sechste Sohle, die aber nie richtig in Betrieb genommen wurde. Heute sieht man vor allem noch das in Ziegelbauweise gefertigte ehemalige Maschinenhaus des Schachtes. Eine kleine Firma hat sich dort eingemietet. Schacht 3 sollte im Jahre 1970 in Betrieb genommen werden, um die an der Kapazitätsgrenze arbeitenden anderen Förderschächte zu entlasten und die Erzförderung auszuweiten. Es gab sogar eine Eisenbahnverbindung dorthin. Wenige Wochen vor der Inbetriebnahme des Schachtes verfügte die damalige Regierung der DDR das Aus für die gesamte Grube Büchenberg. Grund: Im Rahmen des damaligen RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) war vereinbart worden, dass die DDR das Eisenerz aus der befreundeten Sowjetunion zu beziehen hatte. Somit war dem Bergwerk die Betriebsgrundlage entzogen worden. Heute befinden sich auf dem (recht wüsten) Gelände um Schacht 3 mehrere kleine Firmen, die allergisch reagieren, wenn altbergbauinteressierte Leute dort herumschleichen. Die Bilder: Schacht 2 Schacht 2a Schacht 3 (aus gebührendem Abstand ) |
19.05.2005, 09:52 | #8 |
Landesfürst
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Themenstarter
Nicht weit entfernt vom Schacht 2a steht mitten im Wald ein bunkerähnliches Gebäude aus Beton. Es ist aber nichts dergleichen, sondern "nur" ein Hochbehälter für Wasser. Dieses wurde dann Unter Tage in der Grube verwendet, zum Beispiel zum Bohren.
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