31.05.2006, 22:59 | #41 |
Heerführer
Registriert seit: Jul 2003
Ort: Nds.
Detektor: whites 3900 D pro plus
Beiträge: 7,794
|
Bei mir ist es drin:
__________________
bang your head \m/ |
31.05.2006, 23:02 | #42 |
Ratsherr
Registriert seit: Mar 2004
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 267
|
Na ja, die Gesetze und Paragraphen gibt es ja schon länger und wurden nicht gestern erst erfunden, aber natürlich hast Du vollkommen recht. Darum haben wir ja auch www.DIGS-online.de ins Leben gerufen.
Gruß Loenne |
31.05.2006, 23:07 | #43 |
Geselle
Registriert seit: May 2006
Ort: Oberfranken
Detektor: Garrett ACE 250
Beiträge: 57
|
Das allergrößte Problem ist ja wohl die Kriminalisierung der betreffenden Personen!
Wenn die Archäologie beispielsweise gemeldete Entdeckungen durch Sondler fördern oder im Namen der Wissenschaft honorieren würde, käme es nicht so weit, daß Funde unterschlagen werden, und diese wegen der Angst vor Strafverfolgung nie das "Tageslicht" erblicken. Nur als Beispiel: Ich gehe in einem staatlichen Waldgebiet sondeln, entdecke dabei eine Münze aus purem Gold mit unbekannter Inschrift... was ist die Folge? -Meldet man den Fund, wird man anschließend strafverfolgt. -Meldet man den Fund unter falschen Angaben (auf eigenem Grundstück entdeckt), machen die Archäologen und Heimatforscher möglicherweise aus deinem Flecklein Erde eine Kulisse, die als Schauplatz für Indiana Jones Teil 4 herhalten könnte. -Meldet man den Fund überhaupt nicht, bildet ihn aber zu Nachforschungszwecken in einem Forum wie diesen ab, sitzt man anschließend in der Zwickmühle, was wiederrum eine noch verschärftere Strafverfolgung nach sich ziehen könnte... Die Konsequenz wäre demzufolge: Fund wird zum Selbstschutz unterschlagen bzw. vertuscht, auch wenn dies ein Verbrechen am geistigen Reichtum der gesamten (Welt)bevölkerung zur Folge hätte. Ich denke, so läuft es im großen Stil bei der momentanen Gesetzeslage in vielen Ländern und hier in der Bunzelrepublik ab. Wenn man die Profitgier einzelner Individuen in Betracht zieht, sowie die Schweißperlen welche ein potentieller Häuslebauer auf der Stirn hat, wenn plötzlich die tollsten Sachen ans Tageslicht befördert werden, und er sich dessen bewußt ist, was eine Meldung diesbezüglich bei den Behörden zur Folge hätte, kann man in etwa abwägen, welch unermesslich geistiger Reichtum uns allen vorenthalten bleibt, wegen Gesetzen, die nur auf den Fundamenten der Repression und des Fremdbestimmungsrecht erbaut wurden... Wir alle haben das gottgegebene Recht (nur die Atheisten nicht ), Vergangenheitsforschung zu betreiben und brauchen keine Behörden oder Forscher, denen ihr Studium etwas zu Kopf gestiegen ist, und die mit dem erhobenen Zeigefinger auf einen herabblicken, anstatt dankend auf der Basis von Vorreitern ihre Arbeit zu beginnen/fortzusetzen. Schönen Gruß NonplusUltra |
31.05.2006, 23:12 | #44 |
Ritter
Registriert seit: Jul 2003
Ort: Brandenburg Havel
Detektor: Tesoro Vaquero2 Germania
Beiträge: 534
|
So ähnlich meinte ich das, der deutsche Bürokratismus bringt uns um.
Es muß ein geben und nehmen zu stande kommen. Also ein Miteinander. Und dem entsprechend entlohnt werden. Dann wird die Kriminalisierung auch gedämmt werden können. Das sollten auch endlich die Behörden verstehen. sille
__________________
Suche Leute aus Brandenburg Havel zum Erfahrungsaustausch. |
31.05.2006, 23:27 | #45 |
Ratsherr
Registriert seit: Mar 2004
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 267
|
@Nonplusultra
Deine ganze Aufzählung hättest Du Dir sparen können, wenn Du mit den Archäologen zusammenarbeiten würdest. Du hättest Deine Goldmünze schon per Handy Deinem Archie voller Stolz gemeldet, er hätte Dir bei der weiteren Recherche geholfen, Du hättest viele Informationen bekommen, die Du so nicht hast, die Münze wäre restauriert worden und entweder ins Museum oder in Deine Vitrine gewandert. So einfach kann / könnte es gehen, wenn beide Seiten wollen würden (was ein Wortkonstrukt). Wenn Du mit Archäologen zusammenarbeiten würdest, wüsstest Du auch, dass Deine Mär vom Häuslebauer nicht haltbar ist. Archäologen versuchen Behinderungen zu vermeiden, wo es nur irgend geht. Ich bin froh, dass es diese Gesetze gibt. Durfte letztens sehen, wie ein "störender" Grabhügel von einem Bauunternehmer abgetragen wurde, weil er in einem Neubaugebiet im Weg war und die Urnen nur so herauspurtzelten. Gott sei Dank haben wir diese Paragraphen und man konnte ihn Dank eines aufmerksamen Nachbarn stoppen. Aber genau diese festgefahren Argumente auf beiden Seiten führen zu diesen immer wiederkehrenden Diskussionen ohne Ergebnis. Sondengänger sind alles Raubgräber und Archäologen arrogante, reiche (schmunzel) Arschl.... - Leute kommt doch mal endlich auf den Teppich und beschäftigt euch einmal ERNSTHAFT mit der jeweiligen "Gegenseite", dann wird einiges klar und ihr werdet feststellen, dass ihr gar nicht so weit auseinander liegt. Geht aufeinander zu, statt euch zu bekriegen und irgend welche Stammtischparolen zu schwingen. Gruß Loenne |
31.05.2006, 23:43 | #46 |
Geselle
Registriert seit: May 2006
Ort: Oberfranken
Detektor: Garrett ACE 250
Beiträge: 57
|
@ Loenne,
wenn das alles so einfach ist wie Du vorgibst, dann dürfte doch einem Sammelthema für fündig gewordene Sondengänger in den verschiedenen Regionen, welche kompetente Ansprechpartner suchen, nichts im Wege stehen... Aber ein Schutz vor Erfahrungen dieser Art wäre dadurch noch lange nicht gegeben: Die Idee der Zusammenarbeit, welche im Vorfeld geklärt wäre, ist ansich kein schlechter Gedankenansatz. |
31.05.2006, 23:55 | #47 |
Ratsherr
Registriert seit: Mar 2004
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 267
|
Ich habe nicht gesagt, dass es einfach ist, dafür quäle ich mich schon zu lange mit dem Thema. Aber es ist möglich, auch wenn es ein langer und steiniger Weg ist. Ansprechpartner für Deine Region findest Du hier: www.digs-online.de/forum
Auch den Archäologen muss klar gemacht werden, dass es so nicht weiter geht (ist den meisten schon länger bewusst...). Nur so lassen sich solche Dinge, wie Deine gepostete "Anzeige" vermeiden. Es setzt eben nur ein gewisses Maß an Eigeninitative und auch eine Bekundung des Willens auf beiden Seiten vorraus. Mache mit und Du wirst sehen, dass es nicht nur verschlossene Türen gibt. Gruß Loenne |
01.06.2006, 00:04 | #48 |
Geselle
Registriert seit: May 2006
Ort: Oberfranken
Detektor: Garrett ACE 250
Beiträge: 57
|
Danke für den Link!
Bin soeben auf einen Eintrag in dem von Dir genannten Forum gestoßen, der in diesem Zusammenhang auch interessant sein dürfte: http://www.digs-online.de/forum/viewtopic.php?t=203 Geändert von NonplusUltra (01.06.2006 um 00:08 Uhr). |
01.06.2006, 10:03 | #49 |
Landesfürst
Registriert seit: Feb 2006
Ort: Meck-Pomm
Detektor: keinen, Augen aufmachen
Beiträge: 706
|
Hallo zusammen,
heiße Debatte mit vielen Argumenten. Recht und Ordnung müssen sein. Auch Kontrolle auf beiden Seiten, denn letztendlich kann keiner von sich behaupten, daß ihm das gehört, was im Boden liegt, es sei denn, er hat es beim Erwerb mitgezahlt. So sehe ich das. Es gibt auf beiden Seiten leider Vorurteile (nicht grundsätzlich). Ich glaube, daß es im Großen und Ganzen lediglich am Geld hapert. Einige Bauunternehmer wollen nur den Profit (auch verständlich) und wollen nicht's zahlen, wenn derlei Dinge auftauchen. Damit meine ich nicht den kleinen Häuslebauer, denn der hat nicht genügend Kohle, um dann noch 'ne Ausgrabung zu finanzieren. Da müßten andere Regelungen greifen. Manche Archäologen sehen vieles auch zu eng. Es gibt aber auch mustergültige Beispiele für Kooperation und Zusammenarbeit. Zum Beispiel: Erdgastrasse Warnitz-Vorweden in M-V, Erdgastrasse Teterow-Malchin in M-V (komplett erhaltene Gräber aus der Bronzezeit dabei entdeckt). Eines davon war ausgestellt in Mythos und Magie in Schwerin durch das archäologische Landesamt. Ein weiteres gutes Beispiel ist der gesamte Bau der A 20 in M-V. Nicht in jedem Fall gibt es beim Auffinden von archäologischen Funden einen Baustopp. Die meisten Maßnahmen sind baubegleitenden Charakters. Wichtig ist für mich aber dennoch, daß beim privaten Sondieren und Buddeln eine gewisse Fachkunde geeignet erscheint, um zu erkennen, was wichtig sein könnte oder nicht. Das beste Beispiel ist doch immer wieder das Thema Muni. Wer also eine gewisse Ahnung von archäologischen Funden hat, dem sollte bei einem gewissen Vertrauensverhältnis auch die Sondiererei erlaubt sein. Ist zumindest meine Meinung. Ein entsprechendes Wissen kann man sich ja aneignen. Beim Fischereischein wird es doch gemacht. Dann geht auch (nur) der Sondeln, der es ernst meint. Der gemeine Raubgräber mit kommerziellen Hintergrund geht so oder so. Doch dem kann dann gemeinsam entgegengestzt werden. Ich bin ebenfalls der Meinung, daß ein aufeinander Zugehen, beiden Seiten nur dienlich sein kann. Gruß waldschrat01 |
01.06.2006, 17:15 | #50 | ||||||||||||||
Ritter
Registriert seit: May 2006
Ort: EUdSSR
Beiträge: 370
|
Zitat:
Klar hat Art. 5 Grenzen, aber dieser Abs. 2 bezieht sich mal mit Sicherheit nicht auf Fälle wie diesen. (Ich soll hier jetzt wohl keine Verhältnismäßigkeitsprüfung vorexerzieren, oder? ) Ich rufe zu keinem Rechtsbruch oder dergleichen auf, nicht wahr? Ich kritisiere die Rechtslage, das ist legitim. Zitat:
Wenn du Art. 5 II kennst, dann kennst du sicher auch die schöne Wendung "was nicht verboten ist, ist erlaubt", aus einem BVerfG-Entscheid. Traurig genug, dass ein deutsches Gericht sowas feststellen muss, aber es bringt folgenden Grundsatz schön auf den Punkt: Generalverbote gleich welchen nicht grundsätzlich gemeinschädlichen Handelns sind unfreiheitlich und abzulehnen, sie verstoßen gegen die allgemeine Handlungsfreiheit. = irgendwo muss sondeln jedem erlaubt sein. Zuerst existiert die Freiheit, dann kann eine Einschränkung kommen, nie andersrum. Zitat:
zb "Feld- und Waldwege dürfen besondelt werden." "Ausgewiesene Baugebiete dürfen besondelt werden." und zwar ohne Genehmigung, sondern nur aus Spaß an der Freud als Hobby. Zitat:
Stichprobenartige Kontrolle ist ok, flächendeckende ist Überwachungsstaat. (meines Wissens brauchen PKW keine Fahrtenschreiber und GPS, nicht wahr? ) Zitat:
Es war anders gemeint: Auch das Beerenpflücken und Holzsammeln als "gutes Recht" der Bürger zu begreifen, und nicht als "gewährte Gnade" durch "die Oberen" brauchte lange, um im Bewusstsein deutscher Politik anzulangen. Der Kampf war aber nicht vergebens, heute kann man einem Förster die lange Nase zeigen, wenn er meint der Staatskasse entgehen 2 Mark 50 weil irgendwer nen Ast ausm Wald mitnimmt. Um solche "Unterschlagungen" wurden vor gar nicht langer Zeit noch viele Prozesse geführt. Zitat:
Zitat:
Ich rede nicht von einem Gnadengesuch+Registrierung mit anschließender Hausdurchsuchung, weil der könnt ja, und hui, der hat also ne Sonde und wohnt in der Nähe von nem BD... (so wie ich zb: 500m von hier ist ne Keltenburg, aber mir fiele nicht im Traum ein dort oder auch nur in gehörigem Abstand aussenrum ohne Genehmigung zu suchen, obwohl laut Info-Tafel die Archies längst alles abgegrast haben...) Zitat:
Nämlich durch die frische Luft marschieren und sich nach etwas Bücken das funkelt. Macht meine Brille das (die ist ja auch ein Hilfsmittel um das Funkeln zu sehen) verwerflicher? Zitat:
Das ist etwa die selbe Logik, die auch davon ausgeht, dass einer nur weil er ein paar Euromünzen gefunden hat, früher oder später zwanghaft Grabhügel ausplündern geht. Zitat:
Zitat:
Und dabei dienen die Beschränkungen denen ein Autofahrer unterliegt dem Schutz des zweit höchsten Rechtsgutes, dass unser GG kennt, dem Leben. Zitat:
(Mit ausreichend Interesse kommt man auch als Laie legal an solche Karten, falls du das daraus schließt. Ich wollte wissen wo ich mich fernhalten sollte, eben um nichts kaputtzumachen, und habe mir demzufolge erhebliche Literatur zu meiner Umgebung zusammengetragen...oder weil ich gerne und oft Löcher im Wald graben darf? Ich bin Nebenerwerbsforstwirt. Ich denke wer ernsthaft von unberührtem Waldboden faselt hat noch nie gesehen wie mindestens 80% des deutschen Waldes alle 30-50 Jahre bei der Aufforstung im 20cm Abstand durchlöchert werden...bei dieser Tätigkeit ist mir überhaupt erst der Gedanke gekommen mir mal son Ding zuzulegen und gelegentlich rumzuschwenken. ) Ich habe trotzdem vollstes Verständnis für deren Sorgen, ich teile sie. Ich mach mir aber auch Sorgen was mir alles verboten wird, wenn Verbote nicht sein müssen. Zitat:
Konstruktiver Holzhammer: Ausweisung nichtbesondelbarer Bereiche, Freigabe von allem anderen, Fundmeldung ohne Gefahr der Kriminalisierung. Also Bonbon für die Behörden: Grabungstiefenbeschränkung auf etwa Normalsondentiefe, also 30-40cm. (alles andere ist weltfremd, wenn man weiss wie in Deutschland Land- und Forstwirtschaft funktionieren.) Achja, und die Schatzregale müssen natürlich weg. Alleine schon weil sie dem BGB widersprechen ist es fraglich, ob sie nicht sogar einfachgesetzlich rechtswidrig sind. Zitat:
Freue mich über jede pn. |
||||||||||||||