08.08.2011, 09:34 | #1 |
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Brodtpenning
Hallo,
Da habe ich etwas gefunden, was ich als Brotpfennig (Brodtpenning) der Stadt Köln identifiziert habe. Jetzt habe ich zwei Fragen: Kann man bestimmen, aus welchem Jahr dieses Teil stammt. Und, welchen geschichtlichen Hintergrund hat diese Münze (Wertmarke?). Im Netz habe ich keine verwertbaren Informationen gefunden. Danke sagt Ironpic |
08.08.2011, 09:43 | #2 | |
Heerführer
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Alter zwischen 1740 und 1790.
Geschichtlicher Hintergrund: Zitat:
Gruss Sheepy
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Hausfrauentip #21 : Salat schmeckt viel besser wenn er kurz vor dem servieren durch Steaks ersetzt wird. AVRI*SACRA*FAMES quid non mortalia pectora cogis, auri sacra fames (?Wozu treibst du nicht die Herzen der Menschen, verfluchter Hunger nach Gold!?) |
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08.08.2011, 09:46 | #3 |
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Das Jahr steht wohl nicht auf der Münze. Hier mal ein Vergleichsstück, welches in das Jahr 1740 datiert ist:
http://www.ma-shops.de/fuerstenberg/item.php5?id=981 Und hier noch ein paar Informationen: Im Jahre 1739 hatte es eine große Mißernte gegeben. Das folgende Frühjahr brachte deshalb eine empfindliche Teuerung in der Stadt, welche die ärmere Bevölkerung hart traf. Der Rat war bemüht, so viel als möglich Abhilfe zu schaffen und verordnete am 18. Mai, daß täglich auf dem Quatermarkt 1000 Brote, jedes zum Vorzugspreis von 8 Stübern, ausgeben werden sollten. Um auftretendem Mißbrauch gegenzusteuern, beschloß man die Ausga-be von kupfernen Zeichen. Diese wurden jede Woche an die Bedürftigen der Stadt verteilt, Dafür erhielten Sie dann ein Brot von 7 Pfund. Im Sommer 1740 gab es wiederum eine Mißernte, sodaß auch 1741 Teuerung herrschte und die Minderbegüter-ten unterstützt werden mußten. Das geschah durch die gleiche Organisation wie im Vorjahr. 1757 und 1762 gab es Brotverteilung unter ähnlichen Verhältnissen und ebenfalls mit Verwendung der Marken als Wertträger für den Unterschied zwischen dem Allgemeinpreis und dem Vorzugspreis. 1762 waren die Brotpfenni-ge einzulösen. Am 9. August wurde die Hilfsaktion geschlossen, weil das Brot unter dem Einfluß der neuen Ernte nur mehr 19 Fettmännchen kostete. Als Vorläufer dieser großzügigen Fürsorge finden wir 1693 eine verbilligte Brotverteilung für Unbemittelte, denen dreimal wöchentlich gegen einen Zettel des Orts-Hauptmanns 1 oder 2 Brote verabfolgt wurden. Dasselbe ge-schah 1698. Im Jahre 1789 mußte wiederum eine Brotverteilung eingerichtet werden, und zwar nach den Normen von 1740 und 1762. Mit den alten Brotpfennigen war viel Unfug getrieben worden, so daß es nicht ratsam schien, diese wieder zu verwenden. Jeder Bedürftige erhielt ein Brot, je zwei Kinder unter 14 Jahren zusammen ebenfalls eins. Die Verteilung begann am 8. Juni und konnte am 27. Juni schon wieder beendet werden. Die nächsten Jahre brachten durch Mißernte und Krieg größere Teuerung, die erhebliche Leistungen seitens der Stadt nötig machte. Dabei wurden die Zeichen von 1789 verwendet. In den Jahren 1789 bis 1894 hat die städti-sche Kornkasse durch die Verbilligung des Brotes so viel Geld aufgewendet, daß sie zahlungsunfähig wurde. Ein großer Teil des Geldes wurde aber nicht für die Bürgerschaft, sondern durch die erzwungene Lieferung von Sol-datenbrot verausgabt. Quelle: Alfred Noss: Die Münzen der Städte Köln und Neuss 1474-1794 Oh, da war Sheepy etwas schneller...
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Gruß Carsten "Es irrt der Mensch, solang`er strebt." (Goethe Faust I) Gewinner Fotowettbewerb Mai 2011/April, Mai, Juli, August 2017, Dezember 2018, Oktober 2019, April 2021 Mitgewinner Fotowettbewerb März/April 2013/Dezember 2016 |
08.08.2011, 10:09 | #4 |
Heerführer
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Themenstarter
Dank
Hallo,
Danke nochmals für die interessanten Infos. Jetzt weiß ich wieder etwas mehr. Bis dann sagt Ironpic |