Erzadern waren nicht ergiebig genug
VON HOLGER KLEIN, 20.05.05, 07:13h
Bild: KStA
Mit der Bröltalbahn wurden Erze nach Hütte transportiert.

Bild: KStA
In der Publikation geben die Autoren einen Überblick über den Erzbergbau in der Region.

Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt und zehn Autoren legen eine umfassende Darstellung der hiesigen Bergbau-Geschichte vor.
Siegburg - Die Bedeutung der Wortkombination „Alter Mann“ lässt eigentlich nicht viel Raum für Interpretationen. Und doch müssen diese Worte nicht immer auf einen Greis hinweisen, denn im Bergbau-Duktus ist ein „Alter Mann“ kein in die Jahre gekommener Arbeiter, sondern ein verlassener oder eingestürzter Grubenbau. Im Buch „Von Wasserkunst und Pingen - Erzbergbau im Rhein-Sieg-Kreis und seiner Umgebung“ erfährt der Leser nicht nur Wissenswertes über die Sprache der Kumpels, die Veröffentlichung des Geschichts- und Altertumsvereins gibt einen umfassenden Überblick über die Bergbauhistorie unserer Region.
Im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis wurde in sieben Kommunen dem Erz abgebaut. So großzügig wie Ruhrgebiet, Eifel oder Siegerland ist die Region allerdings nicht von der Natur mit Bodenschätzen bedacht worden. „Es gab zwar zahlreiche Fundstellen für Erze, doch waren sie meist nicht sehr ergiebig. Kupfer, Blei, Zink, Eisen und etwas Silber traten zudem oft gemeinsam auf“, schreibt Bernd Habel in der Einführung zu der Publikation. Dieses gemeinsame Auftreten der Erze war letztlich auch der Grund für das Scheitern der kleinen Bergbauunternehmen, da ihre Trennung einen hohen technischen und finanziellen Aufwand bedeutete. Diesen Aufwand konnten die Unternehmen aber vielerorts nicht leisten, was die Beiträge des Buches anschaulich belegen.
Unter der Federführung von Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt befassen sich zehn Autoren mit den Gruben der Region. Geographisch gesehen beginnt die Spurensuche im Bad Honnefer Schmelztal über die Troisdorfer Friedrich-Wilhelms-Hütte bis zum Bergbau im Windecker Ländchen und dem linksrheinischen Kreisgebiet. Auch ein Streifzug durch die Bergreviere in Sachsen, dem Harz und in Süddeutschland ist in der über 230 Seiten starken, reich bebilderten Monographie zu finden. (hk)
Von Wasserkunst und Pingen - Erzbergbau im Rhein-Sieg-Kreis und seiner Umgebung, ISBN 3-935005-95-4, ist im Rheinlandia-Verlag erschienen und orientiert sich an einer Ausstellung zum gleichen Thema, die noch am heutigen Freitag im Foyer des Siegburger Kreishauses zu sehen ist. Die Publikation kostet 16,95 Euro.
VON HOLGER KLEIN, 20.05.05, 07:13h
Bild: KStA
Mit der Bröltalbahn wurden Erze nach Hütte transportiert.

Bild: KStA
In der Publikation geben die Autoren einen Überblick über den Erzbergbau in der Region.

Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt und zehn Autoren legen eine umfassende Darstellung der hiesigen Bergbau-Geschichte vor.
Siegburg - Die Bedeutung der Wortkombination „Alter Mann“ lässt eigentlich nicht viel Raum für Interpretationen. Und doch müssen diese Worte nicht immer auf einen Greis hinweisen, denn im Bergbau-Duktus ist ein „Alter Mann“ kein in die Jahre gekommener Arbeiter, sondern ein verlassener oder eingestürzter Grubenbau. Im Buch „Von Wasserkunst und Pingen - Erzbergbau im Rhein-Sieg-Kreis und seiner Umgebung“ erfährt der Leser nicht nur Wissenswertes über die Sprache der Kumpels, die Veröffentlichung des Geschichts- und Altertumsvereins gibt einen umfassenden Überblick über die Bergbauhistorie unserer Region.
Im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis wurde in sieben Kommunen dem Erz abgebaut. So großzügig wie Ruhrgebiet, Eifel oder Siegerland ist die Region allerdings nicht von der Natur mit Bodenschätzen bedacht worden. „Es gab zwar zahlreiche Fundstellen für Erze, doch waren sie meist nicht sehr ergiebig. Kupfer, Blei, Zink, Eisen und etwas Silber traten zudem oft gemeinsam auf“, schreibt Bernd Habel in der Einführung zu der Publikation. Dieses gemeinsame Auftreten der Erze war letztlich auch der Grund für das Scheitern der kleinen Bergbauunternehmen, da ihre Trennung einen hohen technischen und finanziellen Aufwand bedeutete. Diesen Aufwand konnten die Unternehmen aber vielerorts nicht leisten, was die Beiträge des Buches anschaulich belegen.
Unter der Federführung von Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt befassen sich zehn Autoren mit den Gruben der Region. Geographisch gesehen beginnt die Spurensuche im Bad Honnefer Schmelztal über die Troisdorfer Friedrich-Wilhelms-Hütte bis zum Bergbau im Windecker Ländchen und dem linksrheinischen Kreisgebiet. Auch ein Streifzug durch die Bergreviere in Sachsen, dem Harz und in Süddeutschland ist in der über 230 Seiten starken, reich bebilderten Monographie zu finden. (hk)
Von Wasserkunst und Pingen - Erzbergbau im Rhein-Sieg-Kreis und seiner Umgebung, ISBN 3-935005-95-4, ist im Rheinlandia-Verlag erschienen und orientiert sich an einer Ausstellung zum gleichen Thema, die noch am heutigen Freitag im Foyer des Siegburger Kreishauses zu sehen ist. Die Publikation kostet 16,95 Euro.
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