Frage zu altem Steinbruch

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Hülse
    Heerführer


    • 28.08.2004
    • 2147
    • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
    • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

    #1

    Frage zu altem Steinbruch

    Hallo,

    heute wende ich mich mit einer Frage an Euch, die mich schon seit einiger Zeit beschäftigt .
    Ich habe mir mal zur Abwechslung einen alten Steinbruch angesehen. Ist ja eigentlich nix besonderes.
    Aber:
    Unterhalb des Steinbruches im Wald sind mehrere große Abraumhalden zu erkennen, deren Volumen, meiner Meinung nach genauso groß, wenn nicht sogar größer ist, als der Inhalt des Bruches.
    Ich finds recht seltsam.
    Hat jemand eine Erklärung hierzu ?

    Grüße
    die Hülse
    Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.
  • Sorgnix
    Admin

    • 30.05.2000
    • 25940
    • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
    • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

    #2
    ... nun, die Frage ist, was das "Volumen" bildet ... :rolleys:

    VOR dem Abbau des Material steht es homogen an, d.h. dicht gelagert, keine Zwischen- bzw. Hohlräume.
    NACH dem Abbau - vielleicht gesprengt, wg. mir aber auch mit Hammer und Keil - ist natürlich aus nem großen monolitischem Block ein Haufen kleinerer Brocken geworden. Und die können natürlich nicht mehr so eng aneinander liegen wie zu Vor-Sprengzeiten ... Also mag wg. mir bei gleichem Gewicht das benötigte Lagervolumen zunehmen.

    Nehmen wir einen Granitblock von 100 x 100 x 100 cm Kantenlänge = 1 m³.
    Der hat ein spezifisches Gewicht von ca. 2,7 Tonnen
    (spez. Gewicht ist hier gleich mit dem Volumengewicht)
    Nehmen wir jetzt einen m³ gebrochenen Granit (man könnte auch Kies oder Splitt sagen), so ist das zwar auch 1 m³ - aber durch die vielen kleinen Hohlräume zwischen den Kieseln beträgt das Gewicht nur noch ca. 2 Tonnen (hängt von der Körnung ab)

    => also könnte WENIGER Gewicht glatt nach MEHR Material aussehen ...


    Und zur Menge des Abraums an sich:

    Nicht alles, was im Steinbruch an Material gebrochen wird, kann auch verwertet werden. Meistens jedenfalls.
    So fallen z.B. beim Schieferabbau bis zu 95 % (!!) des abgebauten Materials als Abraum an!
    Es kann halt nicht aus jedem Brocken ein maßhaltiger Ziegel gespalten werden.

    den Versuch einer Erklärung versucht habend
    Jörg
    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
    zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

    (Heiner Geißler)

    Kommentar

    • Hülse
      Heerführer


      • 28.08.2004
      • 2147
      • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
      • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

      #3
      Moin Herr Sorgnix,

      vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung.
      95 % Abraum bei Schiefer ist ja richtig extrem. Mein "meinem" Steinbruch handelt es sich allerdings um Sandstein. Dort dürfte der "Ausschuß" nicht so groß sein, oder ?

      die Hülse
      Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.

      Kommentar

      • alterbergbau
        Landesfürst

        • 28.06.2003
        • 756
        • Bochum
        • Nase, Augen, Hirn

        #4
        mal angenommen das ist so wie hier im ruhrpott.
        Die Sandsteinschicht ist vielleicht ein 1 m starker Packen.

        Dann muss erst das Deckgebirge und der TOnschiefer zum Teil weggeräumt werden, und nur der Sandstein wird gewonnen. Dadurch entstehen je nach geologischer Situation im Steinbruch schonmal ganz schöne Abraummassen.

        wie schon gesagt ist der Haufen von gebrochenem und durcheinander gekippten
        Material größer, als wenn es alles passend im Berg liegt *g*.
        Zuletzt geändert von alterbergbau; 27.10.2006, 08:48.
        Untertage darf nicht untergehen!

        Kommentar

        • Gucker
          Landesfürst


          • 15.09.2005
          • 661
          • Lörrach

          #5
          Hier scheint es anders zu sein:
          Angehängte Dateien

          Kommentar

          • Hülse
            Heerführer


            • 28.08.2004
            • 2147
            • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
            • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

            #6
            Hi,

            also es handelt sich dabei um einen Sandsteinbruch.

            @ Gucker
            die Dimensionen sind auch ein klein bissel anders als auf Deinem Bild.

            Wie gesagt, es handelt sich um Sandstein. Gibt es da so große Unterschiede in den Schichten ?

            Hülse
            Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.

            Kommentar

            • Sorgnix
              Admin

              • 30.05.2000
              • 25940
              • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
              • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

              #7
              Wie Unterschiede??

              Sandstein ist halt auch nicht immer Sandstein ...

              Es gibt welchen, der ist extrem haltbar und wunderbar zu verbauen - und anderer zerbröselt wie Sand zw. den Fingern.
              Ist eine Qualitätsfrage. ... was sich letztenendes natürlich auch auf den Preis auswirkt.

              Es kann also sein, daß nur eine bestimmte Schicht im Steinbruch für den Abbau interessant ist. Der Rest darüber wandert dann halt auf Halde.

              So ist das halt mit allen Sedimentgesteinen.
              Sand ist nicht gleich Sand. Die Körnungen wechseln (Korngröße wie Korngestalt), dann kommt noch der Druck dazu, der das Material verfestigt hat. Von der Farbe ganz zu schweigen. Es gibt roten, gelben, grauen, schwarzen Sand ...
              (=> dieses war jetzt wohl die Antwort auf die Frage )

              Schiefer und Kalk sind auch Sedimentgesteine. Haben sich halt Schicht für Schicht aufgebaut.
              Beim Kalk sind die Qualitätsunterschiede ja am einfachsten zu erkennen. Das geht vom bröseligen "normalen" Baumaterial über Solnhofer Platten (der mit dem Archaeopterix drin ...) bis zum Carrara-Marmor ...


              abschweifend
              Jörg
              Zuletzt geändert von Sorgnix; 27.10.2006, 22:20.
              Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
              zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

              (Heiner Geißler)

              Kommentar

              • awo
                Landesfürst


                • 11.04.2004
                • 653
                • Deutschland

                #8
                ...vielleicht ist es ja auch ein bergrutsch ? bei dem dann später evt. noch abgebaut wurde ?...

                andreas
                Auri sacra fames.

                Kommentar

                Lädt...