Ölmuckel

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  • Deistergeist
    Moderator

    • 24.11.2002
    • 19525
    • Barsinghausen am Deister

    #1

    Ölmuckel



    Zitat aus Wikipedia:
    Bis zur endgültigen Stilllegung aller Betriebe 1963 aus wirtschaftlichen Gründen gab es in Wietze 2028 Bohrungen (etwa 1600 erfolgreich) und ein Bergwerk mit einem Streckennetz von über 80 Kilometer Länge in Tiefen zwischen 222 und 325 Meter. Im Bergwerk wurden von den Ölmuckeln zwischen 1918 und 1964 etwa eine Million Tonnen Erdöl aus Ölsand gewonnen.


    Beschäftigt sich wer mit dem interessanten Thema Ölförderung durch Untertagebau/Tiefbau?

    Glückauf! Thomas
    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-
  • Deistergeist
    Moderator

    • 24.11.2002
    • 19525
    • Barsinghausen am Deister

    #2
    Scheinbar nicht.
    Schade. Die Bewetterung einer solchen Anlage muss etwas problematisch sein, vorsichtig ausgedrückt...
    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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    • El Manganito
      Bürger


      • 02.11.2006
      • 188
      • Ilfeld/Süd-Harz
      • in Arbeit!

      #3
      Hallo Thomas,
      da wir hier im Süd- Harz auch Steinkohle haben, interessiere ich mich natürlich auch etwas für Erdöl, zumal es hier auch Alabasterstollen gibt, wo man manchmal reine Erdöltropfen mit dem Finger von der Decke holen kann, also hautnah. Und wenn man im Anhydritsteinbruch Niedersachswerfen gesprengt hatte, roch es deutlich nach Erdöl.
      Dass man Erdöl im Tiefbau abbaute, habe ich schon mal gehört aber nicht wirklich registriert. Um so schöner sind handfeste Informationen, die Du hier lieferst, vielen Dank.
      Fragen hätte ich viele. Zunächst: Gibt es Fachliteratur?
      Glück Auf !
      Jürgen

      Moral ist die positive Balance des Verstandes!
      J.W., 25.04.2004

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      • mb04
        Einwanderer


        • 22.03.2008
        • 1
        • Hannover

        #4
        Im Erdölmuseum in Wietze haben sie einen kleinen Teil eines solchen Stollens nachgebaut. Für Bergbauverhältnisse waren die Stollen wohl recht groß, so 2x2m Querschnitt. Man hat das Öl wohl einfach durch die Verschalung tropfen lassen, auf dem Stollenboden gesammelt und dann hochgepumpt. Diese Technik sieht zwar primitiv aus, war aber sehr effizient. Wenn ich die Ausführungen unseres "Museumsguides" richtig im Kopf habe, liegt das daran, dass das Gestein in der Region dem Ölfluss einen hohen Widerstand entgegensetzt, d.h. je größer die "Austrittsfläche" (2x2m Stollen vs. 20cm Bohrung) war, desto besser die Förderung.

        Auf alten Bildern sieht das in Wietze unglaublich aus, überall nur Bohrtürme und Ölseen ... naja, kein Wunder, Wietze hat Anfang des Jahrhunderts auch 80(?)% des deutschen Öls gefördert. Heute sieht´s wieder normal da aus, nur findet man hier und da in der Umgebung noch so feste Ölschlammreste ...

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        • El Manganito
          Bürger


          • 02.11.2006
          • 188
          • Ilfeld/Süd-Harz
          • in Arbeit!

          #5
          Hi mb04,
          danke und Gratulation zu Deinem ersten Beitrag.
          Ist wirklich interessant. Mal sehen, wer da noch was weiß. Ich denke, ich muß mir das mal anschauen!
          Glück Auf !
          Jürgen

          Moral ist die positive Balance des Verstandes!
          J.W., 25.04.2004

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          • Deistergeist
            Moderator

            • 24.11.2002
            • 19525
            • Barsinghausen am Deister

            #6
            Zitat von El Manganito
            Hallo Thomas,
            da wir hier im Süd- Harz auch Steinkohle haben, interessiere ich mich natürlich auch etwas für Erdöl, zumal es hier auch Alabasterstollen gibt, wo man manchmal reine Erdöltropfen mit dem Finger von der Decke holen kann, also hautnah. Und wenn man im Anhydritsteinbruch Niedersachswerfen gesprengt hatte, roch es deutlich nach Erdöl.
            Dass man Erdöl im Tiefbau abbaute, habe ich schon mal gehört aber nicht wirklich registriert. Um so schöner sind handfeste Informationen, die Du hier lieferst, vielen Dank.
            Fragen hätte ich viele. Zunächst: Gibt es Fachliteratur?

            Der Ölschacht in Wietze: Werdegang des ehemaligen Erdölbergwerkes Wietze in der Gemeinde Wietze, Landkreis Celle (Taschenbuch)
            von Rolf Wolter (Autor)

            Aber leider ausverkauft...
            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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            • oliver.bohm
              Moderator

              • 20.11.2007
              • 8414
              • Hannover
              • SBL 10

              #7
              Ich kann einen Besuch dort nur wärmstens empfehlen...., aber nur MIT Führung, da man sonst das Beste verpaßt.
              Der Untertageabbau erfolgte erst nach dem 1.WK, als die Siegermächte Öl als Reparation verlangten und man die Forderungen mit der Übertageförderung nicht mehr abdecken konnte.

              Im WK II wurden dann dazu unter anderem Zwangsarbeiter usw eingesetzt.
              Das muß man allerdings erst erfragen...

              Interessant ist auch, das man die Wäsche der Arbeiter gewaschen hat und dabei nochmal eine große Menge Öl gewonnen hat (1,8t/Monat? kann mich nicht mehr erinnern)

              Auch kam es nicht zu petrochemischen Vergiftungen, wie man vermuten könnte, wenn man den ganzen Tag im Öl badet .
              Sondern rheumatische Erkrankungen , durch Nässe und Zugluft waren das Problem.....

              Diese Info´s und vieles mehr bekommt man nur mit einer Führung...
              Zuletzt geändert von oliver.bohm; 18.02.2024, 20:29.
              Gruß Olli

              Kommentar

              • flowcatcher
                Bürger


                • 15.03.2005
                • 132
                • Kraichgau

                #8
                Paar Buchtips:



                Nr. 3
                Plesse, Heinrich
                Das Wietzer Erdölgebiet, insbesondere seine siedlungsgeographische Auswirkung.
                1934
                Kartoneinband 59 S. Guter Zustand, Großformat.,

                Nr. 4
                Hoffmann, Dietrich:
                Die Erdölgewinnung in Norddeutschland. Von den Anfängen vor über 400 Jahren bis heute.
                Hamburg, Otto Vieth, 1970.
                OLn. 136 S. 4°. Mit zahlr. Abb. Gut erhalt.


                Grüßle, der flow
                Zuletzt geändert von flowcatcher; 03.07.2008, 21:52.

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                • Deistergeist
                  Moderator

                  • 24.11.2002
                  • 19525
                  • Barsinghausen am Deister

                  #9
                  Jetzt kommt doch noch Leben in das Thema!
                  "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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                  • El Manganito
                    Bürger


                    • 02.11.2006
                    • 188
                    • Ilfeld/Süd-Harz
                    • in Arbeit!

                    #10
                    Erdöl scheint das Einzige zu sein, was man aus Arbeitswäsche gewinnen kann. Bei mir klappt das nicht so richtig mit dem Manganerz von Ilfeld.
                    Was haltet Ihr von einer Befahrung in der Steinkohle oder dem Alabaster im Süd- Harz, vielleicht im Herbst?
                    Ich habe mir Wietze schon vorgemerkt. Wäre ein Austausch an Informationen!
                    Glück Auf !
                    Jürgen

                    Moral ist die positive Balance des Verstandes!
                    J.W., 25.04.2004

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                    • U.R.
                      Heerführer


                      • 15.01.2006
                      • 6490
                      • Niedersachsen
                      • der gesiebte Sinn ;-)

                      #11
                      Ich kann olive.Bohm nur beipflichten, das Museum in Wietze ist mit einer Führung hochinterressant, weil nur dabei einige Pumpstationen und der Bohrturm mal vorgeführt werden. Übrigens ist etwas entfernt der "Ölberg "zu sehen. Soweit ich mich erinnere sind diese Führungen nicht allzuoft.
                      Bei mir war ein pensionierter Bergbau Ing. (Sonntags) zuständig.
                      Gruss U.R.
                      Der sicherste Weg Geld zu verbrennen ist,......Kohle davon zu kaufen!

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                      • Deistergeist
                        Moderator

                        • 24.11.2002
                        • 19525
                        • Barsinghausen am Deister

                        #12
                        Die Pumpen durfte ich selbst anwerfen, Knopf drücken kann ich.
                        Angehängte Dateien
                        "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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                        • Deistergeist
                          Moderator

                          • 24.11.2002
                          • 19525
                          • Barsinghausen am Deister

                          #13
                          Der Besuch lohnt sich!
                          Angehängte Dateien
                          "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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                          • Oelfuss
                            Heerführer

                            • 11.07.2003
                            • 7794
                            • Nds.
                            • whites 3900 D pro plus

                            #14
                            Danke für den Bericht. Das ist jetzt ein Ziel für den nächsten Familienausflug
                            bang your head \m/

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                            • Deistergeist
                              Moderator

                              • 24.11.2002
                              • 19525
                              • Barsinghausen am Deister

                              #15
                              Gute Idee. Und nimm Geld mit, der Museumsshop ist gut sortiert, z. B. Literatur. Bänke im Aussengelände können für ein Picknick genutzt werden, denk ich mal. Im Museum steht ein Kaffeeautomat.

                              67 % Methan, beeindruckend.

                              Glückauf! Museumsheftlesendergeist
                              "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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