Loch im Garten...

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  • sandocan
    Ratsherr


    • 25.10.2005
    • 295
    • HIG , Eichsfeld

    #16
    Zitat von curious
    Es heißt natürlich M U T T E R boden!

    Ich schwöre, es war kein Alkohol im Spiel!
    meineid
    EIN SCHWEIN STEHT AM RHEIN , DA FÄLLT ES REIN , DAS SCHWEIN UND ZUM TROST , PROST

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    • Dirk.R.
      Heerführer


      • 25.12.2004
      • 6906
      • Dorf

      #17
      Jetzt weiter zum Thema!

      Kommentar

      • oliver.bohm
        Moderator

        • 20.11.2007
        • 8414
        • Hannover
        • SBL 10

        #18
        ...das mit den Grabungschnitt ist eine super Idee...
        Gruß Olli

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        • Xare
          Bürger


          • 02.08.2005
          • 127
          • Bayern
          • Lichter & Lauscher

          #19
          Hallo oliver
          der Vorschlag mit dem Grabungsschnitt ist auch m.E. eine gute Idee.

          Zur Erläuterung der Idee muss ich etwas ausholen: im Jahre 1962, ich war damals ein Pimpf von 15 Jahren, fanden wir auf einem Grundstück meiner Verwandtschaft ein sonderbares Loch in der Erde, das unsere Aufmerksamkeit erregte. Ich habe daraufhin den zuständigen Kreisheimatpfleger, er war gleichzeitig mein Gymnasialprofessor für Kunsterziehung, alarmiert; ich wusste um seine Vorlieben für solche Dinge und habe ihn öfters auf seinen Exkursionen begleitet.

          Er hat einen Grabungsschnitt angelegt, und es stellte sich heraus, dass dieses Loch Teil einer mittelalterlichen Drainagemassnahme war. Unter dem Loch fanden wir zwei Keramikgefäße aus dem 13ten Jahrhundert, vollständig erhalten. Beide Töpfe standen schlammumhüllt auf einer sandigen Schicht und waren zu einem Drittel mit Holzkohle gefüllt.
          Eines der Gefässe befindet sich im Heimatmuseum, das andere im verwandtschaftlichen Privatbesitz. Die Bilder entstammen der damaligen vorläufigen Dokumentation des Fundes.
          Es könnte sich also durchaus lohnen zu graben
          Gruss Xare
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          Habe immer eine leere Flasche im Kühlschrank - falls jemand kommt und nichts trinken möchte...

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          • alterbergbau
            Landesfürst

            • 28.06.2003
            • 756
            • Bochum
            • Nase, Augen, Hirn

            #20
            eine mittelalterliche Rigole? Ist ja interessant.
            Untertage darf nicht untergehen!

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            • Deistergeist
              Moderator

              • 24.11.2002
              • 19522
              • Barsinghausen am Deister

              #21
              @Xare: Schöner Beitrag!



              Glückauf! Thomas
              "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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              • Xare
                Bürger


                • 02.08.2005
                • 127
                • Bayern
                • Lichter & Lauscher

                #22
                Zitat von alterbergbau
                eine mittelalterliche Rigole? Ist ja interessant.
                Ja, interessant für uns Schatzsucher allemal,
                da sich an besagter Fundstelle noch mehrere ähnliche Bodenanomalien feststellen lassen. Die Torfschicht mit dem darunterliegenden Schlamm ist nicht überall in diesem Grundstück anzutreffen, es liegt meist eine hellgraublaue Tonschicht unter der Grasnarbe, die bis zur Sandschicht hinunterreicht. Immer wieder jedoch ist diese Tonschicht im Horizontalabstand von 7-8 m von einer torfartigen mit Ästen durchsetzten Schicht unterbrochen, deren Breite nicht mehr mit Sicherheit angegeben werden kann. Auch heute noch sind diese Stellen in der Wiese erkennbar.
                Weitere Nachforschungen würden aber das komplette Abtragen einer grossen, sumpfigen Wiese bedeuten.

                Die im Schacht aufgefundenen zahlreichen Holzkohlen dürften dieselbe Aufgabe wie Kieselsteine in Krügen von Dresden gehabt haben, nämlich als gut wasserdurchlässiges Füllmaterial einer Verschlammung des Bodens filternd entgegenzuwirken. Die in den Töpfen gefundenen Holzkohlen sind vermutlich bei Hochwasserstand aus dem zwischen ihnen liegenden Schacht eingeschwemmt worden. Die umgekehrte Annahme, daß die zwischen den Gefäßen gefundenen Kohlen aus den Töpfen herausgespült worden sind, ist unwahrscheinlich, da eine Verschlammung der undurchlochten und daher wasserundurchlässigen Gefäße nicht verhindert zu werden brauchte.

                Der Keramikfund kann auf Grund seiner Gefäßformen in das 12.-13. Jahrhundert gestellt werden. Analoge Stücke vom nahegelegenen Burgstall des Hohen Bogen gehören nach den Ausgrabungsergebnissen des Jahres 1952 in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts. Gleichartige Keramikreste mit dem typischen Rand der Töpfe wurden im Jahre 1960 in Regensburg-Prüfening zusammen mit einer Münze aus der Wende des 12. zum 13. Jahrhundert gefunden. Ein Münzschatzgefäß ähnlicher Form aus Nürnberg, jedoch bereits besser gedreht und noch härter gebrannt, ist in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts einzuordnen. Auch ein weiteres Münzschatzgefäß des 13. Jahrhunderts aus Stfibro in Böhmen kann zum Formvergleich herangezogen werden. Die im Mittelalter an den Gefäßböden häufig auftretenden reliefierten Radkreuzzeichen finden sich zwar ebenfalls unter dem Material am Hohen Bogen, lassen sich aber für eine genauere Zeitstellung nicht weiter verwenden, da sie über mehrere Jahrhunderte hinweg belegbar sind. Es gilt heute als erwiesen, daß diese Bodenzeichen ursprünglich eine magische Bedeutung hatten, später aber zur Marke des Töpfers oder Eigentümers geworden sind.

                Das Fehlen von Skelettmaterial, das sich in der tiefen und feuchten Lage sicherlich erhalten hätte, spricht gegen Grabanlagen.

                Gruss Xare
                Habe immer eine leere Flasche im Kühlschrank - falls jemand kommt und nichts trinken möchte...

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