Unfall im Kaliwerk Sigmundshall

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    • 19.06.2009
    • 154
    • Neuss

    #1

    Unfall im Kaliwerk Sigmundshall

    Kaliwerk Sigmundshall
    Am Donnerstag, den 5. April 2012 ereignete sich im Kaliwerk Sigmundshall bei Wunstorf in 1.200 m Teufe ein schwerer Arbeitsunfall, in dessen Folge ein Bergmann verstarb und weitere 23 stationär behandelt wurden. Es wurde dort offensichtlich ein Hohlraum angebohrt, der giftiges Schwefelwasserstoffgas enthielt. Dieses ist der erste bekannte Vorfall dieser Art nicht nur in dem niedersächsischen Werk in dessen 114-jähriger Betriebsgeschichte, sondern im Kalibergbau überhaupt. Zwar sind Vorkommen von Kohlenstoffdioxid im Thüringisch-Hessischen Kalibergbau bekannt, doch durch das Wissen um die Gefahr und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen haben sich seit vielen Jahren keine Unfälle mehr ereignete. Auch kamen einst im Südharzer Kalirevier sogar „schlagende Wetter“ in Form von Methangasblasen vor, aber die in Sigmundshall vorgekommenen sogenannten „bösen Bergwetter“ waren nicht vorhersehbar. Dieses führt uns vor Augen, dass trotz bester verfügbarer Technik und hoher Sicherheitsstandards im deutschen Bergbau der Beruf des Bergmanns gefährlich und der Berg zuweilen unberechenbar bleibt.
    Das heutige Kaliwerk Sigmundshall ging aus der 1896 gegründeten Kalibohrgesellschaft Wunstorf hervor. Auf einem rund 12 km langen Sattel südlich des Steinhuder Meeres steht ein Salinar aus Salzen des Zechsteins an. Das zum nordhannoverschen Kalibezirk zählende Vorkommen mit den steilstehenden Kaliflözen Staßfurt und Ronnenberg ist das letzte im Verhieb in Niedersachsen und das vorletzte dieses Lagerstättentypus überhaupt. Der erste Schacht wurde 1898 bei Bokeloh abgeteuft. Heute bestehen neben dem Hauptförderschacht Sigmundshall noch der Wetterschacht Weser in Hagenburg (Schaumburger Land) und der erst nach dem Krieg geteufte Schacht Kolenfeld bei Wunstorf. Der Abbau erfolgt im Firstenkammerbau, das Haufwerk wird über LHD-Technik und Wendelstrecken und anschließend über Bandstrecken der Gefäßförderung zugeführt. Das Rohsalz mit durchschnittlich 17% K2O wird im eigenen Fabrikbetrieb zu Düngesalzen verarbeitet.



    Da hier ja einige Schaumburger mitlesen, noch eine persönliche Ergänzung.

    Unser Nachbar im Auetal betrieb ein Busunternehmen. Die Gründung der Firma ging auf die Stilllegung des Gesamtbergamtes Obernkirchen zurück. Unser Nachbar kaufte sich einen LKW, baute Sitzbänke darauf und fuhr ein Teil der ehemaligen Bergleute an ihren neuen Arbeitsplatz im Kaliwerk Sigmundshall.
    Glück auf, Matthias

    Die Hüttenleut' sein auch kreuzbrave Leut',
    |:denn sie tragen das Leder vor dem Bauch bei der Nacht:|
    |:und saufen auch!:|
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