Erneut ein Trauerfall

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  • Deistergeist
    Moderator

    • 24.11.2002
    • 19525
    • Barsinghausen am Deister

    #1

    Erneut ein Trauerfall

    Laut ist es in den Steinkohlestollen des Ruhrgebiets, dunkel, dreckig, und die Luft schmeckt wie aus einer Taucherflasche. Doch die Bergleute der Zeche Auguste Victoria in Marl sehen sich als Teil einer Elite - deren Zeit nun endgültig abgelaufen ist.


    Am Freitag schrillt auf der Auguste Victoria das letzte Mal die Glocke, die den Schichtwechsel anzeigt. Nach 115 Jahren stellt das Traditionsbergwerk den Betrieb ein. In Spitzenzeiten arbeiteten 11.000 Menschen auf der Schachtanlage.

    Ehrlich gesagt, man kommt inzwischen aus dem Trauern nicht mehr raus...


    Glückauf! Thomas
    Zuletzt geändert von Plato; 19.12.2015, 20:28.
    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-
  • dersucher
    Heerführer


    • 30.08.2006
    • 1122
    • -

    #2
    Moin,
    ändere doch bitte mal die Schriftfarbe...
    kann das gelbe nich lesen...
    Grüße
    Jürgen

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    • mc.leahcim († 2017)
      Landesfürst


      • 22.09.2004
      • 768
      • NRW linksrheinisch
      • Tesoro silver µmax

      #3
      Einfach mal mit gedrückter linker Maustaste drüberfahren.

      Gruß

      mc.leahcim
      *Zhi yu Dao* (Konfuzius, Lunyu 7.6. Kapitel Shu Er), kann man übersetzen als: Ich habe meinen Willen auf das Dao (Weg) gerichtet. In freierer Übersetzung wird daraus wohl: * Der Weg ist das Ziel *

      Michael wurde im September 2017 völlig unerwartet aus dem Leben abberufen und hat uns für immer verlassen.
      In stillem Gedenken,
      das SDE-Team

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      • Deistergeist
        Moderator

        • 24.11.2002
        • 19525
        • Barsinghausen am Deister

        #4
        Wie ich schon einige Male erwähnt habe, kann ich mir die Schriftfarbe so gut wie nicht mehr aussuchen. Woran das liegt, das kann ich nicht mal vermuten.

        Glückauf! Thomas
        "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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        • aquila
          Heerführer


          • 20.06.2007
          • 4522
          • Büttenwarder

          #5
          Ok, der Laden macht zu. Aber nicht plötzlich und unerwartet, sondern nach langer und schwerer Krankheit. Alle hatten Zeit sich darauf vorzubereiten.

          Nun ist der Tag gekommen. Die Trauernden könnten von Erlösung sprechen und nach vorne schauen...

          Das schaffen aber nicht alle. Manche ja, manche nicht. Die es schaffen, werden weiter Geschichte schreiben.

          Seit dabei! Jammern is nich.

          LG Aquila
          Ich sehe verwirrte Menschen.

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          • Deistergeist
            Moderator

            • 24.11.2002
            • 19525
            • Barsinghausen am Deister

            #6
            Was auffällt: Steinkohle und Zuckerrübe verschwinden gemeinsam...

            Nur noch Kartoffeln!

            Zurück zum Thema: http://www.marl.de/marl-nach-themen/...rgbau-ade.html
            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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            • Deistergeist
              Moderator

              • 24.11.2002
              • 19525
              • Barsinghausen am Deister

              #7
              Marl/Knottingley - Eine Ära geht zu Ende: In Großbritannien schloss am Freitag die letzte Kohlezeche, in Deutschland machte das drittletzte Bergwerk in Marl dicht.


              Bei der GAG gefunden.

              GA Thomas
              "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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              • Crysagon
                Moderator

                • 21.06.2005
                • 5669
                • "Throtmanni" So fast as Düörpm

                #8
                Mal einfach nur schön

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                • Deistergeist
                  Moderator

                  • 24.11.2002
                  • 19525
                  • Barsinghausen am Deister

                  #9
                  Gänsehaut, jawoll.
                  ------------------------------------------------------------------------
                  Es ist ja nun auch nicht so, das die Steinkohle in Deutschland nicht mehr benötigt wird. Die wird halt billiger im Ausland eingekauft-wo die Bergleute sich und die Umwelt vergiften müssen, und zahlreiche Kumpel jedes Jahr bei Unfällen ins Gras beissen.
                  Die anständig bezahlten und recht sicheren Arbeitsplätze in Deutschland werden lieber eingespart, gute Idee.
                  Braunkohleförderung in Deutschland? Etwas Braunkohle darf noch durch den Schornstein gejagd werden, damit noch einige Dörfer weggebaggert werden müssen...hatte man den Bewohnern ja mal versprochen.


                  Hier geht gerade ein kompletter Beruf verloren, da haben mal Tausende von Kumpeln malocht...und Millionen Angehörige ernährt. Mit eigenen Siedlungen, Kulturzentren und Vereinen aller Art. Es bleibt ein großes DUNKLES LOCH.

                  So sehe ich das.

                  Glückauf! Thomas
                  "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

                  Kommentar

                  • Frank Enstein
                    Banned
                    • 23.03.2015
                    • 4029
                    • B

                    #10
                    Hier geht gerade ein kompletter Beruf verloren, da haben mal Tausende von Kumpeln malocht...und Millionen Angehörige ernährt. Mit eigenen Siedlungen, Kulturzentren und Vereinen aller Art. Es bleibt ein großes DUNKLES LOCH.

                    So sehe ich das.

                    Glückauf! Thomas


                    Das ist nun mal der Lauf der Dinge. Dieser Beruf stirbt wie der Korbmacher, der Ofensetzer, der Stellmacher, der Kutscher, der Tankwart(nicht mit den Aral Verkäufern verwechslen), der Fachverkäufer im Einzelhandel, der Hufschmied usw usw.


                    Da gabs mal eine US Ökonom(ich weiß klingt lustig aber sowas gibt es) Jeremy Rifkin: Zitat



                    „Wir sind mitten in einer Umwälzung, die die industrielle Revolution noch übertrifft. Durch die ersten Mechanisierungsschübe verloren Millionen von Menschen ihre Jobs und wanderten vom Land in die Städte, um dort mit den Maschinen zusammen zu arbeiten. Aber die Computer und Informationstechnik von heute machen immer mehr Menschen ganz überflüssig. […] Wir vollziehen gerade einen Wandel hin zu einem Markt, der zum allergrößten Teil ohne menschliche Arbeitskraft funktioniert. Bis 2010 werden nur noch zwölf Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Fabriken gebraucht. Bis 2020 werden es weltweit nur noch zwei Prozent sein.“

                    Sein Fazit: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden.“



                    So ist es. Sicher war der Beruf romantisch und männlich aber ich denke auch sackhart und nicht wirklich schön. Wie zB Glasbläser, ganz tolle Arbeit, Glas aus der Zeit wird teuer gehandelt aber die Arbeiter sind mit 50 gestorben weil die Lungen fertig waren.

                    Die Zeit ist vorbei, aus die Maus. Gibts halt mehr APP-Designer und "irgendwas mit Medien"
                    Kurios das sich immer genau die sich auf „gesunden“ und „Verstand“ berufen, weder das eine noch das andere ihr eigen nennen dürfen.

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                    • Deistergeist
                      Moderator

                      • 24.11.2002
                      • 19525
                      • Barsinghausen am Deister

                      #11
                      Hier bei uns stirbt diese Arbeit aus, richtig. Und vor unseren Niedrigenergiehäusern drehen sich Windräder. Aber die blutige Kohle in unseren Kraftwerken ist trotzdem Realität. Auch wenn wir von nachwachsenden Rohstoffen und Solarenergie schwärmen.

                      Ich sehe den Beruf BERGMANN durchaus nicht romantisch verklärt. Ich würde auch keine 8 Stunden Schicht im 50 cm Flöz machen wollen, und vor und nach der Arbeit zu Fuss 2 Stunden Heimweg. Und einige Bergleute waren bewusst nicht im Verein, weil sie sich mit besoffenen Blödköppen nicht in der Öffentlichkeit blamieren wollten...sollte man auch nicht unter den Tisch kehren.


                      Glückauf!
                      "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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                      • Andi08/15
                        Heerführer

                        • 26.06.2003
                        • 2048
                        • Lkr. RT/Baden-Württemberg
                        • Garret ACE250

                        #12
                        Es sind ja nicht nur die Arbeitsbedingungen und Lohndumping der Steinkohleförderung im Ausland, auch die ganzen hier üblichen Lohn(neben)kosten und Auflagen entfallen.
                        Ich bin gewiß der letzte, der Grün und Öko ist.
                        Das Zeug wird tagtäglich mit hunderten großen Frachtpötten um die halbe Welt gekarrt unter Verbrennung von zehntausenden Tonnen schwefelstrotzendem billigen Schweröl, welches bestimmt nicht unbedingt der Atmoshäre zuträglich und eigentlich vermeidbar ist, aber nicht gewollt, siehe oben: Kosten. Selbst der ganze Aufwand insgesamt ist billiger.
                        Es steckt vermutlich auch ein Politikum bzw. langfristiger Plan dahinter.
                        Motto: Wir kaufen und verfeuern erst mal die billige Kohle aus dem Ausland, wenn dort dann die Förderung erschöpft ist und der Preis "stimmt", kann man dann bei uns relativ zeitnah und problemlos die Förderung wieder anfahren und quasi jeden Preis verlangen.
                        Das ist nicht auf ein oder zwei Generationen geplant, sondern sehr langfristig.
                        Man darf nicht vergessen, Deutschland und auch andere Länder der EU sitzen auf Billionen Tonnen hochwertiger Stein- und auch Braunkohle.
                        Alleine Deutschland könnte sich (habs mal so gelesen) ca. 500 Jahre selber versorgen, zyklische Verbrauchsanstiege mit eingerechnet.
                        Was Deistergeist erwähnt hat, das die besagte Zeche einstmals 11000 Menschen Arbeit gegeben hat ist gut und schön aber eben nur die eine Seite.
                        Das war das in einer Zeit, als die Arbeitskraft noch verhältnismäßig billig und zusätzlich hoch subventioniert war.
                        Trotz sehr hoher Subventionen wurde die Personalstärke schon vor längerer Zeit massiv heruntergesetzt, da es immer mehr leistungsfähige Maschinen gab, die mit viel weniger Personal die Fördermengen exponentiell ansteigen ließen.
                        Auch ließ der Steinkohlebedarf vor Ort zur Verhüttung im Ruhrgebiet nach, da Rohstahl und Stahlerzeugnisse wiederum billiger aus dem Ausland zu kriegen waren und nur noch fertig verarbeitet werden brauchen. Das hat mitursächlich den Strukturwandel gerade im Ruhrpott und anderswo mit allen sozialen Begleiterscheinungen herbeigeführt.
                        Heutzutege dreht es sich ja fast nur noch um Kraftwerke, die aufgrund ihrer Lage (meist an Flüssen oder Kanälen zwecks Kühlung) eine relativ einfache und billige Logistik erlauben, womit man nahezu den kompletten Bedarf über den Wasserweg abwickeln kann. Von mir aus von Venezuela nach Heilbronn, das ist ein mir bekanntes Beispiel.
                        Das erfordert relativ wenig Infrastruktur und somit Kosten, Transportkosten und Risiken werden auf die Schiffseigner abgewälzt. Sehr komfortabel für die Stromkonzerne.
                        Zuletzt geändert von Andi08/15; 06.01.2016, 13:28.
                        § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
                        (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

                        ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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