IGBCE Ausweis

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Deistergeist
    Moderator

    • 24.11.2002
    • 19529
    • Barsinghausen am Deister

    #1

    IGBCE Ausweis



    Interessant, da EMPELDE. Kalibergwerk Hansa.Also für mich zumindest interessant, da in Deisternähe.
    Und was mich wundert, Gewerkschaftsmitglied seit 41. Die Zeit in der DAF wird angerechnet!

    Klebemarken kenne ich zumindest tatsächlich nicht mehr. Gewerkschaftsbeitrag geht direkt vom Lohn ab.

    Glückauf!
    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-
  • Deistergeist
    Moderator

    • 24.11.2002
    • 19529
    • Barsinghausen am Deister

    #2
    "Der DAF-Führer war der Reichsleiter der NSDAP, Robert Ley. Die DAF bestand aus 18 Reichsbetriebsgemeinschaften (später reorganisiert in 16 Fachämter) und 33 Gauwaltungen. Sie bestand de facto bis zum Kriegsende im Mai 1945 und hatte 22 Millionen Mitglieder. Mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945 wurde die Deutsche Arbeitsfront durch den Alliierten Kontrollrat verboten und ihr Eigentum beschlagnahmt."

    Und 1946 ging es dann mit Gewerkschaft erneut weiter?

    "Am 8. Dezember 1946 treffen sich in Herne 324 Delegierte als Vertreter von 320.000 Bergleuten aus Westfalen, Nordrhein und Niedersachsen, um den Industrieverband Bergbau für die britische Zone zu gründen. "
    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

    Kommentar

    • Eisenknicker
      Heerführer


      • 03.10.2015
      • 5463
      • NRW
      • Akten

      #3
      Meiner Einschätzungen und dem Zeug was ich bis jetzt gefunden hab geschichtlich.

      Weder der Osten oder Westen von Deutschland hatte ein Wahl! Reichsbetriebsgemeinschaften waren angesagt. Das die hinterher nicht erkannt werden wollten- was für ein Wunder - Aber die meisten machten wirklich mit...vor 1945
      „Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist

      Kommentar

      • Deistergeist
        Moderator

        • 24.11.2002
        • 19529
        • Barsinghausen am Deister

        #4
        Stimmt, eine Wahl hatte man damals nicht. Sogar in der heutigen Zeit greift die Politik ja erneut in die Tarifverhandlungen ein, oder beschneidet die Organisationsfreiheit der Arbeiter.
        Vermutlich wird diese Zeit der Zwangsmitgliedschaft in der DAF deshalb auch von der IGBE Gewerkschaft nach dem Krieg angerechnet. Ob das ALLE Gewerkschaften des DGB so gehandhabt haben? Und wie war es in der DDR?


        Glückauf!
        "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

        Kommentar

        • Erdspiegel
          Heerführer


          • 16.07.2008
          • 7038
          • zwischen Schutt & Scherben
          • Spatengabel,Kartoffelharke,Fisher CZ-6a,XP-Gmaxx II

          #5
          Es gab keine Zwangsmitgliedschaft in der DAF.Wo ist davon die Rede?
          Nach Auflösung der freien Gewerkschaften und Arbeiterverbände wurden deren Mitglieder automatisch in die DAF überführt.Man konnte aber aus vorgeschobenen Gründen austreten oder einen Rausschmiß provozieren,z.B. durch säumige Beiträge etc.
          Mein Opa war Ende der 20er Jahre im Deutschen Metallarbeiter Verband,in der DAF war er nie.Und alle anderen Altvorderen hatten auch kein rotes Büchlein.

          Die Schächte in Empelde gehörten zur Salzditfurt AG =>Kali-Syndikat=>kriegswichtig.
          Denkbar das es dort eine komplette Betriebsgemeinschaft gab.Also Mitgliedschaft als Vorraussetzung für Beschäftigung.Immer noch kein Zwang....dann ging man eben anderswo hin.
          Der junge Herr aus Empelde trat am 1.Mai '41 mit 15 Jahren in die DAF ein.Als Azubi (?) wohl mit geringem Beitrag.
          Und nach dem Krieg? Gewerkschaftsmitglieder aufnehmen,aber die DAF-Zeiten zu streichen ist suboptimaler Lockstoff.
          Ob die Zeiten von DAF-Funktionären auch angeschrieben wurden?
          Oder bekam man da gleich einen guten Posten?

          Kommentar

          • Deistergeist
            Moderator

            • 24.11.2002
            • 19529
            • Barsinghausen am Deister

            #6
            Das Online-Portal zur deutschen Geschichte vom 19. Jahrhundert bis heute. Epochendarstellung mit Sammlungsobjekten, Foto-, Audio- und Filmdokumenten, Biografien, Chroniken, Zeitzeugen.


            Das klingt schon sehr nach Zwang. Ob zumindest für die Arbeitgeber eine Verpflichtung bestand?
            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

            Kommentar

            • Deistergeist
              Moderator

              • 24.11.2002
              • 19529
              • Barsinghausen am Deister

              #7
              Hier steht es



              Zitat: "Obwohl jeder Arbeitnehmer zur Kontrolle ein Arbeitsbuch haben musste und ihm ein Zwangsbeitrag in Höhe von durchschnittlich 1,5 bis 2 Reichsmark direkt vom Lohnkonto abgezogen wurde, bejahten die Arbeiter und Angestellten die DAF."


              Und zum Thema Mitgliedschaft der Unternehmer: "Daraufhin gab auch der Leiter des Reichsstandes der deutschen Industrie Gustav Krupp von Bohlen und Halbach am folgenden Tag seine Zustimmung zum Beitritt der Unternehmer zur DAF."

              Ob das so stimmt, das kann ich natürlich nicht absolut sicher sagen.
              Immerhin gab es durchaus Anhänger der NSADAP, die für die Interessen der Arbeiter eintreten wollten...es aber natürlich nicht durften.

              Das NS Funktionäre, Juristen, Lehrer etc. nach dem Krieg wohl in den meisten Fällen ihre Karriere ohne Probleme weiterführen konnten, nun, das ist bekannt.
              Zuletzt geändert von Deistergeist; 18.11.2024, 20:06.
              "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

              Kommentar

              • Deistergeist
                Moderator

                • 24.11.2002
                • 19529
                • Barsinghausen am Deister

                #8
                Zu Hansa-Silberberg:
                "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

                Kommentar

                • Erdspiegel
                  Heerführer


                  • 16.07.2008
                  • 7038
                  • zwischen Schutt & Scherben
                  • Spatengabel,Kartoffelharke,Fisher CZ-6a,XP-Gmaxx II

                  #9
                  Das Arbeitsbuch diente zur Dokumentation von Art,Ort und Dauer von Arbeitsverhältnissen.Es wurde vom Arbeitsamt ausgegeben und hatte mit der DAF nichts zu tun.Darin wurde die Mitgliedschaft nicht eingetragen,nichtmal die DAF überhaupt erwähnt.
                  Mit Entrichtung der Aufnahmegebühr erhielt jedes DAF-Mitglied ein Mitgliedsbuch.Dies wurde in größeren Betrieben abgegeben und eine sog."Ersatz-Ausweiskarte" ausgestellt,die man erhielt.Der Beitrag wurde automatisch vom Lohn abgezogen,der DAF-Walter im Betrieb klebte die Marken ins Buch und man ließ sich das auch auf die E-A stempeln,fertig.
                  Bei Arbeitern in Kleinbetrieben oder Selbstständigen u.ä. kam der Kassenwalter zuhause vorbei.Der konnte dann auch mal aufs Bücherregal linsen oder die Radioskala.
                  Die Beiträge seien nicht als,Zitat "Versicherungsprämien" zu sehen.Sondern als,Zitat "Beitrag zu einer weltanschaulichen Gemeinschaft".
                  Die DAF war kein Ersatz für Gewerkschaften.Die Löhne wurden von Reichsausschüssen festgelegt,der Arbeiter sollte garnicht erst an Streik denken,einen Arbeitskampf für unnötig halten.Sie glich eher einer alles umfassenden,politischen Berufgenossenschaft.Mit dem Ziel,die Wirtschaft bis zur kleinsten Schraube kriegsbereit zu machen und zu halten.

                  Es gab aber auch Quärelen:

                  Kommentar

                  • ghostwriter
                    Moderator

                    • 24.09.2003
                    • 12048
                    • Großherzogtum Baden
                    • Suchnadeln

                    #10
                    perfekt erklärt … danke!!

                    ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
                    … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

                    dr. koch - "1984"
                    😲

                    Kommentar

                    • Deistergeist
                      Moderator

                      • 24.11.2002
                      • 19529
                      • Barsinghausen am Deister

                      #11
                      Danke. Wirklich sehr gut dargestellt.
                      Mit Alkohol hatten ja einige "alte Kämpfer" so ihre Probleme.

                      Zitat vom Spiegel, Ressort Politik:
                      "Ley hatte für die Hauptstadt der Bewegung noch andere Ideen: »Und Nutten brauchen wir auch. Viele, ein ganzes Haus.« Adolf Hitler, dem die Szene geschildert wurde, entrüstete sich keineswegs. Er beschwor nicht Zucht und Ordnung, wetterte nicht gegen Schmutz und Schund, Der »Führer« lachte Tränen."

                      Glückauf!
                      Zuletzt geändert von Deistergeist; 20.11.2024, 18:27.
                      "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

                      Kommentar

                      Lädt...