Au das tut weh!

[mistermethan]

Ist zwar keine Industrieruine, aber vielleicht können trotzdem einige User meinen Schmerz nachvollziehen. Als Bürger einer Stadt die unendlich leiden mußte im Bombenterror und auch danach bei den Roten (diverse Sprengungen), mußte ich im eigenen Stadtteil nun folgendes erleben:
3 Jahre nach dem Auszug des letzten Ladens (eine super Eisenwarenhandlung) wurde das Gebäude geschliffen. Natürlich hat man es schön provoziert, nach 15 Jahren überwiegendem Lehrstand durfte das Gebäude auch aus wirtschaftlichen Gründen von der Denkmalschutzliste gestrichen werden. Was daran interessant ist? Der rechte Hausteil gehört heute einem Altbundesbürger und wurde vor 9 Jahren umfassend saniert - es entstanden schöne (voll ausgemietete) Wohnungen und ein leckerer Dönerladen, der linke Hausteil hat ähnliche Besitzverhältnisse, nur haben diese Damen und Herren scheinbar KEINEN Bezug zu dieser Stadt und ihrem Schicksal 1945! In meinen Augen ist es eine Schande hoch 10 noch bestehende Bausubstanz gezielt vergammeln zu lassen um dann... naja - genüber entstand schon auf diese Art und Weise ein architektonisch wertvoller PLUS-Markt!
Nur seht und entscheidet selber, in dem Anbau (fiel dem Bagger als erstes zum Opfer) habe ich noch während der Lehre (1996) neue Steckdosen und Kabel eingebaut. Bei Google Earth steht dieses Haus übrigens noch...

Traurig, Marco

[mistermethan]

weitere Bilder

ohne Worte...

[mistermethan]

und noch mehr Bilder

das Geschehen ist nicht mehr aufzuhalten, es wurde ha schon eine fette Fuge zwischen beide Häuserteile gehackt.....

[mistermethan]

weiter gehts...

auch ohne Worte...

[mistermethan]

der Kahlschlag beginnt

und dauert nichtmal einen Tag.....

[mistermethan]

krachend und lärmend

tun die Bagger das Ihre....

[mistermethan]

und

zerstören Stück auf Stück, dabei mußte massenhaft Wasser gesprüht werden, weil die Staubbelastung den Verkehr auf der danebenliegenden Hauptstraße (Großenhainer Str.) beeinträchtigt hätte.

Momentan ist die Baugrube verfüllt und am verbleibenden Haus wird etwas Putz angeworfen, aktuelle Bilder demnächst. Ich würde die Verantwortlichen in dieser Stadt (korruptes Gesindel - siehe OB) und den Eigentümer gern mal persönlich Abbruchluft schnuppern lassen, natürlich ohne Helm und auf meine Weise...

Tschööö, Marco

[maxiei]

Ja ich kann das gut nachvollziehen.Auch hier in Leipzig werden ständig sehr schöne (vom Baustil her gesehen) Häuser weggerissen.Herrliche Verzierungen usw. spielen bei den Abrißentscheidungen keine Rolle.Die hiesige LWB (Wohnungsbaugesellschaft der Stadt) hat zu DDR Zeiten viele der Häuser aus Enteignugen bekommen.Nach der Wende meldeten sich die ehemaligen Besitzer aber die LWB gab die Häuser natürlich NICHT zurück.Geld für Sanierungen waren auch nicht da,also lies man die Häuser vor sich hingammeln und reißt sie nun ab.Schade drum.Auch Bürgerinitiativen und Diskussionen im Stadtradt mit Denkmalschützern helfen da nix.

[xfekbm]

Sch... Spekulanten Da bleibt ein Haus solange leer bis sich nur noch der Abriß lohnt und einige Herren füllen sich dann mächtig die Taschen mit stillschweigendem Einverständnis der Stadtoberen.Kein Wunder daß es mit unserer Kultur bergab.Geld regiert die Welt.Und demnächst an dieser Stelle: ein neuer seelenloser Glaspalast oder ein Einkaufsmarkt aus der Legokiste
Gruß Michael

[maxiei]

Ja so siehts leider aus.Hier wurde ein alter Strassenbahnhof weggerissen.Im Nachhinein wurde festgestellt das die eine Halle des Depots denkmalgeschützt ist.Aber da sie nun schon zu 2/3 weg war ,wurde der Rest auch weggerissen.Und was wird da nun hingebaut? Ein grosser "Kaufmarkt"!!!!

Herrlich,endlich einkaufen gehen.Muss ich nicht mehr 800meter laufen sondern nur noch 500meter bis zum nächsten Markt. Bestehen Städte bald nur noch aus Läden???

[Phobos]

Alte Häuser

Mir tut es auch leid über jede alte "Bude" welche unseren herrlich modernen Futurebauten weichen muss. ABER: Nicht immer sind es die bösen Besitzer oder Investoren welche diese Bauten verfallen lassen, oft tragen die bescheuerten Gesetze zu einer "Aufgabe" bei. Da ich selbst im Bauberuf bin und gelegentlich bei Bildungsträgern auch als Dozent und Ausbilder arbeite, verfolge ich das Geschehen um solche Bauten soweit es geht. Wenn du als "Normalbürger" eventuell so ein Haus als Erbschaft am Hals hast, dann verabschiede dich schon mal von deinem Kontostand. Du musst toll Glück haben und wirklich auch mal einen Baubeamten erwischen der die Lage kennt und eventuell mal grosszügig entscheidet, ehe du was bewegen darfst. Geht das alles seinen üblichen Amtsweg hast du schon verloren. Nachweise das das Haus dir gehört, das keine Ansprüche darauf bestehen, das der Denkmalsschutz grünes Licht gibt, das keine seltenen Tierarten gesichtet wurden und, und und.....
Ich habe mal mit einer alten, sehr korrekten Dame zu tun gehabt, welche ihr Haus zu DDR Zeiten in die Treuhand der KWV geben musste und nach der Wende dieses auch zurückerhalten hat. Papierkrieg ohne Ende......bis sich nach ca. 2 Jahren ein Anwalt aus Brasilien meldete und Ansprüche anmeldete.
Zwar war klar das das Haus schon immer ihr gehörte, aber sie musste auf ihre Kosten den Nachweis führen und den ganzen Krempel nach Brasilien schicken. Keine Bank hätte sonst ihr einen Pfennig mehr gegeben, ehe das nicht geklärt gewesen wäre. Danach war Ruhe.
Kosten: Mehrere Tausend DM.........