"Unbekannter" Tunnel in Berlin

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  • voodooprinz
    Heerführer


    • 10.06.2005
    • 1222
    • Berlin - Johannisthal
    • Tesoro Silver Max

    #1

    "Unbekannter" Tunnel in Berlin

    Seit Wochen wird in der Grenzallee (Berlin Neukölln) mal wieder eifrig gebaut.
    da ich da mit dem Auto regelmässig vorbei komme, konnte ich die arbeiten sehr gut verfolgen.
    So richtig neugierig wurde ich erst nach dem sie den Aspalt abgetragen hatten und dicht an dicht liegende fette T-Träger zum vorschein kamen. Als diese dann auch weg waren hatte mann den Blick frei in einen Tunnel (siehe Bilder).
    Dieser scheint schon vor Ewigkeiten zum Teil verfüllt worden zu sein.
    Intensive Internetrecherchen haben noch zu keinen Ergebnis geführt, wozu der Tunnel einmal gedient haben könnte.
    Vielleicht für eine Werksbahn ? Dafür ist der mir aber zu breit. Wäre ja dann schon fast zweigleisig möglich gewesen. Auto schliesse ich mal auch aus. Oder ?
    In ein paar hundert Metern Entfernung ist eine Gleisanlage.
    Kurz über meiner Markierung (Luftbild) ist ein Grünstreifen zu sehen. Und ich vermute das der Tunnel da noch ein Stück weitergeht.
    Jemand eine Idee ?
    Das ein Bild ist nicht ganz scharf. Aber ich musste aufpassen das sie mir nicht den Hintern abfahren und von daher war Eile geboten.
    Jetzt am WE komme ich da leider aus zeitlichen Gründen nicht vorbei um noch einmal neue Fotos zu machen. Versuche aber noch einmal mein Glück.
    Vielleicht finde ich dann auch mal einen Bauarbeiter der die deutsche Sprache beherscht und auf meine Fragen zudem auch eine Antwort weis...
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    Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man sie Wissensdrang.

    Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), östr. Schriftstellerin

    Suche privat Fotos aus Berlin-Johannisthal (bis ca. 1990)
  • voodooprinz
    Heerführer


    • 10.06.2005
    • 1222
    • Berlin - Johannisthal
    • Tesoro Silver Max

    #2
    Vergessen...
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    Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man sie Wissensdrang.

    Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), östr. Schriftstellerin

    Suche privat Fotos aus Berlin-Johannisthal (bis ca. 1990)

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    • CHHE
      Heerführer


      • 28.11.2005
      • 1124
      • Hessen - Main-Kinzig-Kreis

      #3
      Hallo,

      für mich sieht dies nach einen Verbindungstunnel aus. Ist evtl. ein Krankenhaus, größere Firma in der Nähe. Auf deinem Screenshot von Google sieht man "unterhalb" und "oberhalb" der Straße ein größere Gebäude, wielleicht diente der Tunnel als Verbindung.

      Gruß
      Christian

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      • VR6Treter
        Heerführer


        • 26.10.2004
        • 2644
        • Berlin
        • XP DEUS X35 28 RC WS4

        #4
        Nein dafür ist er nicht hoch genug meiner Meinung, ich werde morgen mal Bilder machen gehen, ansonsten Voodoo könnte man sich vor Ort Treffen.

        Ich Stand gestern Mittag auch dort vor dem Tunnel und habe überlegt wofür er sein könnte.

        gruß

        jörg
        Gewinner des Fotowettbewerbs Juli 2014

        "Natur ist die beste Tarnung"! Fritz Todt

        Wer sucht der findet, wer drauftritt verschwindet...!!

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        • Alfred
          Heerführer

          • 23.07.2003
          • 3840
          • Hannover/Laatzen
          • Augen, Nase, Tastsinn

          #5
          Wie saehe es mit einer unterirdischen (vielleicht ehemals auch oberirdischen) Wasserfuehrung aus? Wozu auch immer die gedient haben koennte...
          Immerhin ist da ein Kanal bzw. Hafen in unmittelbarer Naehe.
          Schoen´ Gruss

          I would never want to be a member of a group whose symbol was a
          guy nailed to two pieces of wood. ~ George Carlin ~

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          • VR6Treter
            Heerführer


            • 26.10.2004
            • 2644
            • Berlin
            • XP DEUS X35 28 RC WS4

            #6
            Hmmm wenn ich mich recht entsinne, gab es doch dort mal irgendwo eine Schleuse.

            Ich glaube das ich jetzt doch noch mal los muss, das lässt mir jetzt keine Ruhe mehr.

            gruß

            jörg
            Gewinner des Fotowettbewerbs Juli 2014

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            • UHG
              Geselle


              • 02.09.2004
              • 92
              • Sachsen
              • keine

              #7
              Guckst Du hier http://www.berliner-unterwelten.de/. Entweder findest Du da Etwas oder die können Dir bestimmt weiter helfen.

              Gruß Uli

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              • CHHE
                Heerführer


                • 28.11.2005
                • 1124
                • Hessen - Main-Kinzig-Kreis

                #8
                Hallo Jörg,

                du hast Recht für einen Verbindungstunnel ist er zu niedrig. Ich habe mich von dem Bild mit dem Gagger täuschen lassen. Deine Erklärung/Vermutung für einen Wasserlauf könnte da wohl eher stimmen.

                Wenn die Möglichkeit besteht, könnt ihr mal in den Tunnel gehen und Bilder machen?

                Gruß aus Hessen
                Christian

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                • xfekbm
                  Landesfürst


                  • 01.03.2006
                  • 880
                  • Mobile Alabama USA
                  • Bauchgefühl

                  #9
                  Gagger???
                  Suche Urkunden,Orden,Effekten und Abzeichen aller Art der Reservestandarte 138 Sturm 13 Duisburg Gruppe Niederrhein und der SA-Standarte 39 "Schlageter" Düsseldorf.Bitte nur Originale,ich zahle ja auch nicht mit Falschgeld

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                  • Brainiac
                    Heerführer


                    • 21.12.2003
                    • 3194
                    • Berlin
                    • Augen, Ohren, Nase und Verstand

                    #10
                    Wir haben die Baustelle auch schon vor etwa einer Woche bemerkt und dann letzte Nacht mal etwas genauer unter die Lupe genommen.

                    Für einen Fahr- oder Eisenbahntunnel ist er zu nierdrig - wenn er nicht bereits aufgeschüttet wurde. Wasser kann ich mir nicht so recht vorstellen, da der Tunnel sehr dicht unter der Oberfläche verläuft und auch kein gleichmäßiges Niveau hat. Der Tunnel verläuft zum oberen Bildrand unter dem Parkplatz vom Möbelhaus entlang bis zum Grünstreifen. Der Grünstreifen stellt einen etwas höheren Niveauunterschied dar. Der Tunnel ist zwar auf der Straße offen aber man kann von dort in beide Richtungen nur wenige Meter gehen bis zur Spuntwand...

                    Hat uns alles noch nicht viel weiter gebracht - also weiter forschen Jungs!
                    ______________
                    mfg Swen


                    2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

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                    • Brainiac
                      Heerführer


                      • 21.12.2003
                      • 3194
                      • Berlin
                      • Augen, Ohren, Nase und Verstand

                      #11
                      Der Grenzallee-Tunnel

                      In den 20er Jahren plante der Magistrat unter Ernst Reuter den massiven Ausbau des Streckennetzes der U-Bahn. Hierzu ist auch der Bau von Betriebswerkstätten nötig. Eine dieser Werkstätten war an der Linie C in Neukölln vorgesehen, genauer am Sieversufer neben dem Teltowkanal. Im Dezember 1930 wurde die Linie C von Bergstraße (heute: Karl-Marx-Straße) bis zur Grenzallee erweitert, wobei ein Weiterbau Richtung Britz bautechnisch vorbereitet wurde: Hinter dem Bahnhof Grenzallee fallen die Streckengleistrassen steil ab, um den Teltowkanal unter der Buschkrugbrücke zu unterqueren. Unmittelbar nördlich dieser Unterfahrung war der Tunnelbau beendet worden. Erst 1959 wurde hier angeknüpft für den Bau nach Britz-Süd. Allerdings wurde das Tunnelbauwerk so gestaltet, dass zwei Kehrgleise nicht in dieser Rampe liegen, sondern waagerecht. Diese Kehrgleise wurden für den alltäglichen Wendebetrieb der U-Bahn bis 1963 benötigt. Am Südende zweigt diese Kehrgleisanlage nach Osten ab und verläuft entlang des Nordufers des Kanals. Allerdings wurden in diesem hinteren Bereich keine Gleise verlegt, denn diese Tunneltrasse war als Zuführung zur Werkstatt vorgesehen. Der Tunnel ist derart breit, dass hier vier Gleise Platz finden: zwei für die Zufahrt und zwei weitere an den Außenseiten für Rangierzwecke in der Werkstatt. Am Ostende des Tunnels befinden sich Absperrtore, wo eigentlich das Werkstattgelände ebenerdig beginnen sollte.

                      Der Bau dieser Werkstatt war, so ist anzunehmen, bald nach Fertigstellung der Grenzallee-Strecke vorgesehen. Nach Beginn der Weltwirtschaftskrise wurden alle U-Bahnplanungen zurückgestellt, so auch der Bau dieser Werkstatt. Das Tunnelbauwerk lag in den ersten Jahren brach, wurde dann aber während des Krieges von der Rüstungsindustrie genutzt. Ab 1944 nutzte man sogar die komplette U-Bahnstrecke bis hin zum Bahnhof Bergstraße, weshalb der U-Bahnverkehr entsprechend gekürzt wurde. Erst im Juli 1945 konnte der Zugverkehr zwischen Bergstraße und Grenzallee wieder aufgenommen werden, nachdem die Tunnelanlagen geräumt waren. Der Kehrgleistunnel an der Grenzallee wurde damals vom toten Tunnelabschnitt durch eine Mauer getrennt und in späteren Jahren von der BVG als Lagerhalle genutzt.

                      Der Bau des Werkstatt-Komplexes wurde endgültig in den 50er Jahren verworfen, als die U-Bahn nach Britz-Süd gebaut wurde. In diesem Zusammenhang wurde in Britz der Bau einer neuen Werkstatt vorgesehen, wo mehr Platz zur Verfügung stand. Jene Werkstatt wurde 1970 in Betrieb genommen.
                      Könnte jedenfalls lagetechnisch was damit zu tun haben - Quelle: www.berliner-untergrundbahn.de
                      ______________
                      mfg Swen


                      2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

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                      • Brainiac
                        Heerführer


                        • 21.12.2003
                        • 3194
                        • Berlin
                        • Augen, Ohren, Nase und Verstand

                        #12
                        Folgenden Verlauf könnte ich mir laut der obigen Beschreibung und dem entdeckten Tunnel vorstellen. Im Zusammenhang als Betriebs- und Werkstunnel der U-Bahn und Rüstungsindustrie wäre die Lage perfekt - direkt am Hafen und mit Anschluß an das große Industriebahnnetz der Umgebung (welches heute nicht mehr im vollen Umfang vorhanden ist)
                        Zudem kommt dir recht niedrige Deckenhöhe, die Tunnelbreite und die kostengünstige Bauweise direkt unter der Straße - wie es zu der Zeit in Berlin üblich war (siehe die ganz alten Linien der Innenstadt)...
                        Angehängte Dateien
                        ______________
                        mfg Swen


                        2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

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                        • voodooprinz
                          Heerführer


                          • 10.06.2005
                          • 1222
                          • Berlin - Johannisthal
                          • Tesoro Silver Max

                          #13
                          Das mit dem U-Bahnbau rund um den Bahnhof Grenzallee ist zum grössten Teil richtig. Halt so wie es bei der "Berliner-Untergrundbahnen.de" beschrieben wurde.
                          Nur war eine Weiterführung des U-Bahntunnels in die Richtung unseres "Unbekannten" nie geplant und wurde somit nie ausgeführt.
                          Zum Vergleich mal noch einen Link.

                          Hier sind wirklich noch reichlich zusätzliche Details in Erfahrung zu bringen.

                          Es ist in den Texten immer nur von einer Unterführung unter dem Teltow Kanal die Rede. An der Buschkrugbrücke.
                          Wäre ein Tunnel in die Richtung des "Unbekannten" gebaut worden, so hätte der Teltow Kanal - Halt !!! - der heist da oben "Neuköllner Schiffahrskanel" ein weiters mal unterquert werden müssen. Auch davon ist nirgens etwas zu lesen.
                          Welchen Sinn hätte es auch haben sollen ?
                          Von daher denke ich mal, ist ein Zusammenhang mit dem U-Bahnbau rings um die Grenzallee auszuschliessen.
                          Auf Bild 2 ist schön die Tunnelführung parralel zum Sieversufer zu sehen
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von voodooprinz; 28.09.2006, 19:11.
                          Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man sie Wissensdrang.

                          Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), östr. Schriftstellerin

                          Suche privat Fotos aus Berlin-Johannisthal (bis ca. 1990)

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                          • Robbells († 2021)
                            Heerführer


                            • 11.08.2004
                            • 2823
                            • Berlin
                            • nun ja ...ja auch ich hab einen MD 3009...

                            #14
                            alles..

                            klärt sich!!

                            Leider nicht meine Ecke!

                            Gruss Robbells

                            ++++Fotowettbewerbsgewinner Februar 2019, Januar 2020 und Oktober 2020 ++++

                            Robbels hat uns am 10.08.2021
                            völlig überraschend für immer verlassen.
                            In stillem Gedenken,
                            das SDE-Team

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                            • voodooprinz
                              Heerführer


                              • 10.06.2005
                              • 1222
                              • Berlin - Johannisthal
                              • Tesoro Silver Max

                              #15

                              Hier einmal etwas, was meine Theorie mit dem vermuteten Zusammenhang zur "Neuköllner Industriebahn " ein kleines bischen untermauert.
                              Vergleicht einmal bitte die beiden Stadtplanauschnitte aus den Jahren 1926 und 1932.
                              Angehängte Dateien
                              Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man sie Wissensdrang.

                              Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), östr. Schriftstellerin

                              Suche privat Fotos aus Berlin-Johannisthal (bis ca. 1990)

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