Überreste Eisenhütte in Erkrath-Hochdahl

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  • maki72
    Ratsherr


    • 12.05.2005
    • 226
    • Erkrath
    • MD 3009

    #1

    Überreste Eisenhütte in Erkrath-Hochdahl

    Habe mir am Wochenende mal die letzten Überreste der Eisenhütte "Gewerkschaft Eintracht" in Erkrath-Hochdahl angeschaut. Viel ist nicht übrigeblieben und der Rest muss jetzt einer neuen Straße weichen. Die Hütte war von 1847-1912 in Betrieb.

    Bild 1: Historische Ansicht der Eisenhütte
    Bild 2: Überreste von der Hüttenstraße aus gesehen
    Bild 3: Die Rückseite
    Bild 4: weitere Mauerreste

    Nach knapp 100 Jahren ist nicht mehr viel da. Etwas weiter rechts von Bild 2 ist noch eine Mauer zu sehen, die heute als Grundstücksmauer dient. Die wird wohl erhalten bleiben. Auch sind noch Überreste an der Hildener Straße zu sehen, aber das ist nur eine ca 1,50m Hohe und 5m lange dicke Ziegelmauer.
    Die zur Eisenhütte gehörende Schlackenhalde ist heute ganz zugewachsen und kaum noch zu begehen. Sie steht auch unter Naturschutz. Als Kinder haben wir da viel gespielt.

    Die Mauerreste auf Bild 4 lassen sich schlecht zuordnen. Ich glaube aber nicht, daß das Reste von der Hütte sind, oder gabs 1847 schon Stahlbeton.

    Wer es sich selbst ansehen will, sollte sich beeilen. Bald ist alles weg. Das ganze ist mit Gummistiefeln am Wochenende gut zu besichtigen. Lohnt sich aber nicht wirklich.

    Grüße

    Martin
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    Und denkst Du schon es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ne Münze her!
    Frei nach G. Netzer (deutscher Philosoph und Fussballgott)
  • alphonx
    Landesfürst


    • 07.04.2005
    • 615
    • Göttingen

    #2
    Interessante "industriearchäologische" Tour !
    Auch wenn es nicht mehr viel zu sehen gibt, finde ich eine solche Spurensuche auch immer interessant - manchmal lassen sich ja selbst kleine Relikte mit dem ursprünglichen Sinn kombinieren !
    Wenn Du magst, schick mir doch bitte ´mal eine grobe Adresse - ich komme jeden Tag an Erkrath vorbei und könnte so ein kleinen Feierabendausflug gut gebrauchen !!!

    Gruß,
    alphonx

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    • Bastler
      Heerführer

      • 15.02.2002
      • 4283
      • Dortmund
      • SC 625 ,B.J. 1944

      #3
      Wäre nicht verkehrt die Stelle im Blick zu behalten,wenn die erstmal anfangen richtig den Boden aufzureißen dürfte da noch einiges mehr zum Vorschein kommen...

      Würde mich überhauptnicht wundern wenn da auch noch Keller und Tunnel auftauchen...solche Hohlräume systematisch abreißen oder verfüllen ist ja eine Neuzeitliche "Unsitte"

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      • maki72
        Ratsherr


        • 12.05.2005
        • 226
        • Erkrath
        • MD 3009

        #4
        Da kommt bestimmt nicht mehr viel zum Vorschein. Linkerhand der mauerreste sind die Bauarbeiten für die Straße schon recht weit, da müsste man eigentlich alles sehen.

        der Zugang ist von der Hüttenstraße aus, ganz in der Nähe des Hochdahler S.Bahnhofs. Am besten nur am Wochenende, denn ich glaube nicht das die jungs vom Bau begeistert sind, wenn da wer zwischen ihren Maschienen rumspringt.

        Doof ist auch das dort in den letzten jahren eine Unmenge an neuzeitmüll abgelegt wurde, so das es schwer sein dürfte einzelen Fundstücke der Eisenhütte zuzuordnen.
        Und denkst Du schon es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ne Münze her!
        Frei nach G. Netzer (deutscher Philosoph und Fussballgott)

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        • Chrisch83
          Ritter


          • 02.07.2005
          • 330
          • Meschede (Hochsauerland)
          • Habe ich nicht

          #5
          Hat irgentwie was Ein kleines Stück Geschichte!
          Gruß Christian

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          • alterbergbau
            Landesfürst

            • 28.06.2003
            • 756
            • Bochum
            • Nase, Augen, Hirn

            #6
            wo kam denn das Eisenerz her, das die verhüttet haben?
            Untertage darf nicht untergehen!

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            • Bunkerbernhard
              Banned
              • 16.06.2006
              • 339
              • Dortmund

              #7
              Intressante Story...
              Militäranlagen, Bunker, Industrie...

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              • maki72
                Ratsherr


                • 12.05.2005
                • 226
                • Erkrath
                • MD 3009

                #8
                @alterbergbau

                Das wurde wohl vor Ort abgebaut, zumindest teilweise. Als die Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Wuppertal gebaut wurde, hat man eine Eisenerzlager gefunden. Da wurde dann recht bald das Stahlwerk gebaut, um das ganze auszubeuten. Aber es war wohl kein so großes Vorkommen, dann nach 65Jahren war Schluss.

                Die Bahnlinie zwischen Erkrath und Hochdahl ist übrigens noch heute der steilste Bahnabschnitt in Deutschlan. Früher mussten die Züge durch eine bergabfahrende Lok den Berg raufgezogen werden. Die dabei genutzte Umlenkrolle ist heute am Hochdahler Bahnhof zu sehen
                Und denkst Du schon es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ne Münze her!
                Frei nach G. Netzer (deutscher Philosoph und Fussballgott)

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                • sugambrer
                  Heerführer


                  • 16.02.2004
                  • 1475
                  • Wolkenkuckucksheim

                  #9
                  Überreste Eisenhütte in Erkrath-Hochdahl

                  Hallo,
                  es gab noch einige Erzabbaugebiete entlang der Bahnlinie von Hochdahl bis Wuppertal-Vohwinkel.
                  Die Errichtung der Hütte war wirklich ein "Nebenprodukt" der ersten westdeutschen Eisenbahnstrecke zwischen Düsseldorf und Wuppertal (damals noch Elberfeld), zu einer Zeit, in der erst zwei Hochöfen im Ruhrgebiet angeblasen waren.
                  Der nötige Kalkstein stand ca. 300 Luftlinie entfernt an, den erheblichen Wasserbedarf deckte man, indem man durch eine Pumpstation im Neandertal, Wasser der Düssel hinauf zur "Station Hochdahl" pumpte. An der Hildener Straße ist noch ein Stück der mächtigen Wände des ehemaligen Wasserreservoirs zu bestaunen.
                  Genaugenommen ist die Höhle des weltberühmten Neandertalers in der "Hütte Eintracht" als Schlacke geendet, um in den Sechziger Jahren als Baustoff für den Straßenbau wiederentdeckt und abgebaut zu werden.
                  Der Bau der Eisenbahn in Verbindung der Erzfunde und dem anschließenden industriellen Kalksteinabbau bedeutete die rücksichtslose Zerstörung des "Gesteins", besser bekannt als "Neandertal".
                  Sollte mehr Interesse zu dem Thema bestehen, freue ich mich über Anfragen.Dank an den geistigen Vater dieses Themas!
                  Bei den auf Bild 4 abgebildeten Betonresten handelt es sich um Trümmer der Stadt Wuppertal aus dem WK II.

                  Viele Grüße,
                  sugambrer
                  "Denken, was wahr, und fühlen, was schön, und wollen, was gut ist, darin erkennt der Geist das Ziel des vernünftigen Lebens."

                  Johann Gottfried von Herder

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