Munitionsfabrik Werk Tanne

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  • luckychris 21
    Ritter


    • 24.11.2009
    • 574
    • Hannover

    #16
    Geschichte :

    1930 wurden in Clausthal-Zellerfeld die letzten Bergwerke des Oberharzer Bergbaus stillgelegt, woraufhin die Arbeitslosigkeit erheblich anstieg. Für Clausthal-Zellerfeld als Standort einer Rüstungsfabrik sprach die strategisch günstige Lage in der Mitte des Deutschen Reiches, die damals noch gute verkehrstechnische Anbindung, das Potential an hochqualifizierten arbeitslosen Facharbeitern sowie die guten Möglichkeiten zur Tarnung gegenüber Flugzeugen. Acht Monate nach der Machtübernahme der NSDAP gab es im Dezember 1933 die ersten Planungen und 1935 wurde das 120 Hektar große Gelände durch die MONTAN erworben[1].

    Die Fabrik wurde in der Zeit 1935 bis 1938 für die Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse mbH (Verwertchemie), einer Tochter der Dynamit Nobel AG (DAG) errichtet. Sie erhielt den Decknamen „Tanne“. Es wurde hauptsächlich Füllpulver 02 (Fp. 02) hergestellt, bekannt als TNT. Die monatliche Produktion erreichte etwa 2800 Tonnen TNT. Der Produktionscode dieser Einrichtung war „clt“.

    Neben der TNT-Produktion gab es Einrichtungen für das Befüllen von Granathülsen und Bomben. Diese Betriebsteile wurden als „Universal-Füllstelle“ und „Bombenfüllstelle“ bezeichnet. Die „Universal-Füllstelle“ hatte eine Kapazität um 3000 Tonnen TNT pro Monat zu verarbeiten.

    Im Juni 1939, etwa drei Monate vor Kriegsausbruch, nahm die Munitionsanstalt ihre Produktion auf. 1943/1944 produzierte Werk Tanne mit 28.000 Tonnen die größte Menge TNT im Großdeutschen Reich. Die Lagerleitung verbot es wegen des Sichtschutzes aus der Luft unter Strafe, Bäume zu fällen, des Weiteren war nur die Neupflanzung von Fichten erlaubt.

    Im späteren Verlauf des Krieges ereigneten sich mehrere Unglücke im Werk, das schwerste war die Explosion der Nitrierungsanlage am 6. Juni 1940, bei der 61 Menschen starben. Die Arbeiter, die sich zur Zeit der Explosion in der Nähe befanden, wurden durch die Maschendrahtzäune gedrückt, so dass die genaue Identifizierung unmöglich wurde, in ganz Clausthal-Zellerfeld barsten die Scheiben und der Rührstab der Nitrierungsanlage flog knapp zwei Kilometer weit bis zum Klepperberg.

    Am 7. Oktober 1944 griffen 129 Bomber der US-Luftstreitkräfte die Sprengstofffabrik an, sie zerstörten 70 Gebäude. Mindestens 88 Menschen kamen dabei ums Leben, wobei die meisten Opfer unter den Zwangsarbeitern zu beklagen waren. Anschließend kam die TNT-Produktion bis zum Kriegsende nicht wieder in Gang, hauptsächlich wegen des zerstörten Leitungsnetzes. Jedoch arbeitete die Bombenabfüllung weiter bis zur Besetzung durch die US-Armee im April 1945.[1] Am 31. Dezember 1944 arbeiteten noch 590 sowjetische Zwangsarbeiterinnen im Werk Tanne.

    Werk Tanne heute:

    Nach dem Krieg sollten große Teile der Fabrik durch die Alliierten gesprengt werden. Jedoch existieren die meisten Gebäude heute noch, da viele aus so massivem Beton gebaut wurden, dass eine vollständige Sprengung zu teuer und aufwändig geworden wäre.

    Auf Auswirkungen auf die Umwelt (Luft, Wasser, Boden) wurde bei der damaligen TNT-Produktion nur wenig Rücksicht genommen. Noch heute lagern Altablagerungen im Werksgelände, in angrenzenden Teichen (Unterer und Mittlerer Pfauenteich) und vermutlich auch an weiteren Stellen.

    Mittlerweile wurden mehrere Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die sich aber insbesondere deshalb schwierig gestalten, da durch neue Eingriffe keine Mobilisierung von zur Zeit stabil lagernden Schadstoffen ausgehen soll. Erschwert sind die Sanierungen auch deshalb, weil vielerorts die Altablagerungen unbekannt sind: Es sind nur wenige Dokumentationen über den Betrieb des Werkes und vor allem über den Verbleib der Stoffe nach 1945 erhalten.


    Im Werk sind noch mehrere Bunker gut Erhalten... aber verschlossen..

    gruss chris

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    • Petepit
      Heerführer


      • 17.06.2004
      • 3240
      • Bad Lauterberg
      • MD 3006, Whites 3900

      #17
      Hier noch etwas mehr Informationen und einige Bilder:



      Zuletzt geändert von Petepit; 25.09.2010, 14:10.
      Suche für meine Sammlung nach Deutschen Orden & Ehrenzeichen von 1914-1945. Weiterhin alles militärische über meine Heimatstadt Bad Lauterberg, sowie alles über die Rüstungsbetriebe Schickert und Metallwerke Odertal. Bitte alles anbieten!

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      • luckychris 21
        Ritter


        • 24.11.2009
        • 574
        • Hannover

        #18
        Danke für die Links. Was mich wundert, das hier so wenig geschrieben ist von der Anlage.Ich war dort und es ist echt ein großes Gelände, was noch sehr sehr viele geheimnisse hat... Alleine die Bunker die nicht von den amis gesprengt worden sind ,sondern nur verschlossen sind, sind noch in einem Top zustand,, die Eingänge von den Bunkern sind zugemauert ... aber das sieht nicht älter als 20 Jahre aus..

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        • Petepit
          Heerführer


          • 17.06.2004
          • 3240
          • Bad Lauterberg
          • MD 3006, Whites 3900

          #19
          Zitat von luckychris 21
          Danke für die Links. Was mich wundert, das hier so wenig geschrieben ist von der Anlage.Ich war dort und es ist echt ein großes Gelände, was noch sehr sehr viele geheimnisse hat... Alleine die Bunker die nicht von den amis gesprengt worden sind ,sondern nur verschlossen sind, sind noch in einem Top zustand,, die Eingänge von den Bunkern sind zugemauert ... aber das sieht nicht älter als 20 Jahre aus..
          Naja. Eigentlich ist dort betreten ausdrücklich verboten und nicht gerade ungefährlich.
          Suche für meine Sammlung nach Deutschen Orden & Ehrenzeichen von 1914-1945. Weiterhin alles militärische über meine Heimatstadt Bad Lauterberg, sowie alles über die Rüstungsbetriebe Schickert und Metallwerke Odertal. Bitte alles anbieten!

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          • luckychris 21
            Ritter


            • 24.11.2009
            • 574
            • Hannover

            #20
            das ist mir bewusst.. aber jeden ist klar , wie weit man gehen kann .. und sicherheit steht bei mir an oberster Grenze

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            • Petepit
              Heerführer


              • 17.06.2004
              • 3240
              • Bad Lauterberg
              • MD 3006, Whites 3900

              #21
              Zitat von luckychris 21
              das ist mir bewusst.. aber jeden ist klar , wie weit man gehen kann .. und sicherheit steht bei mir an oberster Grenze
              Ich will Dich hier nicht belehren. Aber dort ist das Betreten strengstens untersagt und stellt ohne Genehmnigung den Bestand des Hausfriedensbruch dar.
              Suche für meine Sammlung nach Deutschen Orden & Ehrenzeichen von 1914-1945. Weiterhin alles militärische über meine Heimatstadt Bad Lauterberg, sowie alles über die Rüstungsbetriebe Schickert und Metallwerke Odertal. Bitte alles anbieten!

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              • luckychris 21
                Ritter


                • 24.11.2009
                • 574
                • Hannover

                #22
                Ohne Genehmigung ist es verständlich. Aber man muss nur den Mann nett fragen, der mit seinem Golf dort Streife fährt.. und da es sich um ein Schulprojekt gehandelt hat, und wir sehr vernüftig ihn gegen über traten war alles supi

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