Hallo!
Ich habe das Forum mal durchsucht, habe aber noch keinen Hinweis oder Beitrag zu diesem Thema gefunden. Also möchte ich Euch heute eine historisch bedeutsame Industrieruine vorstellen, die in Ihrer Art wohl einzigartig ist:
Im Jahr 1919 baute die Adam Opel AG in der Nähe von Rüsselsheim einen Rundkurs, auf dem die Autos auf Ihre Fahreigenschaften getestet wurden. So wurde auf dieser Bahn das damals schnellste Auto der Welt, das Opel-Raketenauto RAK probegefahren und stellte hier seinen Geschwindigkeitsrekord auf.
An Wochenenden fanden auf diesem, damals schnellsten Kurs Europas, Hochgeschwindigkeitsrennen statt, die viele 10000 Besucher anzogen. So gab es neben "klassischen" Autorennen auch 24-Stunden-Motorradrennen. Auf Grund der rasanten Entwicklung im Motosport konnte die Strecke ab den 1930er Jahren nicht mehr für Rennen genutzt werden und wurde immer seltener genutzt, da auch Opel einen neuen Kurs zum Testen auf seinem Werksgelände errichtete.
Nach dem Krieg bis 1949 wurde der Kurs von der US Armee zu Testzwecken genutzt, ehe nach Ende des Pachtvertrages die Strecke renaturiert wurde. Dazu wurde aber nicht die Strecke abgerissen, sondern wurden in die Fahrbahndecke Löcher geschlagen, in die Bäume gepflanzt wurden.
Erst in den 1960er Jahren wurde ein 380m langes Stück der Zielgraden abgrissen, um den Neubau der L3012 zu ermöglichen. Der Rest der Strecke mit Fundamenten der Messstationen und Streckenhäusern befindet sich weiterhin unverändert im mittlerweile relativ dichten Wald. Zu erkennen ist auf den ersten Blick nur die Erhebung der Strecke und die Moos-bewachsene obere Kante der Bahn, doch nur kurz mit dem Fuß über den Waldboden gewischt, offenbart sich die nur wenige Zentimeter darunter verborgene Betonbahn in erstaunlich gutem Zustand. Auch die im Oval höhergelegenen Flächen, auf denen früher auch Zuschauertribünen untergebracht waren, sind mittlerweile dicht bewaldet, so dass bei einer Vorbeifahrt am Gelände nichts vom früheren Zweck zu erkennen ist.
Stück für Stück soll dieses Stück Automobil-Geschichte bis zum Jubiläum 2009 freigelegt werden und als Freilichtmuseum genutzt werden. Begonnen mit der Freilegung wurde bereits, ein Stück ist gerodet und "erstrahlt" im alten Glanz.
Ich habe mal ein altes Luftbild ausgegraben und zwei Fotos meiner Exkursion beigefügt. Wäre echt schade, wenn so ein Gelände doch noch unter die Räder kommt, oder?
Luftbild der Rennbahn von 1929

Parade von Opel-Fahrzeugen 1925

Ansichten Nordkurve heute

Ich habe das Forum mal durchsucht, habe aber noch keinen Hinweis oder Beitrag zu diesem Thema gefunden. Also möchte ich Euch heute eine historisch bedeutsame Industrieruine vorstellen, die in Ihrer Art wohl einzigartig ist:
Im Jahr 1919 baute die Adam Opel AG in der Nähe von Rüsselsheim einen Rundkurs, auf dem die Autos auf Ihre Fahreigenschaften getestet wurden. So wurde auf dieser Bahn das damals schnellste Auto der Welt, das Opel-Raketenauto RAK probegefahren und stellte hier seinen Geschwindigkeitsrekord auf.
An Wochenenden fanden auf diesem, damals schnellsten Kurs Europas, Hochgeschwindigkeitsrennen statt, die viele 10000 Besucher anzogen. So gab es neben "klassischen" Autorennen auch 24-Stunden-Motorradrennen. Auf Grund der rasanten Entwicklung im Motosport konnte die Strecke ab den 1930er Jahren nicht mehr für Rennen genutzt werden und wurde immer seltener genutzt, da auch Opel einen neuen Kurs zum Testen auf seinem Werksgelände errichtete.
Nach dem Krieg bis 1949 wurde der Kurs von der US Armee zu Testzwecken genutzt, ehe nach Ende des Pachtvertrages die Strecke renaturiert wurde. Dazu wurde aber nicht die Strecke abgerissen, sondern wurden in die Fahrbahndecke Löcher geschlagen, in die Bäume gepflanzt wurden.
Erst in den 1960er Jahren wurde ein 380m langes Stück der Zielgraden abgrissen, um den Neubau der L3012 zu ermöglichen. Der Rest der Strecke mit Fundamenten der Messstationen und Streckenhäusern befindet sich weiterhin unverändert im mittlerweile relativ dichten Wald. Zu erkennen ist auf den ersten Blick nur die Erhebung der Strecke und die Moos-bewachsene obere Kante der Bahn, doch nur kurz mit dem Fuß über den Waldboden gewischt, offenbart sich die nur wenige Zentimeter darunter verborgene Betonbahn in erstaunlich gutem Zustand. Auch die im Oval höhergelegenen Flächen, auf denen früher auch Zuschauertribünen untergebracht waren, sind mittlerweile dicht bewaldet, so dass bei einer Vorbeifahrt am Gelände nichts vom früheren Zweck zu erkennen ist.
Stück für Stück soll dieses Stück Automobil-Geschichte bis zum Jubiläum 2009 freigelegt werden und als Freilichtmuseum genutzt werden. Begonnen mit der Freilegung wurde bereits, ein Stück ist gerodet und "erstrahlt" im alten Glanz.
Ich habe mal ein altes Luftbild ausgegraben und zwei Fotos meiner Exkursion beigefügt. Wäre echt schade, wenn so ein Gelände doch noch unter die Räder kommt, oder?
Luftbild der Rennbahn von 1929

Parade von Opel-Fahrzeugen 1925

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