Martschinke & Sohn Hannover Schlachthof

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  • oliver.bohm
    Moderator

    • 20.11.2007
    • 8417
    • Hannover
    • SBL 10

    #1

    Martschinke & Sohn Hannover Schlachthof

    So lautet die Tütenaufschrift, die ich beim entrümpeln von Oma´s Schränken fand...

    Googlen führte zu keinem Ergebnis...

    Hier sind unsere Hannover-Experten gefragt...?
    Von Wann bis Wann gab es diesen Schlachthof..?
    Gruß Olli
  • Alfred
    Heerführer

    • 23.07.2003
    • 3840
    • Hannover/Laatzen
    • Augen, Nase, Tastsinn

    #2
    Das muss kein eigener Schlachthof sein.
    Soweit ich weiss, haben auch selbstaendige Schlachter in den Hallen des hannoverschen Schlachhofes gewerkelt oder tun das heute noch (So aehnlich wie ein Belegarzt im Krankenhaus ).

    Ich musste da frueher mal einen Lastzug mit schweren Maschinen hinkutschieren.
    Spaetetens seitdem weiss ich uebrigens, welchen Beruf ich in meinem Leben nie machen wuerde (meinem feinen Naeschen wegen)
    Schoen´ Gruss

    I would never want to be a member of a group whose symbol was a
    guy nailed to two pieces of wood. ~ George Carlin ~

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    • Vagabundin
      Bürger


      • 23.06.2008
      • 183
      • Hannover
      • weibliche Intuition...

      #3


      Ja, da waren diverse Schlachter tätig.
      Glaube es oder glaube es nicht aber so ist es nunmal geschrieben ;-)

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      • Andrew.derLuchs
        Landesfürst


        • 02.11.2009
        • 693
        • 30449 Hannover-Linden

        #4
        Das Lindener Schlachthaus

        Hab nur was zum Lindener Schlachthaus

        von Horst Bohne (muss aber nicht alles stimmen)

        Wer vom Küchengarten auf der Limmerstraße in Richtung Limmer geht oder fährt, sieht vor der Brücke des Westschnellweges rechts die Steigertahlstraße mit dem großen Wohnblock der Gartenheim-Genossenschaft, der Anfang der 1930er Jahre errichtet wurde. Gegenüber, auf der linken Seite der Limmerstraße, befindet sich das Freizeitheim Linden. Es wurde am 28. Januar 1961 eingeweiht. Vorher befand sich dort der Gemüsegarten des katholischen Krankenhauses St. Joseph-Stift.

        Und dann ist Schluss mit Linden; die Fösse, der kleine Salzwasserbach, markiert die Trennlinie nach Limmer. Moment mal, noch nicht ganz! Alte Zeitzeugen erinnern sich: Rechts, zwischen der Steigertahlstraße und der ehemaligen 'Schwanenburg', gab es früher noch Gebäude. Dort befand sich auch das Lindener Schlachthaus.

        Es war 1893/94 nach einem Entwurf von Georg Fröhlich auf dem stadteigenen Grundstück Limmerstraße 128 gebaut worden. Die Stadt Linden, deren Einwohnerzahl durch die Industriealisierung seinerzeit sprungshaft gestiegen war, benötigte ein eigenes Schlachthaus. Es war an den Wochentagen von 8 bis 18 Uhr, sonnabends von 8 bis 16 Uhr geöffnet. An den - vom Magistrat festgesetzten - Hauptschlachttagen galten längere Öffnungszeiten, und zwar im Zeitraum April bis September von 8 bis 20 Uhr und im Zeitraum Oktober bis März von 8 bis 19 Uhr. Freibank zum Verkauf minderwertigen, aber nicht gesundheitsschädlichen Fleisches war nur an Selbstkonsumenten erlaubt.

        1920 erfolgte die Eingemeindung der Stadt Linden in die Stadt Hannover. Zu dieser Zeit wird im Adressbuch für das Haus Limmerstraße Nr. 128a der Schlachthausdirektor Dr. med. Eduard Rekate als Tierarzt genannt. Im selben Haus wohnte auch die Lehrerin Margrit Rekate - seine Frau oder seine Schwester? Auch im Jahr 1923 zeigt das hannoversche Adressbuch noch diese Eintragungen, 1925 dann nicht mehr.

        Nach dem Zusammenschluss von Hannover und Linden wurde der Schlachthausbetrieb dem stadthannoverschen Schlachthof übertragen. Er war 1881 von der hannoverschen Fleischerinnung am Misburger Damm errichtet worden und mit der Wende zum 20. Jahrhundert in städtischen Besitz übergegangen. Hierzu sei noch eine historische Anmerkung erlaubt: Die Gründung des hannoverschen Schlachthofes erfolgte unter maßgeblicher Beteiligung der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover (NGH), die bereits am 11.12.1797 gegründet worden war. Sie ist damit eine der ältesten Institutionen unserer Stadt.

        Der Schlachthausdirektor Dr. Rekate war inzwischen in die Ostermannstraße Nr. 9 in der Südstadt umgezogen. Die Betriebsgebäude des Lindener Schlachthauses wurden nun von der Stadt Hannover anderweitig genutzt. Sie eigneten sich wegen ihrer hohen Hallen vorzüglich als Requisitenlager für die Städtischen Bühnen. Und so sah man häufig den kleinen Transportwagen mit den hohen Bühnenversatzstücken schaukelnd und rumpelnd auf der Limmerstraße auf dem Weg zwischen Theater und ehemaligem Schlachthausgelände.

        Aber es gab auch noch eine andere Nutzung: Der Fischereiverein Hannover hatte einen Teil - die so genannte "hohe Halle" - gepachtet, um dort seine großen Fischnetze zum Trocknen aufzuhängen, nachdem man im Herbst die Fischteiche rechtzeitig vor dem Winter abgefischt hatte.

        Dann wurde der Westschnellweg gebaut. Die bis dahin zwischen der Steigertahlstraße und der 'Schwanenburg' noch stehenden Gebäude und Lagerplätze Nr. 124, 126a, 128, 128a und 130 der Limmerstraße wurden Anfang der 1960er Jahre abgerissen. An gleicher Stelle befinden sich nun die Auf- und Abfahrten des stark frequentierten Westschnellweges und die Brückenanlage über die Limmerstraße hinweg. Außerdem gibt es jetzt zwischen der östlichen Schnellwegauffahrt und der Hof-/Garagenseite der Steigertahlstraße eine größere Grünfläche, auf der hin und wieder ein kleiner Zirkus seine Zelte aufschlägt.


        Blick auf Linden-Nord um 1955. Vorne links befindet sich der teilweise zerstörte Gebäudekomplex des Schlachthauses, dahinter verläuft die Häuserzeile der Steigertahlstraße. Im Hintergrund rechts ist schemenhaft die Bethlehemkirche zu erkennen.

        [Quelle: Sammlung Werner Müller]

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        • U.R.
          Heerführer


          • 15.01.2006
          • 6494
          • Niedersachsen
          • der gesiebte Sinn ;-)

          #5
          Andrew der Fuchs, äääääh Luchs!
          Da hast du ja mal wieder den ersten Platz in Sachen "Auskunft"ergattert.
          Schreiben kann ich ja noch, aber reden mit herrunter hängender Klappe
          geht einfach nicht.
          Ich sag es ja immer, gute Leute braucht man, dann klappts auch.

          Irgendwo gibt es eine Seite im Netz über die Entstehung von Linden und deren Firmen, aber ich finde sie einfach nicht mehr.

          Danke und einen schönen Gruss
          U.R.
          Der sicherste Weg Geld zu verbrennen ist,......Kohle davon zu kaufen!

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          • Andrew.derLuchs
            Landesfürst


            • 02.11.2009
            • 693
            • 30449 Hannover-Linden

            #6
            125 Jahre Schlachthof Hannover 1881-2006

            im Jahr 2006 gab es zum Thema eine Ausstellung im Stadtarchiv Hannover.

            15. Dezember 2006 bis 30. Januar 2007 im Stadtarchiv Hannover
            Mo+Fr. 8.30-15.30 Uhr | Di+Do 11-18 Uhr

            Kommentar

            • Andrew.derLuchs
              Landesfürst


              • 02.11.2009
              • 693
              • 30449 Hannover-Linden

              #7
              ...große hygienische Missstände herrschten auch in den vielen über das Stadtgebiet Hannover verteilten kleinen Schlachthöfen. Im Dezember 1865 bildete die Naturhistorische Gesellschaft Hannover (NGH) eine Kommission zur Gründung eines Schlachthauses, welche zunächst aber wenig Unterstützung bei den städtischen Gremien fand.

              Allerdings wurde die Trichinenschau ab Dezember 1865 auf den hannoverschen Schlachtplätzen eingeführt. Erst eine in Linden im Jahr 1874 ausbrechende Trichinenepidemie und der daraufhin gegründete Verein zur Errichtung eines Schlachthauses in Hannover, der spontan rund 4.000 Unterschriften für den Bau eines Schlachthofes sammelte und bei den städtischen Gremien einreichte, brachte den Magistrat zur Einsicht. Im Jahr 1881 wurde an der heutigen Hans-Böckler-Allee der neue Schlachthof eingeweiht.

              Kommentar

              • Andrew.derLuchs
                Landesfürst


                • 02.11.2009
                • 693
                • 30449 Hannover-Linden

                #8
                Central-Schlacht- und Viehhof Hannover

                Der Schlachthof wurde für die Hannoversche Fleischerinnung 1881, durch Theodor Hecht auf einem 7,2 ha großen Gelände am Misburger Damm gebaut. Die Dampfmaschine des Central-Schlacht- und Viehhofs Hannover wurde von der Albert Knoevenagel Maschinenfabrik, Eisengießerei u. Kesselschmiede aus Hannover-Linden geliefert. - Antrieb von zwei Saug- und Druckpumpen zur Wasserförderung in den Wasserturm und zum Betrieb der Eis- und Kaltluftmaschine.

                zur Firma Knoevenagel

                1856-1991 Maschinenfabrik – Kessel- und Apparatebau Albert Knoevenagel

                Der junge Albert Knoevenagel (1823-1907) unterschrieb am 16. Januar 1846 bei Georg Egestorff (1802-1868) einen Arbeitsvertrag um in der Eisengießerei und Maschinenfabrik (später: HANOMAG AG) zu arbeiten. Mit einem von Egestorff unterzeichneten Zeugnis in der Tasche, in welchem er als besonders guter und brauchbarer Arbeiter bezeichnet wird, begab er sich 1848 auf Wanderschaft, von Hannover nach Chemnitz, von dort in die Schweiz und nach Südfrankreich.

                Danach kehrte Albert Knoevenagel nach Hannover zurück. In der folgenden Zeit seiner Tätigkeit in verschiedenen hannoverschen Betrieben reiften längst gehegte Pläne - Albert machte sich selbstständig. Seine Schwester Emma gab ihm ihre Ersparnisse in Höhe von 3000 Talern und am 6. April 1856 eröffnete er seinen Betrieb mit acht Gesellen in Linden, in der Falkenstraße 11. Produziert wurden Werkzeugmaschinen, Bandsägen und Geräte für die Landwirtschaft. Schon drei Jahre nach Gründung wurde der Bau von Dampfmaschinen aufgenommen. Die ersten Modelle waren sogenannte Balkendampfmaschinen, von denen die kleineren mit einfachem Muschelschieber, die größeren mit von Hand verstellbarer Meyer'scher Steuerung ausgerüstet waren. Der Dampfdruck betrug vier atü, die Umdrehung 60 U/min.



                Maschinenfabrik und Kesselfabrik - Albert Knoevenagel Falkenstraße 11 | 1860

                1865 machte Raummangel die Verlegung der Firma von Linden nach Hannover in die Heinrichstraße 42 notwendig, wozu sich die Gelegenheit bot, die Hälfte der alten Lücke'schen Waggonfabrik zu kaufen. Nach einigen Jahren wurde auch die zweite Hälfte der Fabrik erworben und ein Teil der Willmer'schen Wagenfabrik pachtweise angegliedert. Nun wurden Eisenbahngüterwagen gebaut, wozu die Anschaffung eines Dampfhammers notwendig wurde. Der Waggonbau wurde später für den Dampfmaschinenbau aufgegeben.

                Albert Knoevenagel hatte schon zu Beginn der 1870er Jahre ein Grundstück im Norden Hannovers, in Hainholz, erworben. Dorthin verlegte er 1887 zunächst die Eisengießerei mit der Kessel- und Maschinenanlage und errichtete daneben 1894 ein massives Modellhaus, nachdem durch einen Brand in der Fabrik Heinrichstraße sämtliche Modelle verloren gegangen waren. Infolge der Neugestaltung des neben dem Hauptbahnhof Hannover gelegenen Raschplatzes verpflichtete sich die Firma gegenüber dem Magistrat der Stadt Hannover, die Fabrik bis 1900 aus der Heinrichstraße zu verlegen. Dies führte zu weiteren Neubauten in Hainholz, die den bereits vorhandenen Anlagen angegliedert wurden. Der Umzug des gesamten Betriebes in die Emil Meyer Straße 20 war am 1. Juli 1900 abgeschlossen. Ein eigener Gleisanschluss an die Staatsbahn mit zwei Drehscheiben vervollständigte das Bauprogramm.

                Albert Knoevenagel war von 1883 bis 1893 zehn Jahre lang der 1. Vorsitzende des Lindener Bürgervereins von 1883. Im alter von 82 Jahren verstarb er am 27. Mai 1907 und wurde auf dem Stadtfriedhof Engesohde beigesetzt.

                m April/Mai 1941 erschütterten die ersten Bomben das Werk, und im Laufe der folgenden Kriegsjahre führten insgesamt 17 Luftangriffe zu Verwüstungen. Am 28. März 1945 lag die Fabrik in Schutt und Asche, nach amtlicher Feststellung waren 85% der Anlagen zerstört. Doch schon am 2. Mai 1945 wurde die Arbeit mit 52 Männern unter schwierigsten Bedingungen wieder aufgenommen.

                Im Jahr 1991 wurde die Maschinenfabrik Knoevenagel nach 135 Jahren für immer geschlossen.

                © www.postkarten-archiv.de - Andrew derLuchs


                © HAZ - Hannoversche Allgemeine Zeitung - 04.05.2009

                Die wechselvolle Geschichte des Schlachthofs auf der Bult

                Er liegt mitten in der Stadt, nahe dem Pferdeturm und gehört doch zu ihren unbekannten Orten. Kfz-Betriebe, eine Gewürzmühle, Galerien, alles das befindet sich heute auf dem Gelände des Schlachthofs – und verrät wenig von dessen einstiger Größe und Bedeutung.

                Denn was war der Schlachthof nicht alles, als er vor etwas mehr als 125 Jahren gebaut wurde: Ein Symbol für das Wachstum der Stadt, ein Zeichen von Modernität, aber auch von gestiegenem hygienischen Bewusstsein. Denn vor allem um die Verhinderung von Krankheiten ging es beim Bau 1881. Drei Epidemiewellen hatten Hannover und Linden seit Mitte des 19. Jahrhunderts heimgesucht. Dazu kam der Gestank, der sich rings um die vielen Schlachtereien überall in der Stadt ausbreitete. Für den Standort auf der Bult sprach auch die Nähe zur Tierärztlichen Hochschule. Man baute üppig: Mit Direktionswohnhäusern, Hotel und Börse. Es entstand eine kleine Stadt.



                Symbol des Wachstums: Bis zu 1800 Tiere wurden im Schlachthof auf der Bult früher pro Tag verarbeitet. © Archiv

                Doch selbst sie war dem Bedarf nicht gewachsen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Erweiterungen hinzu. Vorkühlhalle, Kleinviehschlachthalle, Schweineschlachthalle, alle wurden um- oder angebaut. Parallel gab es technische Veränderungen: Statt per Schlagbolzen betäubten die Arbeiter die Tiere elektrisch. Es waren die Anfänge der industriellen Fleischproduktion für die so stark wachsende Bevölkerung der Stadt.

                Den Einschnitt brachte der Zweite Weltkrieg. Bombenangriffe töteten Menschen sowie Tiere und zerstörten viele Gebäude. Auch nach dem Krieg wurde auf der Bult zunächst nur wenig geschlachtet. Bevor die Stadthalle fertig war, fanden hier Tierausstellungen und Boxkämpfe statt. Im Wirtschaftswunder-Deutschland gehörte das Stück Fleisch auf dem Teller zum Symbol wiedergewonnener Stabilität. Der Bedarf war groß: Der Ausbau des Schlachthofs bis 1964 gehörte zu den größten hannoverschen Bauvorhaben der Nachkriegszeit.

                Im Boom dieser Zeit jedoch schätzte man die Fleischeslust der Hannoveraner falsch ein. Schon in den siebziger Jahren, in Zeiten der Rezession, erwiesen sich die Anlagen als überdimensioniert. Die Privatisierung gelang 1979 nur nach deutlicher Verkleinerung und hartem Sparkonzept. Von Dauer war die Rettung allerdings nicht. 1996 kam die Insolvenz. Entstanden ist ein Gewerbegebiet mit günstigen Mieten, von dem viele der Geschäftsleute hoffen, dass es bis über das Ende der Zwangsverwaltung im Jahr 2011 hinaus Bestand hat. Geschlachtet wird hier noch immer, wenn auch in weit bescheidenerem Ausmaß: 1800 Tiere werden pro Monat verarbeitet – das war früher die Menge eines Tages.

                © HAZ - Hannoversche Allgemeine Zeitung - 04.05.2009 - Thorsten Fuchs
                Zuletzt geändert von Andrew.derLuchs; 24.03.2010, 10:56.

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                • Andrew.derLuchs
                  Landesfürst


                  • 02.11.2009
                  • 693
                  • 30449 Hannover-Linden

                  #9
                  Städtischer Central-Schlacht- und Viehhof - Hannover

                  Siegelmarke,

                  rot, weiß, geprägt - Original Verschlussmarke aus Papier welche von ca. 1850 bis 1945 von Behörden, Firmen und auch Einzelpersonen zum versiegeln der Briefe benutzt wurden. Man nennt diese Marke auch Siegelmarke. Durch das aufreißen von den Briefen sind diese Marken meistens kaputt gegangen und heute nur noch selten zu finden.

                  Zuletzt geändert von Andrew.derLuchs; 24.03.2010, 10:54.

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                  • Deistergeist
                    Moderator

                    • 24.11.2002
                    • 19537
                    • Barsinghausen am Deister

                    #10
                    DANKE




                    Glückauf! Begeistertergeist
                    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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                    • Andrew.derLuchs
                      Landesfürst


                      • 02.11.2009
                      • 693
                      • 30449 Hannover-Linden

                      #11
                      Wieder Hoffnung für Gewerbepark auf Schlachthofgelände

                      Wieder Hoffnung für Gewerbepark auf Schlachthofgelände

                      Es gibt wieder Hoffnung für Hannovers Schlachthofgelände: Inzwischen deutet viel darauf hin, dass der Gewerbepark auch über 2011 am Pferdeturm bleiben kann. Noch allerdings laufen die Gespräche.

                      Man sei „zuversichtlich, dass die Verhandlungen zu einem guten Ende kommen“, sagen Mietervertreter. Formell steht das 19 000 Quadratmeter große Areal seit dem Konkurs der Fleischversorgung Hannover (FVH) in den neunziger Jahren unter der Aufsicht des Zwangsverwalterbüros Krause-Dommnich-Meerheimb. Wenn der Pachtvertrag mit der Stadt Ende 2011 ausläuft, endet auch die Zwangsverwaltung – doch dann wollen die Gewerbebetriebe bleiben.

                      Früher wurden am Schlachthof in großem Stil Tiere für den Bedarf der gesamten Großstadt geschlachtet. Inzwischen sind nur noch vereinzelt Schlachtbetriebe ansässig. Das Spektrum der Firmen reicht vom Gastronomiebedarf über einen Reparaturbetrieb für Großküchen bis hin zu Gewürzspezialitäten und Kaffeeröstern. Aber auch völlig artfremde Firmen wie eine Autowerkstatt oder ein Entwicklungsbetrieb für Metallsuchgeräte sind dort beheimatet. Etliche der inhabergeführten Geschäfte wirtschaften dort schon seit der Nachkriegszeit – und mussten nach der Ankündigung der Stadt, das Gelände ab 2012 anderweitig nutzen zu wollen, um ihre Existenz fürchten. Die Liegenschaftenverwaltung hatte das Gelände lukrativeren Nutzungen zuführen wollen.

                      Offenbar hat es nun in zwei großen Gesprächsrunden eine Annäherung gegeben. Der Wirtschaftsdezernent habe seinen Mitarbeitern aufgegeben, kreativ nach Lösungen für eine Zukunft des Gewerbeparks zu suchen, heißt es. Zugleich sollten sich die Mieter auf dem Gelände Gedanken über die künftige Organisationsform machen.

                      „Vorstellbar ist, dass die Mieter eine Beteiligungsgesellschaft gründen“, heißt es auf dem Gelände. Strittig ist nach HAZ-Informationen derzeit vor allem, wer für den hohen Reparaturstau aufkommt – in den Gebäuden wurde jahrelang kaum investiert – und wer für die inzwischen erforderlichen Brandschutzauflagen bezahlt. Die Gewerbetreibenden haben jetzt einen Businessplan entworfen. „Wir können den Gewerbepark wirtschaftlich betreiben, wenn wir ihn ohne teure Investitionsrisiken übernehmen können“, sagt ein Vertreter. Immerhin: Die Kommunalpolitik steht hinter dem Konzept der Gewerbetreibenden. Sie hat die Stadt aufgefordert, ein Konzept auszuarbeiten, dass das Überleben des Gewerbeparks sichert.

                      © HAZ | Conrad von Meding | 26.04.2010

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