Am Samstag starteten Kollege kimba und ich zu einer kurzfristig angesetzten Fototour durch die schöne niedersächsische Landeshauptstadt.
Im Forum "Brachen, Industrieruinen, Marodes" ist dieser Beitrag zwar nicht ganz richtig aufgehoben, weil nur die unteren Ebenen des Ihmezentrums brach liegen. Richtig wäre die Umschreibung "Baustellen-Exploration"
. Das Ihmezentrum ist bewohnt und wird auch geschäftlich genutzt.
Baubeginn des Ihme-Zentrums in Hannover, Stadtteil Linden, war im Jahre 1972. Als Zentrum mit Wohn-, Arbeits- und Einkaufsmöglichkeiten sollte es die Innenstadt entlasten. Alle nötigen Einrichtungen sollten sich in unmittelbarer Nähe zum Wohnort befinden. Sozusagen eine "Stadt in der Stadt". Es besteht aus zwei 20-stöckigen Wohnhäusern an den Stirnseiten, sowie dazwischenliegende 5-6 stöckige Wohnhäuser. Eine durchgängige Ladenpassage durchläuft das Bauwerk. Unterhalb befindet sich eine Tiefgarage und die Ladezone (die "Nullebene"). [1]
Auf dem Gelände befanden sich im 19.ten Jahrhundert die Verwaltung und der Hafen der Egestorffschen Unternehmungen. [2]
Die gesamte Baumaßnahme wurde komplett "in einem Stück" durchgeführt. Das Fundament galt als das größte gegossene Betonfundament in Europa. Der Baubeginn erfolgte 1972. Eine Auflage für das Architekten-Team war die Forderung, dass jeder Architekt im Ihmezentrum eine eigene Wohnung erwerben musste. [1]
Unter anderem wurden große Flächen von Huma, Allkauf und Saturn-Hansa angemietet. Viele weitere Geschäfte, z.B. Bäckereien, Kleidungs- und Spielzeuggeschäfte, eine Apotheke, Gastwirtschaften und Restaurants sowie einige Schnellimbisse und andere siedelten sich in der Ladenpassage an. Die Einkaufsmöglichkeiten genossen keine große Akzeptanz, und viele Geschäfte zogen sich aus dem Ihmezentrum zurück. Als letzter Grossmieter kündigte Saturn-Hansa seinen Mietvertrag; die Ladenpassage wies nach und nach immer mehr leere Ladengeschäfte und immer weniger Kundschaft auf. Diese Situation bewegte die übrigen Geschäftsbetreiber, sich ebenfalls aus dem Ihmezentrum zurück zu ziehen: Die Ladenpassage stand leer.
Die Stadtverwaltung mietete große Büroflächen im Ihmezentrum und verlegte einige Dienststellen dort hin, um eine Verwaisung des Objektes zu verhindern. Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke sind zur Zeit die einzigen Mieter, die einen Publikumsverkehr ins Ihmezentrum ziehen.
Ein Investor übernahm einen Großteil der Ladenflächen, wurde aber während des Umbaubeginns im Rahmen einer Firmenübernahme umorganisiert. Die allgemeine Finanzkrise verhinderte die Bezahlung beteiligter Baufirmen. Der Investor geriet immer mehr unter Druck und beantragte schliesslich für seine Projektgesellschaften Insolvenz.
Die gesamte Ladenpassage wurde entkernt, einige Wände neu eingezogen und andere entfernt. Durch den komplexen Grundriss und die bereits umgesetzten Umstrukturierungen können durch die zahlreichen Treppenabgänge Bereiche erreicht werden, die wohl eigentlich nicht zugänglich sein sollten.....
Seit dem Insolvenzverfahren ruht die Baustelle. Besucher und Bewohner müssen sich über kanalisierte Zugangswege, die durch Bauzäune und Holzwände über die Baustelle geführt werden, bewegen. Die beteiligten Baufirmen haben ihr Baumaterial wieder abtransportiert.
[1] Wikipedia.org
[2] Hinweistafel im Ihmezentrum
Hier einige Eindrücke, die sicherlich durch Kollegen kimba noch ergänzt werden:
Im Forum "Brachen, Industrieruinen, Marodes" ist dieser Beitrag zwar nicht ganz richtig aufgehoben, weil nur die unteren Ebenen des Ihmezentrums brach liegen. Richtig wäre die Umschreibung "Baustellen-Exploration"

Baubeginn des Ihme-Zentrums in Hannover, Stadtteil Linden, war im Jahre 1972. Als Zentrum mit Wohn-, Arbeits- und Einkaufsmöglichkeiten sollte es die Innenstadt entlasten. Alle nötigen Einrichtungen sollten sich in unmittelbarer Nähe zum Wohnort befinden. Sozusagen eine "Stadt in der Stadt". Es besteht aus zwei 20-stöckigen Wohnhäusern an den Stirnseiten, sowie dazwischenliegende 5-6 stöckige Wohnhäuser. Eine durchgängige Ladenpassage durchläuft das Bauwerk. Unterhalb befindet sich eine Tiefgarage und die Ladezone (die "Nullebene"). [1]
Auf dem Gelände befanden sich im 19.ten Jahrhundert die Verwaltung und der Hafen der Egestorffschen Unternehmungen. [2]
Die gesamte Baumaßnahme wurde komplett "in einem Stück" durchgeführt. Das Fundament galt als das größte gegossene Betonfundament in Europa. Der Baubeginn erfolgte 1972. Eine Auflage für das Architekten-Team war die Forderung, dass jeder Architekt im Ihmezentrum eine eigene Wohnung erwerben musste. [1]
Unter anderem wurden große Flächen von Huma, Allkauf und Saturn-Hansa angemietet. Viele weitere Geschäfte, z.B. Bäckereien, Kleidungs- und Spielzeuggeschäfte, eine Apotheke, Gastwirtschaften und Restaurants sowie einige Schnellimbisse und andere siedelten sich in der Ladenpassage an. Die Einkaufsmöglichkeiten genossen keine große Akzeptanz, und viele Geschäfte zogen sich aus dem Ihmezentrum zurück. Als letzter Grossmieter kündigte Saturn-Hansa seinen Mietvertrag; die Ladenpassage wies nach und nach immer mehr leere Ladengeschäfte und immer weniger Kundschaft auf. Diese Situation bewegte die übrigen Geschäftsbetreiber, sich ebenfalls aus dem Ihmezentrum zurück zu ziehen: Die Ladenpassage stand leer.
Die Stadtverwaltung mietete große Büroflächen im Ihmezentrum und verlegte einige Dienststellen dort hin, um eine Verwaisung des Objektes zu verhindern. Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke sind zur Zeit die einzigen Mieter, die einen Publikumsverkehr ins Ihmezentrum ziehen.
Ein Investor übernahm einen Großteil der Ladenflächen, wurde aber während des Umbaubeginns im Rahmen einer Firmenübernahme umorganisiert. Die allgemeine Finanzkrise verhinderte die Bezahlung beteiligter Baufirmen. Der Investor geriet immer mehr unter Druck und beantragte schliesslich für seine Projektgesellschaften Insolvenz.
Die gesamte Ladenpassage wurde entkernt, einige Wände neu eingezogen und andere entfernt. Durch den komplexen Grundriss und die bereits umgesetzten Umstrukturierungen können durch die zahlreichen Treppenabgänge Bereiche erreicht werden, die wohl eigentlich nicht zugänglich sein sollten.....

[1] Wikipedia.org
[2] Hinweistafel im Ihmezentrum
Hier einige Eindrücke, die sicherlich durch Kollegen kimba noch ergänzt werden:
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