Hannover-Linden | Haushalts-Verein, Konsum-Verein und Rabatt-Spar-Verein Linden

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  • Andrew.derLuchs
    Landesfürst


    • 01.11.2009
    • 693
    • 30449 Hannover-Linden

    #1

    Hannover-Linden | Haushalts-Verein, Konsum-Verein und Rabatt-Spar-Verein Linden

    Der Haushalts-Verein, Konsum-Verein und Rabatt-Spar-Verein Linden

    Der Haushalts-Verein Linden, auch Konsum-Verein oder Rabatt-Spar-Verein Linden genannt, war ein 1885 gegründeter, eingetragener Verein. Am 1. Oktober 1885 wurde die Geschäftsstelle 2. in der Elisenstraße eröffnet. Es gab Filialen in der Charlottenstraße 5 (Verkaufsstelle 5.), Deisterstraße 5 und in der Davenstedter Straße 8. Im Jahr 1900 kaufte das genossenschaftliche Unternehmen die Grundstücke 19. und 20. in der Kochstraße. Die Geschäftsstelle 2. in der Elisenstraße wurde daraufhin aufgegeben und in die Kochstraße verlegt. Die Verkaufsstellen führten Kolonialwaren, Manufakturwaren, Fußmatten, Besen, Glas- und Porzellanwaren.



    Haushalts-Verein Linden Verkaufsstelle 5. (Charlottenstraße 5) / Haushalts-Verein Linden | 24.02.1910 (Davenstedter Straße 8)

    Am 18. Juni 1900 trat das Warenhausgesetz in Kraft. In Preußen hatten entsprechend dem preußischen Warenhausgesetz vom 18. Juni 1900 alle Handelsunternehmen, die mehr als zwei von vier willkürlich bestimmten Warengruppen anboten und über 400 000 RM umsetzten, eine nach Umsatz gestaffelte Zusatzsteuer zu entrichten. Um sich die durch das Gesetz entstandenen hohen Steuern zu sparen, verkaufte der Rabatt-Verein ab 1901 keine Bedarfsartikel mehr. Es wurden nur noch Kolonialwaren angeboten. Der Verkauf an Nichtmitglieder war laut Genossenschaftsgesetz von 1897 bei hoher Strafe verboten. Nur die organisierten Konsumenten konnten in den Geschäften günstiger einkaufen. Die Mitglieder des Haushaltsvereins erhielten auf ihren Einkauf am Jahresende eine Dividende von 3 %. Später verteuerten sich die Waren so sehr das die Kunden ausblieben.

    Literatur- und Quellenverzeichnis

    www.postkarten-archiv.de - Andreas-Andrew Bornemann / Postkarten / Text

    Wir aus der Kochstraße. Die Geschichte einer Straße im Arbeiterstadtteil Linden in Hannover. - Landeshauptstadt Hannover, Freizeitheim Linden (Hrsg.) | 1986
    Wikipedia - Die freie Enzyklopädie

    Die Bilder dürfen weiter verwendet werden - mit Hinweis auf den Besitzer!
    © Postkarten-Archiv | www.postkarten-archiv.de
  • Deistergeist
    Moderator

    • 24.11.2002
    • 19519
    • Barsinghausen am Deister

    #2
    Sehr interessant, zu dem Thema hatte ich ein kostenloses Büchlein...ich muss mal aufräumen.

    Saline Neuhall, in Verbindung mit dem Namen Hostmann und /oder Hurtzig, klingelt da was?
    Carl und Ernst Hostmann, zusammen mit Hurtzig...da kommen wir zum Vorläufer der Ilseder Hütte. Und zur Zeche Hannover.



    Glückauf!
    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

    Kommentar

    • Andrew.derLuchs
      Landesfürst


      • 01.11.2009
      • 693
      • 30449 Hannover-Linden

      #3
      Zur Ilseder Hütte

      Saline Neuhall, in Verbindung mit dem Namen Hostmann und /oder Hurtzig, klingelt da was?
      Carl und Ernst Hostmann, zusammen mit Hurtzig...da kommen wir zum Vorläufer der Ilseder Hütte. Und zur Zeche Hannover
      Zur Ilseder Hütte

      Die Ilseder Hütte gehörte zu den großen industriellen Komplexen Niedersachsen, die nicht nur wichtige regionale Industrialisierungsimpulse gaben, sondern zugleich über den gesamten Zeitraum der bisherigen Industrialisierung existierten. In ihrer 140jährigen Entwicklung bildet sie ein eindrucksvolles Beispiel gelungener Anpassung an wechselnde Rahmenbindungen. Damit besitzt die Geschichte der Ilseder Hütte ein hohes Maß an Aktualität.

      Aus diesem Grund wurde 1998 im Historischen Seminar Hannover in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ilsede ein Seminar zur Geschichte der Ilseder Hütte durchgeführt.

      Werksgeschichte

      1856 Gründung der Bergbau- und Hüttengesellschaft zu Peine
      1858 Am 6. September Gründung der Ilseder Hütte nach Zusammenbruch der Bergbau- und Hüttengesellschaft
      1860 Aufnahme des Hüttenbetriebs.
      1861 Erstes richtiges Betriebsjahr. Eine Pferdebahn zur Erzgrube wird von einem Hamburger Unternehmer errichtet.
      1863 Nach Geschäftsproblemen wird Gerhard Lucas Meyer in den Verwaltungsrat aufgenommen und übernimmt die Leitung der Hütte.
      1864 Eisenbahn nach Peine - bis 1872 Pferdebetrieb.
      1866 Deutscher Krieg - Hannover fällt an Preußen, Werke in den älteren preußischen Provinzen werden von den (preußischen) Bahngesellschaften bevorzugt
      1868 Ein erstes Gemeinschaftshaus für Arbeiter wird gebaut, ab 1869 Bau von Siedlungshäusern.
      1870 Deutsch-Französischer Krieg.
      1870 Absatz des aus minderwertigen Erzen (Bülten-Adenstedt, später auch Lengede u. Dörnten) erzeugten Roheisens zur Weiterverarbeitung ins Ruhrgebiet.
      1872 Gründung des Peiner Walzwerkes, urn weiterverarbeitete Produkte direkt nach Mittel- und Ostdeutschland absetzen zu können - vorerst geringer Erfolg.
      1879 Verfünffachung der Produktion gegenüber 1860 (nach Bau des Hochofens Nr. 3 1878)
      1880 Gesamtübernahrne des Walzwerkes in den Hüttenbetrieb in llsede.
      1881 Das Thomasstahlwerk in Peine wird errichtet - das gesamte in Groß Ilsede erzeugte Roheisen kann nun in hochwertigen Stahl weiterverarbeitet werden.
      1884 Schmalspurbahn nach Lengede wird errichtet. In Lengede besteht Anschluß an die Strecke Braunschweig-Hildesheim.

      ab 1900 Der Mangel eines Wasserweges macht sich aufgrund der stetig größer werdenden Bestellungen immer stärker bemerkbar.
      1900-1902 Bau eines Siemens-Martin-Werkes in Peine. Anfallende Reste und Schrott können nun selber verarbeitet werden.
      1908 50 Jahre Ilseder Hütte. Es wird groß gefeiert, die Hütte stiftet für wohltätige Zwecke.

      bis 1914 Es erfolgt ein im wesentlichen ungestörter Aufschwung der Hütte.
      1914-1918 Erster Weltkrieg: Die Produktion der Hütte geht zunächst erheblich zurück, die Erzförderung muß jedoch zur Versorgung anderer Betriebe erheblich gesteigert werden. Kriegslieferungen erfolgen erst ab 1915. Ab 1916 werden auch Kriegsgefangene eingesetzt.
      1917-1919 Die Bahn nach Lengede wird modernisiert und auf Normalspur umgespurt.
      1919 20% des Aktienkapitals der Hütte gehen an den Staat, nachdem eine Enteignung abgewendet werden konnte.
      1920 Das Steinkohlenbergwerk "Friedrich der Große" in Herne wird erworben, urn die Kohleversorgung zu sichern.
      1926 Langfristige Anleihe (20 Jahre) in den USA , um Kapitalbedarf zu decken.
      1929 Die Hütte erhält Anschluß an den Mittellandkanal.
      1932 Die Produktion fällt infolge der Weltwirtschaftskrise auf den Stand von 1887.

      ab 1934 Lieferungen von Erzen an westdeutsche Hütten (nationalsozialistische Autarkiebestrebungen, Mangel an Devisen).
      1937 Ein erheblicher Teil des Bergwerkseigentums im Raum Salzgitter muß an die Reichswerke AG abgetreten werden.
      Die Reichswerke verlangen eine "enge Zusammenarbeit".
      1939-1945 Im zweiten Weltkrieg erfolgen keine Luftangriffe auf die Hütte, die Durchführung des Zerstörungsbefehls wird verhindert.

      ab 1945 In den Nachkriegsjahren erfolgt keine Demontage durch die Alliierten. Es treten erhebliche Verluste auf.
      Der Kohlenmangel wirkt sich einschneidend auf die Produktion aus.
      ab 1947 "Entflechtungsbestrebungen" durch die Alliierten.
      1951 Es gibt nach dem Krieg erstmalig wieder einen kleinen Gewinn.
      1952 Die Alliierten entscheiden, daß die Ilseder Hütte als Holding-Gesellschaft bestehen bleiben soll. Die Entflechtung ist somit überstanden.
      1950-1960 Die 1950er Jahre bringen der Hütte und ihren Tochtergesellschaften bedeutende Investitionen und Modernisierungen.
      Bis 1960 werden die Auslandsschulden aus den 1920er Jahren in den USA beglichen.

      1958 100 Jahre Ilseder Hütte.
      1958-1963 Modernisierung der Anlagen, u.a. durch Einbau einer neuen Sinteranlagen
      1961 Umstruktierungen im Bereich der Ilseder Hütte.
      1961/62 Großes Investitionsprogramm mit über 450 Mill. DM; Ilseder Hütte soll zu einem der modernsten Hüttenwerke in Deutschland werden
      1970-1977 Weitere Modernisierung sowohl in Peine als auch in Ilsede werden durch die Strukturkrise Mitte der 1970er Jahre schwer getroffen.
      1976/77 Einstellung des Erzbergbaus
      1978-1983 Schließung des Hochofenwerks in Ilsede kann 1978 noch einmal verzögert werden, 1983 dann Stillegung
      1985 Demontage der drei Hochöfen
      1989 Stahlwerke Peine-Salzgitter werden Teil der Preussag AG
      1995 Stillegung von Kokerei und Kraftwerk


      Links:

      Region

      Katholische Kirche in Ilsede

      Erinnerungen und Erfahrungen

      Firmengeschichte

      Die Inhalte wurden im Rahmen zweier Veranstaltungen im Sommersemester 1998 und im Wintersemester 1998/1999 bearbeitet. Teilnehmer der Veranstaltungen waren:

      Olaf Albrecht - Julia-Carolin Boes - Jens Doering - Anke Gehrke - Stephan von Kolson - Gunnar Meyer - Monika Preuß - Gerd Weidemann
      Gestaltung der Seiten: Claus Franke
      Seminarleitung: PD Dr. Karl H. Schneider
      Zuletzt geändert von Andrew.derLuchs; 07.10.2010, 09:52.

      Kommentar

      • Andrew.derLuchs
        Landesfürst


        • 01.11.2009
        • 693
        • 30449 Hannover-Linden

        #4
        Zur Zeche Hannover

        Saline Neuhall, in Verbindung mit dem Namen Hostmann und /oder Hurtzig, klingelt da was?
        Carl und Ernst Hostmann, zusammen mit Hurtzig...da kommen wir zum Vorläufer der Ilseder Hütte. Und zur Zeche Hannover
        Zur Zeche Hannover

        Geschichte der Zeche Hannover

        Die Zeche Hannover entstand 1857 auf einem Acker am Rande der Bauernschaft Hordel und erhielt ihren Namen nach dem Wohnsitz ihres Gründers Carl Hostmann im damaligen Königreich Hannover. Die aufwändige Gestaltung der beiden mächtigen Fördertürme verlieh der Zeche einen festungsartigen und zugleich repräsentativen Charakter.

        1872 kaufte der Essener Industrielle Alfred Krupp die Zeche Hannover zur Versorgung seiner Gussstahlfabrik mit hochwertiger Kohle und errichtete im nahe gelegenen Günnigfeld die Schachtanlage Hannover III. Mit dem Bau eines Kraftwerks, einer neuen Kokerei und des neuen Förderschachtes V wurde die Zeche Hannover bis 1908 zur Großzeche ausgebaut. Die Zeche mit ihrem ständig steigenden Arbeitskräftebedarf zog zunächst Arbeitswillige aus Westfalen, Hessen und dem Rheinland an. Darüber hinaus fanden Zuwanderer aus West- und Ostpreußen, Schlesien, Posen und Masuren eine Einstellung auf Hannover. 1960 kamen die ersten Griechen, bald darauf auch Italiener, Jugoslawen, Türken und Marokkaner. Im Umland der Zeche fehlte stets geeigneter Wohnraum für Bergleute. Nach dem Bau der Kolonien Hannover und Eickel durch die Bergwerksgesellschaft ließ Krupp ab 1907 die Kolonie Dahlhauser Heide errichten. Es wurde eine riesige Werkssiedlung aus 339 Doppelhäusern als Gartenstadt mit geschwungenen Straßen und einer zentralen Parkanlage geschaffen.

        Neben zahlreichen Innovationen bei Kohlegewinnung und Transport war die Zeche Hannover federführend in der Entwicklung der Fördersysteme. 1877 setzte Bergwerksdirektor Friedrich Koepe in der Maschinenhalle erstmals eine Treibscheibe anstelle einer Seiltrommel ein. Dieses bis heute weltweit eingesetzte System der Koepe-Förderung entwickelte die Zeche Hannover mit der ersten Turmfördermaschine 1888 und der weltweit ersten Vierseilförderung 1949 ständig weiter. Aus der 1958 einsetzenden Bergbaukrise ging die Zeche Hannover zunächst als Sieger hervor: 1967 wurde der Schacht II zum zentralen Förderschacht aller Bochumer Bergwerke ausgebaut. Die Zeche Hannover wurde 1969 in die neu gegründete Ruhrkohle AG eingebracht. Mit der anhaltenden Bergbaukrise kam jedoch bald das Aus.

        1973 wurde die Zeche Hannover als letztes Bergwerk in der ehemaligen Bergbaustadt Bochum stillgelegt. 1979 erfolgte der Abriss der Betriebsgebäude. Nur die ältesten – der Malakowturm mit Maschinenhalle sowie das Grubenlüftergebäude blieben als Industriedenkmal erhalten. 1981 übernahm der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Zeche Hanover in sein LWL-Industriemuseum und restaurierte das Gebäude. Seit 1995 ist das Gelände für Besucher zugänglich. Ein Ensemble von drei privat gebauten Siedlungshäusern aus den 1890er Jahren konnte ebenfalls vom LWL-Industriemuseum erhalten werden und wird in das Museum der Zeche Hannover einbezogen.

        © Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), 48133 Münster
        Zuletzt geändert von Andrew.derLuchs; 07.10.2010, 09:52.

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        • Deistergeist
          Moderator

          • 24.11.2002
          • 19519
          • Barsinghausen am Deister

          #5


          Wer sich mit diesen Firmen und Personen beschäftigt, kennt keine Langeweile mehr... Wirtschaft kann sehr spannend sein.

          Leider taucht Familie Hostmann weder bei der Zeche Hannover noch bei der Hütte in Ilsede über einen längeren Zeitraum auf. Hier haben sie Spuren hinterlassen: http://www.hostmann-steinberg.de/de/gesch.html

          Danke für deine Linktipps!



          Glückauf!
          "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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