Historischer Bunker entdeckt

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  • sheepybird
    Heerführer


    • 03.02.2007
    • 1561
    • Münsterland
    • Garrett ACE 250;Garrett GTA 350,

    #1

    Historischer Bunker entdeckt

    Ein solides Refugium unter der Erde



    Kerpen-Horrem



    Rund 100 Quadratmeter umfasst das unterirdische Refugium des historischen Bunkers, das beim Bau für das Energiekompetenzzentrum entdeckt wurde. So solide der Bau, so groß ist das Problem, das sich nun der Bauleitung stellt.


    Der Stehplatz mit der Nummer 20 war reserviert. „Hoch“ steht da handschriftlich neben der Ziffer vermerkt, wohl der Familienname dessen, der im Zweiten Weltkrieg an dieser Stelle mit knapp 100 weiteren Leidensgenossen vor den Fliegerbomben Schutz suchen konnte.

    Für die Sicherheit inmitten der Bedrohung war gesorgt, wie Udo Hambach, Bauamtsleiter beim Rhein-Erft-Kreis erläutert: 36,5 Zentimeter dick sind die Zwischenmauern, mehr als 50 Zentimeter stark die mit Beton verstärkten Außenwände, und die 1,60 Meter dicke Decke besteht aus Eisenbahnschwellen und Einschubelementen, worauf eine Kiesschicht aufgebracht ist, auf der wiederum eine stark armierte Stahlbetonplatte thront.


    So solide der Bau, so groß ist das Problem, das sich nun der Bauleitung für das Energiekompetenzzentrum am Adolf-Kolping-Berufskolleg stellt. Kurz vor Weihnachten waren auf der Baustelle die ersten Betonbrocken entdeckt worden - erst sei angenommen worden, es handele sich lediglich um Bauschutt, erläutert Hambach. Vor einigen Tagen jedoch wurde bei der Freilegung des Eingangs das Ausmaß des historischen Baus, über den keine Aufzeichnungen existieren, vollends sichtbar.

    Rund 100 Quadratmeter umfasst das unterirdische Refugium, 80 Quadratmeter Fläche sind nutz- und immer noch begehbar, nachdem man sich durch den schmalen, von Schlamm halb versperrten Eingang hindurchgequetscht hat. In zehn Räume ist der Bunker aufgeteilt, an den Wänden von acht Kammern sind Nummern bis 94 verzeichnet.

    Die gute Nachricht: Der Bau des Energiekompetenzzentrums, das wegen Mitteln aus dem Konjunkturpaket II bis Ende des Jahres vollendet sein muss, kann fortgesetzt werden. Der Zugang vom Höhenweg dorthin allerdings, der mit einer Steigung von rund sieben Grad behindertengerecht geplant ist, muss gegebenenfalls verändert werden. Es sei denn, das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege stimmt einem Abbruch des Schutzbauwerks zu. Dieser würde, so schätzt der neue Baudezernent des Rhein-Erft-Kreises, Michael Vogel, „einen fünf-, aber keinen sechsstelligen Betrag“ kosten, da schweres Gerät dafür notwendig sei. Teurer wirds naturgemäß, wenn noch Altlasten entdeckt werden sollten. „Deutliche Signale“ für einen Abbruch will Dezernent Vogel bereits erhalten haben.

    Die Planer stellt er vor Probleme, den Historiker freut der Fund. Sehr interessant sei die Hinterlassenschaft aus den Kriegsjahren, wertet Wolfgang Wegener vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege und Experte für Bauten aus dem 20. Jahrhundert. In dieser Form habe er so etwas noch nicht gesehen, auch sei der Bunker nebst Überresten der Einrichtung wie Lüfterteilen und Holzelementen, auf denen Gepäck gelagert werden konnte, „wunderbar erhalten“. „Es ist wichtig, mehr zu wissen“, findet Wegener und will nun Archive bemühen. Sollte ein Abbruch genehmigt werden, müsse vorher eine exakte Dokumentation des Fundes durch ein Vermessungsbüro vorgenommen werden. Was den Fachmann wundert, ist die große Anzahl der Menschen, die dort Schutz finden konnten, schließlich seien in diesen Zeiten nur Einfamilienhäuser in der Umgebung dokumentiert.

    So solide der Bau konzipiert war, ganz sicher waren die Schutzsuchenden dort nicht. Was am Standort liegt. Der Bunker ist direkt auf dem Horremer Sprung errichtet worden, und diese tektonische Störung birgt Gefahren, die eben nicht von oben drohen.


    Quelle:http://www.rundschau-online.de/html/...41864454.shtml



    Gruss Sheepy
    Zuletzt geändert von sheepybird; 11.01.2011, 06:47.
    Hausfrauentip #21 : Salat schmeckt viel besser wenn er kurz vor dem servieren durch Steaks ersetzt wird.



    AVRI*SACRA*FAMES
    quid non mortalia pectora cogis, auri sacra fames (?Wozu treibst du nicht die Herzen der Menschen, verfluchter Hunger nach Gold!?)
  • Rasputin.1
    Heerführer


    • 15.02.2004
    • 2106
    • Niedersachsen / Seelze
    • Augen und Nase......

    #2
    Uiiii,

    ich glaube von so einem Fund träumen wir alle mal, danke für den Link.

    Hier mal die Bilder aus dem Link dazu

    Es grüßt der Michael
    Rechtschreibfehler ??? Macht nix, wer welche findet darf sie auch ruhig behalten.

    Kommentar

    • htim
      Heerführer


      • 13.01.2004
      • 5812
      • Niedersachsen / Region Hannover
      • Xenox MV9

      #3
      Hier auch noch ein Bericht zum Thema:

      Besonders interessant ist die Anmerkung am Ende des Berichtes. Es wird wieder deutlich, wie schnell eine voreilige Äußerung, unabhängig von der Ernsthaftigkeit, zu Maßnahmen führt - und das ziemlich kurzfristig. Dieser Hinweis soll jetzt jedoch nicht Gegenstand weiterer Diskussionen werden.

      Quelle= http://www.werbe-post.de/rag-wp/docs...rheinerftkreis

      Bunker ausgegraben
      Fund einer Bunkeranlage verzögert Arbeiten am Energie-Kompetenz-Zentrums

      Rhein-Erft-Kreis (lk).
      Zuerst dachten wir, es wäre Bauschutt, doch je länger wir gruben, desto größer wurde die Gewissheit, dass es sich dabei um ein Gebäude handelt", schildert Udo Hambach, Bauamtsleiter beim Rhein-Erft-Kreis, den Fund eines Luftschutzbunkers aus dem II. Weltkrieg in Kerpen-Horrem. Die gut erhaltene, etwa 100 Quadratmeter große Anlage kam - kurz vor Weihnachten - beim Anlegen einer Bautrasse für das geplante Energie-Kompetenz-Zentrum auf dem Gelände des Adolf-Kolping Berufskollegs zu Tage und verzögert jetzt die Arbeiten. "Das ist als kritisch einzustufen, besonders im Hinblick auf das sehr eng gesteckte Zeitfenster", erklärt Patrik Klameth, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Der Bau des Energie-Kompetenz-Zentrums stützt sich auf die finanzielle Unterstützung aus dem Konjunkturpaket II. der Bundesregierung. Aber die zugesicherten 2,7 Millionen Euro werden nur gezahlt, wenn das Projekt Ende des Jahres erfolgreich abgeschlossen wird. Durch den Bunkerfund rechnet der Kreis mit einer Verzögerung von mindestens drei Wochen. Bis das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege entschieden hat, was mit dem Luftschutzbunker geschehen soll, muss auch die Bautrasse verlegt werden. Dann können die Arbeiten am Zentrum fortgesetzt werden. Der Kreis hofft, dass die komplette Bunkeranlage abgerissen werden darf. Dazu ist allerdings schweres Gerät nötig, schließlich besteht die Decke des Bunkers aus Eisenbahnschwellen und einer 1,60 Meter dicken, stark armierten Stahlbetonplatte. Die Kosten für den Abbruch schätzt das Bauamt auf 70.000 Euro. In vier Metern Tiefe bot die verwinkelte Bunkeranlage, in zehn Räumen, 100 Personen Schutz bei Bombenangriffen. Laut Aussage des Kreises war die Anlage aber nirgends verzeichnet. "Bei einigen Gegenständen, die wir hier unten gefunden haben, waren wir uns nicht ganz sicher um was es sich dabei handelt, daher haben wir den Kampfmittelräumdienst den Bunker inspizieren lassen", sagt Bauamtsleiter Hambach. Minen, Granaten und Munition wurden aber nicht gefunden. Nur wenige Stunden nach der offiziellen Bekanntgabe des Bunkerfundes, wurde in entsprechenden Internetforen schon darüber diskutiert, wie und wann man in den Bunker einsteigen könnte. "Das hatten wir aber auf dem Schirm. Daher haben wir den Eingang mit schweren Findlingen versperrt", raubt Patrik Klameth allen Hobby-Bunker- und Ruinenforschern die Hoffnung auf einen heimlichen Bunkerbesuch.
      Gruß,
      htim

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