Der Justus Garten
Auf der Landspitze am Zusammenfluss der beiden Flüsse Leine und Ihme wurde Anfang des 20. Jhs. das Gartenlokal Justus Garten betrieben. Mit einer kleinen Fähre fuhren die Fahrgäste vom Justus Garten in der Calenberger Neustadt / Glocksee, hinüber zur Stärkestraße, in Linden-Nord.
Das Gartenlokal Justus Garten wurde vor 1868 von Heinrich Bernhard Justus als Schankwirtschaft eröffnet. Das Lokal an der Hasenstraße 2, bestand aus einem Fachwerkbau und einem Musikpavillon. Es war das einzige Gebäude in der Straße. Der Gastwirt nutzte das Haus am Ende der Glockseestraße (Calenberger Neustadt), auch als Wohnsitz.
Da das Lindener Ufer, dicht mit Fabriken und Mietshäusern bebaut war, sah der Gastwirt eine weitere Einnahmequelle und beantragte die Erlaubnis zum Betrieb einer Fähre. Auf dem Boot durften bis zu 30 Personen mitfahren; auch der Transport von Tieren und anderer Waren war genauestens geregelt.
Nach dem Tod von Heinrich Justus ließ einer seiner Nachfolger um 1900 das Ausflugslokal neu errichten. Das ursprüngliche Gartenlokal blieb dabei jedoch erhalten. Der dreigeschossige Neubau verfügte unter anderem über ein Restaurant, eine Veranda und eine Kegelbahn; über eine große Treppe ging es ins Freie, wo mehr als 500 Gäste Platz hatten.

Justus Garten, Gruss aus Hannover | 24.08.1901
Besitzer des Grundstücks war die Stadt Hannover, als im Jahr 1919 Karl Schmidt das Ausflugslokal pachtete und auch den Fährbetrieb übernahm. Im März 1933 gab es ein schweres Fährunglück - mit tödlichem Ausgang. Die näheren Umstände sind nicht bekannt, der Gastwirt Karl Schmidt kündigte daraufhin seinen Vertrag. Im Frühjahr 1934 verpachtete die Stadt das Gartenlokal an den SA-Marinesturm Hannover, der ehemalige Marine-Angehörige aus der wilhelminischen Kaiserzeit in sich vereinte. Mit der Fähre durften NSDAP-Funktionäre nun umsonst fahren. Das Hauptgebäude übernahmen gegen Ende 1939 die Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra AG, um es als Übernachtungsheim für ihre Fahrer zu nutzen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude komplett zerstört. Der Fährverkehr lief noch bis ca. 1950 weiter. Auf dem Gelände findet heute einmal jährlich das Fährmannsfest statt. An das Ausflugslokal Justus Garten erinnert heute der Name der Justus-Garten-Brücke.
Literatur- und Quellenverzeichnis
© Andreas-Andrew Bornemann | www.postkarten-archiv.de / Postkarten / Text
Adressbücher der Stadt Hannover
Geschichte der Stadt Hannover I/II | Dr. Klaus Mlynek, Dr. Waldemar R. Röhrbein | Schlütersche Verlag | 1994
Stadtarchiv Hannover
Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart | Dr. Klaus Mlynek, Dr. Waldemar R. Röhrbein | Schlütersche GmbH & Co. KG Verlag und Druckerei | 2009
Wikipedia - Die freie Enzyklopädie
Auf der Landspitze am Zusammenfluss der beiden Flüsse Leine und Ihme wurde Anfang des 20. Jhs. das Gartenlokal Justus Garten betrieben. Mit einer kleinen Fähre fuhren die Fahrgäste vom Justus Garten in der Calenberger Neustadt / Glocksee, hinüber zur Stärkestraße, in Linden-Nord.
Das Gartenlokal Justus Garten wurde vor 1868 von Heinrich Bernhard Justus als Schankwirtschaft eröffnet. Das Lokal an der Hasenstraße 2, bestand aus einem Fachwerkbau und einem Musikpavillon. Es war das einzige Gebäude in der Straße. Der Gastwirt nutzte das Haus am Ende der Glockseestraße (Calenberger Neustadt), auch als Wohnsitz.
Da das Lindener Ufer, dicht mit Fabriken und Mietshäusern bebaut war, sah der Gastwirt eine weitere Einnahmequelle und beantragte die Erlaubnis zum Betrieb einer Fähre. Auf dem Boot durften bis zu 30 Personen mitfahren; auch der Transport von Tieren und anderer Waren war genauestens geregelt.
Nach dem Tod von Heinrich Justus ließ einer seiner Nachfolger um 1900 das Ausflugslokal neu errichten. Das ursprüngliche Gartenlokal blieb dabei jedoch erhalten. Der dreigeschossige Neubau verfügte unter anderem über ein Restaurant, eine Veranda und eine Kegelbahn; über eine große Treppe ging es ins Freie, wo mehr als 500 Gäste Platz hatten.

Justus Garten, Gruss aus Hannover | 24.08.1901
Besitzer des Grundstücks war die Stadt Hannover, als im Jahr 1919 Karl Schmidt das Ausflugslokal pachtete und auch den Fährbetrieb übernahm. Im März 1933 gab es ein schweres Fährunglück - mit tödlichem Ausgang. Die näheren Umstände sind nicht bekannt, der Gastwirt Karl Schmidt kündigte daraufhin seinen Vertrag. Im Frühjahr 1934 verpachtete die Stadt das Gartenlokal an den SA-Marinesturm Hannover, der ehemalige Marine-Angehörige aus der wilhelminischen Kaiserzeit in sich vereinte. Mit der Fähre durften NSDAP-Funktionäre nun umsonst fahren. Das Hauptgebäude übernahmen gegen Ende 1939 die Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra AG, um es als Übernachtungsheim für ihre Fahrer zu nutzen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude komplett zerstört. Der Fährverkehr lief noch bis ca. 1950 weiter. Auf dem Gelände findet heute einmal jährlich das Fährmannsfest statt. An das Ausflugslokal Justus Garten erinnert heute der Name der Justus-Garten-Brücke.
Literatur- und Quellenverzeichnis
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Adressbücher der Stadt Hannover
Geschichte der Stadt Hannover I/II | Dr. Klaus Mlynek, Dr. Waldemar R. Röhrbein | Schlütersche Verlag | 1994
Stadtarchiv Hannover
Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart | Dr. Klaus Mlynek, Dr. Waldemar R. Röhrbein | Schlütersche GmbH & Co. KG Verlag und Druckerei | 2009
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