Tanz auf dem Vulkan

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  • wobo
    Heerführer


    • 12.03.2013
    • 1192
    • Uelzen

    #1

    Tanz auf dem Vulkan

    Hallo Leute
    Hier mal Bilder der Elbebrücke bei Dömitz im Verlauf der B 191 (DAN - LWL), die Bildnummern zeigen das Aufnahme-Jahr.

    PS: Den Titel habe ich gewählt, weil ich vor der Wiedervereinigung oft mit Frau und Kinder an dem Aussichtspunkt (Bild 2)
    gestanden habe und bei den Fotos von 1990 auf 11 Amerikanischen Fliegerbomben "rumgetrampelt" bin,
    von deren Existenz bis dahin angeblich niemand etwas wußte...
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  • wobo
    Heerführer


    • 12.03.2013
    • 1192
    • Uelzen

    #2
    Teil 2

    Gruß Wolf...
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    • Sorgnix
      Admin

      • 30.05.2000
      • 25923
      • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
      • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

      #3


      ... soll das heißen, bis 1990 wußte niemand, das in dem Brückenpfeiler die Zerstörladung noch vorhanden war?? Bzw. niemand hatte bis dahin mal nachgeschaut?

      Oh, oh, ab und an sind ja Leute nach der "günstigen" Beschaffungsmöglichkeit. Das der Kram so "offen" rumlag, damit rechnete wohl keiner ...

      Der 20 Kg-Sprengsatz unterhalb der Schachtabdeckung, auf der Mine, war dann wohl entweder die Sicherung gegen "unbefugtes" Entschärfen - oder die Initialzündung ...
      (ist nicht mein Fach - und auch nicht so wichtig ...)

      Auf jeden Fall: Schöne Bilder!

      Täuscht es mich, oder ist die alte Brücke komplett abgebrochen worden??
      Schade drum, beide nebeneinander hätte auch nicht schlecht ausgesehen.
      Ein eindrücklicheres Mahnmal als manch "Hochglanz"-Gedenkstein ...

      Danke!
      Jörg
      Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
      zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

      (Heiner Geißler)

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      • wobo
        Heerführer


        • 12.03.2013
        • 1192
        • Uelzen

        #4
        Hallo Jörg
        Aus Naturschutzgründen, mußte die neue Brücke auf der alten Trasse gebaut werde, also hat man das alte Gerümpel
        komplett zurückgebaut. Die haben auch erst 1990 das Gelände nach Kampfmittel abgesucht und dabei auf der Ostseite
        die 11 Bomben gefunden. Über die Spengkammer auf der Westseite gab es angeblich keinerlei Hinweise und entdeckt
        hat sie "Kommisar-Zufall"

        PS: Durch die Naturschutzauflagen, wurde nur sehr dezent gesprengt und das Meißte gestemmt, wenn man diesen
        Pfeiler normal zur Sprengung vorbereitet hätten, wäre der Sprengmeister ob seiner Berechnungen sicher arg
        ins Grübeln geraten...

        Gruß Wolf...

        Kommentar

        • Grubenmolch
          • 26.02.2009
          • 3155
          • Ostsachsen

          #5
          Zitat von wobo
          Hallo Jörg
          Aus Naturschutzgründen, mußte die neue Brücke auf der alten Trasse gebaut werde, also hat man das alte Gerümpel
          komplett zurückgebaut. Die haben auch erst 1990 das Gelände nach Kampfmittel abgesucht und dabei auf der Ostseite
          die 11 Bomben gefunden. Über die Spengkammer auf der Westseite gab es angeblich keinerlei Hinweise und entdeckt
          hat sie "Kommisar-Zufall"

          PS: Durch die Naturschutzauflagen, wurde nur sehr dezent gesprengt und das Meißte gestemmt, wenn man diesen
          Pfeiler normal zur Sprengung vorbereitet hätten, wäre der Sprengmeister ob seiner Berechnungen sicher arg
          ins Grübeln geraten...

          Gruß Wolf...
          Wieso noch mal zur Sprengung vorbereiten??
          War doch schon alles da und mußte nur noch gezündet werden!!!

          Spaß beiseite! Interessante Bilder. Und eigentlich unglaublich, daß Sprengstoff und Bomben so spät gefunden worden. Wo die DDR in solchen Sachen sonst so gründlich war!
          Gruß grubenmolch.
          Endlich auch mal Fotowettbewerbgewinner 11/2020

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          • Sorgnix
            Admin

            • 30.05.2000
            • 25923
            • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
            • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

            #6
            Nun, ich gehe mal davon aus, das Zeug lag noch da, weil sich niemand an den Pfeiler ran getraut hat ...

            So meine geographischen Erinnerungen nicht zu sehr trügen, ist die Elbe dort Grenzfluß zwischen Niedersachsen und McPomm (oder Brdgb?? - Länderdreieck??)

            Unterstellend, das man nach Kriegsende eh besseres zu tun hatte, als in der Elbe zwischen den Brückentrümmern rumzuschwimmen und glatte Pfeiler zu erklimmen (denn DAS wird eh das Hauptproblem gewesen sein - das Teil hatte sicher keine Außenleiter ...), war es pünktlich ab Ziehung der Grenze zwischen Deutschland und Deutschland mit gleichzeitiger Eröffnung des Kalten Krieges für den Normalbürger eh nicht mehr möglich die Elbe zu durchschwimmen. Egal, von welcher Seite aus.
            Zu Fluchtzwecken sicher - aber da legt man in Flußmitte keinen "Neugier-Stop" ein ...

            Und so kann sowas schon mal übersehen werden ...

            Übrigens:
            ... am Rande meines unwichtigen Heimatdorfes spannt sich eine unwichtige kleine (!) Brücke über einen im Normalfall unwichtigen "Fluß" mit - an der Stelle bei Normalwasserzeiten ca. 8 m Breite und vielleicht 50 cm Tiefe, deren Zerstörung den Kriegsverlauf bzw. dessen Ende sicher um geschätzte 7 bis 15 Sekunden verzögert hätte.
            Dort fanden 1977 oder 78 zwei meiner Klassenkameraden im zarten Alter von 13 (oder auch 14) Jahren die Mine, die das Ding hätte pulverisieren sollen ...

            Und die Stelle war für jeden zugänglich ...
            (wenn er neugierig gewesen wäre ...)

            ... zwei andere Brücken im Gebiet - topographiemäßig für ne Sperre auch geeigneter - wurden gesprengt. Mit oben angedeuteten extremen Auswirkungen auf den Fortlauf des Krieges. KEINE Erwähnung im KTB ...


            Und solche Sachen werden sicher noch häufiger vorgekommen sein. Vielleicht nicht unbedingt in der Größenordnung >1.000 Kg - aber der Systematik nach


            tippenderweise
            Jörg
            Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
            zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

            (Heiner Geißler)

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            • wobo
              Heerführer


              • 12.03.2013
              • 1192
              • Uelzen

              #7
              Bei Dömitz gibt/gab es ca 1 km Stromauf noch eine Eisenbahnbrücke, die ebenfalls durch Flieger zerstört wurde,
              (Bilder folgen in einem gesonderten Beitrag) die Trümmer beider Brücken blockierten nach dem Krieg die Schiffahrt.
              Da eine Bergung der großen Trümmer aus technischen Gründen nicht gleich möglich war, haben britische Pioniere
              die großen Teile in viele Kleine zersprengt, die Fahrbahnplatte der Straßenbrücke hat man sogar mit Wasserbomben
              zertümmert. Ab August 1950 hat dann eine Lauenburger Firma mühsam diesen Schrott geborgen, der übrigens
              gerecht zwischen Ost und West verrechnet wurde.

              PS: Zur Geschichte der Dömitzer Brücken hatte die Fa. Köhring & Co., Lüchow 1991 einen sehr guten Bildband
              herausgebracht. Er hatte damals die ISBN 3-926 322-14-4

              Gruß Wolf...

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