Hatten Burgen eigentlich immer Fluchtgänge, soweit geologisch möglich? Wie könnte man das Vorhandensein, bzw. deren ehemaligen Verlauf herausfinden ohne gleich mit Meßtechnik vor Ort zu rücken?
Fluchtwege von Burgen
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@Bobo
Wie wärs mit alten Überlieferungen nachlesen, jede Burg wurde Dokumentiert. Auch sollen ja Archive etwas bringen.
Ja, ja das Lesen, wenn man doch nur Zeit dafür hätte.
MfG SchaumalNachsichtig Verachtung mit seelischer Heiterkeit zu verbinden, ist die beste Philosophie. -
eigentlich hatten die meisten Burgen soweit ich es gelesen und gesehen habe einen Notausgang, war ja bei Belagerungen wichtig.
Finden tust du sie wirklich nur durch intensives studieren der Geschichte der Anlage.
Gruß
Thorstendas denken der gedanken
ist gedankenloses denkenKommentar
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Das Geheimnis eines geheimen Ganges ist ja seine Heimlichkeit ...
Deswegen wird wohl nicht jeder Geheimgang auch in Plänen und Archiven zu finden sein...
@Bobo: Die Meßtechnik ist sone Sache. In der Pfalz ist ja fast auf jedem Berg ne Burg. Da sind Gänge gegraben worden, hunderte Meter tief, teilweise angeblich von einem Berg unter dem Tal durch zum anderen Berg.
Ob das alles stimmt, ist nicht sicher. Aber sicher ist, daß die Gänge in Fels getrieben wurden und sehr tief liegen.
Ich glaube nicht, daß die erhältliche Meßtechnik das auffinden kann.
Mach Dir nicht zuviel Hoffnung !
Erwartungendämpfenderweise, WigboldTrenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.
Mark Twain
... weiter neue Wege gehen !Kommentar
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Also..
um dem Wigbold mal zuzustimmen, Fluchtgänge in Felsen deren Eingang noch Ausgang bekannt sind,dürften kaum auffindbar sein!
Allerdings gibt es alte Fluchtwege in weichen Böden. Wenn sich nach einigen
Jahrzehnten oder Jahrhunderten der Boden verändert durch Erdbewegungen oder die Tunnelwände durch Witterung zusammensacken, lassen sich an der Oberfläche die Tunnel schon ausmachen.
So geschehen bei uns im Ort,an einer ehemaligen Burganlage. Das Gebäude ist allerdings schon saniert,der Ausgang zugemauert und die Einsackungen verfüllt. Schade eigentlich!
Ich würde schon nach Bodenanomalitäten suchen!
Gruß ZirplKommentar
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Also was ich jetzt sage, beruht auf Erzählungen, nicht auf eigener Inaugenscheinnahme.
Aber es ist logisch und nachvollziehbar, daß ein Gang im Keller anfängt. Denn das ist der letzte Raum, der erobert wird und somit kann man die Fluchtentscheidung bis zuletzt hinauszögern.
Es soll auch Fluchtgänge geben, die im Brunnen anfangen.
Oder in einer Kapelle im Innern der Burg.
Und Ausgänge sollen in Kapellen, Kirchen oder Höhlen sein.
Je nach dem, was halt als Ausgangstarnung in Reichweite vorhanden war.
Viel Raum für Spekulation, würde ich sagen ...
Nichtsehrpräziserweise, WigboldTrenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.
Mark Twain
... weiter neue Wege gehen !Kommentar
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Einen letzten Fluchtweg dürfte es fast in jeder Burg gegeben haben. Meist eine versteckte Burg-/Talpforte durch die man sich in den Wald, ins Gebüsch oder in die Weinberge schlagen konnte. An Rhein und Ahr oft in atemberaubenden Steillagen gelegen ...
Fluchttunnel (-stollen) sind dagegen sehr selten. Mir sind in der Eifel nur 2 Burgen bekannt, die nachweislich einen solchen Fluchtweg hatten: Burg Nideggen und Tomberg. Letzterer diente der Zivilbevölkerung noch als Luftschutz-Unterstand 1944-1945 und ist inzwischen leider restlos verschüttet.
Gruß
EifelgeistInschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein
Wer hier vorüber geht, verweile!
Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
Deutschland zerfällt in viele Teile.
Das Substantivum heißt: Zerfall.
Was wir hier stehn gelassen haben,
das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
auf den ein Volk gekommen ist.
Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)Kommentar
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Moin,
was hier noch nicht angesprochen wurde: Solche Notausgänge oder "Geheimgänge" waren auch für Ausfälle gegen etwaige Belagerer notwendig, also für Gegenangriffe, die nicht gerade frontal durch das Burgtor erfolgen sollten, oder für nächtliche Überrumplungsaktionen und Sabotage gegen die Belagerungsgeräte. Hierfür wird es wohl oft eine versteckte Pforte o.ä. gegeben haben. Vorstellbar ist natürlich auch, daß zu diesem Zweck auch Gänge gegraben wurden.
Ob es überall "Fluchtwege" gab, wage ich zu bezweifeln. Es gibt doch Berichte von Belagerten, die sich irgendwann ergaben, als die Vorräte verbraucht waren oder der Gegner kurz vor dem Durchbruch stand. Manche Belagerer gaben auch irgendwann nach Monaten auf, wenn der Belagerte rechtzeitig große Vorräte angelegt hatte und ein Erstürmen der Burg nicht möglich war. So oder so wurde eine Belagerung wohl oft "Durchgezogen", von beiden Seiten, bis es nicht mehr ging. Warum hätte man auch fliehen sollen, um dann der Burg beraubt nahezu gar nichts mehr zu besitzen?
Fragt bitte nicht nach Quellen, aber ich habe das alles so oder ähnlich mal gelesen.Kommentar
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@BoBo
das du irgendwelche Geheimgänge in Ruinen bzw in gut erhaltenen Burganlagen findest, halte ich für unwahrscheinlich.
1.Es ist alles verfüllt oder überwachsen.
2.Es wurden Erhaltungsmaßnahmen vorgenommen. (Zuschüttungen, Betonböden etc.).
Mein Ratschlag: Versuche die Ausgänge zu finden!
Falls es die noch gibt sind sie in der Regel unberührt.
Viel Glück.
Gruß Vampire"In jeder Legende, mag sie noch so phantastisch sein, steckt ein Körnchen Wahrheit. Und gelegentlich nehmen wir ein schimmer davon wahr."
Bram StokerKommentar
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Zitat von WigboldEs soll auch Fluchtgänge geben, die im Brunnen anfangen.
Oder in einer Kapelle im Innern der Burg.
Und Ausgänge sollen in Kapellen, Kirchen oder Höhlen sein.
Je nach dem, was halt als Ausgangstarnung in Reichweite vorhanden war.
Der eine Fluchttunnel endet bei oder in einer alten Kirche, der von einer anderen Burg soll in einer Höhle enden.
Diese Höhle haben wir daraufhin schon mal ausführlich untersucht, jedoch keine Hinweise darauf gefunden.
Unserem Untergrundhobbie war bereits als Kind verfallen. Wir damals auf unserer schönen Burgruine Donaustauf eine Zeitlang fast täglich dort in alle möglichen Löcher gestiegen. Am naheliegenden Friedhof haben wir dann immer Kerzen geklaut, weil wir ja kein Geld für teuere Taschenlampenbatterien hatten. Jedernfalls gibt es dort einen sehr engen Gang, der fast senkrecht nach unten in den Fels führt. Ich bin damals ca. 15-20 Meter runtergeklettert, weiter konnte ich aufgrund der Enge nicht mehr.
Ich bin mir bis heute nicht sicher ob dieser Gang evtl natürlichen Ursprungs ist. Dieser ist nicht in den Fels geschlagen, sondern es ist eine Spalte zwischen großen Steinen bzw. Felsmassiven. Im unteren Bereich sind diese Steine verschoben und hindern am Weiterkommen.
Weiter dem interessanten Thema folgend
Machen ist wie wollen, nur krasser.Kommentar
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Hallo,
mal eine Frage, die vielleicht von der Bergbau-Fraktion am ehesten zu beantworten ist:
Gesetzt den Fall, man findet so einen alten Geheimgang / Fluchtweg, wie auch immer - könnte der überhaupt noch ohne Lebensgefahr begehbar sein, selbst wenn er in festen Fels geschlagen wurde? Die alten Abstützungen sind ja dann sicher verrottet. Oder anders gefragt: Inwiefern "arbeitet" ein Berg eigentlich, wirken da steht sehr starke Kräfte auf die Hohlräume? Ich erinnere mich nur an den "toten Mann" in der Grube von Lengede, da stürzte ja ständig was herab, aber das war eben auch nachgiebiges Gestein.
Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.
Ich muß bei diesem Thema immer an die Folge der Hörspiel- und Buchreihe "Die Fünf Freunde" denken, in der es um die Keller einer alten Normannenburg geht, von der oberirdisch nichts mehr zu sehen ist - für Kinder zumindest wahnsinnig spannend... Und wenn ich weiter im Süden wohnen würde, würde ich wohl an jedem Wochenende an den Hängen von Burgbergen herumkriechen und nach versteckten Ausgängen suchen (träum...)Kommentar
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Auf Sand gebaut ...
... haben sie wohl nicht ... - man kennt wohl nur den als Baugrund bei Euch da oben ...
Deine Frage ist sooo pauschal nicht zu beantworten.
Es kommt immer auf den Baugrund an. Den Fels, in den gegraben wurde, die geologischen Verhältnisse, etc.
Also, wenn Du schon sagst "in massiven Fels hinein gegraben", dann wird´s wohl länger halten. Unwahrscheinlich, das dann überhaupt Abstützungen verwendet/gebraucht wurden ...
Bei bröseligem Material wurde sicher abgestützt.
... noch bröseliger, und es wurde ein Tunnel extra ausgemauert.
Da kommt´s dann wieder auf´s Material an. Ziegel? Vielleicht irgendwann vom Wasser zerfressen? Der Mörtel aufgelöst?
Fragen über Fragen ...
Es gibt halt Gänge, die sind aus der Römerzeit - und halten wohl noch ein paar Jährchen länger ...
... und es gibt Gänge, die überdauern nichtmal die Garantiezeit ...
Egal, WO man reingeht - Man schaut immer erst mal nach oben ...
Und NIE sollte die Neugier stärker sein, als der Hang am eigenen Leben ...
... es ist immer Zeit, sich fachkundigen Rat zu holen
Gruß
JörgDie Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)Kommentar
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