Gang im Burgfried

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • kalashnikov
    Einwanderer


    • 16.05.2005
    • 8

    #1

    Gang im Burgfried

    Hab mir am Wochenende eine recht nette Ruine in Niederösterreich angesehen. Dabei fielen mir am Burgfried recht seltsame, in die Mauer integrierte Gänge auf. Mich würde total interessieren, wofür die wohl mal gut waren. Wer kennt sich bei sowas aus?
    Genauere angaben:
    Die Gänge waren ca in Kopfhöhe (1,90) und gerade mal zu klein um durchzukriechen. Da das Loch in der Mauer am Eck ist, kann ich bestimmt sagen, daß sich der Gang auf mindestens 2 Seiten erstreckt. Vermutlich geht er aber "rundrum" durch alle 4 mauern.
    Angehängte Dateien
  • Brainiac
    Heerführer


    • 21.12.2003
    • 3194
    • Berlin
    • Augen, Ohren, Nase und Verstand

    #2
    Ich würde mal auf Lüftungsschächte für die Klimaanlage tippen...

    Nee, im Ernst - hab ich so auch noch nicht gesehen. Vielleicht diente diese Konstrucktion statischen Zwecken oder sollte bei Kanonenbeschuß den Aufschlag dämpfen... oder Ähnliches...

    Übrigens: Der größte und stärkeste noch erhaltenen Burgfried "Grützpott" liegt nahe Berlin, ist rund und hat einen Durchmesser von 18m - wobei die Wandstärke 6m(!) beträgt... Der Eingang lag in 10m Höhe...
    ______________
    mfg Swen


    2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

    Kommentar

    • Schw Herzog
      Bürger

      • 14.10.2003
      • 181
      • Braunschweig
      • Keiner

      #3
      Es gab in der Burg Lichtenberg bei Salzgitter ein Heizsystem Wo an einer Stelle Wasser erhitzt und dann durch ein Röhrensystem zu den Räumen der Burg geleitet wurde, ähnlich einer Zentralheizung. Diese Röhren sehen ähnlich aus.
      Allerdings hieß es immer, daß dieses System zu damaliger Zeit einzigartig gewesen sein soll. Details darüber müßte ich mal raussuchen.
      Lieber was Falsches selbstsicher wiedergeben als die halbe Wahrheit zu sagen.

      Kommentar

      • kalashnikov
        Einwanderer


        • 16.05.2005
        • 8

        #4
        Hi,
        danke schon mal für eure Beiträge.
        So richtig überzeugen können mich diese Theorien aber nicht.

        1) dass ein turm durch röhren stabiler wird oder "abfedert" wenn er getroffen wird kommt mir unwahrscheinlich vor. er wird dadurch eher instabiler. ausserdem wäre ein kanonenbeschuss eher in den oberen stockwerken, aber kaum in kopfhöhe zu erwarten.

        2)als "pechtunnel eignet sich das ding auch nicht, da es erstens nur die bruchstellen als zugang gibt und zweitens der turm erst ab dem ersten oder zweiten stock zur verteidigung genutzt wurde.

        3) ZENTRALHEIZUNG??? naja... warum nicht... macht aber für mich gerade beim bergfried keinen sinn, da mann das wasser ja hochpumpen müsste und er meist nur in belagerungszeiten bewohnt war.

        trotzdem gute vorschläge, aber vielleicht gibt es ja noch weitere theorien...?

        Kommentar

        • alterbergbau
          Landesfürst

          • 28.06.2003
          • 756
          • Bochum
          • Nase, Augen, Hirn

          #5
          sind die Kanäle gerade oder mit Gefälle?
          Untertage darf nicht untergehen!

          Kommentar

          • Robin aus dem Wald
            Heerführer

            • 19.07.2000
            • 1004
            • Österreich, 1210 Wien
            • Fisher 1266XB, Fisher 1235, Fisher 1210

            #6
            Na wer war denn da auf der Ruine Pottenburg?

            Soweit ich mich erinneren, führte dieser Schliefgang zu einer Schießscharte.
            Wer immer in der Scharte war, konnte dort nur schwer herausgeholt werden.
            Gruß & Gut Fund

            Robin

            "Sunt lacrimae rerum."
            Die Dinge haben ihre Tränen.
            (Vergil)

            Kommentar

            • Sauerländer
              Heerführer

              • 05.01.2003
              • 2027
              • NRW, Sauerland

              #7
              Nur mal so eine Idee.

              Die Bilder die Du da gemacht hast, das sind ja alles außen Aufnahmen.

              Frage: Ist das Bodenniveau auf der Innenseite höher als außen.

              Ich denke mal ja.

              Dann halte ich diese Kanäle für eine Art Trenasche (wird das so geschrieben ).

              Um das Wasser (Regenwasser, Grundwasser) aus dem Innenhof abzuleiten.
              Zuletzt geändert von Sauerländer; 30.05.2005, 21:47.
              Gruß, Sauerländer

              Kommentar

              • Flecktarn
                Geselle

                • 10.05.2003
                • 52
                • Hessen

                #8
                Früher gab es noch keine Gerüste. Es wurden in diese viereckigen Vertiefungen Hölzer eingebracht, auf die dann die Arbeitsplattform errichtet wurde. So konnte weiter nach oben die Befestigungsanlage gebaut werden, bis eben die nächste Plattform errichtet werden musste.

                Grusz Flecki

                Kommentar

                • jogi222
                  Ratsherr


                  • 29.05.2004
                  • 212
                  • Bayern

                  #9
                  @Flecktarn

                  sind die vertiefungen nicht ein wenig zu lang? Obwohl Dein Gedanke wirklich logisch klingt!
                  Gruss
                  Jogi

                  Kommentar

                  • Brainiac
                    Heerführer


                    • 21.12.2003
                    • 3194
                    • Berlin
                    • Augen, Ohren, Nase und Verstand

                    #10
                    Eine dicke Mauer die mit Hohlräumen duchzogen ist wird sehr wohl stärker und "federt" bei großen Krafteinwirkungen nach. Bestes Beispiel bieten die größten Staudämme der Welt die alle hohl sind und sich dadurch wenige cm bewegen können... nur ob diese Erkenntnis damals schon vorhanden war, wage ich auch zu bezweifeln...
                    ______________
                    mfg Swen


                    2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler...

                    Kommentar

                    • Sauerländer
                      Heerführer

                      • 05.01.2003
                      • 2027
                      • NRW, Sauerland

                      #11
                      Zitat von Flecktarn
                      Früher gab es noch keine Gerüste. Es wurden in diese viereckigen Vertiefungen Hölzer eingebracht, auf die dann die Arbeitsplattform errichtet wurde. So konnte weiter nach oben die Befestigungsanlage gebaut werden, bis eben die nächste Plattform errichtet werden musste.

                      Grusz Flecki
                      Die auf den Bildern zusehenden Hohlräume laufen ja aber in der gleichen Richtung wie die Mauer,

                      wie soll den da ein mit wachsendes Gerüst (Arbeitsplattform) befestigt worden sein.

                      Würden die Hohlräume in der anderen Richtung zur Mauer laufen, könnte ich mir das sehr wohl vorstellen.

                      Wird auch heute noch je nach bedarf in dieser Form auf Baustellen so gemacht.
                      Gruß, Sauerländer

                      Kommentar

                      • kalashnikov
                        Einwanderer


                        • 16.05.2005
                        • 8

                        #12
                        Zitat von alterbergbau
                        sind die Kanäle gerade oder mit Gefälle?
                        Soweit man das mit freiem Auge erkennen kann sind sie absolut waagrecht.

                        Kommentar

                        • kalashnikov
                          Einwanderer


                          • 16.05.2005
                          • 8

                          #13
                          Zitat von Robin aus dem Wald
                          Na wer war denn da auf der Ruine Pottenburg?

                          Soweit ich mich erinneren, führte dieser Schliefgang zu einer Schießscharte.
                          Wer immer in der Scharte war, konnte dort nur schwer herausgeholt werden.
                          Alle Achtung! Da kennt sich aber einer aus!

                          Wer da mal drin steckt kann sich ja selbst nicht mal mehr raus holen!

                          Kommentar

                          • kalashnikov
                            Einwanderer


                            • 16.05.2005
                            • 8

                            #14
                            Zitat von Sauerländer
                            Nur mal so eine Idee.

                            Die Bilder die Du da gemacht hast, das sind ja alles außen Aufnahmen.

                            Frage: Ist das Bodenniveau auf der Innenseite höher als außen.

                            Ich denke mal ja.

                            Dann halte ich diese Kanäle für eine Art Trenasche (wird das so geschrieben ).

                            Um das Wasser (Regenwasser, Grundwasser) aus dem Innenhof abzuleiten.
                            Wie fast immer bei Ruinen ist das Niveau aussen HÖHER als innen, da mit den Trümmern der umliegenden Mauern bedeckt.
                            Die Gänge sind auch nur von INNEN gesehen in Kopfhöhe und von aussen eher in Bauchhöhe. Ich dachte ich gehe von der ursprünglichen höhe aus.
                            Trenasche (<- )fällt also eher weg.

                            PS.: Ich glaub Trenasche schreibt man Drainage (oder so)
                            is aber auch wurscht und ausserdem ein blödes wort!
                            Zuletzt geändert von kalashnikov; 31.05.2005, 10:59.

                            Kommentar

                            • Sauerländer
                              Heerführer

                              • 05.01.2003
                              • 2027
                              • NRW, Sauerland

                              #15
                              Na denn, fällt das flach.
                              Gruß, Sauerländer

                              Kommentar

                              Lädt...