Zitat von Deistergeist
Der gute Geist vom Deister beliebt zu scherzen?
Eine derartige Expedition will gut vorbereitet sein. Es bedarf langer und sehr gründlicher Planung. Die Lager mußten eingerichtet und gefüllt werden; Denn der Weg war weit und beschwerlich.
Ohne meinen treuen Gefährten hätte ich die weite Reise auch nicht angetreten. Wir mußten das große Meer rechts liegen lassen, uns den Weg vorbei an wilden und gefährlichen Bestien (auch bekannt als "Autos") in Richtung der langen Schlucht bahnen.
Die lange Schlucht, ein Canyon mit hohen Seitenwänden und einen schmalen Pfad, getrennt durch eine stählerne langgezogene Sperre in der Mitte, an der ein eisernes Pferd in regelmässigen Abständen entlang galoppiert. Einige Trotzburgen säumten unsern Weg, der uns langsam aber sicher gen Süden führte (auch bekannt als Hildesheimerstraße).
Und am Ende mußten wir auch noch hinterlistige Reporter der Neuzeit abschütteln, die mit fiesen roten Blitzen versuchten hinterlistige Photos zu schiessen, mit dem Ziel, am Ende fleissig abzukassieren. Man muss praktisch in den meisten Fällen zahlen, damit sie diese kompromittieren Photos nicht irgendwo veröffentlichen.
Am Ende unserer kleinen Reise in mitten einer kleinen Siedlung stand ein einsames, unscheinbares Haus. In diesem fand das klandestine Treffen von einigen Auserwählten statt. Abseits der Gemeinen, in einer Art Separee innerhalb des Hauses. Dieser Raum, wo sich die Auserwählten trafen, war besonders gegen das unbefugte Eindringen gesichert. Ein Torwächter wies den unwissenden Neuankömmlingen den Weg ins Innere, öffnete das schwere hölzerne Tor mit dem geheimen Schließmechanismus, der ein unbefugtes Eindringen oder vorzeitiges verlassen der Zusammenkunft verhinderte.
Die zuerst 10 (später 13!) Auserwählten saßen bereits zusammen an einer großen Tafel, tranken frischen Gerstensaft (abgefüllt aus Fässern), und waren in Gespräche vertieft, die abrupt verstummten, als wir den Raum betraten. Und was dann folgte, war unbeschreiblich! Einen derartigen Empfang hätten wir niemals erwartet. Wir waren so gerührt, das es uns auch nicht möglich ist, diesen Teil mit eigenen Worten wiederzugeben.
Kurz nach unserer Ankunft erschien eine junge Dame in schmucken Kleidern und fragte uns, was wir denn nach der langen Reise zu uns nehmen wollen... nachdem ich zuvor zuerst keinen Erfolg hatte, den Torwächter (der auch auf den Namen Jupp hört) zu überzeugen, seinen Schatz, die braunen Bohnen aus fernen Ländern mit uns zu teilen (!). Selbst unser Gold konnte Ihn zuerst nicht dazu bewegen oder gar überzeugen!
Dabei ging es lediglich darum, ein wenig Wasser zu erhitzen und nur wenige der braunen Bohnen verkleinert oder pulverisiert darin aufzubrühen. Nein, zuerst war nichts zu machen! Er kämpfte mit Leib und Leben um SEINEN Schatz.
Wir mußten also mit anderen (aber durchaus auch erfrischenden) Getränken vorlieb nehmen. Als unser Getränke kamen, folgten einige notwendige Formalitäten. Hier und da entwickelten sich wieder erste Gespräche. Uns wurden von zwei Weisen bunte Zeichnungen und Karten vorgelegt, die wunderschöne Schätze aus längst vergangenen Tagen zeigten.
Allein für diese Momente hatte sich die beschwerliche Anreise mehr als gelohnt. Und trotz einiger Komplikationen, die mit der neuzeitlichen Technik zutun hatten, war der Abend insgesamt ein rundum schöner und unvergesslicher Erfolg.
Später gelang es dann noch, einem der Auserwählten den Torwächter davon zu überzeugen, seinen Schatz gegen ein wenig Gold doch noch mit einigen von uns zu teilen.
Dem Mitstreiter aus dem Raum des Deisters gebührt hierfür ein besonderer Dank. Leider war es dann aber auch schon bald an der Zeit, die Heimreise anzutreten.
Früh in der Nacht, die meisten Bewohner der kleinen Siedlung hatten bereits die Lichter gelöscht, war die geheime Zusammenkunft dann mehr oder weniger beendet. Einige wenige Hartgesottene, die aus fernen Landstrichen heranreisten, suchten noch das Gespräch mit- und untereinander.
Jedoch etwa 1/3 der Teilnehmenden mußten leider bereits vorab die Heimreise antreten. Zum Teil weil die Kutscher zu früh dran waren, zum Teil auch weil andere Verpflichtungen SIE dazu zwangen.
Die Abreise verlief jedoch nicht in allen Fällen ohne Probleme, ein Kutscher fand seinen Gaul nicht sofort. Und irrte etwas verwirrt in der kleinen Siedlung umher. Wir konnten beobachten wie er die kleinen engen Gassen entlang streifte, immer auf der Suche, nach seinem Gaul, einer modernen Kutsche. Irgendwann nach unserer Abreise muss er aber noch seinen geliebten alten Gaul gefunden haben, da er sich bereits früh am Morgen gemeldet hat.
Es bleibt nur noch zu sagen, das wir für die Einladung zu dieser geheimen Zusammenkunft sehr dankbar sind. Wahrscheinlich werden wir schon demnächst wieder teilnehmen, sofern man wir weiterhin willkommen sind.

Okay, man hätte es vielleicht auch moderner beschreiben können: es war insgesamt ein superschöner Abend! Gerne wieder!
In diesem Sinne...


Kommentar