Gewehrschloss & Fragezeichen

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  • Claus
    • 24.01.2001
    • 6219
    • Bernau bei Berlin
    • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

    #1

    Gewehrschloss & Fragezeichen

    das abgebildete Gewehrschloss habe ich bei der Arbeit gefunden.
    An und für sich nichts besonderes, jetzt bin ich aber extrem neugierig und habe mir das Teil mal näher angesehen.
    Nach der Elektrolyse war sogar die Schrift wieder lesbar

    Die Muffe, in die der Lauf eingeschraubt wird ist wie folgt beschriftet:

    Seitlich: E (ein Beschusszeichen(unlesbar)) 24

    Darunter die Nummer: N 2957

    oben, im halbrund geschrieben

    von 11 bis 13 Uhr: CS ZAVODY NA
    darunter von 10 bis 14 Uhr: Vyrobu ZBRA?U
    wieder darunter, aber Waagrecht geschrieben: BRN (grosser Kreis)

    Alles nichts besonderes, werdet ihr sagen, stimmt, wenn da nicht der Fundzusammenhang und der Fundort wäre.

    Die Sachen wurden zusammen mit Wehrmachtsausrüstung WK II gefunden und zwar in Augsburg, dort waren doch wohl keine Tschechischen Truppen???

    Hat da ein Langwaffenspezialist eine vernünftige Erklärung?
    Vor allem, was war das für ein Gewehr?
    Die Patronenzuführung misst 87 x 16 mm.
    Der Laufaussendurchmesser 34 mm

    Schon mal Danke sagend
    claus

    Ein stark vergrössertes Bild:

    Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!
  • C-4
    Heerführer

    • 01.08.2002
    • 2106
    • D

    #2
    Hm..schwer zu sagen, um welche Waffe es sich da genau handelte. Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, das Beutewaffen (aus allen möglichen Landern, aber vor allem auch aus der Tschecho-Slowakei) zur Ausrüstung der Wehrmacht, hauptsächlich aber des Volkssturms und nachgeordneter Einheiten gehörte. Man nahm halt alles, was schießen konnte...

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    • Speedy [† 2007)
      .
      • 04.12.2000
      • 1427
      • Mainz, Rhoiland-Palz

      #3
      Gewehr

      Moin moin Claus,
      mach das Ding mal besser sauber und schaue mal on an der rechten hinteren Seite son ein rechteckiger Hebel sitzt, dann kann es sich um ein K 98 Schloß handeln, K 98 denke ich eh.
      MfG
      Kai
      Speedy hat uns am 8.12.2007
      nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
      In stillem Gedenken,
      das SDE-Team

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      • Hajo
        Heerführer

        • 29.09.2003
        • 3112
        • NRW
        • C-Scope 1220 B

        #4
        Da

        schließe ich mich Kai und C4 an,es wurden auch in der Tchechei 98K für den "Führer" hergestellt.
        Für mich ist es auch ein 98er Schloß.
        Claus,man kann nicht den kompletten Kammerstengel sehen im oberen Bild,kannst Du den mal in Gänze ablichten?
        Uli
        Wenn ich nur darf,wenn ich soll,aber nie kann wenn ich will,dann mag ich auch nicht,wenn ich muß....

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        • Rotti
          Heerführer

          • 16.09.2000
          • 1832
          • Im finstren Bayern / M
          • Minelab Relic Hawk, Whites DFX /E , White´s XLT

          #5
          Also: datt is enne Systemhüls von e 98er, hergestellt in Brünn. (=Brno, Tschechei).Später codiert und besser bekannt als dou undsoweiter. Vermutlich recht früh, später hatten die Dinger nämlich deutsche Beschriftung.
          Interessant ist v.a. der Umstand, daß es jemand fertiggebracht hat, den Lauf rauszuschrauben. Das geht ohne spezielles Werkzeug nämlich garnicht.
          lustiger Fund!
          Und wenn der ganze Schnee verbrennt-
          die Asche bleibt uns doch!

          Kommentar

          • mistermethan
            Heerführer

            • 01.08.2003
            • 2961
            • Sachsen, Dresden
            • Tesoro Euro Sabre, Garrett AT Pro, Garrett Pro-Pointer, Teknetics Omega 8000, abgelegt: MD 3009 (der ging nur 2 Mal), Bounty Hunter Quick Draw, Minelab Musketeer Advantage

            #6
            kann es vielleicht sein,

            das dies die Reste von "aus zwei mach eins" sind? Gegen Ende des Krieges wurde doch viel improvisiert und instandgesetzt. Entsprechendes Werkzeug ist bei den "Feldwaffenwarten" ja wohl vorhanden gewesen. Und was wirklich nimmer zu verwenden war blieb beim Rückzug halt einfach liegen. Ganze Waffen wurden nach Kriegsende ja weitestgehend eingesammelt, aber solche Sachen? Häufige Funde einzelner Teile sind daher heute öfters vorzufinden als wie ganze Knispeln. Schade eigentlich....

            Marc´O
            Klar das Auge, stark die Hand, treu dir selbst, dem Vaterland, lieber brechen als sich schmiegen, so muß Recht und Rechtes siegen.

            Adolf Pichler

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            • Claus
              • 24.01.2001
              • 6219
              • Bernau bei Berlin
              • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

              #7
              nun gut

              wenn ihr alle einhellig der Meinung seid, es wäre ein Schloss eines K 98, dann muss ich das wohl glauben...

              Aber könnt ihr dann einem Unwissenden auch erklären, warum die Patronenzuführung so gross ist

              Das Magazin kann da ja wohl schlecht reingehören, es würde ja oben stören...

              Die Länge beträgt 87 mm, die Breite unterschiedlich (da konisch) von 26 mm bis hin zu 14 mm (grob gemessen!)

              Das Innenloch an der "Muffe" in die der Lauf geschraubt war, hat auch min 20 mm. Damit meine ich jetzt nicht das Teil mit dem Gewinde, sondern quasi den Laufinnendurchmesser.
              Oder war da ein Absatz?

              Ist das nicht alles ein wenig gross für K 98 ?

              @ Hajo, Kammerstengel ist da keiner (das täuscht auf dem einen Bild)

              Ich häng nochmal ein Neues an.

              claus

              Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

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              • Speedy [† 2007)
                .
                • 04.12.2000
                • 1427
                • Mainz, Rhoiland-Palz

                #8
                K 98

                Moin moin Claus,
                eigentlich war ich der Ansicht Du kennst Dich mit sowas aus, aber nun gut, hier die Nachhilfe: ein Rahmen mit 5 Patronen wurde von oben in das Schlossgehäuse gesteckt dann wurden die Patronen nach untern in den Magazinkasten geschoben anschließend wurde der Rahmen durch Vorwärtsbewegung des eigentlichen Verschlußes ausgeworfen dabei die erste Patrone in den Lauf geschoben und dann Bumm
                MfG
                Kai
                PS das Patronenlager befand sich im Lauf, d.h. Du hast da eigentlich nur die Schloßhülse.
                Speedy hat uns am 8.12.2007
                nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
                In stillem Gedenken,
                das SDE-Team

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                • Poritaner
                  Heerführer

                  • 14.02.2002
                  • 2914
                  • Saarland

                  #9
                  Hallo Speedy sorry das ich korrigieren muss...
                  Der K98 hatte keinen Laderahmen sondern einen Ladestreifen. Ist ein unterschied.
                  Auf diesem Streifen befanden sich 5 Patronen 8x57 IS.
                  Das Schloss wurde nach dem letzten Schuss nach hinten gezogen, der Ladestreifen eingesetzt und dann wurden 5 Patronen in das Patronenlager eingeschoben. Diese saßen dann versetzt zueinander.
                  Nun wurde der Ladestreifen entfernt und das Schloss mit der ersten Patrone in den Lauf geschoben.
                  Fertig.
                  Gruss Poritaner
                  "Wenn Du mit Gott sprichst, bist Du ein Heiliger."
                  "Wenn Gott mit Dir spricht, bist Du ein Irrer."

                  - Dr. House -

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                  • Jens64
                    Bürger

                    • 24.10.2003
                    • 103
                    • Seehausen a. Staffelsee
                    • noch keinen

                    #10
                    Hallo zusammen,
                    erstmal möchte ich mich hier vorstellen: Tach, ich bin der Neue und komm jetzt öfter .
                    Bei dem gezeigten Bodenfund handelt es sich um die Schloßhülse eines Karabiners Z43. Diese Waffe entsprach im Wesentlichen dem K98 und wurde während und nach(!) dem Krieg in Brünn gefertigt. Teile der Wehrmacht, und des Volkssturmes waren damit ausgerüstet.

                    Jens64
                    Schwer ist leicht was!

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                    • Claus
                      • 24.01.2001
                      • 6219
                      • Bernau bei Berlin
                      • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

                      #11
                      Hihi Speedy

                      wie war das doch mal gleich mit auskennen...

                      Also ich kenn mich nur mit grösseren Kalibern aus und da auch weniger mit der Funktion der Waffe, sondern mehr mit den Feinheiten und Gemeinheiten der Geschosse - Granaten - Bomben etc usw.

                      Aber jetzt wo Pori von nem Ladestreifen schreibt, seh ich auch die Führung wo der eingeführt wird...
                      Bin bis jetzt davon ausgegangen, dass die Munition von unten zugeführt wird.

                      Und wenn Speedy sagt, dass die Patrone dann in den Lauf geschoben wird, dann macht auch das dicke Loch wieder Sinn!

                      Nu habbichs auch kapiert

                      Danke Freunde!!

                      claus
                      PS Jens, du schreibst Karabiner Z 43. Ist der selten... bin ich jetzt Reich?
                      Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

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                      • Jens64
                        Bürger

                        • 24.10.2003
                        • 103
                        • Seehausen a. Staffelsee
                        • noch keinen

                        #12
                        äh Hallo Claus,
                        hab mich da etwas vertan! Es ist kein Z 43 sondern ein VZ 24. Alle anderen Angaben sind aber korrekt!

                        Kuck mal ins Deutsche Waffen Journal (DWJ), da werden die Dinger heute noch verkloppt.

                        Jens64
                        Schwer ist leicht was!

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                        • Claus
                          • 24.01.2001
                          • 6219
                          • Bernau bei Berlin
                          • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

                          #13
                          Aha

                          somit ergibt auch die 24 bei der Bestempelung einen Sinn!

                          ÄÄÄÄh, du hast was vergessen: bin ich jetzt Reich???

                          claus
                          kein DWJ habend
                          Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

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                          • Jens64
                            Bürger

                            • 24.10.2003
                            • 103
                            • Seehausen a. Staffelsee
                            • noch keinen

                            #14
                            @Claus,
                            schußfähige Waffen dieses Typs werden so zwischen € 150,- und 250,- gehandelt. Excellente Exemplare kosten auch gerne mal das dreifache.
                            Dein Exemplar hat sicherlich einen unschätzbaren ideellen Wert.
                            Den Materialwert setze ich mal auf € 40 je Tonne an.
                            Soviel zum Thema Reichtum

                            Wie bereits im Vorfeld bemerkt handelt es sich hierbei um eine tschechische Lizenzproduktion des K98, die bereits während des Krieges an Teile der Wehrmacht ab 1943, sowie an den Volkssturm ausgeliefert wurde. Diese Waffe wurde aber noch weit bis in die 50er Jahre des 20en Jahrhunderts in der damaligen Tschechoslowakei weiterproduziert. Der Lauf war nicht gestuft, wie beim K 98 und die Sicherung am Kammerstengel war auch etwas anders. Die Schäfte waren in der Regel in Schichtholz ausgeführt. Ansonsten ist die Waffe identisch mit dem K 98; Kal. 8 x 57 IS.

                            Der Fundort in Augsburg läßt auf eine Verteidigung des dortigen Flugplatzes bzw. der dort ehemalig ansässigen Messerschmidt-Werke durch Reste der Wehrmacht oder des Volkssturmes gegen Ende des WK II schliessen.
                            Wo der Rest der Waffe geblieben ist, stimmt mich etwas nachdenklich.

                            Grüße
                            Jens64
                            Zuletzt geändert von Jens64; 30.10.2003, 23:47.
                            Schwer ist leicht was!

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                            • Claus
                              • 24.01.2001
                              • 6219
                              • Bernau bei Berlin
                              • Pulse Star II pro, modifiziert ...und einen guten Freund mit Bergeunternehmen :-)

                              #15
                              tja

                              ...da werd ich wohl weiter arbeiten müssen

                              Aber herzlichen Dank, Jens für die ausführliche Beschreibung!

                              Wo der Rest der Waffe geglieben ist würd mich auch interessieren. Kann eigentlich nur ein Reststück sein, denn die Räumstelle war eine ehemalige UA Kaserne, die wiederum eine ehemalig Wehrmachtskaserne war.

                              Beifunde waren allerdings vom Wehrmachtshelm über Bajonett, Erkennungsmarke und Munition (US und DR) bis zu Panzerteilen alles dabei.

                              claus
                              Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!

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