Hierzu einige Zitate aus dem Waffen-Arsenal Sonderband S-68 (Die 2-cm Flugzeugabwehrkanonen 30 und 38):
"Ebenfalls zur Panzer und Flugzeugbekämpfung waren zum Ende des Ersten WK die 2-cm Maschinenkanonen Becker und Ehrhardt (Rheinmetall) entwickelt worden. 1918 verkaufte Becker das Patent seiner 2-cm Kanone an die Schweizer Firma Oerlikon. Sie ist, zusammen mit der Ehrhardt-Kanone, Stammvater der 2-cm Maschinenwaffen, die nach dem Ende des Ersten WK entstanden sind.
Das die Reichswehr unter Umgehung der von den Siegermächten des Ersten WK auferlegten Rüstungsbeschränkungen an der Entwicklung von 2-cm Maschinengewehren arbeitete, zeigt die Durchsicht diverser Rüstungsprogramme.
Auch die Einfuhr entsprechender Waffen aus dem befreundeten oder neutralen Ausland war in Erwägung gezogen wurden. So teilte das Reichswehr-Ministerium am 23.8.1928 mit, dass die Beschaffung des 2-cm Maschinengewehr Oerlikon aus der Schweiz wegen mangelhafter Beschaffenheit der Munition nicht in Frage kommt.
Ganz offensichtlich hat das Ministerium seine Auffassung zu dieser Frage später geändert, denn das Oerlikon-Geschütz ist unter der Bezeichnung 2-cm Fliegerabwehrkanone 28 offiziell geführt worden.
1928 war die Entwicklung eines eigenen 2-cm Maschinengewehrs bei der Firma Rheinmetall bereits in die Wege geleitet. Zur Einführung kam die Waffe als 2-cm-Fliegerabwehr-Maschinengewehr C/30. Unter der Bezeichnung 2-cm-Fliegerabwehr-Maschinengewehr 30 ist sie 1931 vom Heer erprobt worden."
Ein Foto hänge ich noch dran - der Scanner funktioniert nur, wenn das Modem nicht in Betrieb ist
In "Waffenarsenal 142 - 2cm Flak im Einsatz 35-45" bezieht sich die Benutzung des "System Oerlikon" auf die 2cm Flak 29 und 2cm Flak 29 apt. der Marine, und war vor allem zum Beschuß von Luft- und Seezielen für den Einbau auf Schiffen vorgesehen.
Nach meinem (gerade angelesenem) Wissensstand sieht es folgendermassen aus:
nachdem man im ersten WK erkannt hatte, dass das Kaliber 2 cm als besonders geeignet für Maschinenwaffen zur Flugzeugbekämpfung sei, wurden in den verschiedensten Staaten solche Waffen entwickelt.
In Deutschland war es die Firma Rheinmetall. Diese zogen sich aber wegen der Beschränkungen durch den Versailer Vertrag mit der Entwicklung in die Schweiz zurück um ungestört arbeiten zu können. Die verschiedenen, dort entwickelten 2 cm Waffen wurden erst noch Maschinenkanonen genannt, später aber setzte sich die Bezeichnung Maschinengewehr durch.
Eins dieser Entwicklungen ist das MG C 30/L. Ähnliche Entwicklungen sind das ST 5, das ST 52 und das MG C/30.
Eines davon müsste auch das landläufig "Örlikon" genannte Geschütz sein
Genauere Klärung wird hier wohl nicht mehr möglich sein, weil die Unterlagen nicht auffindbar sind und die Entwickler wohl inzwischen nicht mehr leben dürften.
Quelle der Bilder: Waffen Revue
Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Angelegenheit!
Kommentar