Wolchow-Knüppel

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  • Nijuph
    Einwanderer


    • 12.08.2005
    • 5

    #1

    Wolchow-Knüppel

    Hallo zusammen,
    habe vor einiger Zeit einen sog. Wolchow- Knüppel ( Spazierstock mit div. Verzierungen) geschenkt bekommen.
    Der Vorbesitzer erklärte mir, daß sein Onkel das Teil von einem Fronturlaub aus dem Osten mit nach Hause gebracht hatte.

    Was hat es mit diesen Dingern auf sich , wozu waren die gut ?

    Hat jemand Informationen dazu, bzw wo bekomme ich Infos her ?



    Danke im voraus.


    P.S. Der Onkel ist übrigens dann nicht mehr nach Hause gekommen...
    Angehängte Dateien
  • Petepit
    Heerführer


    • 17.06.2004
    • 3240
    • Bad Lauterberg
    • MD 3006, Whites 3900

    #2
    Der Wolchow Knüppel ist ein vom Soldaten handgeschnitztes Erinnerungstück, welcher häufig von Teilnehmern des Wolchow Kessels handgeschnitzt wurde. Auch wurde der Stock zum Testen des Untergrundes in den Wolchowsümpfen verwendet.
    Zuletzt geändert von Petepit; 01.11.2006, 20:12.
    Suche für meine Sammlung nach Deutschen Orden & Ehrenzeichen von 1914-1945. Weiterhin alles militärische über meine Heimatstadt Bad Lauterberg, sowie alles über die Rüstungsbetriebe Schickert und Metallwerke Odertal. Bitte alles anbieten!

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    • awo
      Landesfürst


      • 11.04.2004
      • 653
      • Deutschland

      #3
      hallo,

      in der gefangenschaft wurden auch andere "erinnerungen" gefertigt...wir haben da z.b. zwei kleine truhen aus blech zuhause...die findet man auch recht oft auf flohmärkten...

      vielleicht weiss da jemand noch mehr drüber ?

      andreas
      Auri sacra fames.

      Kommentar

      • Kunstpro
        Banned
        • 05.02.2005
        • 1999
        • Dortmund / Bielefeld
        • Hab ein Detector gebaut

        #4
        Hallo andreas,

        gehört habe ich, dass Zigarettenetuis von den Gefangenen hergestellt wurden.

        Bei anderen Dingen habe ich da so meine Zweifel.
        Hier z.B. verkauft einer bei ebay eine Vase, die aus einer Kartusche in der Gefangenschaft hergestellt wurde.
        Welche Werkzeuge waren dazu notwendig?



        Gruß
        kunstpro
        Wir leben im Zeitalter grenzdebiler Wissenschafts- und Expertengläubigkeit.

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        • MiG
          Ratsherr


          • 06.08.2006
          • 216
          • Nordschwarzwald/Lkr. Calw/Baden-Württemberg
          • Tesoro Compadre

          #5
          Zitat von Kunstpro
          Welche Werkzeuge waren dazu notwendig?


          ...prinzipiell reicht dazu ein Hammer und ein Meisel bzw. ein stückchen Rund- oder Flachstahl, und ein kleiner Stein als Schmirgel !!.

          Kommentar

          • ghostwriter
            Moderator

            • 24.09.2003
            • 12048
            • Großherzogtum Baden
            • Suchnadeln

            #6
            hmh, ...

            folgendes gefunden:

            zitat:

            Nahkampf mit dem Wolchowknüppel

            Mit dem Marschbataillon kommt auch der Fahnenjunker Werner Haupt zur Front, zu jener Front, die die trostloseste und eigenartigste in ganz Rußland ist. Vom August 1941 bis zum Januar 1944 bleibt diese Wolchowfront für die dort eingesetzten Divisionen so etwas wie Heimat. Auch für diesen Ersatz, der die geschwächten Kompanien auffüllen soll. Stabsfeldwebel Naujokat pfeift den Neuankömmling erst einmal zusammen. Erstens schon sowieso und zweitens, weil er noch nicht einmal einen Wolchowknüppel besitzt. Die Männer von Narvik und Kreta, von Demjansk und Cholm und von der Krim tragen ihre Ärmelstreifen und Ärmelschilder. Der Wolchowkämpfer trägt stolz seinen Wolchowknüppel. Er schnitzt ihn sich selbst aus hellem Birkenholz, schwärzt ihn mit Ruß und Stiefelschwärze und ziert ihn mit kunstvollen, oft grazilen Schnitzereien und Einkerbungen. So ist der Empfang an der Front für diesen Neuankömmhng nicht freundlich, und er beeilt sich unter der Anleitung, aber auch unter dem Gespött der hartgesottenen Wolchowkämpfer, einen solchen Knüppel mehr oder weniger kunstgerecht zu schnitzen. Später wird er ihm im ewigen Moor zwischen Kirischi und Nowgorod, im knietiefen Schnee zwischen Tigoda, Tschudowo und Ssinjawino, in den dichten Sumpfwäldern und undurchdringlichen Gestrüpp zu einem unentbehrlichen Begleiter. Er marschiert mit ihm, er schläft mit ihm, und er nimmt ihn sogar mit in den Urlaub.

            Gibt es hier auch keine Kesselschlachten, keine erregenden Wehrmachtsberichte über diesen Abschnitt und keine kriegsentscheidenden Operationen an dieser vergessenen Front, so gibt es doch tagtägliche Bewährung, gilt doch jeden Tag der ganze Mensch, der Einzelkämpfer, seine List, seine Geduld, sein Ausharren und sein Wille zu überleben. Dies Land prägt sich die Menschen nach seiner schwermütigen, eintönigen Form.
            Heute schleppt der Fahnenjunker zusammen mit seinem Kameraden als Essenholer seiner Gruppe acht gefüllte Kochgeschirre von der Verpflegungsausgabe in Dunkelheit bei Höhe 204. Ehe es ganz hell geworden ist müssen sie in der Stellung sein, denn schon dämmert der Morgen. In dieser Zeit heißt es höllisch aufpassen, nicht nur auf den sumpfigen Weg mit dem elenden Knüppeldamm, sondern auch auf russische Spähtrupps, die die dünnen HKL-Besatzungen und die neblige Dämmerung gerne zu Frontwechseln und sonstigen Unternehmungen nutzen. Diese Essenholer tragen keine Karabiner, weil acht Kochgeschirre und eine Tragetasche mit Brot und Tubenkäse schon genug sind, wenn man in der anderen Hand den Wolchowknüppel zum Stützen und Tasten gebraucht.

            Jetzt biegen sie schon über den Sumpf ins Gestrüpp des abgebrannten Waldes ein.
            Plötzlich tauchen zwei grünbraune Gestalten auf und heben sich schleichend nur wenig von der gleichfarbigen, nebelgrauen Umgebung ab. Es sind Iwans, die sich jetzt entdeckt wissen. Doch ehe sie ihre Waffen anschlagen können, sind die Kochgeschirre ins nasse Gestrüpp gefallen, ist der Wolchowknüppel wie ein Karabiner an die Wange gerissen und lautstark ,,Ruchi wjärch! - Hände hoch" gebrüllt. Tatsächlich heben die beiden Rotarmisten überrascht die Hände und geben sich gefangen, ehe sie beim Näherkommen statt einer Waffe - nur diesen kontrastreich geschnitzten Wolchowknüppel erkennen! Stolz bringen die Beiden ihre zwei Gefangenen zum Kompaniegefechtsstand, wo sie der Stabsfeldwebel Naujokat wegen der verschütteten Kochgeschirre ,,zur Schnecke" macht. Der Kompaniechef jedoch lobt die tapferen Essenholer, zumal die beiden Gefangenen einer neuen, bisher hier unbekannten Garde-Schützendivision angehören.



            quelle: http://www.deutsche-landser.de/berichte/17001.htm

            ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
            … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

            dr. koch - "1984"
            😲

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            • Petepit
              Heerführer


              • 17.06.2004
              • 3240
              • Bad Lauterberg
              • MD 3006, Whites 3900

              #7
              @Ghostwriter: Sehr interessanter Auszug.

              Hier ein weiterer Auszug bezüglich "Wolchow-Knüppel" als
              Waffe aus dem Buch "Die Ritterkreuzträger der Waffen-SS"
              von E.G. Krätschmer.


              ... Einige Minuten später erfolgte der letzte Angriff. Da ertönte der helle Ruf: "Vorwärts Männer. vorwärts!" und die Letzten folgten mit hocherhobenen Wolchowknüppel. Ruhig und gleichmäßig ging Porsch der brodelnden Flut entgegen. Jetzt war er bei dem ersten Bolchewisten angelangt, der Knotenstock, einst am fernen Wolchow geschnitten, der ihn immer begleitete und ungezählte Gassen in den Feind geschlagen hatte, sauste nach unten, fuhr wieder empor und zerbrach dann auf einem russischen Helm.
              Suche für meine Sammlung nach Deutschen Orden & Ehrenzeichen von 1914-1945. Weiterhin alles militärische über meine Heimatstadt Bad Lauterberg, sowie alles über die Rüstungsbetriebe Schickert und Metallwerke Odertal. Bitte alles anbieten!

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              • Muecke
                Heerführer

                • 12.10.2003
                • 2414
                • Deutschland

                #8
                Kannst Du ein paar bessere Detailfotos des Stockes machen?

                Kommentar

                • Speedy [† 2007)
                  .
                  • 04.12.2000
                  • 1427
                  • Mainz, Rhoiland-Palz

                  #9
                  Wolchow

                  Moin moin Leute,
                  mir ist nur bekannt dass besonders beliebte Officiere von ihren Leuten anlässlich eines besondern Tages so einen handgeschnitzen bekamen.
                  MfG
                  Kai
                  Speedy hat uns am 8.12.2007
                  nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
                  In stillem Gedenken,
                  das SDE-Team

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                  • Nijuph
                    Einwanderer


                    • 12.08.2005
                    • 5

                    #10
                    Detailfotos

                    Hier noch einige Detailfotos von dem Stock.
                    Der oben eingeschnitzte Schriftzug lautet " Koporie ".

                    Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen.

                    Für die bisherigen Infos besten Dank.
                    Angehängte Dateien

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